Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Unklare Reisepläne des Ks.; [2.] Stand der Unruhen in Worms.

Augsburg, StadtA, Literaliensammlung, Peutinger, 1513 Okt. 25, Orig. Pap. m. S.

Druck: König, Peutingers Briefwechsel, Nr. 134.

Teildruck bzw. Regest: Herberger, Peutinger, S. 20f., Anm. 66.

[1.] Teilt mit, dass niemand wissen hat, wa ksl. Mt. aus wollen, die noch zu Oberwesel und zu ir erfordert haben [EB Uriel von] Menz und [Kf. Ludwig von der] Pfalz, als man hie sagt. […]

[2.] Ksl. Mt. sollen in der von Worms acht ain anstand gemacht haben.1 Aber wie dem, die redelfuerer der gmein, ain schreiner [= Hans Reiter] und ain kursner [= Kaspar Stecher], sollen uber XL fl. rh. nit vermogen, und verlaut, das die pfaffen daselbs vil haymlichs zulegens getan haben, damit der alt rat und vil fromer leyt aus Worms gewichen und vertriben sein. Got erbarms, das die stadt also in armut komen soll. Sy haben auch von der gmeind daselbs gen Frankfurt, Speyr und an ander ort, allein an die gmeind derselben stedt, geschriben, zu besorgen, des willens, dieselben auch wider ain rat zu bewegen. Es ist allenthalben mue. Got schick es zum besten.

Anmerkungen

1
 In der Wormser Chronik von Friedrich Zorn heißt es hierzu: In der zeit, als ksl. Mt. aus Engelland den Rhein heruffer kommen, haben der entäußert rat [von Worms] ihre botschaft zu ihrer Mt. geschickt, und wiewohl durch die ohngehorsamen ächter der botschaft der zeit auch am ksl. hof funden worden, die an ksl. Mt. begehrt, die acht zu cassieren und abzutun, hat doch ksl. Mt. das nit tun wöllen, sondern den handel dem obgemelten H., dem landvogt [Fh. Hans Jakob von Mörsberg], sammt seiner Mt. kammerrichter [Gf. Sigmund zum Haag] und beisitzer mit zuschickung einer commission und instruction, wie darin zu handeln, befohlen.Und darauf haben ernannte commissarien beiden teilen tag gen Speier ernennet, daselbst auch beide teil erschienen, und nach notdürftiger verhör vermög ksl. Mt. befehl und instruction vertragen haben. Worms, StadtA, 1 B Nr.7, pag. 502f. Druck: Arnold, Wormser Chronik, S. 230.