[1.] Beabsichtigte Reise Kf. Ludwigs von der Pfalz zum Reichstag; gewalttätiger Übergriff auf ein kurpfälzisches Dorf durch in Worms liegende Reiter; [2.] Mutmaßlicher Wunsch des Ks. nach Verlegung des Reichstags an einen anderen Ort.
München, HStA, Kasten blau 103/2c/3, fol. 201–202 (falsche Folienangaben!), Orig. Pap. m. S. (Vermerk: Zu seiner ftl. Gn. hand).
[1.] /202a/ Antwortet auf Pfalzgf. Johanns (nicht vorliegende) Anfrage, das ich von ufrore nit sunders wissen hab, sunder als viel, wie myn gnst. H. Pfalzgf. [Ludwig] etc. nehst dienstags [16.6.17] uf wege naher Alzen [= Alzey] zu zu zychen gewest, willens, verner zu dem rychsdage sich zu tun. So haben die reuter,[die] in Worms lygen, als sie sagen, ire fyhand [= Feinde] wullen suchen und [sind] meinem gnst. H. in eyn dorf, genant Günthersblumen [= Guntersblum] gefallen, die fyhant doch nit funden und haben das vehe, ku und schaef und daby etlich hoef, etlichen edeln zustendich, auch das vehe und anders, was sie haben mügen belangen, genomen, geplün[d]ert und hienweg in Wormbs gefürt. Welche handlung meinen gnst. H. Pfalzgf. hochlich befrembden ist. Dieser hat daraufhin zum Ks. geschickt, um dessen Meinung dazu zu erfahren. Geht davon aus, dass der Pfalzgf. in Alzey bleiben wird, bis die Antwort des Ks. eintrifft. Datum donerstags nach Viti Ao. etc. XVII.
[2.] /201a/ (Zettel:) Ist in der Nacht von Pfalzgf. (Ludwig) zurückgekehrt. Da ich auch vernomen, das man sich versehe, der rychsdag zu Menz oder Frankfort nit vorgang haben werde, sunder ksl. Mt. sy in arbeit, das sein Mt. den gern in ander ort haben wült. Ich wile aber euer ftl. Gn. zu warheit nit zugeschriben haben, dan ksl. Mt. sachen sich oft andert. Wes ich aber verner verneme, soll euer ftl. Gn. unverhalten syn. Datum ut supra.