Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ersuchen des Ks. an die Gesandten des Schwäbischen Bundes um Abfertigung einer Delegation zu ihm und um Verbleib der übrigen Bundesvertreter auf dem Reichstag; [2.] Erlaubnis des Ks. für EB Uriel von Mainz, die Osterzeit zuhause zu verbringen; [3.] Abreise weiterer Reichsfürsten; mutmaßliche Verzögerung des Reichstagsbeginns; [4.] Entsendung ksl. Räte zum Adelstreffen in Göppingen; [5.] Wahrscheinliche Reise des Ks. nach Ulm und Augsburg.

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden, Akten, A 119 Nr. 3, fol. 39, Orig. Pap. m. S.

[1.] /39a/ Gruß. Gunstigen, lb. Hh., uf montag nechstvergangen [14.3.13] hab ich Erhart Frymann, den boten, abgefertiget, tag und nacht zu geend mit zwayen briefen, den ainen an uch, mine Hh., die eltern [liegt nicht vor], und den andern an ainen erbern raut wysend [Nr.336], des versehens, soliche brief syend uwer wysheit worden. Und daryn hab ich uwer wysheit eroffnet, das Walter von Hürnheim von uns, den gesandten vom pund, alhie lygende, zu ksl. Mt. geschickt sy, by ir Mt. anzusuchen, uns zu beschriben, by ir Mt. angelegener sachen, den pund berürend, zu handeln. Das hat nun gedachter von Hürnheim, als er uns, den pundsgesandten, zugeschriben hat, anbraucht und sy im zu antwurt worden, diewyl die sach so lang verzogen und sich niemands uf H. Paulsen [von Liechtenstein] schreiben by siner Mt. anzaigt hab, ouch die sachen nit wol langen verzug erlyden möchten, so were siner ksl. Mt. mainung, das er, Walther, den andern zweyen hauptleuten geschriben, sich mitsampt etlichen räten, wer sie fur gut ansech, zu siner Mt. zu verfiegen und uns hinder sich zu schreiben, von dem reichstag nit zu verrucken, damit siner ksl. Mt. nit nachtail oder irrung erwachs. So woll ir Mt. in den pundssachen die, so zu ir Mt. komen werden, horen und doryn gnediglichen handeln.

[2.] Uf das so hab er ilends gemelt baiden hauptleuten lut ir Mt. bevelch geschriben, zu ksl. Mt. gen Ougspurg oder wa ir Mt. sin würdet zu komen. Aber unangesehen disen beschaid hat min gn. H. [EB Uriel] von Menz uf gestern [16.3.13] mir zu erkennen geben, das ksl. Mt. sinen ftl. Gn. vergunstiget hab, sich diese hl. zyt gen Meinz zu tund, als er ouch in kurz zu tund willens sy.

[3.] So ist Pfalzgf. Ludwig, Kf., ouch anhaim und Hg. Fryderich von Beyern an ksl. hof gerytten, sollend aber alle, wie min gn. H. von Meinz mir gesagt hat, noch den osterfyrtagen [27./28.3.13] wider al hierherkomen. Us dem ist zu vermuten, das der rychstag in kurz nit angeen /39b/ und villicht der furgenomen pundszug uf ditz jaur ouch nit furgen wird. […]

[4.] Uf necht ist mir von minem H. und schwager propst [Melchior] Pfinzing ain schryft [liegt nicht vor] zukomen, das uf sonntag nechstverschinen [13.3.13] die ksl. Mt. zu Gyßlingen stilgelegen sy, allain us der ursach, das ir Mt. in der nehin sy, dann der adel us Schwaben ain furgenomen tag gein Goppingen angesetzt haben, dorauf ir ksl. Mt. etlich ret verordnet hab, und hofft, sin Mt. wird sovil handeln, damit der adel nichtzit beschliessen wird etc.

[5.] Die geschryften, wie ich uwer wyshait erstmals, ime zugeschickt zu haben, anzeigt hab, syend im, als er mir schript, worden, und was in anlang, daryn wolle er kain vlyß sparen, und er versech sich, ksl. Mt. wird gen Ulm und von dannen in die hl. zyt gen Ougspurg ziehen etc. Datum Worms zu mittagzyt am dornstag nach judica Ao. domini XVcXIII.