Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Seine Heimkehr aus dem Heilbad; anhaltende gesundheitliche Beschwerden als Grund für seine Nichtteilnahme am Wormser Reichstag; Ersuchen, ihn beim Ks. zu entschuldigen; [2.] Auftrag zur Berichterstattung über den Reichstag.

Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 148, 150, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: [Zu] eigner hand).

[1.] /148a/ Gruß. Wirdiger, lb. andechtiger, wir lassen euch wissen, das wir auf gestern, freitags [10.6.13], zu abend anheimisch kommen sein, und auf heut [11.6.13] morgen hat uns des cammerrichters [Gf. Sigmund zum Haag]diener eyner ein brief [Nr.43] von ksl. Mt., an uns ausgangen, zubracht, wilchs briefs wir euch hirin copien zuschigken. Nachdem ir in solichem brief vernempt, das ksl. Mt. beger ist, das wir uns unverzüglich ghen Wormbs fügen sollen, wyewol wir anheimisch mit vilerlei gescheften beladen, derhalb wir nit wol itzt zur zeit abkommen mochten, yedoch, so wir vernemen, das der tag sein furgang zu Worms haben sollt, auch, das andere Kff. und Ff. dahin komen, so weren wir ganz willig, wo wir leibs halben konten, auch dahin zu kommen. Das wir doch itzund zur zeit aus gebrechlicheit, so wir an einem fues haben, in keinen weg vermochten, dann das bad hat uns unten an einem fues die soln hinweggezogen. So ist uns solicher fues auf dem weg etwas vast [= sehr] ungeschlacht worden, also das wir nit wol gehen konnen. Darumb so ist unser befehl, ir wollet uns zum besten bei ksl. Mt. entschuldigen, dan solichs alles die warheit ist und unser halben besser,/148b/ das nit wer, und ob ksl. Mt. nit ghein Worms keme und zuge irgends in der acht hinter hin, so wollet uch doch zu ir Mt. fugen und uns des verantworten. Und ob ir Mt. so weyt von Worms hinzuge, das ir nit zu ir Mt. kommen mochtet, so wollet dem [Zyprian] Sernteiner oder meister Vincenz [Rogkner] unser entschuldigung schreiben. Auch vermuten wir, wie [EB Philipp von] Coln und [EB Richard von] Trier von ksl. Mt. dergleichen geschryben sei.

[2.] Wollet ir uns lassen wissen, ob dieselben Kff. oder ander dahin kommen, zu yder zeit, auch, ob der reichstag da sein furgang haben soll oder verrugkt werden, und wan ksl. Mt. darkeme, das lasset uns auch wissen und darin kein botenlon sparen. Wiewol wir genzlich dafür halten, der tag wird da sein furgang nit haben, doch so wollet uns in dem nichts verhalten. […] Datum auf unserm schlos /150a/ Unser Frauen berg Ao. etc. XIII.

Anmerkungen

1
 Das Datum ergibt sich aus Bf. Lorenz’ Heimkehr am Vortag, einem Freitag, in Kombination mit dem Empfang des ksl. Schreibens vom 4. Juni.