Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 463–466, Nr. 163, fol. 68r–71v (Kop.); DV fol. 71v: Nach dieser copey hat Dr. Konneritz an mein gnedigsten herrn weiter werbung gethan.

Kg. Ferdinand lobt den Bericht und das Verhalten von Könneritz anläßlich seiner Werbung bei Kursachsen und Hessen (Nr. 6). Nach Verrichtung seines Auftrags hat sich Könneritz nach Meißen begeben, um weitere Befehle Kg. Ferdinands abzuwarten. So haben wir [= Kg. Ferdinand] auch aus des Kf. von Sachssen gegeben schrieftlichen anthwort [Nr. 10] die ursachen und bewegungen, warumb sein L. den angesetzten reichstag gehn Nurmberg personlich zu besuchen etwas in tzweivel stellen und furnhemlich die ausfhurung der kriegsubung betreffendt das furstenthumb Gulich nach der leng gehort und verstanden. Da Kg. Ferdinand dem Kf. von Sachsen auf sein jüngstes Schreiben (Nr. 7) schriftlich antwortete (fehlt), ist ein weiteres Replizieren unnötig. Aus der kgl. Antwort konnte der Kurfürst ersehen, dass Ferdinand an einer gütlichen Beilegung der Konflikte um Braunschweig und Jülich interessiert ist. Deshalb gebe es für den Kurfürsten keinen Grund, dem Reichstag fernzubleiben. Könneritz solle sich nun wieder zum Kf. von Sachsen begeben und ihn auf das jüngste Schreiben Kg. Ferdinands hinweisen, in welchem er seine Bereitschaft zu gütlicher Beilegung der Kriegshandlungen im Rahmen des künftigen Reichstags bekundete. Der Reichstag biete Möglichkeiten für einen Vergleich, weshalb Könneritz auf ein persönliches Erscheinen des Kf. von Sachsen in Nürnberg drängen solle. Ferdinand selbst wird um die Weihnachtszeit von Wien aufbrechen und sich Richtung Nürnberg begeben.

Der König will nicht näher auf die Antwort des Kf. von Sachsen vom 29. Nov. 1542 (Nr. 10) eingehen, da er auf das persönliche Erscheinen Johann Friedrichs in Nürnberg zähle, wo über alle Fragen verhandelt werden könne. Er nimmt an, dass Kf. Johann Friedrich vom Kriegsat des Obersächsischen Kreises über die Verhandlungen Kf. Joachims und der Kriegsräte betr. das Winterlager in Ungarn informiert wurde. Der Kurfürst möge sich an die am letzten Reichstag in Nürnberg gefassten Beschlüsse der Reichsstände bez. Errichtung und Erhaltung des Winterlagers erinnern, seinen Beitrag dazu leisten, gegenüber den anderen Kreisfürsten darauf dringen und auf dem Reichstag alles zur Förderung des christlichen Werks tun.

Sobald Könneritz seine Werbung bei Kf. Johann Friedrich angebracht habe, möge er sich nach Nürnberg begeben und die Ankunft des Königs erwarten.