Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 1496 Supplikation Straßburgs an Ks. Maximilian

[1.] Verlangen des Ks. nach Festlegung der Besteuerung sämtlicher Güter neu zugezogener Stadtbürger in der neuen Reichsordnung; [2.] Schwerwiegende Nachteile dieser Regelung für Straßburg, Bitte um Wahrung seiner entsprechenden hergebrachten Freiheit.

[Köln], 18. Juli 1512

Kop.: A) Straßburg, AM, AA 337 Fasz. 1, fol. 18a u. b, 24a (Präs.vermerk unter dem Stück: Praesentatum est solis post Margarethe [18.7.12]); B) Ebd., AA 336, fol. 74a u. b.

Konz.: C) Ebd., AA 337 Fasz. 1, fol. 17a u. b, 25a.

[1.] Allergroßmechtigster Ks., allergnst. H., dem nach euer ksl. Mt. zu nehstverschynen dagen uf der Kff., Ff. und stend des hl. Reichs zu Tryer übergebnen entschluß [Nr. 989/I] in einer schryftlichen antwort under andren und namlichen den letsten zweyen puncten [Nr. 990 [23.], [24.]] melden lassen hat, das etliche stett in craft irer freyheiten bürger annemen und mit huslicher wonung zu inen ziehen, das sy von iren gütern, die under iren alten Hftt. ligen und sy durch ir dienstlut buwen, weder steur noch gewerf [= Abgabe] noch andre dienstbarkeit anit mer geben noch tun und nitdestmynder wunn [= Wiese], weyd–a etc. gepruchen sollen, mit beger und meynung, das Kff., Ff. und stend solichs uf den nochvolgenden artikel setzen wollen, nämlich, welche stett derglichen burger angenommen hetten oder noch anemen würden, das dieselben burger nitdestmynder von allen iren gütern, die sy demnach behalten und durch ir dienstlut buwen, den Hftt., darunder sy gelegen sind, steur und gewerf geben und alle dienstbarkeit bewysen, wie vor zu der zyt, ehe und derselb an andern orten burger worden, bescheen und von altem harkommen ist, und ob yemants dawider einich fryheit hett, daz die yetz als dann und dann als yetz widerruft und abgeton und by namlicher peen dawider nit geton werden soll.

[2.] Nu, allergnst. Ks. und H., dwyl ein statt Straßburg ob 400 jaren solicher fryheit und privilegien darnoch von hochloblicher gedechtnus Lothario dem dritten und siner richsregierung, ye von sinen nochkommenden Kss. und Kgg., etlich hochloblicher gedechtnus selger, begabt und gnediglich versehen worden1 und nit allein solich privilegia confirmiert, sonder ernuwert und umb irer getruwen dienst willen wyter gebreytet, darzu durch etliche Bäbst und concilia bestetiget und fürohin also zu bliben gesetzt sind, ouch zum jüngsten und am meresten angesehen solichen langen harbrochten bruch und fryheitsübung, so ein statt Straßburg fridlich on menglichs nochteyl gehabt, durch euer Mt. zum zweyten mol bestetiget und des fryen gezogs halben von dem land in die statt Straßburg ein sondre kgl. declaration darüber beschehen, wie solichs durch gloiplich vidimus furbracht, ist an euer ksl. Mt. als an unsern allergnst. H. unser underdienstlich, demütig, vlysig bitt, bdwyl zu bedenken, so obgemelter lang harkommener, frydlicher gebruch und fryheit fürohin nit hanthabung gegeben solt werden, das in der statt Straßburg und im land der frey gezog abgeton wurd, das doch der statt und dem land beschwerlich, der gmeyn, auch rich und arm unträglich und yetwedersits nochteylig were, deshalben ein statt Straßburg zu underhaltung gmeynen nutz und burgerschaft zerrüttung und abgang zu gewarten hett und dadurch merglich geringert und in künftigen abfall kommen würd, daz ein statt, auch ir inwoner und bürger nit mit iren diensten so stattlich, als sy bisher gewesen und noch fürthin gern teten und tun wolten, euer ksl. Mt. und dem hl. Rich dienen möchten,–b dieselbe euer ksl. Mt. wolle ein statt Straßburg by iren alten, harkommenden fryheiten gnediglichen bliben und sy deren, wie bisher beschehen, gebruchen lassen. Sollen und wollen ein rat der statt Straßburg mit allen iren undertenigen gehorsamkeiten unverdrossens vlyß zu verdienen ganz willig sin.2

Nr. 1497 Supplikation der Straßburger Gesandten Ott Sturm und Gottfried von Hohenburg an die Reichsstände

[1.] Vorlage einer Abschrift der Straßburger Pfahlbürgerfreiheit, Bitte um Kenntnisnahme der darauf bezogenen Erläuterungen; [2.] Häufige Bestätigung und ungestörte Verwendung dieser Freiheit; [3.] Ursachen ihres für andere unnachteiligen Gebrauchs; [4.] Damit verbundene ständige Orientierung Straßburgs an anderen Inhabern entsprechender Freiheiten; [5.] Gravierende negative Folgen der vom Ks. geplanten Besteuerung der Pfahlbürger; [6.] Bitte, Straßburg weiter im ungestörten Besitz seiner Pfahlbürgerfreiheit bleiben zu lassen.

[Köln, Ende Juli/Anfang August 1512]1

Kop.: A) Straßburg, AM, AA 336, fol. 75a-76b (Kanzleiüberschrift: Supplication an die steend des Richs, zu Cöln Ao. 12 des fryen gezogs halb der stat Straßburg beschehen).

Konz.: B) Ebd., AA 337 Fasz. 1, fol. 20a u. b, 22a u. b; C) Ebd., fol. 19a u. b, 23a u. b.

[1.] Hochwürdigsten, würdigsten, gnst. und gn. Kff., Ff. und Hh., mit zuvor demütiger erbietung euer kftl. und ftl. Gn. und gunsten unserer williger dienst bringent wir, die gesandten eins erbaren rats der statt Straßburg, euern kftl. und ftl. Gn. und gmeynen stenden des hl. Richs, ouch unsern gn. und gunstigen Hh., für dise gegenwürtige collationierte abgeschrift von den gloupwürdigen, vidimierten freyheyten einer statt Straßburg, mit underteniger, vlyßiger bitt, unser hienoch begriffne, anligende beschwerd a, auch handhabliche ursachen derselben fryheiten–a in gnaden und gunsten zu bedenken und zu erwegen.

[2.] Zum ersten, das ein statt Straßburg und ire bürger soliche fryheit ob und vor 400 jaren durch ire getruwe dienst, dem hl. Reich gehorsamlich geton, ir lyb, gut und vermögen furgesetzt und ir blut vergossen, sich auch zu keynen zyten sumig gestellt, als sy noch zur zyt mit geneigtem gemüt und herzen unverdrossen ze tun willig sind, erlangt haben, die inen nit allein durch wylund hochloblicher gedechtnus Kg. Lotharium ernuwert und confirmiert [vgl. Nr. 1496 Anm. 1], sonder von ye einem Ks. und Kg. nocheinander bis an yetzt regierende großmechtigste ksl. Mt., unsern allergnst. H., confirmiert, declariert und mit irer Mt. kgl. ingesigel gnediglichen verwart, desglichen von Bäbsten, auch concilien bestetiget worden.

Item das hieruf ein statt Straßburg, ire bürger und inwoner soliche fryheit die gnante zeyt har ungehyndert menglichs in guter, gewonlicher, wolharbrochter übung in statt und in land gebrucht und gehalten haben.

[3.] Es mag noch kan kein person, was stands oder wesens die sey, zu erkennen geben, das soliche fryheit, die ein statt Straßburg so lange zyt und jar frydlichen harbrocht, yemants zu widerdryeß oder zu beleydigen usbrocht oder erlangt sey, us nochvolgenden artikeln:

Wann ein person in die statt Straßburg vom land oder sunst kompt und begert, bürger zu werden, sobald er zu bürger ufgenommen würt, uf stunt würt im furgehalten, wo er gült oder lehengüter hett usserthalp dem burgbann, under andern Hftt. gelegen, das er die nit haben b, sonder sich deren absunderen–b soll. Damit würt von solichen gütern nyemants ychts entnommen, sonder blibt wie vor in der Hft. handen.

Item zum andern, so ein bürger, der also ufgenommen würt, danoch über kurz oder lang zu sinen gelegnen zeyten kompt, sin burgrecht ufsagt, lasset man in frey, hinder welchen H. im gelyebt, on alle entgeltnus ziehen. Und ob er schon 1000, 2[000], 3[000] oder so vil des fl. wert sin mögen, ligend oder farende güter in der statt Straßburg oder uswendig in iren gebieten oder herrlicheiten ston oder lygend ließ, die er in der statt gewonnen oder ererbet hett, so loßt man im die als sin eigen gut unbeschwert bliben, leyt im daruf weder steur, bet, gewerf, zyns noch gült, und in der zyt, so er bürger ist, würt es von im genommen, und so er sin burgrecht ufgesagt hat, so ist er solichs mitsampt der bürgerlichen dienstbarkeit ledig. Wie möcht nun frydlicher und fruntlicher gelept werden?c

Item nochdem der artikel in der statt Straßburg fryheit uswyset, also lutend: „Wo derselben statt bürger eigentschaft oder dheynerhand gütere besitzend, das nyemants erlaubt sey, von irer eigentschaft oder irer güter wegen oder von iren leuten dheynen dienst zu nemen oder zu fordern, bet oder steur uf sy zu legen, und sollent sy und alle bürger wünn [= Wiese] und weyd nützen und nyessen in allen stetten und gerichten, wo sy gesessen sind oder ire güter ligen habend, on menglichs widerrede etc.“, alles ferrers inhalts gemelter fryheit, und wiewol andre örter, stett und flecken, auch umbsossen soliche freyheyt nit haben, destmynder nit hat ein statt Straßburg fruntlicherwyse gegen allen und yeden, so nit ir bürger sind, es seyen Ff., prelaten, Gff., Fhh., ritter und knecht, geistlich oder weltlich, ganz nyemants usgescheyden, die oder der, auch deren oder dess undertonen und hindersossen, so ligend oder varende güter in der statt Straßburg oder ir oberkeit ligen haben, es sigen heuser, höf, acker, matten etc., ganz nichts usgenommen, sich glichermoß bishar gehalten und nye einiche beschwerd, bet, steur, gewerf oder schatzung daruf geschlagen oder einiche dienstbarkeit davon empfangen, sonder ist verruckter zyt, wie noch uf disen tag beschicht, durch ein erbern rat der statt Straßburg, wie sy in dem obangezoigten artikel gefreyet, gegen obemelten und menglichem also gehalten.

[4.] Sittmoln, gnst. und gn. Hh., euer kftl. und ftl. Gn., wir soliche luterung einer statt gewonheit und bruch, so sy gegen solicher fryheit üben, jüngst us vergessenheyt underlassen, haben wir yetzt obgemelte puncten schriftlich verfasset, in ansehung, das nit verstanden werd, das ein statt Straßburg ire bürger und inwoner alleyn frey haben wollt, und aber andre, die nit ir bürger sind und ir hab und güter in der statt und hinder iren Hftt. ligen haben, mit dienstbarkeit und schatzung zu notdrengen oder zu fretten [= sich abzumühen] understanden, sonder das nye anders gehalten, dann was man einer statt Straßburg und iren bürgeren (und dennocht in craft irer fryheiten und us lang harbrochter prescription) geton, das sy sich harwider zu yeden zyten mit einem gegenbruch inhalt des artikels auch hat lossen fynden. Welches doch nyemants lestig oder unträglich sin zu achten ist, dann was ein erberer rat der statt Straßburg lut irer fryheit zu beschehen begert, das tut er doch von im selbs gegen andren auch, und mag nichts unglichs hierunder gespürt werden.

[5.] dWann aber lut der zweyer artikel, durch ksl. Mt. gesetzt [Nr. 990 [23.], [24.]], soliche fryheiten abgeton und widerruft sollten sin, und ferrer ein yeder, der von siner Hft. in ein statt züge, güter hinder siner alten Hft. ligen hett, daselbst von sin gütern steur, bet oder gewerf hinder sich geben sollt, das vormals ungehört und nit also harkommen, und aber vom land gegen der statt und harwiderumb von der statt gegen dem land lut der artikel gebrucht oder angefengt würde, was widerwillen im land und der statt gemeinlich und sonderlichen, auch treffenlichen personen, die fürwor nit wenig in der statt Straßburg und hinder ir oberkeit ligen haben, bringen würd, ist gut zu gedenken. Wann sy beschwert und der statt bürger wider gewonliche, harbrochte, geübte fryheit auch geschätzet würden, das es zu solichem abfall, unfriden yetwedersyts und zerrüttung gemeynes nutzes reychen würd, das ein statt Straßburg dem hl. Rich nit so stattlich, als sy bishar geton und noch ze tun willig geneigt ist, dienen möcht.–d

[6.] Bitten hierumb mit höchstem vlyß, euer kftl. und ftl. Gn. und gunsten wollen in ansehung oberzelter stück und artikel e, auch, das solich fryheit, wie ob gehört, durch Ks. und Kg. und namlich durch wylund hochloblicher gedechtnus Ks. Fryderichen den andern in bysin dann zur zyt auch loblicher gedechtnussen des Richs Ff. und Hh., die das mit verwilliget und bestetigen geholfen haben, desglichen nit alleyn auch von Bäbsten confirmiert, sonder von hl. concilien und zum jüngsten durch das hl. concilium zu Basel von allen der hl., christlichen kirchen, so geistlichen und weltlichen, houptern, im Hl. Geyst versamlet, beslossen, das bis uf disen tag mit fridsamer prescription also unwiderfochten bestanden,–e ein statt Straßburg, by iren lang harbrochten fryheiten zu blyben, gnediglich bedenken. Das soll und würt ein erbarer rat mit willen geneigt sin zu verdienen.

Nr. 1498 Supplikationen des Frankfurter Anwalts Jakob Heller und des Wetzlarer Anwalts Philipp von Babenhausen an Ks. Maximilian bzw. an die Reichsstände

Mögliche negative Auswirkungen der geplanten Besteuerung von Pfahlbürgern für Frankfurt und Wetzlar, Bitte um Verzicht auf das Vorhaben oder um dessen Klarstellung.

[Köln, 11. August 1512]1

Kop.: A) Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 29, fol. 49a u. b. (an den Ks.; Vermerk fol. 44b: a); B) Ebd., fol. 50a u. b (an die Reichsstände; Vermerk fol. 45b: b).

aAllerdurchluchtigester, großmechtigester röm. Ks., allergnst. H., euer ksl. Mt. sine unse ganz gehorsam, schuldig, willig dinst in aller untertenikeit zuvor. Allergnst. H., euer ksl. Mt.–a geben der ersamen, fursichtigen und wysen Bmm. und rete der stette Frankenfort und Wetzflar ainwelde [Jakob Heller, Philipp von Babenhausen] unterteniglichen zu erkennen: Nachdem itzo jungst zu Tryer in des hl. Richs versamlunge unter anderm eyn artikel, die pfolburger betreffen, vorgetragen und inbracht ist [Nr. 990 [24.]], dwil wir dan by uns solicher pfolburger nit wonen haben, wo dan derselb artikel dermassen verstanden werden soll, das unser und der unsern fryen güter, die bis anhyer nymand danb dem hl. Rich und uns gestuert haben, solten heneforter beswert werden und den Hftt., darunter sie gelegen, stuern, beden und mit dinstbarkeit unterworfen werden, [daß] das dem hl. Rich und uns eyn hoe beswerung und mirklichen abbruch, auch wider unser privilegien, freyheyten und loblich, alt herkommen were, mochten auch heneforter eurerc ksl. Mt. und dem hl. Rich nit so statlich, wie bis anhie bescheen, gedyenen und zu wylfaren gesine. Darumb euer d ksl. Mt.–d anwelde der stette Frankfort und Wetzflar untertenigs vliß fruntlich bittende, wo der artikel, obangezeigt, dermaßen, wie gehort, verstanden solle werden, des wir doch nit hoffen, alsdane denselben gnedigliche bedenken und abetun oder aber denselben anders ercleren und luter setzen laißen, domit wir uns dermaßen und nit wyter, dan von alters herkommen, besweret erfinden f, als wir auch zu euer ksl. Mt. uns des und aller gnaden als zu unserm allergnst. H. vertrosten bescheen–f. Das werden ungezwifelt umb dieselbe geuer ksl. Mt.–g die erbar rete der stette Frankenfort und Wetzflar, in schuldiger pflicht mit jeren gehorsamen, untertenigen, schuldigen, willigen dinsten zu verdienen, nommer vergessen.

Nr. 1499 Zusage Ks. Maximilians an die Städte der Landvogtei Hagenau in Sachen Besteuerung der Pfahlbürger

[1.] Klage der Städte der Landvogtei Hagenau gegen die geplante Besteuerung der Pfahlbürger, Bitte um Berücksichtigung ihrer entsprechenden Freiheiten; [2.] Zusicherung, diese unangetastet zu lassen.

Köln, 11. August 1512

Kop. (Gegenzeichnung: Serntein): Colmar, AM, AA 58 Nr. 32, fol. 14a u. b (Überschrift: Abscheid des gehaltenen reichstag[s] zu Collen; Vermerk unter dem Stück: Diser abscheid ist nit versigelt, besonder alleyn uf bapir gestellt und mit H. Zimprion von Serntein als canzlers hand verzeichnet); Landau, StadtA, B I, pag. 122-123 (beglaubigt durch den ksl. Notar Johann Welschbach); Straßburg, AM, Série III 271/3, o. Fol.; Ebd., AA 337 Fasz. 1, fol. 91a.

[1.] Ze wissen: Als die stett der landvogti Hagnow, namlich Hagenow, Colmar, Schlettstat, Wyssenburg, Landau, Oberehenheym, Keysersperg, Münster in St. Gregoriental, Turkheym und Roßheim, röm. ksl. Mt., unserm allergnst. H., angezeigt haben die beschwerung des artikels, so in die jüngstverfaßten ordnung des Reichs gestelt werden solle [Nr. 990 [24.]], nemlich welche stett dergleichen bürger angenomen hette[n] oder noch annemen wurden, das dieselbigen burger nichtzdestermynder von allen iren gütern, die sie demnach behalten und durch ire dienstleut buwen, den Hftt., dorunder die gelegen sind, steur und gewerf geben und alle dienstbarkeyt bewysen wie vor zu der zeit, ee und derselb an andern orten bürger werden, beschehen und von altem herkomen ist, und ob yemand dowider fryheiten hetten, das die alsdan und dan als itzt widerruft und abgetan sein und dowider bey einer namlichen pene nicht geton noch gehandelt werden solle, und dorauf gebeten, sie gnediglich ze fürsehen, vor schaden und nachteyl zu verhüten und by iren privilegien und fryheiten, auch derselben posses und gebruch blyben ze lassen.1

[2.] Daruf ist inen durch die obgemelt röm. ksl. Mt. dise antwurt und abscheid gegeben, das ir ksl. Mt. ir bitt und beger als zimlichen angenomen und darauf verwilligt und zugesagt, die berürten stett des obbestimpten artikels halb by iren alten harkomen, fryheiten und privilegien bliben und doran nit verhindern zu lassen. Geben in des hl. röm. Reichs statt Cöln am 11. tag des monets Augusti Ao. domini etc. duodecimo.2

Nr. 1500 Supplikation Straßburgs an Ks. Maximilian

[1.] Ksl. Forderung nach Besteuerung der Pfahlbürger; [2.] Bitte der Straßburger Gesandten um Beachtung der entsprechenden Freiheiten Straßburgs; [3.] Schwerwiegende Nachteile der geplanten Regelung für Straßburg; [4.] Negative Folgen auch für den Ks.; [5.] Die elsässischen Städte als alleinige Betroffene des Vorhabens; [6.] Gefahr von Konflikten zwischen den Untertanen im Elsaß; [7.] Hinweis auf die Privilegienbestätigung Kg. Rudolfs für Straßburg und die vielfältigen Dienste der Stadt für frühere röm. Kss. und Kgg.; [8.] Verzicht Straßburgs auf die Besteuerung von Pfahlbürgern anderer Herrschaften; [9.] Geltende Vorschriften für nach Straßburg gezogene Neubürger; [10.] Bestätigung der Straßburger Freiheiten auch durch Päpste und das Konzil, nochmalige nachdrückliche Bitte um Berücksichtigung dieser Privilegien.

Köln, 13. August 1512

Kop.: A) Straßburg, AM, AA 337 Fasz. 1, fol. 2a-5b (Vermerk auf dem Deckblatt fol. 1a: Dise supplication von wegen eins rats der stat Straßburg hab in gegenwurt H. Ott Sturm, H. Ludwig Böcklin, rittern, H. Cunrat von Duntzenheim und H. Gotfrid von Homburg, altmeistern, ich, Sebastian Brant, geton zu Cöln vor röm. ksl. Mt. Maximiliano etc., der in standem fußstapfen, unverwandtem houbt und ougen gnädeklich zuhort, als ir Mt. ein edeler geerfalk [= Gier-, Jagdfalke] mit franzosischen schellen durch die verordenten Hh. geschenkt wart Ao. 1512 sexta ante assumptionis Virginis Gloriose [13.8.12]. Begert ir Mt. abschrift, welche ir gegeben und an die stende des Richs broht. Darzu dann ein sonderer ußschutz von steenden gemaht und der angesetzt abbruchlich artikel des fryen zogs hinderhalten wart. Got hab lob. Kanzleivermerk fol. 6a: Supplication an ksl. Mt. des fryen gezocks halb. Praesentatum cesaree maiestati Colonie sexta ante assumptionis Virginis Ao. 12 [13.8.12]).

Konz.: B) Ebd., AA 336, fol. 88a-90b.

[1.] Großmechtigster Ks., allergnst. H., als jungstmals in einer euwer ksl. Mt. den stenden des hl. Richsa ubergebnen geschrift under andrem ein punct oder artikel ingelybt [Nr. 990 [24.]], betreffend die fryheiten etlicher stette in annemung irer burger, der gestalt, das, welche stett burger angenommen hetten oder in künftigem annemen wurden, das dieselben burgere nichtdestmynder von allen iren gütern, die sy demnach behalten und durch ir dienstlute buwen, den Hftt., darunder die gelegen sind, sture und gewerf [= Abgabe] geben und alle dienstbarkeit bewysen sollent, wie vor zu der zyt, ee und derselb an andern orten burger worden, beschehen und von altem harkommen ist, und ob yemants dawider einiche fryheit hette, das die als dann und dann als yetzt widerruft und abgeton und by namlicher peen dawider nit geton werden solle etc.

[2.] Daruf dann [an] euwer ksl. Mt. von wegen irer Mt. undertenigen und gehorsamen meister und rats der statt Straßburg suppliciert worden [Nr. 1496] mit flehlicher, demütiger bitt und beger, euwer ksl. Mt. wolte in ansehung der langwirigen, harbrochten privilegien und fryheiten, von hochloblicher gedechtnussen röm. Kss. und Kgg., euwer ksl. Mt. vorfaren am Rich, gnediglich verluhen und durch euwer ksl. Mt. us rechtem wissen, volkommender macht und eygner bewegnus innoviert und confirmiert, ein statt Straßburg by solichen iren harbrochten fryheiten und gnaden gnediglich blyben und gehandhabt zu werden geruchen.

[3.] Danebent langet ein rat der statt Straßburg an, wie euwer ksl. Mt. solich anligen und demütiglich bitte den steenden des Richs zu bedenken bevolhen, und aber des berürten artikels halb durch dieselben in ansehung und betracht der statt Straßburg fryheiten dhein sonder enderung beschehen noch ze ziten. Des sich ein rat, burger und ganze gemeynde der statt Straßburg hohlich und großlich beschwerent, dann wo solicher artikel also dermossen gegen und wider ein statt Straßburg sinen furgang haben, geübt und gebrucht werden solt, würde die arme burgerschaft daselbs durch ein solichs in die harre also gemyndert und an iren gütern und haben geschwechert und in ein so schwere verderplicheit gefürt, das sy zum grössern teyl, sich von und us der statt Straßburg zu iren ligenden gütern ze tund, genotdrenget und die überigen noch blibenden burger der statt notwendige reysen, hüten, sturen und andre gewonlich und ufgelegte beschwerde nit mer ertragen. Dardurch dann mit der zyt die statt satzlos und eröset, ouch euwer ksl. Mt. und dem hl. röm. Rich nit als brachtlich, nützlich und fruchtbarlich (als bisher beschehen und sy zu tun allzit willig befunden) gedienen möcht. Dardurch dann ouch die bemelte statt Straßburg ir loblich und erlich lange jar und zyt by und neben dem hl. röm. Rich harbrochte wäslicheit, geruch und guten namen verlieren, ir regiment und burgerschaft nit mer behalten, sonder zu nit cleynem nochteyl des hl. röm. Richs in zerrüttung und abfall kommen möcht.

[4.] Es wollent auch bemelte euwer ksl. Mt. demütige undertanen, die burger der statt Straßburg, nit verhoffen, das euwer ksl. Mt. dulden oder gestatten werd, das andere stend des Richs, denen villicht der statt Straßburg loblich harkommen by dem hl. Riche und getruwe dienstbarkeit unkund und unwissend oder villicht irer eeren, frommen und wolfart mißgündig oder denen sunst an solichen sachen fur sich selbs nit sonders gelegen, einer statt Straßburg soliche lange harbrochte, wolverdienten und mit schwerem blut- und schweyßvergiessen eroberten fryheiten, so nit von steenden des Richs, sonder von röm. ksl. volmächtiger oberkeit und gnadrichen begabungen us wolgegründten ursachen [und] us rechtem wissen hargeflossen, widerruft, verurteilt, abgekürzet oder durch so schlechtlich bewilligungen unverhörter sachen, ouch unverschuldter ding abgeton werden sollten. Were auch ein kläglicher, uberburdlicher und im hl. Rich eemals unerhörter handel, welcher nit allein den burgern und der gemeynde der statt Straßburg und anderer erberkeit erschrecklich, unlidlich und verderplich, sonder reichte und diente auch vil mer zu schmelerung, verkleynung und abbruch röm. ksl. Mt. als des hl. Richs houpt, furwesern und regierern, ouch irer Mt. habende gewaltsamy, begnadigunge und röm. oberkeiten. Wer wolt furter (wo solichs furnemen erhört werden solt) eim röm. Ks. oder Kg. durch sin gewillige, getruwe und ersprießliche dienst mit solichem ernst, vlyß und unverdrossener dapferkeit anhangen oder uf gebürliche belonungen der eren, tugenden und woltaten herzlichen dienen oder sich mit so willigem gemüt bereyt fynden lassen, wo er sich dermossen vermuten oder versehen müßt, das sin eemals schwere und sure erholte belonung siner dienstbarkeit und besonders des röm. hochfürsten begnadigung und privilegien on gegründte ursachen und rechtmesigen bewegnussen abgestrickt, vernichtet und zu unwürden brocht werden sollten? Es ist auch wol zu vermuten, wo den stenden des Richs, die solche der statt Straßburg fryheit so lichtlich abzustricken und nochzulossen bewilliget, ir fryheiten und privilegien, so sy von röm. Kss. und Kgg. usbracht und erlangt haben, dermossen one ursach und unverschuldt zu unwürden brocht und abgestelt werden sollten, sy würden darab nit sonders gefallens enpfahen.

[5.] Euwer ksl. Mt. wolle auch betrachten und ermessen, das nit zu verwundern, ob andere Kff., Ff. und steende, je auch die stett des Richs, uswendig dem land Elsaß gelegen, in solichen artikel lichtlichen bewilligen, denselben nit widerfechten, sunder inen wol gefallen lossen, dann by inen im lande zu Schwaben und anderswo, uswendig dem land Elsaß, die leut mit lybeigentschaft vast behaft und by inen solicher gebruch und übung des fryen gezogs nit ist, sonder berurt allein die stett in Elsaß und zum fordersten ein statt Straßburg, by welchen solicher fryer gezog ye und ye und unverdechtliche zyt har geübet und gehalten worden. Erstreckt sich auch solicher gebruch und fryheit usserthalb dem land Elsaß in dhein ander Ft. oder Hft., deshalb es dieselben dheinswegs berürt.

[6.] Nun ist das land Elsaß zu merern teyl eim Bf. und der stift Straßburg sambt der Landgft. Elsaß mit siner zuverwandtschaften angehörig. Do dann sondere beträgde und besigelte rachtungen und sprüch, ouch gesonderte und geschworne verschrybungen (welche durch uwer ksl. Mt. und ir vorfaren am Rich ouch zu zyten bestätiget) zwischen eim Bf. und der stift Straßburg als Landgf. in Elsaß uf ein und einer statt Straßburg ander syt vorhanden bund in wesen–b sind, solten dieselben, so auch zu merern mol in contradictorio judicio gegen den gezirksverwandten des lands Elsaß erlangt und bevestiget worden, durch so lichtliche bewilligung anderer stende des Richs und villicht us angebung cund ufwegung–c etlicher, die solichs berüren möcht, unverhörter und unverrechtigter sachen also usgelöschen, abgetilkt, zu unwürden erkannt und vernichtet werden, zu was ufrur, unwillen und widerwertigkeit solichs zwüschen den landsessen des stifts Straßburg und des lands Elsaß reichen möcht, hat euwer ksl. Mt. us hohe der vernunft wol zu ermessen. Es möcht auch ein gemeynde der statt Straßburg, wo solichs sinen furgang haben sollt, einen rat dafür achten, als ob sy ein solichs mit untaten verwürket. Dadurch dann zu forchten und zu besorgen, das zwüschen eim rat und der gemeynde zwytracht und uneinigkeit sich erheben und begeben möcht.

[7.] Und ist daruf abermals an euwer ksl. Mt. eins rats der statt Straßburg undertenig, demütig bitte und begere, rufen auch dieselbe euwer ksl. Mt. als irem allergnst. H. und Ks. mit aller undertenigkeit demütiglichend an, euwer ksl. Mt. woll us ftl., ksl. gemüte zu herzen fassen, welcher gestalt ein statt Straßburg und ir burger wylund hochloblicher gedechtnussen Kg. Rudolf selig von Habspurg als Landgf. in Elsaß und panerher der statt Straßburg angehangen und derselb by und mit der ritterschaft und burgern der statt Straßburg hoch eere und namen erlangt, ouch sy beidersyt by- und miteinander eerlich, wol und tapferlich gehandelt, welcher ouch noch der hand, als er röm. Kg. wart, der statt Straßburg erliche woltaten und diensten ingedenke, solich der statt Straßburg fryheiten Ao. XIIcLXX bestätiget und confirmiert hat.1 Euwer ksl. Mt. wolle auch betrachten, welcher gestalt wylend der loblich F. Hg. Ernst, Ehg. zu Osterreich etc., des jares, als man zalt 1424, durch sin ftl., besigelte brief die inwoner der statt Straßburg als irer ftl. Gn. und des löblichen huses Osterrich liebhaber, [die sie] allzit gewesen sin, bekant hat, als auch ein statt Straßburg sich hinwider gegen dem loblichen hus Osterrich yeweltens redlich, fruntlich und nochbarlich gehalten und noch zu tun geneigt ist, derglichen, welcher gestalt die burger der statt Straßburg hochloblicher gedechtnus euwer ksl. Mt. anherren und vordern am Rich, besunders Ks. Sigmonden, Ks. Fryderichen, ouch euwer ksl. Mt. und dem hl. röm. Rich von anbegynn und zu allen zyten getruwlich, nützlich, tröstlich und unverdrossenlich angehangen, nochgereyst und darby und darunder lieb und leid, schaden, verlust, nochteil an lybe und gut erlytten und empfangen und solichs mit gutem willen noch ze tund egeneigt und–e bereyt sind.

[8.] fEuwer ksl. Mt. wolle auch ermessen, das, wiewol andere Hftt., stett und flecken, uswendig oder in dem land Elsaß gelegen, villicht dermassen fryheiten nit haben, das destmynder nit ein statt Straßburg ye und ye sich gegen denselben allen und yeden, geistlichen und weltlichen, dermossen so fruntlich und gutwilliglich gehalten, wo derselben undertonen und hindersassen ligende oder varende güter in der statt Straßburg, iren gebieten und oberkeiten, es sigen heuser, höf, acker, matten, ganz nichts usgenommen, habend oder besitzend, das sy von denselben glicherwyse nye kein steur, bet, abzug, u[f]sleg ufgeleyt genommen oder einiche dienstbarkeit darvon empfangen haben und noch nit tugen, sonder wie ein statt Straßburg in disem fall gefryet sye, es auch hinwider der gestalt gegen allen andren allzyt gehalten und geübt haben.

[9.] Es woll auch euwer ksl. Mt. erinnert sin, das ein statt Straßburg noch usgang der guldin bullen2 dheinen pfolburger empfangen, der sin huswonung hinder einer andern Hft. weslichen haltet, sonder muß ein yeder, der von nuwem zu burger angenommen wurt, schwören lyplich zu Gott und den heiligen, sin beste [= Aufenthalt], hus, ere und wonung in der statt Straßburg zu haben und daselbst geboten und verboten gehorsam zu sin; item ist er dheins H. eigen, besetzt in der in jaresfrist, das man in demselben volgen lassen wöll; item bringt er einichen vorgonden krieg mit im, das man im darzu weder beraten noch beholfen sin wolle; item welcher also vom land in die stat zühet, das der an keym gericht uswendig sitzen soll; item das auch ir dheiner dhein gültgut entlehnen soll, davon der gült geben muß.–f

[10.] Es wolle auch euwer ksl. Mt. betrachten, das gdie angezogne der statt Straßburg–g fryheiten und gut gewonheiten nit allein durch röm. Kss. und Kgg. verlühen und bestätiget und durch euwer ksl. Mt. us rechter wissen und volkomeneh ksl. macht darüber conservatores und handhaber gesetzt, sonder auch von etlichen Hl. Vätern, den Bäpsten, und dem hl. concilio zu Basel mit ustruckten worten icum clausula decretali–i bestätiget, confirmiert und daruber geistliche conservatores gegeben, verordnet und gesetzt worden, und dardurch us ksl. gemüt, ftl. gemüt, auch angeborner güte und und miltigkeit gnediglich geruchen, ein statt Straßburg by solichen oberürten iren mit blut und schweyß teur erkauften und über aller menschen gedechtnissen harbrochten freyheyten, gnaden, privilegien, rechten und gewonheiten als röm. Ks. und us ksl. gewaltsamy und oberkeit, ouch irem ksl. und gn. zusagen noch gnädiglich handhaben, schützen und schirmen und sy daran durch nyemants betrübt oder verhindert zu werden gestatten, als zu euwer ksl. Mt. als irem allergnst. H. ein rat bürgere und gemeynde der stat Straßburg als euwer ksl. demütige und gehorsame undertanen eyn sonder hoch vertruwen und ungezwifelte hoffnung tragen und umb dieselbe euwer ksl. Mt. mit iren undertenigen und gehorsamen, willigen diensten zu allen zyten demütiglichen zu verdienen geneigt und bereyt sin wollen.

Nr. 1501 Entwurf der Straßburger Gesandten für die ksl. Bestätigung der Pfahlbürgerfreiheit Straßburgs

[1.] Zahlreiche Beschwerden beim Ks. gegen die Befreiung der Pfahlbürger von Steuern auf Güter in ihren früheren Hftt., Gebot zur Zahlung der Abgaben, Aufhebung entsprechender Freiheiten; [2.] Klage der Straßburger Gesandtschaft über die negativen Folgen dieser ksl. Verfügung für ihre Stadt; [3.] Bestätigung der alten Pfahlbürgerfreiheit Straßburgs; [4.] Befehl zu deren Beachtung.

Köln, 25. August 1512

Kop.: A) Straßburg, AM, AA 337 Fasz. 1, fol. 27a-29a; B) Ebd., fol. 31a-33a.

Konz.: C) Ebd., AA 336, fol. 97a-98a.

[1.] Ks. Maximilian gibt bekannt, daß ihm verschyner zyt vil clagen angelangt, der meynung, das etliche stett der von prelaten, adel und andere undertanen und hindersassen zu burgere annement und mit heuslicher wonung zu inen ziehent und dieselben in craft etlicher berumbten fryheiten zu hanthaben understundent, dass sy von iren gütern, die under denselben iren alten Hftt. ligend und sy durch ir gedingte dienstleut buweten, weder steur, gewerf [= Abgabe] noch andre dienstbarkeit, wie von alter harkomen wer, nit mer geben noch tun und nitdestmynder wunn [= Wiese], weyd, veld, wasser, holz, schirm und freyheit zu gebruchen understundent. Welichs wider alle billicheit und denen, so uf den gütern, die in iren Hftt., gerichten und gebieten gelegen, steur, gewärf und andre dienstbarkeit hetten, ganz abbrüchlich und unlidlich were. Deshalb wir als röm. Ks. mitsampt Kff., Ff. und den stenden des Richs under andren des hl. Richs verfassten ordenungen deshalb ouch eins sondern artikels [Nr. 990 [24.]] nochfolgender meynung undernommena, nemlich, das hinfuro kein statt noch einiche andre oberkeit derglichen bürgere in der gestalt, wie oben berürt, annemen sollt noch möcht. Wo aber yemants solicher gestalt burgere angenomen hette oder würde, das doch dheinswegs sin soll, so sollten doch dieselben burgere nichtsdestmynder von allen iren gütern, die sy demnach behielten und durch ir dienstleut buweten, den Hftt., darunder die gelegen, steur und gewerf geben und alle dienstbarkeit bewysen, wie vor zu der zyt, ehe und derselbig an andren orten burger worden, beschehen und von alter harkommen ist. Und ob yemants dawider einiche fryheit hette, das die als dann und dann als yetzt widerruft und abgeton sin solt, alle geverd hindangesetzt etc.

[2.] Daruf dann uns die ersamen unser und des Richs lb. getruwen meister und rat der statt Straßburg durch ir vollmächtig potschaft furbringen lassen, dasb, wo solicher artikel also dermossen gegen und wider ein statt sinen furgang haben, geübt und gebrucht werden solt, cdas inen, iren burgern und ganze gemeynd daselbst ein solichs beswärlich und unlydlich were und das dardurch die bürgerschaft–c daselbst gemyndert, an iren gütern und haben geschwächert und in ein so schwere verderplicheit gefürt wurd, das sie nit allein der bemelten statt Straßburg notwendige reyßen, hüten, steuren und andre gewonlich und ufgelegte bürden nit mer ertragen, sonder ouch uns als röm. Ks. und dem hl. Rich nit als brachtlich, nützlich und fruchtbarlich, als bishar beschehen und sy ze tund alle zyt willig befunden, gedienen möchten. Dardurch dann auch die bemelte stat Straßburg ir loblich und eerlich by dem hl. Rich wäßlicheit, geruch und guten namen verlyeren, ir regiment und bürgerschaft nit mer behalten, sonder zu nit cleynem nochteyl uns und des hl. röm. Richs in zerrüttung und abfall kommen möcht. Und uns daruf demütiglich angerufen und gebeten, sie harin gnediglich zu fursehend.

[3.] Wann wir nun, die gnanten von Straßburg als unsere und des Richs getruwen und gehorsamen undertanen by iren fryheiten, guten gewonheiten und gerechtigkeiten e, deren glouplichen urkund und schyn sy uns furgehalten und sehen lassen,–e zu hanthaben, sonderlich geneigt syen, darumb in ansehung und betracht des fryen gezogs, so unverdächtlicher zyt har ye und ye f, sonderlich fur andre Ftt.,–f in dem land Elsass in übung und gebruch gewesen, ouch der bemelten statt Straßburg fryheiten und privilegien, so von hochloblicher gedechtnus wylend röm. Kss. und Kgg., unseren vorfaren am Rich, inen gnadiglich verlihen und durch uns als röm. Kg. eemals bestätiget, innovirt und confirmiert, gwo derselben statt bürgere eigentschaft oder dheynerhand gütere besitzen, das nyemants erlaubt sig, von irer eigentschaft oder irer güter wegen oder von iren leuten dheynen dienst zu nemen oder zu fordern, bürde, bete oder steur ufzulegen, und sollent sy und all ir bürgere wunn und weyd nutzen und nyessen in allen stetten und gerichten, wa sy gesessen sind oder da sy ire güter ligen haben, on meniglichs widerrede etc.,–g und besonders, das die bemelten von Straßburg, wie sy des berürten artikels halp gefryet und harbrocht haben, sy es auch dermossen fruntlichen und nochburlichen gegen allen andren in- oder uslendigen unbeswärlich halten, üben und gebruchen, so haben wir denselben meyster und rat zu Straßburg und iren nochkommen die eberürten ir gegebne und verluhene fryheiten, ouch alte harkomen und gute gewonheiten gnädiglich innoviert, confirmiert und bestätiget und darzu besonders eeberürten artikels halb, die empfahung der bürger berürend, declariert und erclärt, confirmieren und bestäten, declarieren und erclären ouch von röm. ksl. machtvolkommenheit wissentlich in craft diß briefs, das dieselben von Straßburg und ire nochkommen by den vorgemelten iren fryheiten, altem harkomen und guten gewonheiten bliben und beston sollen, wie dann bishar by inen gebrucht ist, von allermeniglich unverhyndert. Und ob yemants, in was würden oder stands der oder die werent, nun oder harnoch uber kurzem oder langem [etwas, das] solchen der gnanten von Straßburg privilegien, harkomen und gewonheiten widerwertig, von unsern vorfaren am Rich röm. Kss. oder uns ychts erworben oder usbracht hett oder hinfüro von uns, unseren nochkommen am Rich erwerben oder usbringen oder inen us eigner bewegnis gegeben oder sunst in ordenung oder gesatzder wyse usgon wurd, in was form oder gestalt das beschehe, das solichs alles den egenanten von Straßburg, iren bürgern und gemeynde und allen iren nochkommen an den eeberürten fryheiten, privilegien, harkommen und gewonheiten keynen abbruch, schaden und verletzung geberen oder bringen soll noch mög, dann unser meynung nye gewesen und noch nit ist, denselben von Straßburg daran irrung oder verhynderung ze tun oder beschehen lossen in dheinen weg, sonder als röm. Ks. hund unserem gn. zusagen noch die bemelten von Straßburg by solichem–h zu hanthabeni.

[4.] Gebietet allen Reichsuntertanen unter Androhung schwerer Ungnade und Strafe sowie einer je zur Hälfte an die ksl. Kammer und Straßburg zu zahlenden Buße von 40 Goldmark, Straßburg, dessen Bürger und Gemeinde in ihrem alten Herkommen, ihren Gewohnheiten und Freiheiten sowie beim Gebrauch dieser ksl. Bestätigung nicht zu beeinträchtigen. Mit urkund diß briefs, besigelt mit unserem ksl. anhangenden insigel und geben zu Coln uf jXXV.–j, 1

Nr. 1502 Erklärung Zyprians von Serntein (ksl. Kanzler) für die Straßburger Gesandten zur Pfahlbürgerfrage

Bitte der Straßburger Gesandtschaft um Bestätigung der Pfahlbürgerfreiheit ihrer Stadt, Prüfung der Thematik durch ksl. Räte, Weiterbehandlung der Sache auf dem nächsten Reichstag.

Köln, 12. September 1512

Straßburg, AM, AA 337 Fasz. 1, fol. 47a, Orig. Pap. mit eigenhändiger Unterschrift Sernteins.

Als die gesandten der stat Straspurg yetzo hie an die ksl. Mt. begert haben, in ir freyhaiten, so sy der phalburger halben zu haben vermeinen, weiter zu confirmiren und zu bestetten, were die ksl. Mt. wol geneigt, inen in solhem genediglichen zu willfaren. Dieweil aber die sachen merklich und groß sin, so wil ir Mt. irem landvogt [Fh. Hans Jakob von Mörsberg] und zinsmaister zu Hagenau [Hans Heinrich Armstorffer], auch andern irer Mt. unparteischen reten bevelhen, sich der sachen und wie sy dieselben der phalburger in craft irer freyhaiten halten, zu erkunden und ir Mt. des alles aigentlich under iren insigeln zu berichten. So mugen alsdann die genannten von Straspurg ir potschaft auf den negstkünftigen reichstag widerumb zu irer Mt. schiken, so wil sich alsdann die ksl. Mt. gegen inen genediglich und gepürlich halten und erzeigen. Geben zu Cölen am 12. tag des monets Septembris Ao. etc. duodecimo.

Nr. 1503 Erörterung der Pfahlbürgerthematik im Straßburger Rat

[1.] Bestrebungen gegen die Pfahlbürgerfreiheit Straßburgs, Heimkehr der in dieser Sache zum Ks. geschickten Gesandtschaft, Wiedergabe des ksl. Pfahlbürgerartikels; [2.] Verlesen der geplanten neuen Reichsordnung; [3.] Empfehlung zu deren Annahme trotz Bedenken; [4.] Wortlaut des Pfahlbürgerartikels; [5.] Dessen Billigung durch die Reichsstände, geplante Übernahme in den Reichsabschied; [6.] Erfolgreicher Versuch der Straßburger Gesandten zur Suspension des Pfahlbürgerartikels bis zum nächsten Reichstag; [7.] Vergebliches Bemühen um eine ksl. Bestätigung der Straßburger Pfahlbürgerfreiheit, Vermerk im Reichsabschied über die Weiterbehandlung der Thematik auf dem kommenden Reichstag; [8.] Zusicherung weiterer Informationen über den Fortgang der Angelegenheit.

Straßburg, [Mitte September 1512]1

Straßburg, AM, AA 337 Fasz. 1, fol. 15a, 16a, Konz.

[1.] Ameister: Lb. fründ, unser Hh. rät und 21 haben uch nehstmols besenden lossen und fürgehalten etwaz beswärnis, so inen zu handen gestossen der burger halb, so us dem land har in dise stat ziehen und ir güter under den Hftt. uswendig ligen haben, und uch darby zu versten geben, wie sie ir botschaften deshalb zu ksl. Mt. abgevertiget, und waz dieselben handeln und in begegen wurd, uch nochmols ouch nit wöllen verhalten. Die haben nun allen fliß ankört und sint wider anheimsch komen, und stat die sach, als ir hören werdet. Daruf sol man lesen den artikel [Nr. 990 [24.]]. Wann der usgelesen, sol der ameister reden:

[2.] Witer, lb. fründ, so hat die ksl. Mt. und die steend des Richs zu underhaltung fridens und rehtes im hl. Rich sich einer ordenung [Nr. 1011] ouch vereinbart. Wiewol dieselbe noch nit gar beslossen noch besigelet, haben doch unser Hh. uch die ouch nit wöllen verhalten, als ir hören werdet. Daruf lese man die ordenung.

[3.] Wiewol nun, lb. frund, unser Hh. ab solcher ordenung nit sonders gefallens tragen, ouch die verordenten ratsfründ darin nit bewilliget, sonder sich vor den stenden bezigt und protestiert, des nit bevelhd zu haben noch darin zu gehellen, dwil aber solchs durch Kff., Ff., prelaten und andere stett und steend des Richs, wie ir verlesen gehört haben, dermossen bewilliget und zugeseit worden und zu besorgen ist, ouch genzlich beslossen und besigelt zu werden, und aber unser Hh. darneben bedenken, wie ein stat Straßburg und unser voreltern sich gegen und by dem hl. Rich dermossen allzit gehalten, daz, waz durch Kff., Ff., andere Fry- und Rstt. und steend des hl. Reichs angeslagen und bewilliget worden, daz sie sich in solichen dingen des nie geweigert, sonder dem hl. Rich als nit daz myndste glid desselben alzit angehangen ist, auch in ansehung der seltzemen, geswinden und untruwen loif, so sich allenthalben in landen halten und vor ougen swäben, so wer unser Hh. gutbedunken, wo solchs sinen furgang ye gewynnen solt, daz man sich dann des nun, zu ziten grösser unrat und unruwe zu vermiden, ouch nit wideren solt. Dann unser Hh. bedunkt, besser sin, einen kleinen schaden zu lyden und verkiesen, dann eins grössern uberfals, als ir dann wol vermerkt haben, zu erwarten. Doch wolten sie uwern rat und gutbedunken in solchem ouch haben, domit es in allen dingen brüderlich, fruntlich und fridlich zugang. Wo do uwer will und meynung ouch sin wolt, unsern Hh., den räten und 21, darin gewalt zu geben, würden sich unser Hh. in solchem dermossen halten und schicken als die, die einer stat Straßburg, uwer aller und der ganzen gemeynd ere, nutz und frumen zu behieten und bewaren, allzit geneigt gewesen und furter zum truwlichsten gern tun wollen.

[4.] Als ksl. Mt. und den steenden des Richs [folgt fast wörtlich Nr. 990 [23.] von verschyner zeit bis unleydlich were], so setzen, ordenen und wollen wir, daz hinfur kein stat noch einiche andere oberkeit derenglichen burger in der gestalt, wie obnan berürt, annämen sol noch mög. Wo aber yemants solcher gstalt burger angenomen hett oder würde (das doch dheinswegs sin soll), so sollen doch dieselben burgere nichtsdestmynder von allen iren gütern, die sie dennoch behalten und durch ir dienstlut buwen, den Hftt., darunder sie gelegen sint, steur und gewärf geben und alle dienstbarkeit bewisen, wie vor zu der zit, ehe und derselbig an andern orten burger worden, bescheen und von alter harkomen ist. Und ob yemants dowider einiche friheit hett, wöllent wir, daz die yetzo als dann und dann als yetzo widerruft und abgeton sin soll, all geverd hindangesetzt.

[5.] Diser artikel waz durch angebung und übung etlicher widerwertigen ksl. Mt. und den steenden des Richs also häftlich anbroht und ingeleget, daz alle andere steend und stett des Richs inen solchs liessen gefallen, dann andere stett in disem fall nit also gefryet und harkomen sint als ein stat Straßburg. Deshalb sie dest lihtlicher darin bewilliget, also das diser artikel dermossen, als obstat, in den abscheid des Richs ordenung zu Cöln gesetzt und vergriffen gewesen.

[6.] Nochdem aber die verordenten myner Hh. ratsfrund, nemlich zum ersten H. Ott Sturm und H. Gotfrit von Hohenburg und nochmols H. Ludwig Böcklin, ritter, und H. Cunrat von Duntzenheim mitsampt dem Dr. [Sebastian Brant], zu ksl. Mt. abgevertiget und irer Mt. und den steenden des Richs anzeig und gruntlichen bericht geben uber der stat Straßburg friheiten, harkomen und unlidlich beswärd, so einer stat us solchem (wo es sinen furgang behalten wurd) erwachsen möht, haben sie mit vil nochloufen, müg, arbeit und fliß, so sie in den sachen gebrucht, sovil erlangt, daz diser artikel solt also bliben sten bis zum nehsten richstag. Wolt alsdann ksl. Mt., ob yemants deshalb beswärnus zu haben vermeint, selbs verhören.

[7.] Daran aber die Hh. nit gerüwen, sonder by ksl. Mt. uf ein ingelegte supplication [Nr. 1496] flißlich und ernstlich umb ein sonder declaration und bestätigung diser friheit der burger halb gearbeitet. Ob daz etwaz zimlichs solt costet haben, hetten die Hh. des bevelhde gehaben. Dwile aber solchs noch gestalt der loif dise zit nit hat gemöht usbracht werden, haben doch H. Ott Sturm und H. Gotfrid Homburg [= von Hohenburg] als die, so des richstag userwartet, so vil zum letsten erlangt und mit arbeit zuwegen broht, daz solcher bswärlicher artikel in der gesetzten ordenung des Richs nun ze zeiten usgeton worden ist a, wiewol in eym neben- cleinen abscheit [sic!] fur ein gedehtnis vergriffen ist, daz man uf den nehsten richstag witer dovon reden und, waz billich und reht, ermessen soll [Nr. 1592 [13.]]–a.

[8.] Solchs haben unser Hh. uch guter meynung nit wollen verhalten, guter hofnung, deshalb witer unbeswärt zu bliben. Würd aber nochmols yemants sie deshalb ye witer anstrengen oder ersuchen, würden unser Hh. alsdann mit uwerm rat abermols handeln, wie sich wol geburen wirt, domit ein stat by iren friheiten bliben und beston möge.

Anmerkungen

a
–a B fehlt.
1
 Diese Angabe könnte sich beziehen auf die Urkunde Lothars III. (ab 1125 Kg., ab 1133 Ks., gest. 1137) vom 20. Januar 1129. Regest: Petke, Regesten, Nr. 179.
b
–b A auf gesondertem Blatt hinzugefügt.
2
 Auf diese Supplikation bezieht sich folgendes undatiertes, jedoch ca. Ende Juli 1512 verfaßtes Schreiben Straßburgs an den ksl. Rat Ernst von Welden: Strenger, edler, sonder günstiger, lb. H., als dann die gesandten eins rats der statt Straßburg röm. ksl. Mt., unserm allergnst. H., ein schriftlich supplication [Nr. 1496] ubergeben und daruf euwer liebe, irs anligends ingedenk zu sin, ernstlich gebeten, wer uf euwer strengheit verbesserung eins rats der statt Straßburg dienstlich bitt und beger, gegen röm. ksl. Mt. darob zu sin, das ir Mt. den artikel, die stett des Richs in sonderheit berürend und im tryerschen abscheid vergriffen, zu irer Mt. handen advocieren und wider annemen wolt. Wo aber ir Mt. ye für gut ansehen wolt, solchen artikel in abscheid verfaßt zu werden, das alsdann ir ksl. Mt. in ansehung oberürten harkommends und gebruchs des landes Elsass, ouch gesonderte fryheiten der statt Straßburg und anderer Rstt., in die landvogty Elsass gehörig, in den bestympten artikel inlyben und vergryfen losse dise wort, nämlich „doch ein statt Straßburg und die Rstt., der landvogty Elsass zugehörig, in solichem usgeschossen, denen auch soliche des Richs nuwe ordenung und gesatzd an iren fryheiten, harkommen und altem gebruch unvergryffen und unabbrüchlich sin soll etc.“ Straßburg, AM, Série III 271/3, o. Fol., Kop. (auf der Rückseite der Name des Empfängers); Ebd., AA 337 Fasz. 1, fol. 91b, Kop. (Vermerk unter dem Stück: Auswendig steht: H. Ernst von Welden); Ebd., AA 336, fol. 96a, Konz. In einem weiteren undatierten, doch wohl ebenfalls Ende Juli 1512 entstandenen Schreiben richtete Straßburg an Zyprian von Serntein eine ähnliche Bitte um Unterstützung. Straßburg, AM, AA 336, fol. 96a, Konz. – Zur Pfahlbürger-Thematik vgl. allgemein Isenmann, Die deutsche Stadt, S. 149-152.
1
 Zur Übergabe der Supplikation an die Reichsstände vgl. Nr. 1772 [2.].
a
–a C fehlt.
b
–b C fehlt.
c
 C folgt gestrichen: Item desglichen so ist einer statt Straßburg bruch, harkommen und fruntliche gewonheit, es sig F., prelat, Gf., Fh., ritter und knecht, geistlich oder weltlich, was stands oder wesen die sind, nyemants usgenommen, der oder die liegend oder farend güter, es sigen huser, hof, veld, ecker, wysen etc., nichts usgescheiden, in der statt Straßburg ligend hat, das man zu keinen zyten, es sig in teurungen, kriegsloifen oder in was notdurften das ye bezwanglichen gewesen ist, ye uf soliche der uswendigen güter oder hab etwas gelts oder einicherleyhand beschwerung geleyt und das angesehen der statt fryheit, so, wie obstet, durch merglich dinst, cost und blutvergiessen erlangt. In craft derselben, also gehalten, lost ein statt Straßburg die uswendigen (die solicher fryheit nit enhaben) derselben auch geniessen, und ist noch bisher also fridlich und on menglichs nochteil ye eins gegen dem andern gehalten.
d
–d B am Rand hinzugefügt, C fehlt.
e
–e C am Rand hinzugefügt.
1
 An diesem Tag erfolgte laut Nr. 1723 [3.] die Übergabe der beiden Supplikationen an den Ks. bzw. die Reichsstände.
a
–a B Hochwirdigesten, durchluchtigeste, hochwirdige, durchluchtige, hochgepornen Ff., woilgepornen, erwirdige, strengen, hoichgelerten, etelen und vesten, gnst., gn. und gonstige Hh., nach erbietunge unser untertenig, willig und fruntlich dinst.
b
 B folgt: ksl. Mt.
c
 B fehlt.
d
–d B ftl. Gn.
e
 B eur ftl. gunst und Gn. wollen.
f
–f B fehlt.
g
–g B eur ftl. Gn. und fruntschaft.
1
 Vgl. zu dieser Bitte die Instruktion Colmars für seinen Reichstagsgesandten Konrad Wickram, Nr. 1702.
2
 Mit Schreiben aus Köln, gleichfalls vom 11. August 1512, übersandte Ks. Maximilian Fh. Hans Jakob von Mörsberg, Landvogt im Unterelsaß, die den Städten der Landvogtei Hagenau gegebene Zusage und gebot ihm, sie hierbei sowie bei ihren Privilegien und Freiheiten zu handhaben. Kop. ( p.r.p.s.; c.d.i.p.; Gegenzeichnung: Serntein): Landau, StadtA, B I, 4a, pag. 121-122; Colmar, AM, AA 58 Nr. 32, fol. 14b; Straßburg, AM, Série III 271/3, o. Fol.; Ebd., AA 337 Fasz. 1, fol. 91a. Im Landauer Exemplar geht dem Schreiben folgender erläuternder Passus voraus: Ao. domini 1512 uf dem rychstag zu Trier und Collen sint alle stend des hl. Rychs byeyn gewest und furgenomen, daß alle guter im Rych und yedes in sonderheyt solten versteuwrt werden den Hftt., hinder den sie gelegen weren. Solich furnemen haben die stet der landvogtey Hagenau, angesehen ir privilegia und alt herkomen, nit erlyden mogen und die ksl. Mt., iren allergnst. [H.], angerufen, sie daby zu handhaben. Hat ir Mt. diß nachvolgend darunder gehandelt.
a
 B folgt: zu Trier.
b
–b B am Rand hinzugefügt.
c
–c B am Rand hinzugefügt.
d
 B am Rand hinzugefügt.
1
 Die Jahresangabe 1270 ist unzutreffend. Gemeint ist sicherlich die Urkunde Kg. Rudolfs vom 8. Dezember 1275. Regest: Redlich, Regesten, Nr. 457.
e
–e B am Rand hinzugefügt.
f
–f B am Rand von anderer Hand hinzugefügt.
2
 Die Goldene Bulle wurde am 10. Januar 1356 auf dem Nürnberger Hoftag verkündet.
g
–g B korrigiert aus: solche ksl.
h
 B am Rand hinzugefügt.
i
–i B am Rand hinzugefügt.
a
 C korrigiert aus: vereynigt.
b
 C folgt gestrichen: in ansehung und betracht des freyen gezuks, so ye und ye in dem land Elsas loblich gehalten, ouch des herkomen, gebrauch und friheiten der stat Straßburg inen und iren burgern und ganzer gemeinde doselbst uberswärlich und unleidlich wer.
c
–c C am Rand hinzugefügt.
d
 C folgt: domit sy by iren friheiten, herbrohtem gebruch, harkomen und gewonheiten bleiben.
e
–e C am Rand hinzugefügt.
f
–f C am Rand hinzugefügt.
g
–g B, C fehlt.
h
–h C am Rand hinzugefügt.
i
 C folgt gestrichen: wie wir inen das zugesagt haben.
j
–j B XXV. tag des monats Augusti etc.; C XXV. tag Augusti Ao. XIIo.
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 Zettel zu C, fol. 98b: Diser artikel [Nr. 990 [24.]] wart etlichermoß dergestalt uns zu Köln durch H. Ernsten von Welden uns vorgelesen us dem jungsten des Richs abscheit. Wir [= die Straßburger Gesandten] liessen aber uns in nit gefallen, sonder stelten obbegriffen brief [Nr. 1501]. Sodann, als des artikels, die pfolburger berüren, durch Straßburg, Frankfurt und Wetzflar etwas beswärnis angezeigt, soll solcher artikel, dwil von eym teil allein anbringen bescheen, beruwen und also bliben sten bis zu dem nehsten richstag und sich mittler zit des dhein teil behelfen oder gebruchen, sonder by synen friheiten und harkomen bliben, und alsdann die, so sich des beswert zu sin vermeynen, durch ksl. Mt. noch notturft verhört und nochmals bescheen, waz gut syg. Doch sol der artikel im abscheid dermossen, wie der gesetzt, also sten bliben. Actum proxima post Bartholomei Ao. 12 [25.8.12]. Diser artikel wart zum letsten im beschluß der ordenung des richstags [Nr. 1011] gar usgeton und im nebenabscheit [Nr. 1592 [13.]] ein nota gesetzt, als harnoch stat.
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 Die Datierung ergibt sich aus Nr. 1779 [1.], wo die Straßburger Gesandten Ott Sturm und Gottfried von Hohenburg von der Abreise ihrer drei Mitgesandten berichten. In Nr. 1503 [1.] heißt es, letztere seien nach Straßburg zurückgekehrt. Wohl bald danach dürfte die Besprechung im Straßburger Rat stattgefunden haben.
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–a Am Rand hinzugefügt.