Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Stellungnahme der Reichsstände zum ksl. Wunsch nach ihrem weiteren Verbleib in Worms; Verbot seiner Abreise; [2.] Beschluss der Reichsstände über ihre Heimreise nach zehntägigem Zuwarten; [3.] Ausgleich in der hessischen Streitsache; Heimführung Landgf. Wilhelms d. Ä. nach Hessen; [4.] Erfolgte Zahlung des Beitrags zum Unterhalt für das Reichskammergericht; [5.] Sieg Kg. Ludwigs von Frankreich über die eidgenössischen Besatzer von Mailand; [6.] Befürchtete Teilungsabsicht Pfalzgf. Friedrichs; [7.] Freude über Bf. Lorenz’ Genesungsfortschritte im Wildbad; [8.] Vorübergehende Heimreise EB Uriels von Mainz; [9.] Ihr Zusammentreffen in Mainz.

Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 145, 147, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: [In seiner] ftl. Gn. hand; darunter von anderer Hand: Reychshandlung).

[1.] /145a/ Hochwirdiger F., gn. H., auf heut [1.6.13] sind die ksl. rete auf dem haus [= Rathaus] gewest und haben abermals begert, das man nit verrucken, sonder ksl. Mt. antwort erwarten woll. Das ist nun aus dem komen, das vil von den botschaften nach den vir tagen hinweg haben ziehen [wollen]. Aber bey meinem gnst. H. [EB Uriel] von Meinz und der Kff. botschaften ist bedacht worden ein maynung zu antworten. Der sind wir andere zugefallen, also das geantwort worden ist nach eingelegter copey [Nr.192].

Nun were ich ganz willig, auf eur ftl. Gn. schreiben mich anheyms zu fugen, hab auch umb erlaubnus hochsten vleis gearbeit, mag aber kein urlaub erlangen, dann mein H. [Bf. Wilhelm] von Straspurg vorcht, er kont der andern botschaft nit behalten. Haben sonsten mehermals, do ich zu Heydelberg 5 tag aussen was, hinweggewolt, also das ich auch besorg, es solt eur Gn. einen unwillen prengen, wo ich wegzuge. Ich hett es sonsten recht bestelt gehabt, das der dechant zu Meinz [Lorenz Truchseß von Pommersfelden] und ich auf nehesten samstag [4.6.13] zusamen wolten komen sein zu Aschaffenburg. So mus ichs unterwegen lassen. […]

[2.] /145b/ Es ist auch einmütiglichen beschlossen, wo die 10 tage verscheinen und nit antwort kome, so will jedermann abscheiden. Keme aber antwort, so richt man sich darnach.

[3.] Der hessische handel ist vertragen [vgl. Nr.156].[Die Gesandten des hessischen Regiments] werden auf morgen hie auszihen und iren H. [Landgf. Wilhelm d. Ä.] heimfurn.

[4.] [Johann] Morscheymer hat mich bezalt, davon hab ich das camergericht auch bezalt.

[5.] Die sag ist,[Kg. Ludwig von] Frankreich hab die Sweizer [= Eidgenossen]geschlagen, so in Mayland in einer besetzung gewest.

[6.] Es wurdet noch zu Heydelberg zwuschen den Pfalzgff. [Ludwig und Friedrich] gehandelt, aber wie, ist mir nit wissen. Ich vorcht aber, Hg. Fridrich stee hart uf der teylung.

[7.] Ich hore zuvorderst gern, das das bade eur ftl. Gn. wol bekomet. Hab ich es auch lang gehofft, es solt eur Gn. recht tun. Das verley eur Gn. der almechtig Got. Und eur Gn. woll mich also, wie eur Gn. schreibt, zu erfordern nit unterlassen.

[8.] Meinz wurdet morgen [2.6.13] heymziehn, lest den canzler [Dr. Johann Engellender] hye, hat versprochen, in 6 tagn wider hie zu sein. Sonsten wollen die keyserischn rete nymants erlauben. […]

[9.] /147a/ Wo ksl. Mt. antwort eher, dann bestimpt ist, keme, das wir abgefertigt wurden, will ich gein Meinz und eur Gn. do warten. Bevilh mich eur ftl. Gn. in aller untertenigkeit. Geben Worms mitwochn nach corporis Cristi Ao. etc. XIII.