Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 70, fol. 108b–109b, Kop.

/108b/ Laut seinem Schreiben (Nr.339) an Leonhard Grundherr will Pfinzing nach der Osterzeit heimkehren. Erkennen zwar seinen dafür genannten wichtigen Grund an, doch da er bisher sehr eifrig tätig gewesen ist und manches für Nürnberg Nachteilige verhindert hat, steht zu befürchten, dass nach seiner Abreise Nürnbergs Widersacher allerlei zum Schaden der Stadt unternehmen werden. So dann wege und mittel vor augen, durch die unsers vermutens die ksl. Mt. bewegt werden mocht, die verwandten [Schwäbischen]des punds, zu Worms ligende, under denen unser ratsfreund Caspar Nutzel auch ainer ist, zu vordern,/109b/ ersuchen sie Pfinzing, noch bis zum Eintreffen Nützels am ksl. Hof zu bleiben.

Von diesem wird er auch einiges über das vom Ks. verlangte Darlehen erfahren, das der Feder nicht anzuvertrauen ist und das sie Nützel deshalb mündlich mitgeteilt haben. Versichern aber schon jetzt, dass sie die Sache fur kain vinanz, von euch zugericht, erachten. Pfinzing weiß auch, was anfangs in dieser sachen verhynderung gewest, euch nit entlich antwort zu tun, bis wir euers gemuts hierin entlich sein verstendiget. Darauf wir auch Nutzeln müntlich abfertigung und beschließlichen beschaid und bevelhe gegeben, des ungezweyfelten versehens, das die ksl. Mt. und ir zu Worms gewißlich were oder dahin gelangen wurd. Letzteres ist allerdings so nicht eingetreten. Pfinzing wird alle Einzelheiten nach seiner Heimkehr oder, falls er in Augsburg bleibt, durch Kaspar Nützel erfahren.