Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Sein Auftrag zur Teilnahme am Augsburger Reichstag als Vertreter Kf. Friedrichs und Hg. Johanns von Sachsen; seine vergebliche Bemühungen um ein Treffen mit dem Ks.

Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 62, fol. 8a–9a, Konz. (Beilage zu Nr.552).

/8a/ Kf. Friedrich und Hg. Johann von Sachsen wären bereit gewesen, der ksl. Aufforderung zur persönlichen Teilnahme am Augsburger Reichstag Folge zu leisten. Weil sie aber dazu wegen Kf. Friedrichs blodigkeit seins leibs und yr beder ftl. Gn. sonst ander beswerlichen obligen halb nicht so rasch in der Lage gewesen sind, haben sie ihn mit ausreichender Vollmacht beauftragt, sie auf dem Reichstag zu vertreten, /8b/ dann yr kftl. und ftl. Gn. wolten nit gern, daz yrer Gn. halben in dem, daz euer ksl. Mt. und dem hl. Reich zu gut komen mocht, solt verzogen werden. Als er nach Nürnberg gekommen ist, hat er allerdings erfahren, dass die ksl. stathalter und bevelhaber bereits aus Augsburg abgereist waren. Darumb ich etlich tage, die warheit zu erkunden, alhie verzogen. Schließlich hat er sich entschlossen, nach Hause zu reiten. Nachdem euer ksl. Mt. auch meim gnst. Hg. Fridrichen durch Sigmund von Herbersteyn umb ein anlehen genediglich hat ansynnen lassen, derhalb byn ich auch abgefertigt, eur ksl. Mt. undertenige antwort von yrer beder ftl. Gn. wegen zu geben und der gestalt, daz euer ksl. Mt. meins verhoffens kein ungefallen darinnen haben solt und ander undertenige anzeige mer euer ksl. Mt. zu tun, wie dan mein bevelh inhelt. Und wu euer ksl. Mt. ansicht in teutzschen landen hetten mugen antroffen werden, so habe ich bevelh gehabt, euer ksl. Mt. nachzureiten und solch mein abfertigung euer ksl. Mt. underteniglichen furzutragen und der ander, so neben mir verordent gewest, so zu Augspurg blieben und des reichstags ausgewartet haben. Weyl aber euer ksl. Mt. mit merklichen kriegsgescheften beladen und sich derhalb, wie ich bericht, in welschland gewendt, daz ich nit wol achten mag, wie euer ksl. Mt. diese zeit ich antreffen mocht, so hab ich solchs underlassen /9a/ mussen. Bittet hierfür im Namen Kf. Friedrichs und Hg. Johanns um Entschuldigung.