Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nürnberg, 13. Mai 1512 (donnerstag nach cantate)

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 68, fol. 181a-182a, Kop.

Hat kürzlich ein ksl. Schreiben erhalten mit der Aufforderung, eine Gesandtschaft nach Trier zu schicken (Nr. 1323). Vermutlich werden auch die Mgff. von Ansbach-Kulmbach beim Ks. darauf drängen, Nürnberg wegen der anhängigen Differenzen mit ihnen vorzuladen. Hat diesbezüglich bereits gegenüber Pfinzing seine Bedenken gegen die Abfertigung einer Gesandtschaft dargelegt (Nr. 1321), wiewol wir nit liebers wollten, dann yemand von den unsern, auch unsere teglichen furfallenden sachen halben des orts zu haben. Nach dem Tod Dr. Topplers hat Nürnberg seinen Diener Jörg Winkler beauftragt, künftig mit Pfinzings Hilfe am ksl. Hof für die Belange der Stadt zu sollizitieren. Pfinzing möge Nürnberg nochmals beim Ks. für sein Nichterscheinen entschuldigen, auch dafür sorgen, daß es wegen der Differenzen mit den Mgff. nicht vorgeladen wird. Falls dies nicht gelingt, sollen die vom Ks. bereits benannten Kommissare eingesetzt und deren Kommission gemäß den übermittelten Wünschen Nürnbergs gestellt werden. Des weiteren möge Pfinzing sich der Nürnberger Angelegenheiten, die die Pfalz, die Mgff. und Sixt von Seckendorff betreffen, annehmen und im Zweifelsfall bei Winkler rückfragen. Schließlich sollen er und sein Bruder Ulrich am ksl. Hof darauf achten, das uf uns und die unsern umb gelt und dergleichen kain vinanz gemacht, auch unsernhalben unverhort der Pfalz oder Brande[n]burg zu gut nichtzit auspracht werde.