Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Vorbemerkung

Ebenso wie die Sitzungen der CA-Stände1  sind die Beratungen der katholischen bzw. nur der geistlichen Stände auf dem RT 1556/57 auch nach Einschätzung der Beteiligten in Abgrenzung von den Verhandlungen in den Kurien als offiziöse Zusammenkünfte zu werten2 , deren Geschäftsordnung wohl nicht eindeutig festgelegt war. Thematisch beschränkten sich die in der ersten Phase nur von den geistlichen Ständen geführten Verhandlungen auf die strittige Entscheidung für ein Generalkonzil oder ein Kolloquium als Weg zum Religionsvergleich, sodann auf die Bedingungen für das Kolloquium und schließlich auf dessen Vorbereitung. Die Freistellung kam in diesen Sitzungen weder in der Anfangsphase während der Geschäftsordnungsdebatte noch später als etwaige Reaktion auf die Eingabe der CA-Stände an den Kg. zur Sprache.

Für die Verhandlungen der katholischen Stände liegt abgesehen von einem knappen Kurmainzer Abschnitt kein eigenständiges Protokoll vor, sondern die Aufzeichnungen sind in anderweitigen Mitschriften für den Religionsausschuss sowie für FR und SR enthalten. Die Ausnahme bildet das Protokoll Kurmainz C 3 , umfassend nur die Beratungen am 29. und 31. 12., das zunächst wohl als eigenständige Aufzeichnung der geistlichen Sondersitzungen gedacht war. Es wurde in dieser Form nicht fortgeführt, sondern die geistlichen bzw. katholischen Verhandlungen wurden ab Januar 1557 in das Kurmainzer Protokoll für den Religionsausschuss (Kurmainz A) integriert. Die beiden getrennt aufgezeichneten Tage liegen dieser Mitschrift als Anhang bei.

Die Mainzer Protokollierung (überwiegend Kurmainz A) dient für die Dokumentation der Sitzungen der katholischen bzw. geistlichen Stände fast durchgehend als Textvorlage, da sie die Beratungen am genauesten und zuverlässigsten vielfach in Votenform darbietet. Lediglich die Sonderversammlungen der katholischen Stände nur des FR und als Ausnahme die Sitzung am 7. 2. 1557 werden anhand anderer Vorlagen, die ebenso wie das entsprechende Mainzer Protokoll bei jeder Stücknummer genannt werden, erschlossen.

Von den FR-Protokollen erfassen Österreich B 4, Würzburg 5 und Bamberg 6, von den SR-Protokollen Köln 7 auch die katholischen Beratungen. Ein knapper Ausschnitt ist in Augsburg B (Religionsausschuss) überliefert8. Diese Mitschriften werden im Variantenapparat berücksichtigt, falls sie gegenüber der Textvorlage Zusätze enthalten.

Nr. 389 1556 August 18, Dienstag

Nr. 390 1556 September 22, Dienstag

Nr. 391 1556 Dezember 1, Dienstag

Nr. 392 1556 Dezember 2, Mittwoch

Nr. 393 1556 Dezember 24, Donnerstag

Nr. 394 1556 Dezember 29, Dienstag

Nr. 395 1556 Dezember 31, Donnerstag

Nr. 396 1557 Januar 1, Freitag

Nr. 397 1557 Januar 2, Samstag

Nr. 398 1557 Januar 3, Sonntag

Nr. 399 1557 Januar 4, Montag

Nr. 400 1557 Januar 5, Dienstag

Nr. 401 1557 Januar 7, Donnerstag

Nr. 402 1557 Januar 8, Freitag

Nr. 403 1557 Januar 10, Sonntag

Nr. 404 1557 Januar 11, Montag

Nr. 405 1557 Januar 15, Freitag

Nr. 406 1557 Januar 16, Samstag

Nr. 407 1557 Januar 19, Dienstag

Nr. 408 1557 Januar 29, Freitag

Nr. 409 1557 Januar 31, Sonntag

Nr. 410 1557 Februar 3, Mittwoch

Nr. 411 1557 Februar 6, Samstag

Nr. 412 1557 Februar 7, Sonntag

Nr. 413 1557 Februar 24, Mittwoch

Nr. 414 1557 Februar 25, Donnerstag

Nr. 415 1557 Februar 27, Samstag

Nr. 416 1557 März 2, Dienstag

Nr. 417 1557 März 3, Mittwoch

Nr. 418 1557 März 8, Montag

Nr. 419 1557 März 11, Donnerstag

Nr. 420 1557 März 12, Freitag

Nr. 421 1557 März 13, Samstag

Nr. 422 1557 März 15, Montag

Nr. 423 1557 März 17, Mittwoch

Anmerkungen

1
 Vgl. die Vorbemerkung zum Protokoll für die Verhandlungen der CA-Stände (Abschnitt G).
2
  Österreich B, fol. 468 [Nr. 392]: Österreich und Salzburg vereinbaren, in der Sitzung der katholischen FR-Stände Kardinal Otto von Augsburg den Vorsitz zu überlassen, da dises khain ordinarius actus, und man inn deß cardinals behausung wer.
3
  HHStA Wien, MEA RTA 44a/II, fol. 233–248. Eigenhd. von S. Bagen verfasstes Rap. Votenprotokoll. Überschr.: Ungefherliche verzeichnuß, weß sich der gaistlichen chur- und fursten rethe ad partem underredt in negotio religionis. Darunter: Gehorig zu dem prothocollo in religions sachen [= zu Kurmainz A].
4
 Hier lediglich die Sondersitzungen der katholischen Stände nur des FR am 1./2. 12. 1556 (fol. 467’–469).
5
 Bietet neben Kurmainz A die umfassendste Protokollierung dieser Verhandlungen.
6
 Erfasst im Gegensatz zu Würzburg nur 5 Sitzungen.
7
 Erfasst 4 Sitzungen im März 1557.
8
 Vgl. zu diesen Mitschriften die Vorbemerkungen zu den Protokollen von FR (Abschnitt C) und SR (Abschnitt D) sowie für den Religionssausschuss (Abschnitt E).
a–
 dweyl ... preuchig] Speyer (fol. 24’) deutlicher: dan Herßfeldt im Reichs rath kein stim nit hette etc.
1
 Vgl. die folgende Verweigerung des Stimmrechts im FR am 25. 8.: Würzburg, fol. 32’ [Nr. 113].
1
 Vgl. deren Beschluss am 18. 8. (Würzburg, fol. 31’ [Nr. 389]) sowie die Einwände des Hersfelder Gesandten am 25. 8. (Würzburg, fol. 32’ [Nr. 113]).
2
 Vgl. Anm.3 bei Nr. 113.
a
 sollen] Würzburg (fol. 84’) zusätzlich: Einberufung dieser Sitzung für kommenden Tag, 8 Uhr morgens, in die Herberge des Kardinals von Augsburg.
a
 observieren] Würzburg (fol. 85’) zusätzlich: Demnach findet die Umfrage gemäß der ordentlichen Rangfolge statt.
b
 Österreich] Würzburg (fol. 85) differenzierter: Erbtruchsess Wilhelm von Waldburg für Österreich.
c
 proponiert] Würzburg (fol. 85 f.) differenzierter: Proposition: Festlegung der Besetzung des Religionsausschusses seitens der katholischen Stände des FR, nachdem KR bereits einig ist und die CA-Stände des FR gemäß eigener Aussage ebenfalls heute Vormittag dazu beraten.
1
 Passauer Vertrag, § 7 ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 3 S. 127).
2
 Um die Teilnahme Österreichs am Ausschuss sicherzustellen, hatte Zasius frühzeitig /66’/ allerhannd fugkliche unnd unverweißliche anticipation bei den geistlichen Ständen eingeleitet, da es auch irenthalb von merer authoritet wegen für sy am maisten ist. Deß auch Dr. Welsinger [Straßburg] wol versteet unnd solches mit vleiß dahin dirigieren würdet (HHStA Wien, RK RTA 38, fol. 66–68’, hier 66’. Or. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 165, Anm. 146).
1
 Vgl. Nr. 324.
2
 Der Vortrag des Kgs. ist in der Kurmainzer Überlieferung daneben als eigenes Aktenstück in doppelter Ausfertigung überliefert: HHStA Wien, MEA RTA 44a/II, fol. 9–12 (Kop. Überschr.: Kgl. Mt. sunderlicher furtraag, erinneren und vermanen, der gaistlichen churfurssten, fursten und stend rhäten und gesandten ad partem gleich nach eröffnetter, jetz vorgeender resolution [Replik: Nr. 428] beschehen. Extractum ex prothocollo religionis die 24. Decembris. [Nr.] 3.). MEA RTA 43/II, fol. 127–130 (Kop. Überschr. Hd. Bagen: Prothocoll des muntlichen fürhaltens, von wegen der kgl. Mt. der gaistlichen chur- und fursten gesandten beschehen. Aufschr.: Ex prothocollo 24. Decembris.). Es handelt sich dabei um wörtliche Abschriften obigen Protokolls. Vgl. auch ein im Wortbestand abweichendes, inhaltlich übereinstimmendes Konz. von Hd. Jonas für den Vortrag: HHStA Wien, RK Religionsakten 24 Konv. 4, fol. 45–46’. Referat des Vortrags bei Bundschuh, Religionsgespräch, 192 f.; Laubach, Ferdinand I., 176 f.; knapper: Bucholtz VII, 365;  Bergmann, Religionspolitik, 172.
3
 Vgl. die Antwort der Reichsstände [Nr. 427].
4
 = in der Replik des Kgs. [Nr. 428].
a
 Schlusserbieten des Kgs.] Würzburg (fol. 152’) zusätzlich: Hierauff sollten sich die geistlichen stennd ires gemuetes widerumb ercleren und sich (wie die kgl. Mt. mit aignem mund geredt und begert), amicos pacis et concordiae ostendirn und erzeigen etc. [Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 193.]
5
 = Kurmainz C.
6
 Vgl. die folgenden Nrr.
a
 (Vormittag) Rathaus] Würzburg (fol. 154) differenzierter: Vormittag, 7 Uhr. Rathaus, kfl. Beratungszimmer.
1
 Das Protokoll für diese und die folgenden Sondersitzungen der geistlichen Stände sind der Mainzer Mitschrift für die Religionsverhandlungen (Kurmainz A) als Anhang beigegeben. Referat dieser Sitzung: Bundschuh, Religionsgespräch, 198–204; knapper: Laubach, Ferdinand I., 177 f.; Decot, Stände, 364 f.
2
 Vgl. Replik [Nr. 428]; mündliche Mahnung: Kurmainz A, fol. 100–103 [Nr. 393].
3
 = der Gesandte Dr. Wendel Arzt.
4
 = der Ebf. von Mainz.
5
 = Dr. Christoph Welsinger, bfl. Straßburger Kanzler.
6
 Bezugnahme auf den spanisch-päpstlichen Krieg 1556/57. Vgl. Anm.7 bei Nr. 44.
7
 Gemeint: Kolloquium in Form einer sofortigen, vorbereitenden Konsultation der Mitglieder des Religionsausschusses auf dem RT. Vgl. die Replik des Kgs. [Nr. 428].
8
 Gemeint sind Provinzialsynoden auf Metropolitanebene.
9
 Die Straßburger Anregung der katholischen Kirchenreform wurde anschließend von den am RT anwesenden geistlichen Ff. aufgegriffen: Am 22. 1. 1557 forderte Kardinal Otto von Augsburg auch namens des Salzburger Ebf. den Mainzer Kanzler Matthias auf, die geistlichen Stände für 24. 1. einzuberufen, um die dringend notwendige innerkirchliche Reform /300/ mer der nideren clerisey halber dann der hohen zu beraten. Matthias sollte dies zunächst den Deputierten Kurtriers und Kurkölns vorbringen. Die Gesandten der geistlichen Kff. ließen dem Kardinal antworten, sie würden die Reform grundsätzlich befürworten, seien dafür aber nicht beauftragt und könnten deshalb nur unverbindlich ohne Votum an diesbezüglichen Verhandlungen mitwirken (Bericht der Mainzer Gesandten an Kf. Daniel vom 26. 1. 1557: HHStA Wien, MEA RTA 43/II, fol. 300–301’. Or.; präs. Aschaffenburg, 2. 2. Vgl. Decot, Stände, 365). Kf. Daniel beauftragte seine Vertreter in Absprache mit dem Domkapitel (Schreiben des Kf. vom 5. 2. 1557 an dieses: Ebd., fol. 302 f. Konz.) am 13. 2. (Aschaffenburg), an Beratungen zur Klerusreform nur passiv teilzunehmen, falls die Gesandten Kurtriers und Kurkölns dies täten, und ihm die Reformvorschläge Salzburgs und Augsburgs mitzuteilen (ebd., MEA RTA 44a/I, fol. 375–376’. Or.; präs. 22. 2.). Wohl aufgrund dieser ausweichenden Reaktion wurde die Reformfrage zunächst nicht weiter verfolgt. Erst am 15. 3. 1557 mahnte Kg. Ferdinand sie nochmals in allgemeiner Form an (Kurmainz A, fol. 146 [Nr. 422]). Ebenfalls kurz vor Ende des RT wandten sich der Kardinal von Augsburg und der Ebf. von Salzburg an den in Regensburg anwesenden Bf. Michael Helding von Merseburg mit der Bitte, einen Reformentwurf zu erstellen. Dies erfolgte im Laufe des Jahres 1557 erst nach dem RT. Vgl. dazu und zur Mainzer Korrespondenz: Pfeilschifter, Revision, 317 f. Zum weiteren Fortgang der Reformbemühungen: Ebd., 318–325; Leeb, RTA RV 1558/59, 224–228.
10
 Bezugnahme auf den Religionsfrieden (Art. 8) im RAb 1555, § 20 ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 390 S. 3110 f.).
11
 = den Religionsfrieden.
12
 Vgl. dazu und zu den folgenden Bezugnahmen die Verhandlungen im Religionsausschuss vom 11. 12.–16. 12. 1556: Kurmainz A, fol. 67’–95’ [Nrr. 320322].
13
 Votum von Kurpfalz im Religionsausschuss am 16. 12.: Kurmainz A, fol. 88 f. [Nr. 322].
14
 = Dr. Konrad Braun.
15
 Zur Auseinandersetzung mit dem Donatismus vgl. Anm.5 bei Nr. 458. Die von Braun angesprochene Rückeroberung Nordafrikas unter Ks. Justinian I. in den Jahren 533/534 beendete die dort seit 429 andauernde Herrschaft der arianischen Vandalen, von der neben der katholischen auch die donatistische Religion betroffen war ( Baus/Vogt, Leben, 181–186). Daneben Bezugnahme auf die Beschreibung des Vandalenkriegs durch Procopios von Caesarea (um 500–562), De bellis, hier Lib. III, IV (De bello vandalico): Haury/Wirth, Procopius I, 305–552.
16
 Gemeint: Noch auf dem RT im Religionsausschuss [Nr. 428].
17
 Ablehnung des Weges „Reichsversammlung“ im Religionsausschuss am 11. 12. [Nr. 320].
b–
 Die ... ist] Würzburg (fol. 154’) differenzierter mit Zusammenfassung der Voten in 3 Gruppen: 1) Die geistlichen Kff. beharren unter Ablehnung des Kolloquiums auf dem Konzil. Da aber die geistliche fursten stennde vonn einem /155/ anndern weg, wie derselbig unvergriffenlich und one nachteil furzunemen, zureden bedacht, das wolten sie, die churfurstlichen, anhoren und sich alßdann daruff ires bevelchs auch weitter vernemen lassen. Dem schließen sich einige geistliche Ff. an. 2) Eine andere Gruppe von geistlichen Ff. bevorzugt zwar das Konzil. Falls dieses aber aus den furgewendten ursachen nit zuerlanngen sein und der kgl. Mt. uff den weg des colloquii zuwillfaren sein solte, wo dann ein weg zufinden, der unvergriffenlich und onnachteilig, wolten sie sich davon auch nit sonndern. /155 f./ Eine dritte Gruppe ist aufgrund der Einwände des Kgs. und der nicht akzeptablen Vorbedingungen der CA-Stände für ein Konzil bereit, dem Kg. entgegenzukommen und ein Kolloquium zu bewilligen, falls es /155’/ cum consensu et auctoritate pontificis angestellt wurde, bey welchem ir pebstliche Hlt. iren nuncium oder legatum haben und solches colloquium allein ein frey, unverpuntlich christlich gesprech sein solte, das den geistlichen chur- und fursten an irer religion, dignitet und pflichten unverletzlich und bey anndern christenlichen nationen unverweislich were.
18
 = der Replik des Kgs. [Nr. 428].
c
 Vertagung bis Mittwoch] Würzburg (fol. 156) differenzierter: Da die Gesandten der geistlichen Kff. auf dem Konzil beharren, davon sie onerhalt weittern beschaidts nit weichen konnten, [...] /156’/ so konnten sich die anndern ires bevelchs auch erinnern unnd weitter nit einlassen noch sich von iren metropolitanis absonndern. Deshalb Vertagung. Auch die Anregung, einen internen Ausschuss einzurichten, um zunächst dort zu beraten, ob bzw. mit welchen Bedingungen ein Kolloquium bewilligt werden soll, wird vertagt.
1
 Referat des Protokolls dieser Sitzung bei Bundschuh, Religionsgespräch, 204 f.
2
 Vgl. dazu die später von Zasius kolportierten Vorbehalte an der Kurie gegen das ohne päpstliche Bewilligung beschlossene Kolloquium: Gleichwol wirdt von ettlichen cardinälen und sonnderlich dem Morano auß Rom hieher geschriben, daß man daselbs ob unserm beschluß deß colloquii, weil derselb ausser authoritet deß römischen stuels wenig gefallen hatt unnd sonnderlich uber unsere gaistlichen ubl zufriden ist, daß sie sich allso ohn vorwissen unnd bewilligung deß babsts schließlich eingelassen (Bericht Zasius an Kg. Maximilian von Böhmen vom 27. 2. 1557: HHStA Wien, RK RTA 38, fol. 540–546’, hier 545. Or.; präs. o. O., 7. 3. Auch zit. bei Laubach, Ferdinand I., 186, Anm. 272).
3
 Bezugnahme auf das Votum am 29. 12.: Kurmainz A, fol. 242’ [Nr. 394].
4
 = die Replik des Kgs. [Nr. 428].
5
 Bezugnahme auf die mündliche Anmahnung des Kgs. (Kurmainz A, fol. 100–103 [Nr. 393]).
6
 Passauer Vertrag, § 6: Festlegung des Forums für die Religionsvergleichung auf dem künftigen RT: General- oder Nationalkonzil, Kolloquium, RV ( Aulinger/Eltz/Machoczek, RTA JR XX, Nr. 3 S. 126 f.).
7
 = die Gegner.
8
 Vgl. das Votum am 29. 12. (Kurmainz A, fol. 240 f. [Nr. 394] mit Anm. 9).
9
 Freising nahm hier erstmals an der Beratung der geistlichen Stände teil, obwohl Kanzler Tatius schon seit 16. 10. in Regensburg anwesend war (vgl. Anm.9 bei Nr. 131).
a
 Beschluss] Würzburg (fol. 157’) differenzierter als Zusammenfassung der Umfrage: Wie in der letzten Beratung ergeben sich erneut zwei Meinungen. Ein Teil votiert dafür, das strittige Kolloquium der kgl. Mt. widerumb haimzugeben, das ir Mt. ex propria auctoritate dasselbig inns werck richten und instituieren, mit welchem die geistlichen churfursten, fursten und stende nichts zuthun haben solten etc. /157’ f./ Der andere Teil lehnt dies ab als Verstoß gegen den Passauer Vertrag, auf den Kg. sich nicht einlassen werde. Demnach, um dem Kg. entgegenzukommen, Mehrheitsbeschluss, einen Ausschuss einzurichten, der die Bedingungen und Vorbehalte, /158/ welcher gestalt salva religione et conscientia, salvo etiam iuramento catholicorum ein colloquium zuwilligen, beraten soll.
1
 Die Mainzer Gesandten kritisierten im Bericht an Kf. Daniel vom 2. 1. 1557, dass die geistlichen Stände sich auf die Anmahnung des Kgs. hin noch nicht verglichen hatten: Und werden die sachen des colloquii halben, ob dasselbig sein furgang gewinnen und auch mit was massen und conditionen solches eintzugeen, hochlich difficultirt, aggravirt und allerhanndt questionen und disputationen derwegen weittleufftig eingefurt (HHStA Wien, MEA RTA 43/II, fol. 132–135’, hier 133’. Or. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 205, Anm. 105).
a
 Nachmittag] Würzburg (fol. 160’) zusätzlich: Zusammenkunft in der kfl. Ratsstube im Rathaus.
1
 Vgl. die Ausfertigung: Nr. 460.
b
 passiert] Würzburg (fol. 160’) zusätzlich: Lediglich der Bf. von Würzburg gibt gegenüber dem Mainzer Sekretär [Bagen] nicht als Kritik, sondern als Ergänzung zu erkennen, das nit allein uff einem concilio, so das zuerlangen, die vergleichung der religion mochte zuverhoffen, sonder dieweil auch daselbsten alle christenliche nationes zusamen kemen, das auch mit denselbigen von einer beharrlichen hilff wider den turcken ichts fruchtbarlichs gehandlet und ausgerichtet mechte werden.
a
 Nachmittag] Würzburg (fol. 163) differenzierter: 4 Uhr.
b
  Reichsstände] Würzburg (fol. 163) differenzierter: nur Gesandte.
c
 Billigung der Antwort] Würzburg (fol. 163) differenzierter: Umfrage dazu, ob die Ergänzung des Bf. von Würzburg [Nr. 398, Anm. b] in die Antwort aufgenommen werden soll. Beschluss: Ob es wol ein guts und nothwendigs bedenckhen, so weren doch andere dergleichen erhebliche ursachen, darumb ein concilium billich solte gefurdert werden, vor der hannd, damit man aber der kgl. Mt. zuverschonen bedacht. Dieweil dann dises bedenckhen in einer andern tractation fueglicher konte angezogen und eingefuert werden, so solt es demnach bey der gestellten schrifft zu disem mal pleiben.
1
 Nr. 428 (Replik); Kurmainz A, fol. 100–103 [Nr. 393] (Ermahnung).
2
 Nr. 460.
1
 Referat bei Bundschuh, Religionsgespräch, 206; knapper: Bucholtz VII, 366; Laubach, Ferdinand I., 179.
2
 Nr. 460.
3
 Vgl. die Kurienprotokolle: Nr. 64, Nr. 170.
4
 Vgl. die folgende Beratung am 8. 1.
a
 Nachmittag] Würzburg (fol. 174’) differenzierter: 3 Uhr.
1
 Referat der Sitzung: Bundschuh, Religionsgespräch, 206 f. Auszüge: Bucholtz VII, 366; Auswertung: Decot, Stände, 366.
2
 = im interkurialen Religionsausschuss.
3
 Nr. 460.
4
  Bf. Rudolf von Speyer beharrte noch in der Weisung vom 11. 1. 1557 (Udenheim) an W. Arzt auf dem Konzil und wollte das Kolloquium nur widerstrebend akzeptieren, falls der Kg. und die Ständemehrheit so entscheiden würden. Zunächst sollte Arzt bei den Gesandten anderer geistlicher Stände geheim erkunden, ob sie dem Kg. nachgeben wollten (GLA Karlsruhe, Abt. 78 Nr. 2222, fol. 365–366’. Konz.). In der Weisung vom 9. 2. musste der Bf. die Entscheidung für das Kolloquium hinnehmen. Er befürchtete aber aufgrund der Erfahrungen mit bisherigen Religionsgesprächen, dass damit /454/ nit allein diesem wichtigen handel nit moege geholffen, sonder derselbig viel mehr onrichtiger und irriger dardurch gemacht werde (ebd., fol. 454–456, hier 454. Konz.).
5
 = Vorlage in den Kurien.
6
 Worms 1540/1541: Vorgabe der Verhandlungsform (interkuriale Ausschusstagung als Vorberatung für einen folgenden RT) durch Ks. Karl V. im Abschied des Hagenauer Religionsgesprächs vom 28. 7. 1540 ( Ganzer/zur Mühlen, ADRG I, Nr. 37 S. 146–155, hier 154; bestätigt im Ausschreiben für Worms vom 15. 8. 1540:  Ganzer/zur Mühlen, ADRG II, Nr. 1 S. 14–19). Regensburg 1541: Festlegung des Verfahrens durch Ks. in der RT-Proposition vom 5. 4. 1541: Im Gegensatz zu Worms Durchführung eines auf wenige Personen beschränkten Gesprächs, welche die strittigen Artikel prüfen, sich darüber vergleichen und nachfolgend an den RT berichten (Proposition: Ganzer/zur Mühlen, ADRG III, Nr. 21 S. 30–37, hier 36. Vgl. Hollerbach, Religionsgespräch, 156 f.; Scheib, Religionsgespräche, 191). Regensburg 1546: Festlegung der allgemeinen Modalitäten (ohne genaue Vorgaben) im Wormser RAb 1545, §§ 7–10: Beratungen von je 4 Kolloquenten und Auditoren jeder Konfession, nachfolgend Bericht an Ks. und RT ( Aulinger, RTA JR XVI, Nr. 341, hier S. 1659 f. Vgl. Dingel, Rolle, 195; Scheib, Religionsgespräche, 199 f.; Vogel, Religionsgespräch, 186 f.).
1
 = die ‚forma‘ des Kolloquiums.
2
 = die Replik zum 1. HA (Religionsvergleich) [Nr. 428].
3
 Stellungnahme der geistlichen Reichsstände zur Anmahnung des Kgs. [Nr. 460].
a
 Beschluss] Würzburg (fol. 178 f.) zusätzlich einleitend: Betonung, dass die folgend referierte Beschlussfassung des internen Ausschusses im Widerspruch zur Beauftragung durch das Plenum am 8. 1. steht, zunächst eine weitere Eingabe der geistlichen Stände an den Kg. zu beraten.
1
  Kurmainz A, fol. 114–120’ [Nr. 327].
2
  Bf. Michael Helding von Merseburg.
3
 Vorrangig also Verzicht auf die Bindung des Kolloquiums an ein nachfolgendes Konzil.
1
 Vgl. Nr. 328.
1
 Es handelt sich um die Besetzung des bisherigen Ausschusses der geistlichen Stände, der um Bayern erweitert wurde. Später (27. 2.: Nr. 415) trat Jülich an die Stelle Augsburgs.
2
 Verhandlungen im Religionsausschuss am 14. 1. und 16. 1.: Kurmainz A, fol. 114–126’ [Nrr. 327, 328].
1
 Nr. 430. Zur Übergabe vgl. Kurmainz A, fol. 144 [Nr. 333].
1
 Referat der Sitzung bei Bundschuh, Religionsgespräch, 214. Vgl. auch Laubach, Ferdinand I., 186.
2
 Nr. 430.
1
 Österreich war in dieser Sitzung nicht vertreten.
a
 Mainz] Würzburg (fol. 202) differenzierter: Mainzer Kanzler.
b–
 Einhellige ... wiederholen] Würzburg (fol. 202’) differenzierter und abweichend: Eine Minderheit spricht sich gegen eine erneute Eingabe an den Kg. aus, da dieser erklärt hat [Nr. 430], er werde der katholischen Kolloquiumsvorbehalte inngedenckh sein, und weil das Kolloquium ohnehin als unverbindliches Gespräch ohne Entscheidungskompetenz stattfindet. Dagegen votiert die Mehrheit für eine erneute Eingabe. Obwohl Kg. versichert, der gethanen vorbehält inngedenckh zusein etc., jedoch unnd dieweil in der kgl. Mt. resolution gleich daruff diese wort volgen, das man numer one fernere unnotturfftige disputation in der sachen procediren solte etc.: Damit dann von dem andern theil nit darfur gehalten, alß ob die furgelauffene disputationes und vorbehelt unnotturfftig gewesen oder das man sich derselbigen verzihen und begeben und also den catholicis in kunfftigen handlungen nachteilig /203/ sein mochte, soll man sich nochmals an den Kg. wenden. Bamberg (fol. 203’): Beschluss, dem Kg. in disem on langen verzug auch zuwillfarn, der gestalt, dz ir kgl. Mt. darumb zuersuchen, dz sie irem gnedigsten erbieten nach nochmaln offtgedachter zweier conditionen ingedenck sein wolte. /303/ Betonung, dass die katholischen Stände auf beiden Artikeln beharren und diese durch die weiteren Verhandlungen nicht aufgeben. Dies soll zur Absicherung schriftlich übergeben und in das Mainzer Protokoll aufgenommen werden.
2
 Vgl. die Ausfertigung: Nr. 461.
1
 Foliierungsfehler (fol. 146 bezieht sich auf 15. 3., fol. 146’ vacat).
2
 Nr. 461.
3
 Vgl. dazu auch Decot, Religionsgespräch, 231 mit Anm. 67.
1
 Es handelt sich um ein Beschlussprotokoll außerhalb der sonstigen Mainzer Protokollierung, das Kf. Daniel als Beilage zum Bericht vom 8. 2. 1557 geschickt wurde. Bericht: HHStA Wien, MEA RTA 43/II, fol. 328–330’ (Or.). Kf. Daniel befürwortete in der Antwort vom 14. 2. (Aschaffenburg) die Beschlüsse; insbesondere sollten seine Gesandten die darin vorgeschlagenen Kolloquiumsteilnehmer in den folgenden Beratungen nach Möglichkeit durchsetzen (Weisung vom 14. 2. 1557: Ebd., fol. 353–354. Konz. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 216, Anm. 146).
2
 Referat mit wörtlichen Auszügen bei Bundschuh, Religionsgespräch, 215–217. Bei Laubach, Ferdinand I., 186, bezeichnet als „Strategiepapier“ der „Vertreter der fünf einflußreichsten Bischöfe“.
3
 Triplik zum 1. HA (Religionsvergleich) [Nr. 430].
4
 Erklärung der katholischen Stände an den Kg. mit den Vorbehalten für das Kolloquium [Nr. 461].
5
 Nr. 429.
6
 = die katholischen Stände.
7
 Diese Beratung vor den folgenden Sitzungen des Religionsausschusses am 8. 2. und 10. 2. fand nicht mehr statt.
8
 = in der hier protokollierten Ausschusssitzung am 7. 2.
9
  Bundschuh, Religionsgespräch, 216, Anm. 143, folgert daraus, der „Rathschlag“ basiere auf Vorüberlegungen von Welsinger (Straßburg) und Braun (Augsburg). 
10
 13. 6. oder 29. 9. 1557.
11
 Mit Epistula 152 ist nach heutiger Zählung Epistula 141 gemeint: CSEL  44, 235–246, zur Zahl der Teilnehmer bes. Kap. 2 (236 f.).
12
  Ks. Karl V. besetzte im Abschied des Hagenauer Religionsgesprächs vom 28. 7. 1540 das folgende Wormser Religionsgespräch mit je 11 Delegationen (und Stimmen) für katholische und protestantische Seite (Abschied:  Ganzer/zur Mühlen, ADRG I, Nr. 37 S. 146–155, hier 154; bestätigt im Ausschreiben für Worms vom 15. 8. 1540:  Ganzer/zur Mühlen, ADRG II, Nr. 1 S. 14–19).
13
  Bf. Michael Helding (vgl. Anm.9 bei Nr. 433).
14
  Bf. Julius Pflug (vgl. Anm.8 bei Nr. 433).
15
 Johannes Gropper (vgl. Anm.11 bei Nr. 433).
16
 Johannes Delphius, zusammen mit Ebf. Johann V. von Trier Teilnehmer an der zweiten Periode des Tridentinums (vgl. Anm.10 bei Nr. 433).
17
 Georg Witzel (vgl. Anm.18 bei Nr. 433).
18
 Petrus Canisius (vgl. Anm.13 bei Nr. 433). Canisius teilte Generalvikar Laynez am 11. 2. 1557 (Regensburg) leicht abweichend mit, neben Pflug, Helding und Gropper sei nach dem damaligen Verhandlungsstand er selbst als vierter Hauptteilnehmer vorgesehen gewesen. Er habe zwar um die Benennung eines geeigneteren Kandidaten gebeten, doch habe ihm Kardinal Otto von Augsburg versichert, er, Canisius, könne viel zur Verteidigung des Heiligen Stuhls beitragen und mit seiner Teilnahme zugleich weniger sichere und verdächtige Theologen ausschließen ( Braunsberger II, Nr. 234 S. 62–70, hier 63 f. Vgl. Hofmann, Canisius, 122, 128). Am 13. 3. 1557 berichtete Canisius an Laynez, Kg. Ferdinand müsse seine Freistellung für die Teilnahme am Kolloquium beim Orden beantragen. Er hoffte, dass ihn ein Veto des Papstes und die Gnade Gottes davor bewahrten ( Braunsberger II, Nr. 238 S. 79–82, hier 81. Vgl. Riess, Canisius, 197).
19
 Friedrich Staphylus (vgl. Anm.19 bei Nr. 433).
20
 Johannes Gressenicus (vgl. Anm.17 bei Nr. 433).
21
 Vgl. die Eidesformel für die Notare (vor 11. 12. 1540):  Ganzer/zur Mühlen, ADRG II, Nr. 42 S. 83 f. (dt.); Nr. 44 S. 85 (lat.).
22
  CA (1530) und Apologie der CA: Bekenntnisschriften, 31–137 (CA); 139–404 (Apologie).
23
 Vgl. dazu und zur Ablehnung durch die kgl. Räte auch die Schilderung in der Zusammenfassung der Verhandlungen zum Kolloquium [Nr. 453], hier fol. 520 f.
a
 Herberge] Würzburg (fol. 226) zum Zeitpunkt: Nachmittag.
b
 Die] Würzburg (fol. 226) zusätzlich: Mainzer Sekretär [Bagen] proponiert [oben Folgendes].
1
 Nr. 431 (dem Kg. übergeben am 23. 2.), fol. 489 [Unnd solt den ... unnachtheilig sein.].
c–
 alß ... mochte] Würzburg (fol. 226’) deutlicher: als ob den colloquenten, so von der gaistlichen wegen verordnet würden, die freystellung, da ihrer einer oder mehr zu dem andern theil tretten, dardurch eingeraumet were etc.
d–
 Deshalb ... vorzubringen] Würzburg (fol. 226’) differenzierter: Die Mehrheit beschließt die Übergabe einer entsprechenden Erklärungsschrift an den Kg. sowie deren Verwahrung bei den Akten der Mainzer Kanzlei. Eine Minderheit spricht sich dagegen aus, da die verfasste puncten, das colloquium belangende, in den räthen verlesen, ohn widerrede beschlossen und kgl. Mt. ubergeben worden. Und were zu besorgen, das der ander theil, dieweil diese nebenschrifft hinder ihrem wissen der röm. kgl. Mt. und der maintzischen cantzlei dermassen ubergeben und zugestellt würde, zu allerhand weittleuffigkeit und verbitterung möchte verursacht und der unglimpff den gaistlichen zugelegt werden. Dagegen jedoch Beschluss gemäß der Mehrheit.
1
 Nr. 462.
2
 Nr. 432. Übergabe: Kurmainz A, fol. 202 f. [Nr. 345].
a
 Mainz] Würzburg (fol. 231’) differenzierter: Mainzer Kanzler.
1
 Folgende Liste auch bei  Bundschuh, Religionsgespräch, 230–234. Hinweise zu den Theologen, welche die katholischen Stände nachfolgend für das Kolloquium nominierten, finden sich im Kommentar bei Nr. 433, zu den Ersatzleuten in Nr. 417. Hier folgen Angaben nur zu den Kandidaten, die nicht benannt wurden. Zu vgl. ist eine von Canisius erstellte Kandidatenliste (vgl. Anm.2 bei Nr. 463).
2
 Ruard Tapper (1487–1559) aus Enkhuizen (Niederlande). Dr. theol., 1519 Prof. an der Universität Löwen. Kontroverstheologe; 1537 Generalinquisitor der Niederlande, Teilnehmer am Tridentinum 1551/52. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 230, Anm. 203; Fabisch, Tapper (Lit.);  Stone, Tapper, 250–259.
3
 Wohl Johannes Caesar (de Keijzer, gest. 1579); Dr. theol., Provinzial der Kölner Augustiner-Provinz (so Bundschuh, Religionsgespräch, 231, Anm. 209).
4
 Petrus Rauch (Rauh) (1495–1558), Dominikaner. Dr. theol.; bedeutender Kontroverstheologe und Prediger, seit 1546 Weihbf. und Domprediger in Bamberg. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 231, Anm. 210; BBKL  VII, 1398–1401 (Lit.); Gatz, Bischöfe, 572.
5
 Wolfgang Sedelius (Seidel; 1492–1562); Benediktiner, Kontroverstheologe, Prediger in München; 1552 Teilnehmer am Tridentinum. Vgl. Pöhlein, Seidel; Bundschuh, Religionsgespräch, 231, Anm. 215; BBKL  XIV, 1474 f. (Lit.).
6
 Johann Albrecht Widmannstetter (Lucretius; 1506–1557); Humanist, Orientalist, Philologe, Theologe und Diplomat. 1539–1545 bayerischer Rat, 1545/46 ebfl. Salzburger Kanzler, 1546–1552 bfl. Augsburger Kanzler, 1552 Eintritt in den Dienst Kg. Ferdinands I., 1554 Superintendent der Universität Wien. 1556 Übertritt in den geistlichen Stand. Vgl. BBKL  XVI, 1548–1550 (Lit.); Jaumann, Handbuch, 703 f.
7
  IUD Konrad Braun (1491–1563); Jurist, Publizist, katholischer Kontroverstheologe. 1526 bfl. Würzburger Rat, 1533–1540 RKG-Assessor, 1540–1542 als RKG-Kanzleiverwalter im Kurmainzer Dienst; 1542 im bayerischen Dienst, seit 1551 bfl. Augsburger Kanzler. Teilnehmer an zahlreichen RTT. Vgl. NDB  II, 556; Rössner, Braun; Bäumer, Braun.
8
 Bartholomäus Latomus (1500–1570); humanistische Ausbildung und Tätigkeit (Prof.) in Freiburg, Köln, Löwen, Paris. 1541 Kurtrierer Rat. Veröffentlichte zahlreiche kontroverstheologische Schriften. 1546 Auditor beim Kolloquium in Regensburg. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Assessor in Stellvertretung Kf. Johanns von Trier. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 380–382; BBKL  IV, 1217–1219 (Lit.).
9
 Andreas Masius (1514–1573), geb. Niederländer; Humanist, Kleriker, Jurist (IUD), Syrologe. 1538–1548 bfl. Konstanzer Sekretär, seit 1551 Jülich-Klevischer Rat und Gesandter in Rom, zeitweilig auch Kurpfälzer Rat. Vgl. ADB  XX, 559–562; Bundschuh, Religionsgespräch, 231, Anm. 219 (Lit.); Jaumann, Handbuch, 439 f.
10
 Valentin Paceus (eigentlich Hartung, auch genannt Fried; gest. 1558). Lic. theol.; 1542 lutherischer Pfarrer in Querfurt, 1545 in Lützen, 1549 Prof. für (protestantische) Theologie und Prediger in Leipzig. 1556/57 Konversion [vgl. seine Nennung als Kandidat der CA-Stände für das Kolloquium noch beim RT in Nr. 382] zum Katholizismus und 1557 Wechsel als altgläubiger Prof. nach Dillingen. Unmittelbar vorher Aufenthalt beim RT in Regensburg bereits im Umfeld Kardinal Ottos von Augsburg. Vgl. Voigt, Paceus.
11
 Theobald Thamer (1502–1569); Studium der (protestantischen) Theologie in Wittenberg, 1543 Prof. in Marburg. 1547–1553 Abkehr von der CA, 1554 Konversion zum Katholizismus. 1555 Domprediger in Minden, 1556 Kanonikus und Prof. der Theologie in Mainz, 1566 Prof. in Freiburg. Vgl. TRE  XXXIII, 172–175 (Lit.); BBKL  XI, 769–775 (Lit.).
12
 Michael Dornvogel (1518–1589), Dr. theol. 1552 Prof. in Dillingen, 1553 Domprediger, 1554 Domvikar und (-1586) Weihbf. in Augsburg, 1577 Generalvikar. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 232, Anm. 222; Gatz, Bischöfe, 136 (Lit.).
13
 Blasius (Biagio) von Aliprandi (Aliprandini) (gest. 1571); Dr. decr. Seit 1552 Domherr in Trient und Brixen, 1561 dort und auch in Trient Weihbf., 1562 Generalvikar. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 232, Anm. 223; Gatz, Bischöfe, 18 f. (Lit.); Gelmi, Weihbischöfe, 193–195.
14
 Johannes Pessel (Pesselius oder Stempel; gest. 1558), gebürtig aus Tiel in Geldern, deshalb Tilanus (seltener Tileanus) genannt; 1545–1558 Provinzial der Dominikanerprovinz Teutonia. Vgl. Springer, Dominikaner, 186 mit Anm. 62.
15
  Dr. Simon Scheibenhardt (gest. nach 1575); Studium in Freiburg/Br., Dr. theol.; 1545–1554 Prediger und Kanoniker in Fribourg, seit 1554 Prediger und Kanoniker am Kollegiatstift St. Moritz in Augsburg. Vgl. Ruth, Ämtergefüge, Teil II, 82; Büchi, Schibenhart; Bundschuh, Religionsgespräch, 168, Anm. 161.
16
  Kf. Daniel nannte in der verspäteten Weisung vom 28. 2. 1557 lediglich die Bff. von Naumburg und Merseburg sowie Gropper und J. Delphius als Kolloquenten. Ansonsten sollten seine Gesandten sich der Mehrheit anschließen (HHStA Wien, MEA RTA 44a/I, fol. 399–403’. Or.).
17
 Noch im Bericht vom 5. 3. 1557 baten die Mainzer Deputierten dringend um konkrete Weisung zur Finanzierung des Kolloquiums (HHStA Wien, MEA RTA 43/II, fol. 452–455’, 459, hier 454’. Or.; präs. Aschaffenburg, 14. 3.). Die entsprechende Weisung vom 14. 3., in der Kf. Daniel die Umlage gemäß dem Reichsanschlag billigte, fiskalische Prozesse gegen Säumige aber ablehnte, erreichte die Gesandten aufgrund des RT-Abschlusses am 16. 3. wohl nicht mehr in Regensburg (ebd., fol. 474–475’, hier 475. Konz.).
18
 Zu Nikolaus de Lanoy vgl. Anm.6 bei Nr. 417; zu Goudanus: Anm.16 bei Nr. 433.
19
 Lorenz Hochwart (um 1500–1570); Humanist, Theologe (Dr. theol.) und Historiograph, Domherr in Regensburg und Passau, Teilnehmer am Tridentinum 1551/52. Vgl. BBKL  XIX, 707–710 (Lit.); Bundschuh, Religionsgespräch, 232, Anm. 230.
20
 Vgl. die Ausschussbesetzung am 19. 1. [Nr. 407].
21
 Vgl. zu den folgend Genannten (falls hier keine Hinweise) die Angaben in Nr. 417 und Nr. 433.
22
 Über mögliche Einwände auch auf katholischer Seite gegen Canisius hatte der bayerische Gesandte Hundt am 15. 2. 1557 an Hg. Albrecht berichtet: Erwartet die Benennung von Canisius, /2’/ wiewol die confessores den jesuiten nit gern dabey werden sechen unnd vileicht auch etlich von den catholischen stenden Dr. Staphilum oder Witzelium lieber haben wurden. Hundt verband damit – wohl wegen der vielfachen Kolloquiumsvorbehalte – grundsätzliche Kritik am Verhalten der geistlichen Stände: In summa es last sich ansechen, das den geistlichen gar nit ernst sey, auch kain willen oder lust zu solchen werck haben, unnd was sy thun, das es nur ain spiegl fechten ad protrahendum negotium et nihil agendum. Da das ex bono zelo, were zu entschuldigen. Do sy aber damit der reformation, welche ainer cristlichen vergleichung gewislich anhengig, entfluochen unnd in dem allen ir privatum suochen wolten, wurd inen, wie zu besorgen, nit zu guetem gerathen, sonder stund darauff, das sy durch andere unzimliche mitl mit der zeit nit reformiert, sonder gar devastiert unnd zerruessen wurden (HStA München, KÄA 3180, fol. 1–3’, 5 f., hier 2’. Or. Druck: Mayer, Hundt, 220–223, hier 222, in teils fehlerhafter Lesart. Absatz bzgl. Canisius danach zit. bei  Braunsberger II, Nr. 129 S. 790, und Bundschuh, Religionsgespräch, 243, Anm. 304. Vgl. Heil, Reichspolitik, 154).
23
 Daniel Mauch (1504–1567); IUD, Domscholaster zu Worms, seit 1545 Mitglied des dortigen Domkapitels. Teilnahme am Kolloquium 1557 nicht als Notar, sondern als Auditor für Kurmainz. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 393 f. (Lit.); NDB  XVI, 424.
24
 Vgl. die Sitzung des Plenums am 2. 3. [Nr. 416] und das dort vorgelegte Gutachten [Nr. 463].
25
 Bezugnahme wohl auf das am 2. 3. vorgelegte Gutachten des Ausschusses [Nr. 463].
1
 In der Textvorlage verschrieben: Februarii.
a
 Vormittag] Köln (fol. 40’) differenzierter: 7 Uhr.
2
 Zur eher passiven Beteiligung der Stadt Köln an den katholischen Separatverhandlungen vgl. Bergerhausen, Köln, 59 f.
3
 Vgl. das Gutachten [Nr. 463].
b
 lassen] Köln (fol. 40’) zusätzlich: Da beschlossen wird, für die Finanzierung des Kolloquiums seitens der katholischen Stände eine Steuer auf der Grundlage des Reichsanschlags zu erheben, wendet Köln (Weber) ein, dass er dessen kheyn bevelch, zubewilligen hett. Ansonsten will Köln das Kolloquium nach Möglichkeit fördern.
4
 = S. Bagen, Mainzer Sekretär; im Text: und mein.
1
 In der Textvorlage verschrieben: Februarii.
a
 Vormittag] Köln (fol. 41) differenzierter: 7 Uhr.
2
 Referat der Sitzung bei  Bundschuh, Religionsgespräch, 235.
3
  Kurmainz A, fol. 214 [Nr. 346]. Zum benannten Personal vgl. das katholische Ausschussgutachten, das hier nur teilweise übernommen wurde [Nr. 463], sowie die folgende, nur noch leicht modifizierte Festlegung in der Sextuplik zum 1. HA (Religionsvergleich) [Nr. 433], fol. 45 f. Oben folgende Personenliste gleichlautend von Hd. K. Braun auch in StA Augsburg, Hst. Augsburg MüB Lit. 1361, unfol. Vgl. auch die von Canisius erstellte Kandidatenliste (Anm. 2 bei Nr. 463).
4
 Hinweise zu den nominierten Assessoren, Kolloquenten, Adjunkten und Notaren in Nr. 433.
5
 Später nachgetragen: Trier. Vgl. auch die Angabe im Protokoll des Religionsausschusses am 6. 3., wonach sich die geistlichen Kff. bis dahin noch nicht geeinigt hatten, wer als Assessor fungieren sollte (Kurmainz A, fol. 214 [Nr. 346]). Schlussdebatte um die Benennung am 14. 3.: Kurmainz B, pag. 857–860 [Nr. 350].
6
 Nikolaus Lanoy (de Lanoy; 1507–1581), gebürtiger Niederländer. 1548 Eintritt in den Jesuitenorden; seit 1551 in Wien, Prof. der Theologie und Rektor am dortigen Jesuitenkolleg. Ab 1562 Rektor in Innsbruck. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 232, Anm. 228 (Lit.); BBKL  XXX [ohne Spaltenangabe] (Lit.). Lanoy wurde in der Sextuplik [Nr. 433] nicht nominiert (zur Entscheidung vgl. Nr. 418).
7
 Die Mainzer Gesandten legten ihrem Bericht vom 5./6. 3. an Kf. Daniel (HHStA Wien, MEA RTA 43/II, fol. 452–455’,459. Or.; präs. Aschaffenburg, 14. 3.) eine Liste der vereinbarten katholischen Kolloquiumsteilnehmer und Ersatzleute bei (ebd., fol. 460–463’). Darin (fol. 460’; vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 243 f., Anm. 305) wird bei Witzel am Rand vermerkt: Hunc putat rex omittendum esse, ut vitetur adversariorum exceptio. Vgl. zu den protestantischen Einwänden gegen Witzel: Kurmainz Afol. 216’ f. [Nr. 347].
8
 Dazu Vermerk von Hd. Bagen: Die Ersatzleute für die Theologen wurden [in der folgenden Sitzung des Religionsausschusses am 6. 3.: Nr. 346] nicht genannt.
9
 Wilhelm von Poitiers (Guillaume de Poitiers; gest. 1570), Archidiakon von Flandern und der Campine, Kanzler Bf. Georgs von Lüttich; dessen Vertreter sowie ksl. Orator beim Trienter Konzil 1551/52. Vgl. van Durme, Granvelle, 73, Anm. 274 (Lit.); Bundschuh, Religionsgespräch, 234, Anm. 241 (Lit.).
10
 Franz Sonnius (1506–1576); Prof. in Löwen, von Kg. Philipp II. ernannter Inquisitor der Niederlande; 1561 Bf. von ´s-Hertogenbosch. Teilnahme am Kolloquium 1557 als Adjunkt. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 388 f. (Lit.).
11
 Gerhard Ising (gest. 1558); Dr. theol., 1533 Prof. an der Artistenfakultät, 1551 Prof. für Theologie an der Universität Mainz. Zunächst Kanoniker in Frankfurt, dann in Mainz. Vgl.  Decot, Religionsfrieden, 112, Anm. 209; Steiner, Artistenfakultät, 323 mit Anm. 228, 328 mit Anm. 252; Bundschuh, Religionsgespräch, 231, Anm. 214.
12
 Matthias Keuler (Keyler, Kailer; gest. 1578); Dr. theol., 1539 bis Februar 1557 Prof. in Heidelberg, Entlassung durch Kf. Ottheinrich; zuletzt im Dezember 1556 zum Rektor gewählt, aber Resignation auf Druck des Kf. hin. Seit Februar 1557 Kanoniker und Prediger in Bruchsal. Teilnehmer am Wormser Kolloquium 1540/41. Vgl.  Drüll, Gelehrtenlexikon, 67 f. (Lit.); Bundschuh, Religionsgespräch, 233, Anm. 232; Kurze, Kurfürst, 73.
13
 Georg Theander (Gottsmann; um 1508–1570); Dr. theol., seit 1554 Prof. der Theologie in Ingolstadt. 1558–1560 hgl. bayerischer Visitator. Vgl.  BBKL  XXVIII, 1506–1508 (Lit.); Bundschuh, Religionsgespräch, 233, Anm. 233.
14
  Lic. theol. Johannes Armbruster (gest. 1588); seit 1536 bfl. geistlicher Rat in Würzburg, Kanoniker am dortigen Kollegiatstift St. Johannes in Stift Haug. Teilnehmer am Wormser Kolloquium 1540/41. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 231, Anm. 211; Bauer, Zobel, 72 f. (Lit.).
15
 Hermann Schilder; um 1550/51 Jülicher Hofkaplan und Hofprediger. Prof. für Rhetorik in Köln, Stiftsdekan in Emmerich. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 234, Anm. 234; Braunisch, Gropper, Briefwechsel II, 197, Anm. 16.
16
 Johannes Bunderius (Bonderius, van den Bunderen; 1481/82–1557); Prior der Dominikaner in Gent, seit 1540 Inquisitor der Diözese Tournai; bedeutender Kontroverstheologe, Verfasser zahlreicher Schriften gegen die Lutheraner. Vgl. Lehmann, Quellen, 58; Bundschuh, Religionsgespräch, 235, Anm. 242.
17
 In der Liste der Mainzer Gesandten (Anm. 7, hier fol. 460’) als Randvermerk: Nondum convenit inter istis. Auch in der Sextuplik der Reichsstände zum 1. HA (Religionsvergleich) [Nr. 433, hier fol. 45’ mit Anm. f, g] waren die geistlichen Kff. für die Abordnung der Auditoren noch nicht festgelegt. Die Entscheidung (Mainz, Köln) erfolgte erst im RAb-Ausschuss am 14. 3. im Zusammenhang mit der Festlegung des kfl. Assessors (Trier). Vgl. Kurmainz B, pag. 858–860 [Nr. 350].
18
 In der Liste der Mainzer Gesandten (Anm. 7, hier fol. 460’) als Randvermerk: Et istum putat regia Maiestas praeterendum, ne detur adversariis excipiendi occasio. Gegen Kardinal Otto wurden – anders als gegen Witzel – im Religionsausschuss keine Einwände erhoben.
19
 Der bayerische Gesandte Hundt rechnete bereits im Bericht vom 28. 2. 1557 an Hg. Albrecht damit, /26/ euer f. Gn. werden auch noch neben andern weltlichen catholischen fursten als Gulch oder Braunschweick dahin furgenomen, ainen auditorn zu geben. Das sollen weltliche, gelerte, ansehliche reth sein, homines politici (HStA München, KÄA 3180, fol. 25–26’, hier 26. Or.; präs. München, 3. 3. Fehlerhafter Druck:  Mayer, Hundt, 237 f.).
20
 Vgl. zu diesen ebenfalls die Angaben in Nr. 433.
21
 In der Liste der Mainzer Gesandten (Anm. 7, hier fol. 461) als Randvermerk: Dixit se minus sufficientem neque etiam aliis ex rationibus non posse huic officio praeesse atque propterea non consentit. Vgl. Bundschuh, Religionsgespräch, 244, Anm. 306, und Anm.22 bei Nr. 433.
22
 Leonhard Villinus (eigentlich Höfler; gest. 1567). Kanoniker an St. Stephan in Wien; Prof. der Theologie, langjähriger Dekan der Fakultät und wiederholt Rektor der dortigen Universität. Vgl.  Bundschuh, Religionsgespräch, 235, Anm. 244 (Lit.); Mühlberger, Bildung, 226 mit Anm. 113. Villinus fehlt in der Augsburger Liste (Anm. 3). Dort an dessen Stelle: Nikolaus Driel (vgl. oben). Villinus wird in der Sextuplik zum 1. HA [Nr. 433] nicht mehr genannt (zu den Gründen vgl. Nr. 418).
1
 Nr. 433.
2
 Das Protokoll weist nicht aus, in welchem Gremium die folgenden Änderungen beschlossen wurden.
3
 Vgl. die zuvor gültige Liste vom 3. 3. 1557, wie sie auch im Religionsausschuss (am 6. 3.) referiert wurde: Kurmainz A, fol. 208’ f. [Nr. 417]. Zur geänderten Besetzung vgl. die Liste in der Sextuplik der Reichsstände beim 1. HA (Religionsvergleich) [Nr. 433].
a
 (Vormittag)] Köln (fol. 45) differenzierter: 6 Uhr.
1
 Nr. 434.
2
 Vgl. zuletzt die Sextuplik der Reichsstände [Nr. 433], hier fol. 45.
3
 Vgl. den Nebenabschied der katholischen Stände [Nr. 465, Absatz: Sovill aber die benanten collocutorn] mit Nachweisen in den Anm.
4
 Dies entspricht dem Ausschuss der katholischen Stände in der Besetzung vom 27. 2. [Nr. 415].
5
 Vgl. zuletzt das Ausschussgutachten vom 27. 2. 1557 [Nr. 463], hier fol. 467’ f.
6
 Vgl. die Beratung der CA-Stände am 18. 2. (Kurpfalz C, fol. 196’–199 [Nr. 381]) und die Festlegung im Nebenabschied der CA-Stände [Nr. 470], Punkt 7.
7
 Dies galt auch für das Regensburger Kolloquium 1546. Vgl. die Hinweise auf Finanzierung und Unterhaltsprobleme bei Vogel, Religionsgespräch, 301–304. Für Worms 1540/41 keine Nachweise.
8
 Vgl. Nr. 465.
a
 6 Uhr] Köln (fol. 45) abweichend: 5.30 Uhr.
1
 Vgl. die am Vortag vorgebrachten Argumente gegen eine Steuer nach dem Reichsanschlag und für die Vorfinanzierung, weitgehend gleichlautend zusammengefasst als Resolution des Ausschusses: HHStA Wien, MEA RTA 44a/II, unfol. beigelegt nach fol. 228 (Konz.).
b–
 da ... zuerstatten] Köln (fol. 45’) differenzierter: Da zwei oder drei Kolloquiumsteilnehmer Untertanen Kg. Philipps II. sind, geht man davon aus, er werde das Religionsgespräch befördern und deren finanzielle Ausstattung deshalb übernehmen. Jedoch damith keyn mangel erschiene, im fal ire Mt. [!] sich dessen beschweren wurd, solt eyn erbarer radt der stadt Coln von wegen aller catholischen stend zuersuchen seyn, alßdan sollichen gelerten notturfftige zerung furzustrecken biß auff nechste der stendt beikumpft. Dort Begleichung durch alle katholischen Stände. Dazu merkt der Kölner Gesandte [Weber] an: Zweifelt nicht daran, Köln werde alles zur Beförderung des Kolloquiums tun, hat zu dieser Finanzfrage aber keine Vollmacht und empfiehlt deshalb eine schriftliche Bitte an den Kölner Rat. Anschließend wird dieses Schreiben beschlossen.
2
 = Kg. Philipp II. von Spanien (und England).
c
 Nachmittag] Köln (fol. 46) differenzierter: 3 Uhr.
3
 Vgl. die Ausfertigung: Nr. 464.
d
 Konzepts] Köln (fol. 46) zusätzlich: In der Sitzung wird berichtet, die CA-Stände würden den Bf. von Speyer als Präsident des Kolloquiums ablehnen [vgl. Kurmainz A, fol. 223’–225: Nr. 349]. Deshalb Beschluss, den Kg. bei der Übergabe der zuvor gebilligten Resolution zu bitten, auf dem Bf. als Präsident zu beharren.
1
 Nr. 464.
2
 = von Kolloquiumsteilnehmern.
3
 Folgender Einwand des Kgs. auch bei Bundschuh, Religionsgespräch, 246, Anm. 316.
4
 = die Bff. von Merseburg und Naumburg.
1
 In Kurmainz A (chronologisch nicht korrekt) als Zettel eingelegt.
2
 Vgl. Anm.9 bei Nr. 394.
1
 Vgl. Kurmainz A, fol. 222 f. [Nr. 421].
2
 = beide Bff.
3
 Vgl. das erste Gutachten (Finanzierung mittels einer Steuer gemäß Reichsanschlag [Nr. 463]), das in den Beratungen am 11./12. 3. revidiert wurde (Kurmainz A, fol. 220–222 [Nrr. 419, 420] gemäß folgender Resolution vom 12./13. 3. [Nr. 464] (Vorfinanzierung durch die abordnenden Stände).
4
 Vgl. zur Debatte um die Kostenerstattung den Bericht von Zasius an Kg. Ferdinand I. vom 21. 3. 1557: Nach der Abreise des Kgs. wurde unter anderem die Kostenerstattung beraten. Dabei nach langer Debatte Mehrheitsbeschluss wie oben. Deß gleichwol vil der gaistlichen pottschafften nitt wenig difficultiert, ettliche mitt schärpf gantz widerfochten unnd fürgewenndt, weil sy beed deß Hailligen Reichs stende, so wäre auch nit unpillich, den uncosten etc. selbst zutragen etc. Deshalb konnte die vom Kg. gewünschte Erstattung mit Unterstützung der Gesandten der geistlichen Kff. sowie von Hundt (Bayern) und Welsinger (Straßburg) nur schwer vor allem gegen den Widerstand Dr. Konrad Brauns (Augsburg) durchgesetzt werden (HHStA Wien, RK BaR 5a, fol. 232–236’, hier 232. Or.).
5
 Nr. 464.
6
 Nr. 465.
7
 Vgl. die Schreiben in Anm.9 bei Nr. 465.
8
 Zasius schickte die Schreiben zusammen mit dem Bericht vom 21. 3. (wie Anm. 4, hier fol. 232’) an Kg. Ferdinand: Es sei gemäß vorheriger Vergleichung mit dem Kg. beschlossen worden, das Erforderungsschreiben der katholischen Stände jeweils gleichzeitig mit jenem des Kgs. zu versenden, damit es an Autorität gewinne.