Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Bedingte Verhandlungsfortsetzung durch die CA-Stände trotz der nicht geklärten Freistellungsproblematik. Klarstellung des Verhaltens auf dem RT 1555 gegen die Aussagen des Kgs.: Keine Zustimmung zum Geistlichen Vorbehalt durch die CA-Stände, sondern dessen eigenmächtige Konstituierung durch den Kg. Aufnahme des Widerspruchs der CA-Stände als Klausel in die Formulierung des Artikels. Geistlicher Vorbehalt kein Bestandteil des Religionsfriedens. Limitierte Gültigkeit der Konfirmationsklausel des RAb 1555 in Abhängigkeit von der speziellen Konfirmation des Religionsfriedens. Rechtfertigung und Bekräftigung der jetzigen Freistellungsforderung, andernfalls Protest gegen den RAb und Verweigerung der Türkenhilfe.

Beschluss der Erwiderung und ihrer Rücksendung an die Obrigkeiten in der Versammlung der CA-Stände am 7. 2. 15571. Konz. den CA-Ständen vorgelegt am 12. 2.2 Von diesen kopiert am 12. 2. In der von der Kurpfälzer Kanzlei korrigierten Form in der Versammlung der CA-Stände verlesen und beraten am 3. 3.3 Dem Kg. nicht übergeben.

Konzipiert als Erwiderung der CA-Stände an den Kg. im Anschluss an dessen Antwort zur Supplikation. Da die Erklärung zunächst den Kff. und Ff. zur Prüfung und Ratifizierung übersandt wurde, sind mehrere Kopp. mit leichten Korrekturen und Ergänzungen überliefert. Deshalb werden abweichend vom sonstigen Verfahren neben der Textvorlage, welche die ursprüngliche Fassung der Erwiderung vor der Ergänzung durch Kff. und Ff. wiedergibt, zum einen vier weitere Kopp. kollationiert und zum anderen Hinzufügungen und bedeutendere Abweichungen nicht nur von B, sondern auch von C und D gegenüber der Textvorlage ausgewiesen.
Auf die Übergabe an den Kg. wurde aufgrund der erneut strikt ablehnenden Position Ferdinands I. in seiner Duplik verzichtet4, auch um die Bewilligung der Türkenhilfe nicht infrage zu stellen. Dafür entschied man sich, offiziell Protest einzulegen.
Zu vgl. ist die Replik, die namens der Gesandten der CA-Stände dem Kg. übergeben wurde [Nr. 505].
HStA München, KÄA 3177, fol. 210–218 (Kop. Überschr.: Die freystellung belanngennd. Diß concept haben die chur- unnd furstliche rethe, der augspurgischen confession verwandt, iren herrschafften auf der kgl. Mt. resolution zugeschickht, ain jeder sich beschaids zuerholen.) = Textvorlage. HStA München, K. blau 107/2b, unfol. (Konz. mit Erstkorrekturen sowie mit nachträglichen Ergänzungen. Dorsv.: Concept, welchermassen der kgl. Mt. erste resolution in der freistellung ungeverlich zureplicirn unnd dieselb abzulainen sein solt. Auf der augspurgischen confessions verwanndten stenndt verbesserung gestelt. Nota: Ist nit ausgangen aus ursachen, dieweil sich kgl. Mt. zum andern mall auf der confessions verwanndten stendt rethe und gesandten in irem namen ubergebne schriefft declarirt5 . Daraus abzunemen, das ir Mt. verrers nit zubringen. Darumb fur rathsam erwogen, diese schrifft einzustellen und an derselben stat ein protestation6  zu ende dieses Reichs tags zuubergeben.) = B. Daneben liegt aus der Kurpfälzer Überlieferung eine weitere Kop. mit zusätzlichen Ergänzungen vor, die von der kfl. Kanzlei in Heidelberg eingefügt wurden7: HStA München, K. blau 107/2b, unfol. (Konz. Überschr.: Concept ebenmessigen ihnhelts mit dem vorigen.) = B*8. HStA Weimar, Reg. E Nr. 181, fol. 22a–26’ (Kop. mit Korrekturen und Ergänzungen. Überschr.: Der augspurgischenn confessions verwanntenn stennde supplication der freistellunge halbenn uff der kgl. Mt. gegebenne resolution. Praesentatum denn 10. Februarii anno 579 . Darinnenn ursachenn furgewanndt unnd der kgl. Mt. angezeigt wirdet, das inenn, denn stenndenn, der inenn vonn der kgl. Mt. ufferlegtenn unnd angegebenenn beschuldigung halben unrecht geschehe etc. Schlussvermerk: Mutatis mutandis habenn die augspurgischen confessions verwannten eine schrifft gleichs innhalts inn irem nahmen der freistellung halben dem konig ubergebenn etc., wie folgt10 .) = C. HStA Stuttgart, A 262 Bü. 49, unfol. (Kop. mit wenigen Ergänzungen. Überschr.: [...] Erklärung ist uf ratfication irer herschafften nur allein begriffenn. Lectum 12. Februarii anno 1557.) = D. HStA Düsseldorf, JB II 2295, fol. 92–100 (Kop.). HStA Dresden, Loc. 10193/2, fol. 119–127’ (Kop.).

/211/ An den Kg.: Sie, die Gesandten der CA-Stände, haben die Antwort des Kgs. 11  vom 5. 2. zur Freistellung schnellstmöglich ihren Herren übersandt und dazu deren Stellungnahme erhalten. Demgemäß bringen sie dem Kg. nunmehr vor: Ihre Herren verweisen wegen ihres persönlichen Fernbleibens vom RT auf die Entschuldigungen gegenüber dem Kg. Da sie nicht anreisen können, haben sie ihnen, den Gesandten, bevelch geben, bey euer röm. kgl. Mt. unnderthenigist anzuhallten, damit berurter articl der geistlichen vorbehallt a–aufs erst fur die hannd genomen unnd–a irer kfl. und f. Gnn. b christlichen unnd ganntz getreuen bedennckhen nach auf die in räthen unnd bey euer röm. kgl. Mt. gesuechte billiche, christliche wege möchte gestellt unnd ge- /211’/ richtet werden, in erwegung, das wir, die abgesanndte, an stat irer kfl. unnd f. Gnn. auf euer röm. kgl. Mt. genedige vertrostungc unnd ermanen mit beratschlagung der proponierten puncten die zeit anhero furgeschritten unnd mit dem vorbehallt, den 24.d Novembris datiert12, dises Reichs tags sachen unnd beratschlagunge der proponierten articl auch vasst zu ganntzer erledigung unnserm vermögen nach befurderte.

Nun hetten sich darauf ire kfl. unnd f. Gnn. nit versehen, das euer röm. kgl. Mt. uber das erbietten, so euer röm. kgl. Mt. in denen an ettliche der chur- unnd f. Gnnf. beschehenen werbungen der freystellung halbeng melldung gethan13, unnd auf die beschehne euer röm. kgl. Mt. (diser sachen zu derselbigen ankhunfft ingedennckh zusein) resolution14 h–den gesandten dise unverhoffenliche resolution–h geben15 unnd inen beschlieslichi hetten zuestellen lassenj. Unnd were dieselbige iren kfl. unnd f. Gnn. zum höchsten bedennckhlich, schmertzlich unnd beschwerlich.

Nachdem aber ire kfl. unnd f. Gnn. sich ires bevelchs, so sy den gesanndten in dem puncten der freystellunge iren kfl. und f. Gnn. jungst zu Augspurg anwesennden rethen geben, erinnert, hetten sy k–disen yetz berichten hanndl irer kfl. unnd f. Gnn. damalls gegebnem bevelch, nit zubewilligenl, nit gemeß befunden. Weil aber dagegen–k die damalls gesanndten, so zum mererm thail /212/ auf disen Reichs tag auch verordnet, ire kfl. unnd f. Gnn. allerhannd des erganngen hanndls erzelung gethan, hetten ir kfl. unnd f. Gnn. inen bevolhen, dieselbe auch euer kgl. Mt. in unnderthenigkhait m–furzubringen und derhalben euer röm. kgl. Mt. in underthenigstem gehorsam–m zuerinnern16:

/212 f./ Kg. wird sich an den Streit auf dem RT 1555 um den Geistlichen Vorbehalt erinnern. Da die Gesandten der CA-Stände die vom Kg. vorgeschlagenen Mittel und Wege zur Klärung nicht haben annehmen können, hat Kg. den Streit eigenmächtig und kraft der Vollmacht des Ks. entschieden. Dazu haben die Kff. und Ff. der CA von ihren Gesandten erklären lassen, dass sie /212’/ wider derselbigen gewissen nichts willigen sollten oder wollten. Unnd derhalb khonndten sy auch khains wegs auf ainiche vergleichung der geistlichen vorbehallt sich einlassenn. Wiewol aber auch euer röm. kgl. Mt. zu abhelffung diser ding den weg aus aigner macht furgegebner constitution angezaigt, so were doch derselbe auch iren kfl. unnd f. Gnn. im gewissen ganntz seer bedennckhlich, dann es etwan die deittunge unnd den verstanndt gewynnen möchte, alls hetten die augspurgische confession verwanndte stennde solicher euer röm. kgl. Mt. constitution mit irem willen nachgehanngen /213/ unnd dieselbige ires gewissens halben nit widerfochteno.

Da keine Einigung möglich war, hat Kg.  enntlichen die wortt: „Welichs sich aber beeder religion stennde nit vergleichen khönnen“17, vorgeschlagen und daneben persönlich vor den Gesandten der CA-Stände erklärt, die Bestimmung betreffe die Gewissen der CA-Stände nicht, sondern er allein übernehme die Verantwortung dafür.

/213–215/18  Aufgrund dieser Erklärung haben die Gesandten der CA-Stände darauf verzichtet, ihren schriftlichen Protest gegen den Geistlichen Vorbehalt einzureichen. Auch haben sie in ihrer Danksagung an den Kg. für den Religionsfrieden den Geistlichen Vorbehalt mit keinem Wort erwähnt. Deshalb können sie nicht nachvollziehen, dass jetzt behauptet wird, dieser sei mit Wissen und Willen ihrer Herren in den Religionsfrieden aufgenommen worden. Vielmehr haben sie, die Gesandten, auf dem RT 1555 dem Kg. die entsprechende Vollmacht nicht eingeräumt und wiederholt ihren Dissens erklärt. Der Dissens ist zudem ausgedrückt in der erwähnten Formulierung im Religionsfrieden als Bestandteil des RAb, in dem grundsätzlich nur das als verbindlich gilt, was zunächst unter den Reichsständen und folgend zwischen diesen und dem Kg. verglichen worden ist. /215/ Unnd uber diß alles were es auch je die natur unnd aigenschafft der constitutionen unnd satzungen, so aus aigner macht, ex plenitudine potestatis, geschehen pflegtenp, das sy der sachq willen nit begriffen, r–sonnder consensus partium aintweder uberganngen oder ausgeschlossen, durch ire selbst chrafft geachtet wurde–r. /215 f./ Die Danksagung der CA-Stände bezog sich ausschließlich auf den Religionsfrieden, zu dessen Substanz der Geistliche Vorbehalt nicht gehört. Ebenso kann die Generalklausel beim RAb 155519  nicht als Zustimmung zum Geistlichen Vorbehalt interpretiert werden.

/215’/ Dann dem religion friden seine sonnderliche, specificierte, ausgedruckhte obligation allso angehanngen20, das die chur- unnd fursten den aufgerichten religion friden, sovil ainen jeden betrufft [!] oder betreffen mags, demselbigen getreulich nachzusetzen versprochen. t–Nun ist berurter punct deß vorbehallts also geschaffen, das derselb ir kfl. und f. Gnn. mit dem geringsten nit betrifft oder angeet. So ist er auch in denu vorgeennden puncten oder in dem, wie obsteet, von irer kfl. unnd f. Gnn. wegenv nie gewilliget–t.

/215’ f./ 21  Auf diese bedingte Obligation bezieht sich auch die Generalklausel am Ende des RAb als Verpflichtung zur Beachtung der Beschlüsse. Daneben belegen die RT-Protokolle die Erklärung des Dissens der CA-Stände zum Geistlichen Vorbehalt bei der Formulierung des RAb 1555.

/216/ Dieweil dann ir kfl. unnd f. Gnn. aus hoch bewegten, trefflichen christlichen ursachen, so damalls euer kgl. Mt. unnderthenigist furbracht unnd in jungster ubergebner schrifft22 widerholt sey[n], in den puncten der geistlichen vorbehallt niemalls gewilligetw, hetten sy solichen offtmalls erclärten dissenß abermalls unnd zum uberfluß euer kgl. Mt. unnderthenigclich zuerinnern, zu gemueth zufuernx unns bevolhen. Bezeugen nochmalls vor dem allmechtigeny, das ire kfl. unnd f. Gnn. in berurten puncten niemalls gewilliget, auch nochmalls irer gewissen halben nit bewilligen khönnen.

Aus was aber christlichem, treulichem bedennckhen unnd mit was erclärung ires gemueths, die geistlichen guetter unnd den geistlichen stannd belanngennd, ir kfl. unnd f. Gnn. disen puncten auf disem Reichs tag erregenz und anbringen lassen, nemlich zu befurderung der eher Gottes, mer guets vertrauen im Reich zustifften unnd die religion desto schleuniger zu christlicher vergleichung unnd reformationaa zubringen, das hetten euer röm. kgl. Mt. aus gethanen relationen unnd jungster, aus irer kfl. unnd f. Gnn. bevelch von den gesanndten uber- /216’/ gebnen schrifft allergnedigst vermerckht23. Unnd bitten euer kgl. Mt. auch nochmalls, ire Mt. wollten dieselbigen zu gnedigem gemueth unnd hertzen fuern unnd berurte sach auf die gesuechte wege richtenab.

Sonnderlich aber unnd furnemlich bitten, flehnen [!], suechen unnd vermanen unnderthenigclich unnd gehorsamlich ire kfl. unnd f. Gnn., euer kgl. Mt. geruechten24 allergnedigst, berurte constitutionac vor allenad anndern dingen aus dem religion friden gnst. heraus- unnd abzuthun. Unnd soliche embsige, flechliche, ernnste unndae unnderthenigste bitt, ansuechen unnd anhallten khönnen ir kfl. unnd f. Gnn. numer derhalben desto weniger unnderlassen, weil af–iren kfl. unnd f. Gnn. unnd derselben gesanndten–af schuld geben und auferlegt werden will, alls hetten sy solichen vorbehallt gleich annderm verglichnem unnd beschlossnem dem abschid einzuverleiben bewilligt.

Dann wiewol solicher punct der geistlichen vorbehallt ist unnd ir kfl. unnd f. Gnn. denselbigen in iren aignen sachen nit einzugreiffen haben, so wollen sie doch zu andernag unnd sy nit angeennder vorbehallt khaine verwilligung geben unnd ire gewissen mit anndern sachen khains wegs beladen unnd beschwern lassen25.

/217/ Es weren auch ir kfl. unnd f. Gnn. khains wegs gesündt unnd gemaint, den religion friden derhalb in ainige zerrittung zubringen oder zu weitleufftigkhait ursach zugebenah , 26, dann diser punct deß vorbehallts je khain substantz des fridens sey, auch ir kfl. unnd f. Gnn. reciproce mit den anndern in ganntz nichts verbünde. ai–So sey auch derhalben im passauischen vertrag nichts begriffen, auch soliches vorbehallts halben daselbst khaine hanndlung furgelauffen–ai. Wann auch die stennde der anndern religion derhalben ainigen gedannckhen schepffen unnd daselbst darauß zerrittungaj suechen wollten, hetten sy darzu khain ursachak.

Es versehen sich aber ir kfl. unnd f. Gnn., al–berurte stennd der anndern religion–al werden den friden in allen und jeden puncten, der man sich reciproce mit hoher an ayds stat verglichen unnd verainiget, treulich nachsetzenam; weliches auch nit weniger an–neben der ksl. unnd euer kgl. Mt. –an ir kfl. unnd f. Gnn. zum hochsten gemainetao.

Weil dann berurter punct des vorbehallts dermassen geschaffen wäre, das er die gewissen belanngte, /217’/ zweifleten ire kfl. unnd f. Gnn. garap nit, wollten auch euer röm. kgl. Mt. unnderthenigist gebetten haben, ir kgl. Mt. wollten es gnedigist unndaq nit annderst versteen, dann dz sy es nit umbgeen mögenar, das ir kfl. unnd f. Gnn. zu allem fridlichem wesen unnd des Romischen Reichs, deß geliebten vatterlanndts, eher, nutz unnd wolfart zubefurdernas zum hochsten gemainet sein; bäthen auch ganntz unnderthenigclich, euer kgl. Mt. geruechten darauf, berurten puncten auf die gebettne wege zurichten unnd aus dem religion friden zu abrogiern unnd abzuthunatDann sollte es nit geschehen–at, so hetten euer kgl. Mt. allergnedigst zubedennckhen, das ir kfl. unnd f. Gnn. von wegen angezogner ursachen unnd sonnderlich aus dem, das ir kfl. unnd f. Gnn. wider ir gewissen auferlegt werden wil, alls sollten ir kfl. unnd f. Gnn. disen puncten gleich anndern verglichnen articuln bewilligt haben, nit umbgeen mögen, do berurter punct in disen abschied nit auf anndere wege gerichtet wurde, esau bey verlesung desselben ain offenliche protestation geschehenav, das ir kfl. und f. Gnn. niemalls in beruerten puncten des vorbehallts bewilligt, auch nachmalls zubewilligen khains wegs gemaintaw. /218/ Es verhofften aber ire kfl. unnd f. Gnn., ir kgl. Mt. wurden es allergnst. auf anndere wege richten unnd wennden. Welichs ir kfl. und f. Gnn. in unnderthenigkhait zuverdienen ganntz willig etc.

Anmerkungen

1
 Nr. 376. Zur Übersendung der Rückfrage vgl. ebd., Anm. 12.
2
 Nr. 378.
3
  Kurpfalz C, fol. 201’–203 [Nr. 385].
4
 Beratung am 3. 3. 1557: Wie Anm. 3.
5
 Duplik des Kgs. [Nr. 507].
6
 Nr. 508.
7
 Vgl. als Vorstufe hierfür eine andere Kop. der Erstfassung der Erwiderung, in welche die Ergänzungen der Kanzlei mit kleinen Zetteln eingeklebt sind: HStA München, K. blau 107/3b, fol. 573–569* [Foliierungsfehler] (Überschr.: Bedencken der augspurgischen confessions verwanten stende, so sie vermeinten, der kgl. Mt. auf ir resolution, der freistellung halb, zugeben sein. Mit angeklaibten zetlin, wie etliche ding der Pfaltz gutachten nach zubessern weren. Nota: Was uff angeklaibten zetlin mit etlichen buchstaben A, B, etc. signirt, ist der Pfaltz gutachten und in dem mundirten bedencken, so den rethen wider zugeschickt [Fassung B*], ad marginem geschriben. So ist das jenig, wes hierin understrichen, der confessions verwante stende bedencken gewest etc. Steht alles auff großhofmeisters und rethe mit den andern confessions verwanten stenden ferner vergleichung.).
8
 Die in der Fassung B* enthaltenen Korrekturen werden auch in der Weisung Kf. Ottheinrichs vom 22. 2. 1557 (Heidelberg) ausgeführt, mit der er die korr. Erwiderung an die Gesandten zurückreichte. Dort in der Nachschrift (fol. 384) der Hinweis, die Korrekturen seien daneben im mundierten Konz. am Rand vermerkt (HStA München, K. blau 106/3, fol. 382–384. Or.; präs. 2. 3. Vgl. Kurze, Kurfürst, 94, Anm. 22; 96, Anm. 25).
9
 Wohl verschrieben für 12. 2. 1557 (vgl. Nr. 378).
10
 Bezugnahme auf die Replik namens der CA-Gesandten [Nr. 505], die in der Weimarer Aktenablage unmittelbar folgt.
11
 Nr. 504.
a–
 aufs ... unnd] In B Einfügung am Rand. C, D wie Textvorlage.
b
 Gnn. ] In B* hier und bei den folgenden Erwähnungen von Gnn.  danach stets am Rand eingefügt: Gnaden und Gunsten.
c
 vertrostung] In B, C, D: vertrosten.
d
 24] Korr. nach B, C, D. In der Textvorlage verschrieben: 23.
12
 Erklärung der CA-Stände in der Duplik der Reichsstände zur Verhandlungsaufnahme vom 24. 11. 1556 [Nr. 426] mit Verhandlungsvorbehalt (vgl. auch Anm. e).
e
 befurdert] In B* danach Einfügung am Rand: doch mit außdrucklicher protestation, das an stat irer kfl. und f. Gnn., Gnaden und Gunsten wir in kainen proponirtenn puncten one erhaltung freistellung uns wolten schlislich begeben oder eingelassen haben. Welchs wir unsernn habenden bevelch nach hierbei widerumb erholen thun.
f
 chur- unnd f. Gnn. ] In B, C, D: chur- und fursten.
g
 der freystellung halben] In B, C, D Einfügung am Rand.
13
 Vgl. Anm.7 bei Nr. 508.
14
 Zusage in der Erklärung des Kgs. vom 22. 10. 1556 [Nr. 448], fol. 85’ f.
h–
 den ... resolution] Ergänzt nach B [und C, D]. Fehlt in der Textvorlage wohl irrtümlich.
15
 = die Antwort zur Freistellung [Nr. 504].
i
 beschlieslich] In B, C, D: schriftlich.
j
 lassen] In B, C, D danach: sollen.
k–
 disen ... dagegen] In B Einfügung am Rand und korr. aus: disen von euer röm. kgl. Mt. berichten handel denselbigen nicht gnug befurdert, und aber. C, D wie Textvorlage.
l
 nit zubewilligen] Fehlt in B, C, D.
m–
 furzubringen ... gehorsam] Ergänzt nach B [und C, D]. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
16
 Folgende Passage entspricht weitgehend der Formulierung in der Replik der CA-Gesandten [Nr. 505, fol. 465’–467 – Unnd ist an deme ... gestenndig sein.]. Zu den folgenden Bezugnahmen vgl. den dortigen Kommentar.
n
 einlassen] In C danach spätere Einfügung am Rand [fehlt in der Textvorlage, ebenso in B und D]: inn erwegung, das dadurch die wahre christliche religion unnd derselbenn bekenner fur vordambt unnd straffwurdig geachtet wurdenn; mit dieser angehengter erclerung, das ire gnst. und gn. herrn nicht gemeinet, die geistlichen guter zuvorwenden unnd zuprophaniren oder denn geistlichen standt inn zerruttung zubringenn, sondern ir kfl. und f. Gnn. sehenn alleine dahin, das es iren kfl. unnd f. Gnn. keins wegs geziemen wolle, an einem ort ire christliche religion fur wahr zubekennenn unnd am anndern dieselbige sambt derer glaubenns genossen unnd christliche glieder zuverdammenn, zustraffen unnd verfolgen zuhelffen.
o
 widerfochten] In B* danach spätere Einfügung am Rand: Wie auch diese stende und ire abgesandten sich one das bedechtlich zuerindern gewust, das die plenitudo potestatis romischer kaiserlicher und koniglichen Mtt. dahien nicht solt noch möchte geraichen, im Hailligen Reiche auch in glaubens- und gewissens sachenn fur sich selbsten oder allein (ausser sammentlicher, ainhelliger bewilligunge der Reichs stende) ettwas zu statuieren, dem die stende, uber das vil derselbenn sich im gewissen dadurch beschwerdt befunden, nachmals zu gehorsamen solten schuldig sein; wie es auch one zerruttung und hochste beschwerung nicht abgeen mochte und im Hailligen Reich bißher anders gehalten und herbracht ist.
17
 Vgl. Anm.10 bei Nr. 505.
18
 Folgende Passage erneut weitgehend wie die Replik der CA-Gesandten [Nr. 505, fol. 467–469 – Wiewoll nun wir ... geschlossen werden.].
p
 pflegten] In B* danach spätere Einfügung am Rand: (wo sie gleich sonst statt haben solten und möchten, wie es doch in diesem fall des glaubens unnd gewissens sachen vil ein andere gestalt hette etc.).
q
 sach] In B und in C korr. zu: parth. D wie Textvorlage.
r–
 sonnder ... wurde] In B zunächst enthalten, dann gestrichen und am Rand korr. zu: begriffen und inhielten. In C ebenfalls nachträglich gestrichen. D wie Textvorlage.
19
 Konfirmationsklausel des RAb. Vgl. die Antwort des Kgs. [Nr. 504], fol. 388’ f. [Unnd zu dem allem ... sonnder geverde.] mit Anm. 9.
20
 Vgl. Anm.16 bei Nr. 505.
s
 mag] In B, C, D danach: wie obstehet.
t–
 Nun ... gewilliget] In C nachträglich ersatzlos gestrichen. B und D wie Textvorlage.
u
 er auch in den] Korr. nach B [und C, D]. In der Textvorlage verschrieben: aus in.
v
 wegen] Korr. nach B [und C, D]. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich. In B* danach spätere Einfügung am Rand: und sonderlich unsers, der pfaltzgrevischen kfl. gesandten, gnedigsten herrn wegen, als dessen gesandte auff jungst gehaltenen Reichs tag zu Augspurg von wegen der strittigen session mit Bayern etc. in furstenn rath nicht khomen.
21
 Folgende Passage erneut wörtlich wie die Replik der CA-Gesandten [Nr. 505, fol. 469f. – Auf solche specificierte ... ingedenckh sein.].
22
 Nr. 503.
w
 gewilliget] In B und ebenso in C danach nachträgliche Einfügung am Rand [fehlt in der Textvorlage]: wie dan in berattschlagung dieses gantzen Reichs tags die stende der andern religion selber diesen punct nicht als von den stenden allerseits verglichenen und beschlossenen, sonndern von euer röm. kgl. Mt. constitution [in C: constituirtenn] articul angezogen unnd furgeben haben. D wie Textvorlage.
x
 zufuern] In B, C, D danach zusätzlich: und denselbigen zu eiffern.
y
 dem allmechtigen] In B korr. zu: Gott, dem almechtigen. C, D wie Textvorlage.
z
 erregen] Korr. nach B [und C, D]. In der Textvorlage verschrieben: erwegen.
aa
 unnd reformation] In B Einfügung am Rand. C, D wie Textvorlage.
23
 Vgl. Nr. 424, Nr. 503.
ab
 richten] In D danach Einfügung am Rand [fehlt in B und C]: Es solte auch nachmalls der geystlichen gutter und der stifft halben den weltlichen chur- und fursten nicht zuwider seyn, caution und assecuration derselbigen aller in hochster und aller bester form, maß und gestaltt zuthun, wie die geystlichen solchs immer mechten, selbs erdencken und begern; auch dermaßen verordnung anzustellen, darmitt die stifft unzerrißen bleyben möchten.
24
 = geruhen.
ac
 constitution] In B* danach spätere Einfügung am Rand: (dieweill, wie vorgemelt, dieselbige je kein punct des religion fridens ist, auch die substants desselbigen nicht belangenn thutt unnd zu guettem vertrauenn nicht dhienen, sonder in vergleichung der religions sachenn viel mehr hinderung bringenn mag, unnd diesser religions friedenn an ime selbs ausser sollicher constitution viel besser on einich zerruttung bestendig bleibenn unnd erhalten werdenn mag).
ad
 allen] Eingefügt nach B [und C, D]. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
ae
 unnd] Fehlt in B, C, D.
af–
 iren ... gesanndten] In B Einfügung am Rand und korr. aus: inen. C, D wie Textvorlage.
ag
 andern] Korr. nach B [und C, D]. In der Textvorlage verschrieben: annderer. In B danach gestrichen: frembden.
25
 Vgl. dazu auch den Protest [Nr. 508], fol. 182’ f. [Wiewol nun ihr kfl. ... beladen lassen.].
ah
 zugeben] In B* danach spätere Einfügung am Rand: sonder vielmehr geneigt und urbuttig, denselben bestendiglich zuerhalttenn, was auch dem zugegenn khommenn mag, inn alle wege verhuetenn zuhelffenn.
26
 Vgl. den Protest [Nr. 508], fol. 183’ f. – Es ist aber doneben ... hochsten gemeinet.].
ai–
 So .... furgelauffen] In B nachträgliche Einfügung. C, D wie Textvorlage.
aj
 daselbst darauß zerrittung] In B, C, D: selbst zerruttung daraus.
ak
 ursach] In B* danach spätere Einfügung am Rand: Unnd es wurde aber als dan diesen confessions stenden gedenckens machen, was guts vertrauens darauß zuvermerken steen [!] wolte, auch uf solche gestalt inen schwer, darzu pfandtlich fallen, sich in turcken hulffen zu begeben und vil gelts außzulegen, solcher gefare und mißdrauens noch unerlediget.
al–
 berurte ... religion] In B korr. aus: dieselbige stende. C, D wie Textvorlage.
am
 treulich nachsetzen] Ergänzt nach B [und C, D]. Fehlt in der Textvorlage irrtümlich.
an–
 neben ... Mt. ] In B Einfügung am Rand. C, D wie Textvorlage.
ao
 gemainet] In B danach gestrichen: Wan aber der geistlichen furbehalt allein, und keine verbindung des fridens begriffen ist odder seyn mag, damit wellen ihr kfl. und f. Gnn. gantz nichts zu schaffen haben und dessen in ihren gewissen befreihet sein. C wie Textvorlage. Nur in D danach eingefügt: CA-Stände können nicht sehen, wie auf dem bevorstehenden Religionsgespräch die geistlichen Kolloquenten frei und sicher über die Abstellung etwaiger Irrtümer disputieren können, wo sie gehortter massen nicht frey gesteltt wurden etc.
ap
 gar] In B, C: gantz. D wie Textvorlage.
aq
 unnd] In B, C, D danach: je.
ar
 mögen] In B und D danach: und. In C danach: dan.
as
 zubefurdern] Nur in D danach Einfügung am Rand: auch daß hochschedlich mißvertrauen, heymliche gewerb, rustung unnd anders abzuschaffen.
at
 abzuthun] In B* danach spätere Einfügung am Rand: Seindt ire kfl. und f. Gnn. und Gunsten als dan sovil getröster hoffnung, da hierdurch der zuegang zum reich Gottes meniglichen frey gelassen, der almechtige werdt sovil mehr glucks und sieges euer kgl. Mt. sampt iren erblanden und dem Hailligen Reiche gegen dem turckhen gnediglich verleihen.. Dann ... geschehen] In B* später korr. zu: Dan solte bey euer kgl. Mt. ir underthenigsts, hochnottwendigsts bitten und flehen dises fals unbedacht bleiben unnd es, wie itzt abermals zum treulichsten gesucht, nit gescheen.
au
 es] Fehlt in B, C, D.
av
 geschehen] In B, C, D: thun zulassen.
aw
 gemaint] In B* danach spätere Einfügung am Rand: und den vorigen protestationen nach auf solchen falle auch einiche turckenhulff onerhaltener freystellung mit nichten zu laistenn verbunden sein. In D danach Einfügung am Rand: Zudem, dass sie execution, hulff oder befurderung vermog deß landfridens mit guter conscientia wider die jenigen, so bey iren stifften geistliche reformation furnemen woltten oder wurden, kheyns wegs wusten forzunemen [!] oder in disem fall den negsten abschieden zugeleben.