Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Übersendung seines Entwurfs für die Ladung Hg. Johanns III. von Jülich-Kleve (zum Wormser Reichstag); [2.] Vorschlag zur Entsendung eines Beauftragten an den ksl. Hof in der Jülicher Erbsache.

Dresden, HStA, Geheimer Rat (Geheimes Archiv), Loc. 8800/1, fol. 194a u. b, Kop.

[1.] Gruß. Hochgebornen Ff., lb. vettern, wir haben unser vorwilligung nach, wie euere lieben wissen, des ausschreyben, die von Erfurt belangend, auch, wie unsers bedenkens der Hg. [Johann III.] von Cleve etc. solle zu citiren sein, etliche notel, so best wir aus unser einfalt bey uns haben bedenken mogen, stellen lassen, die wir euere lieben hirmit zuschicken, wie euere lieben dieselben vorlesen werden.1 Wo nu euer lieb soliche notel dermassen gefellig, das wollen uns euer lieben widerumb vorstendigen. Ob aber euere lieben bey sich bedechten, dieselbigen zu vorandern, des mogen euer lieben irs gefallens also tun, den wir mit ynen auch wollen eynig seyn. Dann derselben euer lieben freuntlich zu dynen seyn wir geneigt. Datum Leyptzk montags nach der eylftausent jungfrauen tag Ao. etc. 12.

[2.] Cedeln: Wir sein auch bedacht, in kurz eynen an ksl. hof zu schicken, der unsers vorsehens euer lieben und unser sachen in der clevischen citation bey ksl. Mt. wol wirdet auszurichten wissen. Wo nu euer lieben gefellig, bitten wir, uns dasselbig zu vormelden und die schrift, so in euer lieben und unserm namen an ksl. Mt. soll geschrieben werden, zu fertigen, auch eyne sunderlich fordernisschrift an meyster Johann Renner von euer lieben wegen uns darneben zu schicken, dise sache bey ksl. Mt. treulich zu fordern und unserm geschickten darinnen hulflich zu seyn zu erscheinen.2 Ob aber euer lieben gefelliger, dise sache in ander wege zu bestellen, das wollen euer lieben uns auch vorstentlich machen, den wir solichs auch gerne eynig seyn. Datum ut supra.

Anmerkungen

1
 Für die ksl. Ladung Hg. Johanns III. von Jülich-Kleve zum Wormser Reichstag hatte Hg. Georg einen Entwurf konzipiert und an Kf. Friedrich übersandt. Ebd., Nr.1191/B.
2
 Gemäß dieser Empfehlung teilte Kf. Friedrich III. Johann Renner mit Schreiben aus Wittenberg vom 2. November 1512 mit, der Abgesandte Hg. Georgs von Sachsen, Hermann von Pack, werde beim Ks. in der gulchischen sachen solicitirn, ein citation zu erlangen, wie wir dann solcher citation zwu copien haben stellen lassen. Wann dann dieselben unsers ermessens der sachen gemeß gestalt sind, ksl. Mt. der eine sonder beswerung mag ausgeen lassen, so ist an euch unser gutlich begerung, ir wellet furdern, daz nach laut der ersten copien, die euch Hermann Pack anzeigen werd, ein citation bei ksl. Mt. erlangt werd, wu es aber nit sein wolt, daz es alsdann nach der ander copien, die Pack auch hat, beschee, und dabey vleis haben, domit die sache zu handlung und endschaft komen moge. Und so daz beschicht, sol eur, wie wir euch hievor vertrost, unvorgessen sein. Darumb wellet euch die sache lassen bevolhen sein, als wir sonders vertrauen zu euch haben. Weimar, HStA, EGA, Reg. A 199, fol. 79a, Konz.