Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Empfehlung für seinen Verbleib in Worms gemeinsam mit den Reichsständen; Vorschläge für ihr Zusammentreffen in Mainz; [ 2.] Unklare Rückkehr EB Uriels von Mainz nach Worms; [3.] Übersendung eines Schreibens Dr. Sebastians von Rotenhan.

Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 139–140, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: [In sein]er ftl. Gn. hand).

[1.] /139a/ Gn. F. und H., auf eur ftl. Gn. schreiben [Nr.248] und beschaid nach, auf morgen, donerstag [9.6.13], zu eur Gn. gein Meinz zu fugen, das wolt ich von herzen gern tun und eur Gn. gehorsam sein, wo ich nit sonderlich vorchtet, das ich eur Gn. einen undank dardurch erlangte. Dann dieweil wir alle zugesagt haben, 10 tag lang zu verharren [vgl. Nr.192] und sich dieselben itzo nechsten freitags [10.6.13] enden werden, so stet etlicher uf den andern, ursach zu nemen, welicher aus uns verrucket. So ist [Bf. Wilhelm von] Straspurg mit den Hessen gein Russeltzheym geriten und also abgeschiden, zum lengsten auf morgen zu abent wider here zu komen, ob beschaid von ksl. Mt. kome, uns zu eroffen, der zuversicht, woll sich auch gar daran lassen, das unser keiner in des verrucke. Dieweil dann entlichen und einmütiglichen beschlossen ist, wo nichts in den 10 tagen kome, so woll man abscheiden laut gegebner antwort und die maynung also noch allenthalben ist, so hab ich im besten treuer maynung bedacht, des freitags auch auszuwarten, damit nichts uf eur Gn. gelegt werde, sonder das wir mitein [ander] als samstags [11.6.13] wegziehen. So dann nun eur Gn. vor dem samstag nit gein Aschaffenburg komen mogen, so will /139b/ ich, ob Got will, und der lantschreiber von Bamberg [Johann Scharf] mit mir uf denselben samstag zu eur Gn. gein Aschaffenburg komen. Wo aber eur Gn. den freitag zu Meinz still wurde ligen, bit ich eur Gn., mich zu verstendigen bey disem boten, damit ich mich darnach auch richten kont, ob es uns zu swere were, eins tags von hynnen doselbsthin zu komen. Ich hab sonsten von regenten [zu Würzburg] brif [liegt nicht vor] und bevelh, das wir uns bis zu eur Gn. wol versorgen wollen. Und ob gleich etwas keme, damit man uns anhengen wolt, so will ich doch urlaub erlangen, zu eur Gn. zu komen, dann ob es gleich ye von noten sein wurde, das eur Gn. ymants hie solt haben, so wer doch nun nit moglich, das in kurz etwas gehandelt kont werden. Darumb will ich wol urlaub mit fug erlangen. Darnach konnen eur Gn. wol yemants here verorden, so es von noten were. Ich glaub aber genzlich wie andere, es werde nichts herkomen, sonder die maynung sein, das der tag also der stende halben, den man es auflegen will, zurgeen soll.

[2.] Mein H. [EB Uriel] von Meinz ist anheyms, hat zugesagt, uber 4 tag widerzukomen, sind aus. Hat Franz von Sickingen hie und ein secretari. Ob er aber komen wurdet, eur Gn. zu Meinz wol sehen, sich mit dem gleit alsdann zu versehen. Kompt er aber here, so will ich mich deshalben eur ftl. Gn. bevelhs halten, eur Gn. eylents gein Frankfurt schicken in eur Gn. herberig.

[3.] /140a/ Dr. [Sebastian von] Rotenhan hat mich gebeten, eur Gn. dise beigelegte [nicht vorliegende] brif zu uberschicken, wais aber nit, was es ist. Ich wais eur ftl. Gn. nit neus zu schreiben, bevilh mich eur ftl. Gn. in aller untertenigkayt. Geben Worms mitwochen nach Bonifacii Ao. etc. XIII.