Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Zustimmung zu seinem Verbleib in Worms und zu einem eventuellen Wechsel der dort anwesenden Reichsstände nach Augsburg; [2.] Wunsch nach Aufnahme Hg. Wilhelms von Bayern in den Schwäbischen Bund; [3.] Aufforderung zur Beschaffung von Informationen über Wilhelm von Rappoltstein; [4.] Erlaubnis zur Rücksendung seines Dieners Endres Rüttel.

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 70, fol. 103a u. b, Kop.

[1.] /103a/ Haben heute durch Erhard Freymann seine beiden an die Älteren Hh. bzw. den ganzen Rat gerichteten Schreiben (Nr.336) erhalten und deinerhalben zu gefallen vermerkt. Und dweyl du dem brobst [Melchior Pfinzing] in allen handlungen unsers bevelhs, hievor an dich gesant, vollige underrichtung nach maß und anzaig deines schreybens hast zugefertigt, lassen wir uns dein verharrung zu Wormbs aus endteckten verhynderlichen ursachen nit missfallen, versehen uns doch, die ksl. Mt., die, wie wir bericht, von Ulme gein Augspurg verruckt und des willens, die hl. zeyt daselbst zu bleiben, wer[d]e aus vil bewegnussen die reichsstende von Wormbs zu sich gein Augspurg ervordern. Das wir nach gelegenhait der leufen und malstet wol erleiden mochten.

[2.] Und dweyl dann, wie uns anlangt, das H. Paulus vom Lichtenstain gein Augspurg zu ksl. Mt. komen soll, ist unser meynung, das du bey den pundischen wollest anregen, H. Paulsen von Lichtenstain furderlich zu schreyben, bey ksl. Mt. von wegen Hg. Wilhelms [von Bayern], das der durch fugliche wege in den pund gepracht wird, zu handeln, dann daran ist unsers bedunkens uns und allen pundsverwandten dieser zeyt nit wenig gelegen.

[3.] Du magst /103b/ auch daneben dem brobst fur dich selbs umb erkundigung des [Wilhelm] von Rappolstains wesens nach deinem gutbedunken schreyben und, was dir begegnet, uns berichten.

[4.] Item dweyl wir uns vermuten, das du aus mangel grosser gescheft unsers dieners Endres Rutel nit notdurftig seyest, magst du denselben anhaims zu reiten vergonnen. Sollt aber dein gelegenhait sein, den lenger bey dir zu behalten, das wollen wir uns auch nit ubel lassen gefallen und hieryn uf dich gestellt haben. Datum freytag nach judica 1513.