Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Bitte der Eidgenossenschaft, nicht gegen Hg. Ulrich von Württemberg vorzugehen; Zusicherung des Ks., dem Hg. vorher rechtliches Gehör zu gewähren.

Kop.: München, HStA, KÄA 1835, fol. 166a (p.r.p.; Gegenzeichnung: W. Reisinger); Ebd., fol. 161a u. b; Zürich, StA, A 195.1, Nr. 69.

Teildruck: Steinhofer, Ehre, S. 420f. (mit teilweise abweichendem Wortlaut).

Röm. ksl. Mt. etc., unsers allergnst. H., abschid, gemainer Aydgenosschaft, zu Baden im Argeu versamelt, gesandten1 gegeben

Nemlich, als sy in namen und aus bevelh gemainer Aidgenossen an ir ksl. Mt. geworben haben, daz ir ksl. Mt. irer Mt. ungnad und furnemen gegen Hg. Ulrichen zu Würtemberg ablassen wolt, so weren sy ungezweifelt, er wird und sollt sich gegen irer Mt. als ain gehorsamer F. aller gebür erzeigen und halten, wo das aber ye nit sein mocht, daz ime doch ir ksl. Mt. ain gepürlich, gemäß recht gedeyhen lassen und mittailen wollt etc. Darauf hat die ksl. Mt. den gesandten uberantwort ain gedruckte schrift [Nr.829], inhaltend irer ksl. Mt. notdürftig underricht und justification, darzue der von Würtemberg ir Mt. bewegt mit dem, daz er darvor ain beswerlich schrift [Nr.823] ir Mt. zu unglimpfen ausgeen lassen hat. Aus solher ksl. Mt. underricht und justification die gesandten, auch gemain Aidgenossen vernemen mügen, was gestalt der von Würtemberg ir ksl. Mt. belaidigt und wie er gehandelt hat und daraus ir Mt. wol verursacht, mit ungnaden und strafe gegen ime furzunemen. Dieweil aber ir ksl. Mt. nit herpracht hat, auch irer Mt. gemuet noch nit ist, yemand wider recht zu tun, zudem, daz auch ir ksl. Mt. gemainer Aidgnosschaft angenäm fürbete mit gnaden bedenkt, so will ir Mt. gegen dem von Würtemberg nichts ungnedigs noch straflichs furnemen, sonder ine zuvor zu gebürlichem rechten erfordern und ime dasselb ergeen lassen, ungezweifelt, was ime solch recht auflegen, er werde das, als pillich ist, guetlich gedulden. Desselben auch gemain Aidgenossen irem begern nach genzlich gesettigt sein. Dann wo ir ksl. Mt. gemainer Aidgnosschaft gnad, furdrung, nachperlichen und gueten willen beweisen möchte, wer ir ksl. Mt. genediglichen geneigt. Desgleichen sich auch ir ksl. Mt. zu gemainer Aidgnosschaft aller eern, treu und guetes genediglichen versicht und getröst. Actum Augspurg am 17. tag Augusti Ao. etc. im sybenzehenden.

Anmerkungen

1
 Laut Steinhofer, Ehre, S. 420 handelte es sich bei den eidgenössischen Gesandten um Vogt N. Merz (Marti) von Schwyz und Hans Oberrieth von Basel.