Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

Augsburg StadtA, Lit. 1543, unfol. (Konz.).

Eur kfl. und fstl. Gnn. genedig schreiben und begern, unsere gesandten uff den schweinfurtischen abschied [1542 Nov. 15] mit genugsamen gewalt ze schliessen gen Nuremberg zu dem reichstag abzefertigen [Nr. 282], haben wir am 10. tag Martij allererst empfangen, und die unsern vor 5 wuchen davor mit instruction [Nr. 71a–b], befelch und bericht dermassen abgefertigt, daß sie unsers verhoffens weitters gewalts nit notdorftig. Ob ine aber des vonnoten sein wollt, haben wir ain eylende post zwischen hye und Nuremberg, daß wir ine befelch, gewalt und alle notdorf innerhalb 13 oder 14 stund von hinnen zuschicken konnen1.

Anmerkungen

1
Manche oberländische Städte begegneten der Aufforderung Kursachsens und Hessens (Nr. 282) mit Misstrauen. So überschickten Bgm. und Rat von N.N. (US fehlt) an Bgm. und Rat von Memmingen am 15. März 1543 das Aufforderungsschreiben der Bundeshauptleute mit folgendem Kommentar: [...] Nun wollen wir euer W. hiemit vertreulicher und freuntlicher wolmainung nit pergen, das wir dises der beeden chur- und fursten ansuchens halben uß allerlay uns dartzu bewegenden ursachen nit gerings befrembden und verwunderung empfangen, dann es will je nit allain uns, besonder allen erbern ainungsverwandten stötten gantz beschwerlich fallen, das wir unsere gesandten und bottschaften uff die ußgeschribne tagsatzungen jederzeit nach der fursten gelegenhait abvertigen sollten. Und tragen wir nit geringe fursorg, es möchte hierunder etwas anders verporgen ligen. Daher wir verursacht werden, unsern jetzo zu Nurmberg habenden gesandten zu schreyben, das sy sich, wie hievor beschehen, irer von uns empfangnen instruction, unangesehen der chur- und fursten schreyben, halten, bey derselben beleyben und im fall, do ine die sachen zu schwer anlauffen wurden, sy uns desselben alles in schriften neben irem ratsamen bedencken und wolmainung jederzeit unverlengt und eylends berichten und verrers unsers beschaids und bevelchs erwarten sollen etc. [...] In: Memmingen StadtA, A Bd. 320, S. 191 (Ausf.).