Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Konrad Schotts Anliegen beim Ks.; Hoffnung, dieser werde sich dadurch nicht gegen Nürnberg beeinflussen lassen; [2.] Ankunft des Ks. in Speyer; seine geplante Weiterreise nach Worms; [3.] Tod Bf. Philipps von Speyer; vermutliche Wahl Pfalzgf. Georgs zum Nachfolger; [4.] Empfehlung, das vom Ks. gewünschte Darlehen zu gewähren.

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden, Akten, A 141 Nr. 31, fol. 3–5, Orig. Pap. m. S. (m.p.).

[1.] /3a/ (…) Hat kürzlich seinen Oheim Leonhard Grundherr schriftlich beauftragt, Bm. und Rat von Nürnberg über das Ansuchen Konrad Schotts, der hier beim Ks. vorstellig geworden ist (vgl. Nr.21, 228), zu informieren. Und versecht euch zu mir, das ich ob der handlung am hof, auch auf dem reichstag zu Wormbs hart halten will, bin auch genzlichen der hoffnung, sein Mt. werd sich nicht bewegen lassen,/3b/ einicherley widerwertigs ausgeen zu lassen. Und ob sich aber die sachen anderst schicken wurden, des ich doch nicht hoff, das will ich euch alzeyt berichten. […]

[2.] Die ksl. Mt. ist an gestern [9.2.13] hieher gen Speyr komen und entlichen des willens, auf nechstkunftigen erigtag [15.2.13] zu Wormbs einzureyten. Das hab ich euch nicht wellen verhalten, eur potschaft darnach wissen zu schicken.

[3.] Weylund mein gn. H. [Bf. Philipp] von Speyr ist an donerstag, heut acht tag [3.2.13], mit tod abgangen. Got sey ime gnedig. Bin ich nu an 4 tag mitsampt H. Ernsten von Welden von wegen ksl. Mt. hie gelegen, helfen, einen andern Bf. zu welen, und versehe mich, ein junger Pfalzgf. [= Georg] werd Bf. werden.1 […]

[4.] /5a/ Der Ks. hat mehrfach nachgefragt, ob mittlerweile von Bm. und Rat von Nürnberg eine Antwort auf seinen Wunsch (nach einem Darlehen) eingetroffen ist. Hat daraufhin erklärt, er erwarte sie täglich. Empfiehlt, sie endlich zu geben, weil dies wichtig ist. Hat dem Ks. bislang verschwiegen, dass zwar ein Edelknabe aus Nürnberg gekommen ist, die Antwort aber nicht mitgebracht hat.

Anmerkungen

1
 Am 7. Februar 1513 kamen der Hofmarschall Kf. Ludwigs von der Pfalz, Johann Fuchs von Dornheim, der Komtur zu Heimbach, Johann von Hattstein, sowie Dr. Bernhard Wormser nach Speyer. Einen Tag später erschien der Kf. selbst in Begleitung Pfalzgf. Friedrichs. Letztere ersuchten gemeinsam mit den beiden ksl. Abgesandten Melchior Pfinzing und Ernst von Welden das Domkapitel, seinen Bruder Pfalzgf. Georg zum neuen Bf. zu wählen. Am 9. Februar ritt Pfalzgf. Friedrich zum Ks. nach Landau und bat ihn, ebenfalls nach Speyer zu kommen. Noch am selben Tag traf dieser dort ein und empfahl dem Domkapitel nachdrücklich die Wahl des Pfalzgf., die schließlich am 12. Februar erfolgte. Vgl. Remling, Geschichte, S. 231–233.