Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Abreise des Ks. nach Frankfurt a. M.; Zweifel an dessen Rückkehr nach Worms; Unklarheit über seine weiteren Pläne; [2.] Hoffen auf rasche Beförderung des Briefes.

Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 155–156, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: [In seiner ftl. Gn.] selbst hand; falsche Blattzählung).

[1.] /155b/ Gn. F. und H., disen morgens ist die ksl. Mt. hie aus hinweggezogen. Als ich solichs vermerkt, bin ich zu m [eister] Hansen Renner komen, als ich gern die warheit erfarn hett, was es bedeut. Hat er mir in geheym gesagt, ksl. Mt. werde in 6 tagen wider hye sein, und sey die ursach seins zihens, er woll gein Frankfurt. Doselbst werde Hg. Fridrich von Sachsen, so zu Marpurg gewest, zu im komen, in hoffnung, die sachen zwuschn im und [EB Uriel von] Meinz zu vertragen, auch in hiehere zu pringen etc. Aber daneben so zweifeln vil leut hye, das er so bald herekomen werde, dann alles sein volk zeucht mit, alles, das er zu wagen heregefurt, geet alles hinweg, alle raumern gelert, das ich nit glaubens zuwend seiner widerkunft. Das schreib ich eurn Gn. darumb, ob sich eur ftl. Gn. entschlossen oder erhebens willens were, das eur Gn. damit bis uf mein weiters schreibens verzihe, dann ich will mein kuntschaft stund ans gein Frankfurt bestellen, das mir bey tag und nacht soll zu wissen werden, ob etwas daran sey. Und was das ist, soll eur Gn. bey tag und nacht unverhalten pleiben, dann ksl. Mt. kann nit so bald wider herekomen oder das es war sey, das Hg. Fridrich dohinkome. Ich will es erfarn und eur Gn. zeitlich gnug zu wissen tun, das eur Gn. nichts verseumen soll. Wurde dann ir Mt. das land hinab, als ich sere und am maisten /156a/ glaube, es dunkt mich, von unnoten sey, das sich eur ftl. Gn. herab begebe. Es ist ganz heymlich gewest. Haben an zweifel wenig leut heut fru gewest. Er, der Ks., hat heut [25.6.13] unterwegen ein geiad am Lorser [= Lorscher] wald. Sind die Ff. ausserhalb Meinz mit im, sollen doch wider here. Wie es sich anlassen, will ich auch wol sehen. Pleibt er aussen, so wurdet jamer und not hye, und sind die sachen alle an vir orten, so ich eur ftl. Gn. gestern [24.6.13] hie aus angezeigt habe [Schreiben liegt nicht vor], angefengt, aber pleiben also hängen.

[2.] Ich wolt eur Gn. einen eigen boten eylents gesandt haben. So ist mir Wurgensatel, der knecht, unterhand komen, mir verheissen, eylents zu eur Gn. zu komen. Dem hab ich disen brif geben. Hoff, er soll zu frue uf montag [27.6.13] bey eur Gn. sein, sich darnach haben zu richten. […] Eylents samstag nach Johannis baptiste um 12 hore mittags Ao. etc. XIII.