Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XIV. Band. Der Reichstag zu Nürnberg 1543 bearbeitet von Silvia Schweinzer-Burian, mit Vorarbeiten von Friedrich Edelmayer

A Wien HHStA, RK RTA 11/Konv. 1, fol. 25r–26v (Reinkonz.); ÜS: An die nachgemelten fürstn, den erströckhten reichstag personlich zu besuechn.

B Stuttgart HStA, A 262, Bd. 21, fol. 54r–56v (Ausf. an Hg. Ulrich von Württemberg)2; ÜS: Röm. kgl. Mt. beschreibt meinen gnädigen fürsten und herrn Hg. Ulrichen etc., aigner person auf disen reichstage zu kommen.

C Dresden HStA, 10024, GA, Loc. 10184/5, fol. 17rv (Ausf. an Hg. Moritz von Sachsen).

D Karlsruhe GLA, 50/59, Nr. 8 (Ausf. an Mgf. Ernst von Baden).

Alß wira khurtzlich die ursachen, darumb diser reichßtag etwas lenger erströckht wordn, schriftlich verkhönndt [Nr. 2–3] und die stende daneben gnedigclich und freuntlich vermant haben, das die in ansehung und bedenckhung des hohen und treffenlichen obligens, damit das Hl. Röm. Reich theutscher nation diser zeit in mer weege beladen, unbeschwert sein wolten, solchen reichßtag in aigner person zue besuechen, wie dann solches auf jungstem alhie gehaltem reichßtage von gemainer reichßversamblung fur hoch notwendig bedacht, angesehen und beschlossen worden ist. Dieweil wir dann diser tagen gleichwol nit mit klainer unser ungelegenhait alhie ankhommen sein und die zeit, darinn zu abstöllung und furkhomung gemainer reichsstende und gantzer theutscher nation vorsteenden unraths stattliche beradtschlagung und fursehung beschehen sollte kurtz, also das die höchst notturft ervordern will, die sachen, sovil inndert möglich ist ze furdern, so ersuechen wir demnach dein L. anstat und in namen der röm. ksl. Mt., unsers lieben brueders und herrn, und fur uns selbs gnedigclich, freuntlich und ernstlich begerend, die wöllen in erwegung der hochbeschwerlichen obligen und zu gnuegthueung angeregts jungsten reichsabschids nochmalen unbeschwert sein, sich personlich auf disen reichßtag hieher zu verfuegen und sich zum ehisten erheben und an solchem irm hertzug furdern, damit in deiner L., auch anderer chur- und fursten personlichn gegenwirtigkhait in den wichtigen, treffenlichen, vorsteenden handlungen umb sovil mehr ansehenlicher, auch statlicher und zum furderlichstn furgangen werden möge, das sonst, wo dein L., auch ander chur- und fursten personlich nit gegenwirtig sein, nit beschehen möchte.

Und damit auch die erscheinenden chur- und fursten und stende sich nit zu beschwern haben, das die mit verlust der zeit und vil uncosten unnotturftigclich aufgehalten werden, darumb so wöllen sich dein L. hierin nichts irrn noch verhindern lassen noch derselben aigen sachen dem gemainen obligen, so allen reichsstenden gantzer theutscher nation und gmainer christenhait vorsteet, nit fursetzen, wie wir uns dann desselben, in betrachtung der hohen und grossen notturft, zu deiner L. untzweifenlich und gentzlich versehen wollen. Und dein L. thuet an solchem der ksl. Mt. sonder annemigs und gehorsambs wolfgefalln.

[Liste der Adressaten]: Ebf. zu Saltzburg, Hg. Mauritzn zu Sachssen, Hg. Ulrichn von Wirtemberg, Mgf. Ernsten von Baden, theutschmaister, Bff. zu Aychstätten, Bamberg, Freysing.

Anmerkungen

1
Siehe die Liste der Adressaten am Ende des Aktenstücks.
2
Hg. Ulrich dachte nicht an einen persönlichen Besuch des Reichstags und begründete dies gegenüber dem Kf. von Sachsen am 23. Jan. 1543 mit seinem schlechten Gesundheitszustand: Hiruff wollen wir euer L. freuntlicher meynung nit verhalten, das wir solichen reichstag aigner person noch zur zeit zu besuchen nit gesinnet, es sey dan, das sich die gelegenheyt unsers leibs in ander weg schicken wurd, dan uns der Kg. von Cippern[mundartlich für: Zipperlein, Gicht] dermassen überfallen, das uns dohin zu khumen nit thuenlich sein will. So köndten wir auch der geprengs und anders halb, dasjenig uns nach erheyschung ze thun gepürte und zustünd, keynswegs erstatten. In: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 421–434, Nr. 154/3, fol. 72rv (Ausf.).
a
In C folgt danach: in alle kraiß des Hl. Röm. Reichs.