Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Aufstellung einer Schutztruppe durch EB Albrecht von Mainz zur Sicherung der in ksl. Dienste nach Worms ziehenden Personen; [2.] Deren friedliche Begegnung mit einer streifenden Rotte aus Hessen.

Marburg, StA, Bestand 2 Nr. 110, o. Fol., Orig. Pap. m. S.

[1.] Antworten auf die (nicht vorliegende) Klage Landgf.in Annas d. J. von Hessen und ihrer Räte, dass die von ihnen in den ksl. Dienst nach Worms entsandten Personen durch Diener und Zugewandte EB (Albrechts) von Mainz uberrant und genotigt worden seien, der EB habe auf Nachfrage erklärt, das etwa vil reitens und streifens umb Mentz sey, das auch je zu zeiten erbar leut, so in und us wandern, durch reisige und andere angesprengt und gerechtfertiget werden, auch einsteils berübt sein. Damit aber solchs forkomen und die stende des hl. Reichs zu disem [durch] ksl. Mt., unsers allergnst. [H.], forgenomen reichstage desto statlicher und sicherer komen mochten, haben sein liebe und kftl. Gn. eyn streifende rotte usgeschickt mit bevelh, umb Mentz eyn mile, zwei, drey etc. zu reiten und streifen.

[2.] In dem habe sich begeben, daß, als dieselbigen reuter, die allein seiner liebe und kftl. Gn. zugestanden und nicht den Ff. verwant gewest ader sein, zu Plidenstat uber nacht gelegen und des andern tags herusgeriten, sein inen etliche fußknecht zukomen, die sie gefraget, weme sie zustenden. Haben sie geantwort: den Landgravischen und weren gen Wormbs verordent. Daruf dieselbigen reuter des und das sie uf unsers H., freunds und gnst. H., auch unser ohemen und freunde, der Gff. [in der Wetterau], schaden nicht gewest weren ader wider uns dienen wollten, von inen glubde genomen und sie furter zihen lassen und nicht geweltiglich angesprengt, genotigt, geschlagen ader beswert, des versehens, in solchem anders nicht dan zu handhabung des ufgerichten landfridens und zu niemants verachtung ader nachteil gehandelt. Derhalben sein liebe und kftl. Gn., auch die iren imants nichts deshalben pflichtig ader schuldig sein etc. Und wiewoil unsers bevelhs zu disem ksl. reichstage in sonderheit nicht ist, uns weiter dan diß reichstags handlungen und ksl. bevelhs zu beladen, so haben wir aber doch euer liebe, Gn. und gunsten zu besonder wilfarunge nach uberantwortung euer liebe, Gn. und gunsten schriften diese vorangezeigt antwort, uns entstanden, im besten nicht verhalten wollen.