Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Ausf. v.d.Hd. Ulstetts).

Uff datum dits haben mir etlich nurnbergisch herrn von den eltern angezaigt, wie das ire herrn und sie nechten spat brieff empfangen, darin inen fur gewiß zugeschriben worden, wie das kgl. Mt. datum dits brieffs zu Neuenmarckt sol ankomen und mornends oder uffs lengs am Donerstag sol hie sein.

Es haben mir auch die sachssischen und hessischen räthe furgehalten, wie sie von iren gnedigsten und gnedigen herrn seien abgefertigt worden, das sie uff kgl. Mt. proponirn, das vor den reichsstenden anfencklich uff disem reichstag beschehen soll, kain antwurt geben sollen, es betreff solhe proposition, turckenhulf oder anders an, es beschehe dan zuvor die erkanth reformation und visitation des camergerichts oder das ir Mt. wurcklich das camergericht suspendirt und inen ain stilstand verschaff, nit allain in religion-, sonder in allen jungst beschehen recusierten sachen, so lang biß das camergericht von neuem besetzt wird. Und begeren egedachte ret, von mir ain wissen zu haben, was meiner hern und obern mainung hierin wer. Daruff ich mein unwissenhait anzaiget, dieweil ich hierin kain abfertigung het. Uff welches begerten die räthe, ich solt ir anpringen euer Ft. zuschreiben und ir gemuet darin vernemen etc., des ich hiemit wil gethon haben, ferrers beschaids hierin gewertig.

Von anderer reichsstend potschaften ankunft hör ich gar nichts, aber war ist, das die trierischen gesandten am Freitag jungst vergangen [1543 Jan. 12] alhie aufprochen und hinweg geriten sein, wais aber nit, wohin oder ob sie wider uff den reichstag kumen werden. Der herrn von Ulm ist man mornends alhie gewertig, wie mich Frantz Schleicher, bey dem sie zu herberg ligen sollen, bericht hat.

Anmerkungen

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Die meisten Berichte der Augsburger Gesandten aus Nürnberg waren an die beiden Bgmm. Hans Welser und Mang Seitz adressiert. Der Rat von Augsburg bemerkte dazu in einem Schreiben an Jörg von Stetten und Dr. Lukas Ulstett vom 14. Febr. 1543: [...] Wann ir hinfuran hiehere in den schwebenden der ainigung- und reichssachen schreibt, so stellets an ain erbern rat oder, wa es etwas besonders, an die 13 oder, wa es gar eng und gehaimbd, an bede unsere lieben burgermaistere im ampt, es sei durch ingelegte zedul oder sonder brieff. [...]. In: Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Konz.).