Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Kurfürstentag zu Regensburg 1575 bearbeitet von Christiane Neerfeld

Vorbemerkung

Als Akten zur Wahl werden in diesem Abschnitt die Dokumente zur Haupthandlung des Regensburger Kurfürstentags ediert. Aufgenommen wurden Aktenstücke, die die Wahl und Krönung Kg. Rudolfs II. von der Ankunft der Teilnehmer in Regensburg bis zur Bestätigung der kfl. Freiheiten durch Kg. Rudolf II. dokumentieren. Um dabei auch zeremonielle Aspekte des Geschehens zu beleuchten, wurden ein Bericht über den Einzug des Ks. und der Kff. in Regensburg sowie eine aus den Krönungsakten der Stadt Nürnberg stammende Beschreibung vom Ablauf des Wahltags und des Krönungstags in die Dokumentation aufgenommen. Die Akten werden ungekürzt im Wortlaut wiedergegeben und dem Verlauf des Wahltags entsprechend chronologisch sortiert.

Als Textvorlagen dienen vereinzelt Originale aus dem HHStA Wien, überwiegend aber Originale und Abschriften aus der kfl. Überlieferung. Für die Kollationierung werden ebenfalls meist Abschriften kfl. Provenienz herangezogen. Falls Konzepte aus der ksl. oder der Kurmainzer Kanzlei vorliegen, werden sie berücksichtigt.

Nr. 23 Vollmacht Kurfürst Friedrichs III. von der Pfalz für seine Vertreter, Heidelberg 1575 September 19

Nr. 24 Instruktion Kurfürst Friedrichs III. von der Pfalz für seine Vertreter, Heidelberg 1575 September 20

Nr. 25 Bericht über den Einzug des Kaisers und der Kurfürsten in Regensburg (1575 Oktober 3–7)

Nr. 26 Revers Kaiser Maximilians II. für die Kurfürsten wegen der Anwesenheit anderer Fürsten und Gesandtschaften während der Wahl, Regensburg 1575 Oktober 14

Nr. 27 Kaiser Maximilian II. an Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz, Regensburg 1575 Oktober 17

Nr. 28 Kurfürst August von Sachsen an Kaiser Maximilian II., Regensburg 1575 Oktober 18

Nr. 29 Erklärung Kaiser Maximilians II. zur Vertagung der Streitfrage über die Declaratio Ferdinandea, [Regensburg 1575 Oktober 21]

Nr. Bedenken Kurfürst Augusts von Sachsen zur Streitfrage über die Declaratio Ferdinandea, [Regensburg 1575 Oktober 21]

Nr. Bericht über die Verhandlungen des Kaisers mit den weltlichen Kurfürsten und Pfalzgraf Ludwig betreffend die Bestätigung der Declaratio Ferdinandea (1575 Oktober 15–22)

Nr. 32 Einladung des Erzbischofs Daniel von Mainz an seine Mitkurfürsten (hier: an Kurfürst August von Sachsen) zur Wahl eines römischen Königs, Regensburg 1575 Oktober 22

Nr. 33 Proklamation König Rudolfs II. als erwählter römischer König, [Regensburg 1575 Oktober 27]

Nr. 34 Wahldekret für König Rudolf II., Regensburg 1575 Oktober 27

Nr. 35 Wahlkapitulation König Rudolfs II., Regensburg 1575 November 1

Nr. 36 Beschreibung von Wahl, Krönung und Bankett (1575 Oktober 27 und November 1)

Nr. 37 Bestätigung der Rechte und Privilegien der Kurfürsten (hier: des Kurfürsten August von Sachsen) durch König Rudolf II., Regensburg 1575 November 2

Anmerkungen

1
Kurbrandenburg, fol. 89'–92 (Nr. 2).
2
In seinem Schreiben vom 12.10.1575 aus Regensburg (vgl. Anm.1 bei Nr. 24) bat Pfgf. Ludwig seinen Vater, die beiliegende vorformulierte Vollmacht unterschrieben und gesiegelt zurückzusenden, da diese für den Wahlakt benötigt würde. Die Formulierung der Wahlvollmacht entspricht den Vorgaben in Kap. XIX der Goldenen Bulle (Fritz, Goldene Bulle, 75 f.). Unter den Bevollmächtigten wird der in der Vollmacht vom 19.9.1575 erwähnte, bei den Beratungen aber nicht zugelassene Wolf Haller (vgl. die Sitzung vom 10.10. in Nr. 2) nicht mehr genannt.
3
Vgl. Anm.15 bei Nr. 11 sowie den Bericht Pfgf. Ludwigs an seinen Vater vom 28.10.1575 (vgl. Anm.a bei Nr. 10).
4
Bezug auf Abschnitt [6] des Kurvereins vom 18.3.1558: Leeb, RTARV 1558/59, Nr. 47 S. 454–465, hier 460 f.
5
Zu den beiden Ausschreiben Kf. Daniels von Mainz vgl. Einleitung, Kap. 2.2; zu den Werbungen des Ks. um die persönliche Teilnahme der Kff.ebd., Kap. 2.3.
6
Bezug auf Abschnitt [6] des Kurvereins vom 18.3.1558 (vgl. oben Anm. 4).
7
Nr. 24.
8
Vgl. jedoch die oben angegebene und auf den 10.10.1575 datierte Wahlvollmacht Kf. Friedrichs III.
1
Übersandt als Beilage zum Schreiben Pfgf. Ludwigs an seinen Vater Kf. Friedrich III. von der Pfalz (Regensburg, 12.10.1575): HStA München, K. blau 100/1, fol. 55–58, PS fol. 59. Or.; präs. 15.10., 8 Uhr früh. Teildruck: Kluckhohn, Briefe II, Nr. 841 S. 877–880. Ebd., fol. 55, berichtet Pfgf. Ludwig, er habe dem Ks. am 8.10.1575 den extrahirten und etwas mher, laut beyligennder abschrifft, ausgefurten ersten theil der auf unns und erwente räthe gestelten instruction in der person praesentirt; vgl. auch den Eintrag Sayn-Wittgensteins zum 8.10.1575 (nach Schneidt, Geschichte, 490).
2
Auf Bitten Kf. Augusts von Sachsen von Ks. Maximilian II. übermittelte Kopie; vgl. das Schreiben Kf. Augusts an den Ks. vom 19[?].10.1575: HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10671/4, unfol. undatiertes Or.Hd.Kf. August, mit eigenhd. Antwort Ks. Maximilians II. am Rand, in der dieser dem Kf. erlaubt, die Kopie zu behalten und ihn um seine Meinung dazu bittet, damit ich Pfaltz desto besser beantborten [!] mochte.
3
Kredenzbrief Kf. Friedrichs III. von der Pfalz für seine Vertreter in Regensburg (vgl. Anm.1 bei Nr. 27).
4
Zu den Werbungen des Ks. um die persönliche Teilnahme der Kff. vgl. Einleitung, Kap. 2.3.
5
Zu den Ausschreiben Kf. Daniels von Mainz vgl. Einleitung, Kap. 2.2.
6
Nr. 23.
a
 Dabeneben ... zuvermelden] In B und C hier der Beginn des dem Ks. übergebenen Teils der pfälzischen Instruktion mit den Worten: Der romischen kaiserlichen Mt. etc., unserm allergnedigsten herrn, sollen unser pfaltzgraf Friderichs churfursten etc. abgeordente von unsertwegen in sonnderbarn vertrawen underthenigst vermelden. Die Vorlage für die in dieser und den folgenden Textanmerkungen nachgewiesenen Abweichungen in B und C ist B.
b
 dise] In B und C: die.
c
 auch] Fehlt in B und C.
d
 solliches] Korr. nach B und C. In der Textvorlage: sollichen.
e
 trewherzige] In B und C: underthenige jedoch trewhertzige.
f
 rhet] In B und C: abgeordente.
g
 nemblich] In B und C: furnemlich unnd sonnderlich.
h
 und ... understünde] Fehlt in B und C.
i
 zutreffen] In B und C danach: inmassen auch dieselbigen hiebevorn offtmaln, aber doch vergebentlich angestelt unnd versucht worden.
j
 begegnet] In B und C danach: oder solcher erbarmlichen unnd verderblichen außrottung stat gegeben, entlich.
k
 selbst] In B und C danach: ambts.
l
 und ... worden] Fehlt in B und C.
m
 fried] In B und C danach: so wol der stennde als underthanen halben.
n
 mherem ... einigkeit] In B und C: mherer rhue unnd einigkheit.
7
Wahrscheinlich Bezug auf den zweiten Kappeler Landfriedensbund von 1531 (Bächtold, Landfriedensbünde, Kap. 2).
8
Wahrscheinlich Bezug auf die Warschauer Generalkonföderation von 1573 (Rhode , Königreich, 45 f.).
9
Wahrscheinlich Bezug auf die 1568 erteilte Religionskonzession, mit der den erbländischen Hh. und Rittern gestattet wurde, auf ihren Gütern die CA auszuüben, sowie auf die Religionsassekuration, die nach Erarbeitung einer vom Ks. für gut befundenen Kirchenordnung im Januar 1571 erlassen worden war. Zur Konfessionspolitik Ks. Maximilians II. in den Erblanden vgl. Birkenmeier, Via regia, 243–262.
10
Bezug auf den Prager Landtag 1575, auf dem Ks. Maximilian II. die von den verschiedenen protestantischen Gruppen Böhmens einschließlich der Böhmischen Brüder gemeinsam vorgelegte Bekenntnisschrift (confessio bohemica) mündlich bestätigt hatte; vgl. Einleitung, Kap. 3.2 mit Anm. 23.
o
 erhalten] In B und C danach: das.
p
 ursachen ... gegeben] In B und C: ursachen gegeben, auch thur und fennster auffgemacht, dieselb anzufallen und einzubrechen.
q
 irer hülff] In B und C: so lärer konigreich unnd völcker hilff.
r
 zuerfrewen] In B und C danach: Unnd were sonnderlich irer ksl.Mt. wol zuerwegen, mit was ansehentlichen unnd hohen summen ettlicher million furnemen kauff- und handel stett, auch anndere nunmher vil jahr hinder Franckreich und Hispania steckten, dardurch unnd von wegen so lanng auf- unnd furgehaltener bezalung, welches meistentheils aus disen lanngwirigen kriegen volgen thete, der nervus Germaniae zum eussersten geschwecht, unnd ire Mt. in zuetragennden fällen sich solcher gelthilff umb sovil weniger zugetrosten unnd zuerfrewen hette.
s
 zugewarthen] In B und C danach: Deßwegen auch irer ksl.Mt. wol mittel unnd weg anzuzeigen unnd zufinden weren, wie dann, da durch ire Mt. solch hilfflich einsehen unnd fridspflanzung an bestimbten ortten erfolgen thete, solche herrschafften unnd volcker allerseits irer Mt. unnd dem Reich teutscher nation sich umb sovil beypflichtiger unnd williger zu den gemeinen contributionen, anlagen unnd hilffen, wie obangedeutet, befinden unnd erzeigen wurden. Dargegen, was die frantzosische verwandtnus mit dem turckhen bißdaher der christenheit, auch irer ksl.Mt. selbst in vilweg fur nachteil und schaden gebracht, ohne ausfurung wol bekhanndt were.
11
Bezug auf die seit 1552 vom französischen Kg. Heinrich II. besetzten lothringischen Hstt. Metz, Toul und Verdun (Petry, Faire, 55–60).
t
 catholici] In B und C danach: diß orts.
u
 khönnen] In B und C danach: khonndten.
v
 auch] Fehlt in B und C.
w
 biethenn] In B und C danach: bieten theten.
x
 noch] In B und C danach: unnd.
12
= Kg. Heinrich III. von Frankreich und Kg. Philipp II. von Spanien.
y
 undergangk] In B und C danach: verderblichen nachteil.
z
 wie ... Spanien] Fehlt in B und C.
aa
 gantz ... seinen] In B und C: guter massen bey iren.
ab
 allein ... macht] Fehlt in C.
ac
 auffgehalten] In B und C danach: Unnd jetzo derselben eigner bruder [= Franz(-Herkules), Hg. von Alençon; vgl. Anm.5 bei Nr. 60], wie die zeitungen lautten, irer kgl.W.[= Kg. Heinrich III. von Frankreich] abgefallen unnd sich zu dem andern theil geschlagen, also das sich beide partheien dahin verglichen haben sollen, kein friden dem konig einzuwilligen, es sey dann die relligion in gantz Franckreich freygesteldt.
ad
 im fundament] In B und C: in effectu.
ae
 uhnrhüwige] Fehlt in B und C.
af
 verwundet und] Fehlt in B und C.
ag
 tribunitiis] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: tibanitis.
ah
 anderst ... dann] In B und C: noch vilmher.
ai
 Weill] In B: Wann. C wie Textvorlage.
aj
 derselben] In B und C: den.
ak
 successorn] In B und C danach: an bemeltem Reich.
al
 zuverhoffen] In B und C: zubesorgen.
am
 ein ... concilii] In B und C: den weg eines ordenlichen und unpartheyischen christlichen colloquii oder concilii, darzue doch wir und anndere jederzeit urbietig und geneigt gewesen.
an
 verstatten] In B und C danach: Inmassen sich dann die der augspurgischen confession verwandte stennde jetztgehorter gestaldt gegen irer Mt. anno 66 uf dem reichstag zu Augspurg ercleret [= wahrscheinlich Bezug auf die in Augsburg 1566 vorgebrachte Resolution der CA-Stände betreffend Religionsfrieden und Konfessionsgravamina (Lanzinner/Heil, RTARV 1566, Nr. 297)], auch in eventum solches außtruckenlich der capitulation des konfftigen successoris einzuverleiben. Damit aber ire ksl.Mt. oder jemands anders nicht gedenncken mochte, als ob man bedacht were, hierdurch allen alten und newen ketzereyen und secten thur unnd thor zu offnen, köndte dise fursehung unnd erclerung beschehen, das die allein, so sich zu heiliger prophetischer unnd apostolischer schrifft und den alten ungezweivelten symbolis unsers christlichen glaubens bekhennen und darneben alle irthumben unnd ketzereyen verwerffen und verdammen, welche so wol von den alten allgemeinen christlichen conciliis als jetzo von beiden theiln den catholischen unnd reformirten mit der augspurgischen confession in haubt puncten und fundament der lehr stimmenden kirchen außtrucklich unnd eintrechtigklich verdambt unnd verworffen werden, darunder unnd mit gemeint und begriffen. Unnd wolten wir auch darfur halten, da ire ksl.Mt. obgesetzte weg zu befridigung der ganntzen christenheit furnemen wurden, das solches derselben nit ein geringen zuganng und befurderung zu der cron Polen bringen unnd geben wurde, inmassen wir dann selbs von vilen polacken solches vermerckt hetten.,  auch ... gesichert] Fehlt in B und C.
13
Fehlt in der Akte.
ao
 apert] In B und C danach: und.
ap
 etc.] In B und C: unns auch mit willfariger antwort zubegegnen. Hier endet der dem Ks. übergebene Teil der pfälzischen Instruktion.
14
= die pfälzischen Gesandten.
15
Nr. 23.
16
Vgl. Nr. 1.
17
Zum Schreiben Ks. Maximilians II. an die Kff. vom 8.10.1574 vgl. Einleitung, Kap. 2.1 mit Anm. 13.
aq
 die] In der Textvorlage versehentlich doppelt.
18
Bezug auf dieDeclaratio Ferdinandea.
19
Pfgf. Ludwig an Kf. Friedrich III. von der Pfalz (Amberg, 5.3.1575): Kluckhohn, Briefe II, Nr. 810 S. 803–812.
20
Wahrscheinlich Bezug auf Abschnitt [1] des Kurvereins vom 18.3.1558: Leeb, RTARV 1558/59, Nr. 47 S. 454–465, hier 456 mit Anm. k-k und Anm. 6.
21
Die Beilage A fehlt.
22
Bezug auf die Königswahlen von 1531 und 1562; vgl. Anm.12 bei Nr. 1.
23
Vgl. Art. [30] der Wahlkapitulation (Nr. 35).
24
Vgl. Anm.17 und Anm.21 bei Nr. 4.
ar
 bißanhero] In der Textvorlage danach unterstrichen: inn acht zunemmen.
25
Wahrscheinlich eine Anspielung auf den Kg. von Spanien, an dessen Hof Ehg. Rudolf erzogen worden war.
26
Vgl. Anm.2 bei Nr. 11.
27
Zum Konflikt zwischen Kf. Friedrich III. von der Pfalz, der 1565 die Stifte Sinsheim und Neuhausen beschlagnahmt und einen Bildersturm durchgeführt hatte, und dem Bf. von Worms, der die Restitution der Stifte, die Abstellung der Übergriffe und eine Erstattung der Schäden forderte, vgl. die entsprechenden Dekrete sowie Supplikationen, Klagen und Gegenberichte bei früheren RVV: Lanzinner/Heil, RTARV 1566, Nr. 313 S. 1316–1319, Nr. 460 S. 1470–1479; Wagner/Strohmeyer/Leeb, RTARV 1567, Nr.  136 S. 575 f. und Nr. 139 S. 579 f.; Lanzinner, RTARV 1570, Nr. 563 S. 1130–1133.
1
Bezug auf das Schreiben Ks. Maximilians II. an Konrad von Pappenheim (Prag, 17.8.1575): StA Nürnberg, Hft. Pappenheim, REMANr. 102b, fol. 1' f. Kop.
2
Konrad von Pappenheim (1534–1603), Hauptmann der ksl. Trabanten und Verweser des Reichserbmarschallamts für seinen Vetter Heinrich d. Ä. von Pappenheim (Europäische Stammtafeln, N. F. IV, Tafel 57; Schwackenhofer, Reichserbmarschälle, 162 f., 168 Tafel VI).
3
Röm. Kay. Mtt. etc. vnsers Allergnädigisten Herrn Ordnung vnd Satzung, so auff dem itztangestelten Churfürsten Tag allhie zu Regenspurg gehalten werden soll (Regensburg, 8.10.1575): StA Nürnberg, Hft. Pappenheim, REMANr. 102c. Druck mit or. Papiersiegel und Unterschriften von Weber und Erstenberger; Aufschr.: publiciert den 14. Octobris anno 1575. HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 241–248. Kop. Druck: Schneidt, Geschichte, 471–485.
4
Der Ks. logierte mit seiner Familie im Bischofshof; vgl. Nr. 36.
5
= Ebf. Johann Jakob von Khuen-Belasy.
6
Wolfgang Marschall von Pappenheim (1535–1585; Europäische Stammtafeln, N. F. IV, Tafel 57).
7
Ferdinand von Freyberg zu Öpfingen, der Ehemann von Veronika, Schwester Konrads von Pappenheim (Europäische Stammtafeln, N. F. IV, Tafel 57).
8
Albrecht von Rechberg zu Staufeneck († 1576; Europäische Stammtafeln, N. F. V, Tafel 88).
9
Über den Einzug des Ks. berichten die kursächsischen Räte Berlepsch, Kostitz und Berbisdorf an Kf. August (Regensburg, 4.10.1575; HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10675/1, fol. 415–418', hier 415' f. Or.): Der churfurst zu Cölln, der bischof zu Salltzburgk und hertzog Ferdinandt zu Beirn sindt ihrer Mt., wie gesstern geschriben, hinaus endtgegen zogen. Unnd hadt beim einridt der Reichs marschallgk seinen brueder und zwene andere seiner freunde ungeverlich midt zwöllff oder funfftzehen pferden den beierischen (so uff ihr Mt. sonnderlich guedtachten des hieigen bis an die brugke habenden territorii unndt landtsfurstlichen obrigkeidt halb vor Cölln den vortzugk gehabtt) lassen vorreidten, unnd ehr ihrer Mt. wie gewönlich das schwerdt vorgefuerdt. Beyrn bericht, der marschallgk habe sich sollches seines vorreidtens sonnderlich nicht, Cölln aber dessen anfengklich wol edtwas beschwerdt, das er an ennden, do ihr Mt. alls das geleidt selbst midt wehren unnd ohne das wie anndere chur- oder fursten keiner vergleidtunge durfften nach Beirn ziehen sollen. Beim gantzen eintzuge mugen ungeverlich in allem funfftzehen- oder sechtzehenhundert pferde gewesen sein. Unndt hadt hertzog Albrecht sampdt deren f.Gn. gemahell ihrer Mt. in deren losament underthenigst uffgewardt und reverentz gethan. Vgl. auch Gumpelzhaimer, Regensburg's Geschichte, 951 f.
10
Gemeint ist vielleicht Hemau.
11
Die Herberge Kf. Johann Georgs von Brandenburg war der Gasthof „Zum Goldenen Kreuz“; vgl. Kurbrandenburg, fol. 167' (Nr. 11). – Zum Einzug des Kf. von Brandenburg vgl. die Antwort Konrads von Pappenheim auf eine Anfrage Pfgf. Philipp Ludwigs von Pfalz-Neuburg, der viele Jahre später von ihm wissen wollte, wie es sich auff küniglichem wahltag zu Regenspurg anno 1575 des vorzugs halb verhalten (Tübingen, 23.5.1603; StA Nürnberg, Hft. Pappenheim, REMANr. 105. Unfol. Konz.). Dort erinnert sich Pappenheim, sovil mir diser sach halb noch inngedenk ist, wie es sich verlauffen hat, dass der Kf. von Brandenburg unversehens in der still einkommen seind und kein gegen zug angestellt. Darumb ich auch nit dabei gewest, derhalben ich kein bericht hievon geben kann.
12
Dazu die sächsischen Gesandten Berlepsch, Kostitz und Berbisdorf an Kf. August von Sachsen (Regensburg, 5.10.1575; HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10675/1, fol. 419–420, hier 419 f. Or.): ist heudte frue vor sechs schlegen der churfurst zu Brandenburgk, ehe es ihre Mt. oder jhemandts anders von den anwesenden chur- und fursten inne worden, midt ungeverlich edtlich und dreissig kutschen unnd einhundertt und zweintzig reißigen pferden unvermargkt schon in der stadt gewesen. So ballde ihre Mt. dessen aber berichtedt unnd s.kfl.Gn. im losamendt zubesuechen schon uff dem wege gewesen, sindt s.kfl.Gn., alls sie solchs erfahren, ihrer Mt. eillendts uff der gasse zufueß endtgegen kumen, do dan ihre Mt.s.kfl.Gn. zu sich uff den kutschen genomen, bis in die herberge geleidtett und da dannen allßballde wider zurugk gefahren. Inn diser stunde, umb vier schlege gegen abendt, ist Meintz auch ankumen. Unnd sindt die ksl.Mt., so hertzog Albrechten von Beirn bey sich uff dem kutschen gehabtt, der churfurst zu Cölln, hertzog Ferdinandt von Beyrn unnd der junge marggraf von Baden, marggraff Philiperdts löblicher gedechtnus sohne, so am beyrischen hofe ist, s.kfl.Gn. gahr ein kleinen wegk von der stadt jenseidts der prugke endtgegen getzogen. Do hadt die ksl.Mt., alls sie einander endtpfangen, die beiden churfursten Meintz und Cölln auch zu sich sitzen lassen unnd gleichergestalldt wie zuvorn Brandenburgk allso auch Meintz bis vors losemendt (do von ihrer Mt. ein jeder underthenigsten uhrlaub genomen) begleidtet. Vgl. auch Dolfin an Gallio (Regensburg, 7.10.1575): Neri, NB III/8, Nr. 152 S. 327–333, hier 329.
13
Laut eines in den Pfalz-Neuburger Akten überlieferten Berichts über die Geleitstreitigkeiten (HStA München, K. blau 292/4, fol. 130–132'. Kop.Dorsv.: Prothocol das glaid zwischen Pfaltz und Pairen betr.) hatte sich Pfgf. Philipp Ludwig beim bayerischen Marschall von Maxlrain am 6.10.1575 darüber beschwert, dass der Pfleger zu Stadtamhof das Geleitrecht gefordert habe (ebd., fol. 130' f.) unnd dabey vermelden lassen, das der vertrag anno 22, so zwischen hertzog Wilhalm und hertzog Ludwig von Bayren unnd hertzog Otthainrichen und hertzog Phillipen aufgericht, lautter vermögen, das Pfalltz soll von Hemaw bis geen Regenspurg in die statt, unnd hergegen Bayren vom Hof bis geen Ettershausen glayten soll, mit freundtlichem begeren, den Notthafften [= Sebastian Balthasar Nothaft von Weißenstein], pfleger vom Hof, mit seinem unbefuegten eindringen abzueschaffen unnd bey den vertregen und allten herkhommen bleyben zuelassen. Darauf sich hertzog Albrecht in Bayren durch ire f.Gn. marschalckh [= Maxlrain] gegen dem pfeltzischen canntzler, herren Wallther Drechsel, erclert, ire f.Gn. wellen vom pfleger im Hof bericht einnemen, auch die vertreg ersehen lassen und do es sich allso befindt, wellten ire f.Gn. wider die vertreg nit handlen lassen. Eine Kopie des Vertrags wurde Bayern am 7.10.1575 übergeben (ebd., fol. 131'), darauf sich ire f.Gn. durch den marschalckh, sie liessens bey dem vertrag bleyben, endlich erclert. – Zum Streit zwischen Bayern und Pfalz-Neuburg über die Geleitrechte vgl. ausführlich Rieder, Geleite, bes. 15 zum erwähnten Vertrag vom 31.8.1522.
14
Zu den Ereignissen beim Empfang des Kf. von Trier vgl. auch eine Darstellung aus der Kurbrandenburger Überlieferung (GStA PK Berlin, I. HA Geheimer Rat, Rep. 15, Nr. 13a, fol. 14–18, hier 15 f. Konz.) sowie die teilweise abweichende Version in dem oben erwähnten Pfalz-Neuburger Bericht (HStA München, K. blau 292/4, fol. 130–132'), hier fol. 131'–132': /131'/ Bayren im nauszug den vorzug gehabt, unnd wans herein glayttens wegen, pfalltzgraf Phillips Ludwigs reutter, damit sie im umbkeren den vorzug des glayts halben gewinen, den nachzug genomen. Wie man nun uber die pruggen und fur den Hof naus kommen uf den wisen, da haben Bayren wider den vorzug wellen haben. Da ist der reichsmarschalckh, damals Veyt Connradt, unnd kayserliche Mt. trabanden hauptman herbey geritten unnd pfalltzgraf Philipps Ludwig reutter auch einfuhren wellen. Da ist ime durch Enndriß Fuchsen, statthallter, unnd Conntz Teufel alls marschalckh anzaigt worden, Pfalltz het dis orths des glaydt unnd könndt niemandes gestatten, den vorzug zue haben. Darauf bemelter marschalckh geantwordt, es gult im gleich, aber Bayren, wie er vermerkht, wurs nit zuegeben. Darauf im abermal annzaigt, es wer die sachen mit Bayren richtig gemacht unnd desshalben kein stritt mehr. Darauf er, marschalckh, begert, weil er der sachen kain wissens, sollt man ime ain zuegeben, der mit ime zue dem bayrischen marschalckh ridt unnd ime sollches anzaigt. Darauf ist der marschalckh Conntz Teufel mit geritten unnd ob sich woll der bayrisch marschalckh vernemen /132/ lassen, das wer kain glaydt, sonnder weil des pfalltzgraven ganntzs hofgesindt do wer, so sehe es dem vorzug unnd kain glaydt gleich. Darauf der pfeltzisch marschalckh Conntz Teufel geantwordt, pfalltzgraf Phillips Ludwig der het ettlich edelleuth zue ime genommen unnd warttet uf kayserliche Maystatt unnd in und die anndern in vorzug alls des glaydts halben nach vermög der vertreg verordnet. Darbey es bliben, unnd der Reichs marschalckh die pfeltzischen herfur gefuhrt mit bevelch, wolherfur in die strasß zuerukhen, damit sich niemandes ferner hinfur tring, wie beschehen, unnd er, marschalckh, von wegen kayserliche Mayestatt sechs pferdt den weg, welche gassen und wo hin man ziechen soll herfür geordnet. Allso ist der bayrisch marschalckh geritten kommen und annzaigt, er verstehe disen vorzug fur ain glaydt unnd kain vorzug, dan der vorzug geburdt Bayren. Darauf ist ime die antwordt wie zuvor durch den Conntz Teufel geschechen ervolgt. Darauf der bayrisch marschalckh gebetten, die pfeltzischen sollen woll hinfür gegen den heusern rukhen unnd die strassen einnemen, so well er gleich mit seinen reuttern uf die pfeltzischen ziechen, damit im Brandenburg nit vorkomb oder einridt. Allso ist im selbigen einzug des Reichs marschalckh pferdt alls weg weyser, dan darauf pfalltzgraf Phillips Ludwig hofgesindt, nach denselbigen des bayrisch hofgesindt vom adel, nach denen churfurst Brandenburg gesindt, /132'/ dan wider die bayrischen knecht, dan Maynntz, dan Cölen, dan Trier unnd zue letzst kaysers hettsch[ier]. Unnd ist der einzug durch den Hof, dan uber die regenspurger staine pruggen unnd nacher herfur uber den markht, dan numb fur des Österreichers haus, darinen der churfurst von Sachssen ligt, dan nab fur des churfursten von Trier herberig. Alda seyen die reutter im vorzug haim zogen, unnd die fursten ksl.Mt. widerumb haim belaidt.
15
= Georg von Ribbeck.
16
= Frh. Wolf Wilhelm von Maxlrain und Konrad Teufel.
17
= bedrohliche.
18
Zum Streit beim Einzug des Kf. von Trier vgl. den Bericht Konrads von Pappenheim aus dem Jahr 1603 (vgl. oben Anm. 11): Ferners aber beim trierischen einzug hab ich sovil noch in gedechtnus, das sich vor der stat Bayrn stark umb den vorzug angenommen, mit der chur Sachssen und Brandenburg gestritten, der chur Sachssen aber, als dem ertzmarschalch, so das glaidt nit ficht, sonder deme der vorzug allenthalben geburt, bald gewichen und doch vermaint, gleich uff denselben und zwischen den brandenburgischen sich einzutrengen. Aber die brandenburgischen auch nit weichen wollen, darumb sich die ordnung auffgehalten und der bayrisch marschalch herr von Mechsselrain [= Frh. Wolf Wilhelm von Maxlrain und Hohenwaldeck] zuruck gerennt, seinem herrn hertzog Albrechten etc., dessen f.Gn. bei der ksl.Mt. damalst inn gutschen gesessen, angezeigt; darüber ir f.Gn. die sachen der ksl.Mt. heimgestellt: wie sies schaffen, wollen sie lassen gut sein. Da fragten ir Mt., wer es also angeordnet hette. Als man nun sagt, ich, der reichsmarschalch, hets gethan, haben sie bevolhen, das es dabei bleiben soll und gesagt wir seind das glaidt selbst (wie mir hernach herr Adam von Dietrichstein, irer Mt. obrister hoffmeister, und herr Rudolf Kain [= Khuen von Belasy] obrister stallmeister, die im gutschen bei gesessen, solch antwort selbsten vermeldt haben), demnach die ordnung wider also fortgerukht. Und will ich darfür halten, Bayrn sei damalst uff Brandenburg gevolgt, und waiß mich der pfaltzgrevischen halben nichts zuberichten; jedoch möchten meine protocolla, wa sie noch vorhanden, wann ich mich darinnen ersehe, nachrichtung geben, dann man jederzeit wie die ordnung uffeinander volgen dasselbig verzaichnet.
19
Gemeint ist Pfgf. Ludwig.
20
Nr. 23.
21
Vgl. zu dieser Besonderheit den Bericht Joachim Lindemanns, wahrscheinlich ein Vertreter des Gf. von Holstein-Schaumburg, an den schaumburgischen Kanzler Dr. Anton Wietersheim (Regensburg, 1.11.1575: NLAStA Bückeburg L 1 Nr. 185. Or.), in dem es heißt: Den geistlichenn Kff. obengemelt ist der kayser jeder zeitt, wan jemant einkohmen, entgegen zogen sampt dem churfursten zu Collenn, der fur der ksl.Mt. alhie zurstedten, dem hertzogen zu Bayern unnd ertzbischoffenn von Saltzburg etc.; die weltlichenn alle unversehentlich, Brandenburg gar fruhe mit auffschliessen deß thores, Pfaltz spätt gegen abent, beide auff einen tag, folgenden tags zue letzt der churfurst zue Sachssen umb 10 in der nacht einzogen. Wirt vermeindt, diss einziehen zue fruer unnd speter zeitt darumb geschehen, daß die weltliche chur- unnd fursten nicht gewolt, daß die ksl.Mt. inen entgegen ziehen sollen. – Zum Empfang des Ks., der Kff. und der Ff. in ihrem Gefolge so alhie zue stedtenn, die zum teil vorschrieben, zum teill ire eigenne geschefft alhie zuverrichten vgl. ebd. sowie ausführlich Dolfin an Gallio (Regensburg, 7. und 13.10.1575): Neri, NB III/8, Nr. 152 S. 327–333, und Nr. 156 S. 337–339, hier 337.
1
Kurbrandenburg, fol. 121–123 (Nr. 5).
2
Kurbrandenburg, fol. 162–164 (Nr. 11).
a
 von ... etc.] In B und C: etc.
3
Zu den Werbungen des Ks. um die persönliche Teilnahme der Kff. vgl. Einleitung, Kap. 2.3; zu den beiden Ausschreiben Kf. Daniels von Mainz vgl. ebd., Kap. 2.2.
b
 Römischen] Fehlt in B und C.
4
Nr. 23.
5
Vgl. in der Wahlkapitulation Maximilians II. von 1562 die Art. [3] und [4] (Ziegler, Wahl-Capitulationes, 37–53, hier 40), denen in der Wahlkapitulation Rudolfs II. (Nr. 35) die Art. [2] und [3] entsprechen.
1
Bezug auf den Kredenzbrief Kf. Friedrichs III. von der Pfalz an Ks. Maximilian II. für seinen Sohn Ludwig und andere Räte (Heidelberg, 21.9.1575): HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 221'–222'. Kop. Druck: Schneidt, Geschichte, 434–436.
2
Bezug auf den Teil der Instruktion Kf. Friedrichs III. von der Pfalz, der dem Ks. am 8.10.1575 übergeben worden war; vgl. Nr. 24.
a
 zugefallenen] Fehlt in B.
3
Gemeint sind der antispanische Aufstand in den Niederlanden sowie der Religionskrieg in Frankreich.
4
Bezug auf die von Kurpfalz angeregten Gesandtschaften nach Frankreich und Spanien; vgl. Nr. 24.
1
Vgl. Kurbrandenburg, fol. 149'–161 (Nr. 8).
2
= die Declaratio Ferdinandea von 1555; vgl. Anm.10 und Anm.11 bei Nr. 7.
3
Vgl. die drohende Ankündigung der weltlichen Kff. und Pfgf. Ludwigs in ihrer Unterredung mit dem Ks. am 19.10.1575 (Kurpfalz, fol. 44' [Text in Anm.b bei Nr. 9]).
a
 dan] In der Textvorlage korr. aus: als.
b
 unterthenigst ... Mt.] Am Rand ergänzt.
4
= zunichte machen, vereiteln (Grimm, XXVII, 2330).
1
Vgl.Kurbrandenburg, fol. 161 (Nr. 10 mit Anm. a), und den Kurbrandenburger Bericht über die Verhandlungen des Ks. mit der protestantischen Seite (Nr. 31, hier fol. 10' f.).
2
Wahrscheinlich am 20.10.1575 während die weltlichen Kff. auf die beim Ks. angemahnte Stellungnahme der geistlichen Kff. warteten (vgl. die Hinweise zur Datierung in Nr. 31, fol. 10). Der Dorsv. legt nahe, dass die geistlichen Kff. bei der Formulierung dieses Dokuments mitgewirkt haben (Luttenberger, Kurfürsten, 181 mit Anm. 367); vgl. z.B. die Streichung der in Variante B enthaltenen Passage doch das demselben hierdurch nichts benomen sein solle (Anm. p) oder auch die Ersetzung des Worts decret durch declaration.
a
 etc.] Ergänzt nach B und C.
b
 des ... räthe] In B Einfügung am Rand und korr. aus: die churfursten. C wie Textvorlage.
c
 neben ... auch] Fehlt in B. In C am Rand ergänzt.
d
 beide ... halben] In B: die drey weltliche churfursten eines ksl. decrets halben. In C am Rand ergänzt und korr. aus der Fassung in B.
3
= die Declaratio Ferdinandea von 1555; vgl. Anm.10 und Anm.11 bei Nr. 7.
e
 den ... Augßburgk] In B: einen tag nach dem publicierten religion friden. In C ergänzt und korr. aus der Fassung in B.
f
 etzlichen ... zugehorigen] In B: dern gaistlichen chur- unnd fürsten. In C am Rand ergänzt und korr. aus der Fassung in B.
g
 etc.] Ergänzt nach B und C.
h
 obbemelte ... gewalthabere] In B: ir kfl.Gnn.In C ergänzt und korr. aus der Fassung in B.
i
 solche declaration] In B: es. In C ergänzt und korr. aus der Fassung in B.
j
 unnd] In B danach: dis decret. In C ergänzt und korr. aus der Fassung in B.
k
 drei] Fehlt in B. In C ergänzt.
l
 solcher ... halben] In B: solchs angeregten decrets halber. In C ergänzt und korr. aus der Fassung in B.
m
 das ... etc.] In B: das sie desselben ungeacht, was im decret irethalben stuende, einig wissen nit hetten, darzu auch iren consens nie gegeben unnd das es ein solche sach were, darein sie auch noch nit bewilligen oder mit irer bewilligung inen selbst unnd anndern catholischen stenden so höchlich praejudicirn khöndten, mit noch weitterer ausfuerung, warumben ir kfl.Gnn. solch decret anzunemben unnd deren weg einen durch weltlichen churfursten furgeschlagen einzugehn unnd zuverwilligen zum höchsten bedenckhlich. In C am Rand ergänzt und korr. aus der Fassung in B.
4
Zur Kontroverse über die Declaratio Ferdinandea vgl.Kurbrandenburg, fol. 134–140' (Nr. 6), fol. 141–149 (Nr. 7) und fol. 149'–161 (Nr. 8).
n
 den ... sembtlich] In B: den beeden weltlichen churfursten. C wie Textvorlage.
o
 zugehorsamen gefallen] In B: zu gehorsam unnd gefallen. C wie Textvorlage.
p
 das ... werde] In B: solches decret anjetzt pleiben unnd biß zu annderer gelegenheit unnd vergleichung (doch das demselben hierdurch nichts benomen sein solle) gutwillig beruhen zulassen. In C ergänzt und korr. aus: das solches decret biß zu annderer gelegenheit unnd vergleichung eingestelt werde.
5
Zur Audienz am 19.10.1575, bei der Ks. Maximilian II. vorgeschlagen hatte, die Angelegenheit nicht – wie hier – zeitlich unbestimmt biß zu anderer gelegenheit zu vertagen, sondern auf dem bevorstehenden RT zu verhandeln vgl. Kurbrandenburg, fol. 161 (Nr. 9 mit Anm. b und Anm. 1) und den Kurbrandenburger Bericht über die Verhandlungen des Ks. mit der protestantischen Seite (Nr. 31, fol. 8–9').
q
 churfürsten] In B: beeden weltlichen churfursten. C wie Textvorlage.
r
 freundlichen ... gefallen] In B eingefügt: freundtlichem gnedigen gefallen korr. aus: freundtschafft unnd gnaden. C wie Textvorlage.
s
 den N.] Ergänzt nach B und C.
1
Nr. 29.
2
Inwiefern dieses Bedenken von Kf. August formuliert wurde, um seine protestantischen Kollegen am Abend des 21.10. zum Einlenken im Streit um die Declaratio Ferdinandea zu bewegen oder inwiefern es als Grundlage für seine Unterredung mit dem Ks. am Morgen des 22.10.1575 diente, ist unklar; vgl. dazu Kurpfalz, fol. 46–47' (Text in Anm.a bei Nr. 10), sowie die verkürzte Darstellung im Kurbrandenburger Bericht über die Verhandlungen des Ks. mit der protestantischen Seite (Nr. 31, fol. 11f.).
3
= die Declaratio Ferdinandea von 1555; vgl. Anm.10 und Anm.11 bei Nr. 7.
4
Nr. 35.
5
Zum Vorschlag Ks. Maximilians II. in seiner Unterredung mit den weltlichen Kff. und Pfgf. Ludwig am 19.10.1575 vgl. Kurbrandenburg, fol. 161 (Nr. 9 mit Anm. b und Anm. 1) und den Kurbrandenburger Bericht über die Verhandlungen des Ks. mit der protestantischen Seite (Nr. 31, fol. 9).
6
Zu den ergebnislosen Verhandlungen im KR am 15. und 18.10.1575 vgl. Kurbrandenburg, fol. 141–149 (Nr. 7) und fol. 149'–161 (Nr. 8).
a
 relygyons] Am Rand ergänzt: confessions-.
b
 hanttzunemen] Korr. aus: hantnemen.  und ... entschlossen] Wortreihenfolge korr. aus: gentzlich entschlossen und vorttzufahren.
7
= par force.
8
= gönnte ich ihnen.
1
Vgl. dazu die teilweise abweichende Darstellung bei Lehmann, De pace II, Nr. 16 S. 281–284, und Häberlin, Reichs-Geschichte IX, 366–370 (nach Lehmann).
2
Die Vermutung von Moritz, Wahl, 158, Anm. 3, dass dieser von ihm sogenannte Berliner Bericht „in Regensburg [...], wahrscheinlich gleich nach den erzählten Ereignissen“ verfasst wurde, trifft vermutlich zu.
3
Vgl. Kurbrandenburg, fol. 141–149 (Nr. 7).
4
= die Declaratio Ferdinandea von 1555; vgl. Anm.10 und Anm.11 bei Nr. 7.
5
Nr. 35.
6
Wahrscheinlich am Montag, dem 17.10.1575; vgl. das Schreiben Kf. Augusts von Sachsen vom 18.10.1575 (Nr. 28).
7
Vgl. Kurbrandenburg, fol. 149'–161 (Nr. 8).
8
Vgl. Anm.1 bei Nr. 9 sowie das Schreiben Kf. Augusts von Sachsen vom 18.10.1575 (Nr. 28).
9
Vgl. Kurbrandenburg, fol. 161 (Nr. 9 mit Anm. b und Anm. 1).
10
Einige Tage später, am 22.10.1575, erzählte Maximilian II. dem päpstlichen Nuntius Dolfin, wie es ihm gelungen war, die protestantischen Kff. von ihrer Forderung abzubringen. Obwohl an der Echtheit der von diesen vorgelegten Declaratio Ferdinandea kein Zweifel bestehen konnte, ließ der Ks. Dolfin in dem Glauben, dass es sich um eine Fälschung handeln könnte: In proposito di quelle lettere della felice memoria del serenissimo suo padre, hora proposte da questi heretici, havendo dimandato a S. M. s'erano vere o surrettitie, mi rispose che nella sua cancelleria non si trovavano le minute et ch'essa non ne ha saputo niente se non hora, se bene ne fu parlato già alcuni mesi, trattandosi il negotio di Fulda; ma che, essendo state fatte già 20 anni nella dieta d'Augusta et essendo contrarie alla pacificatione della religione stabilita in quell'istessa dieta, non intendeva perché fussero state tenute sepolte tanto tempo; et che, havendo dimandato la cagione a' sodetti elettori secolari, perché non l'hanno date fuori al tempo del serenissimo suo padre et a la sua elettione, non hanno saputo dir altro se non d'havere aspettato questa occasione. Talché, se bene S. M. non ha voluto confessare che siano false per non accusare essi principi, nondimeno con difficoltà si può credere che la cosa stia altrimente. Pur sia come si voglia, in questo convento non ne daranno altro travaglio, attendendo ogn'uno ad ispedirsi di qua con ogni sollecitudine (Dolfin an Gallio; Regensburg, 28.10.1575: Neri, NB III/8, Nr. 168 S. 368–373, hier 369). Vgl. zu dieser Unterredung auch den Bericht Trons an Mocenigo (Wien, 9.12.1575): Turba, Depeschen I/3, Nr. 215 S. 572–579, hier 575 f.
11
Vgl. Kursachsen, fol. 40', und Kurpfalz, fol. 45 (Nr. 9 mit Anm. c). In einer wahrscheinlich am 19.10. verfassten persönlichen Mitteilung des Ks. an Kf. August von Sachsen (eigenhd. Notiz am linken Rand eines Schreibens Kf. Augusts an Ks. Maximilian II. vom 19[?].10.; HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10671/4, unfol. undatiertes Or.Hd.Kf. August) hatte Maximilian II. an den Kf. appelliert, er möge sich die heutig sach lassen befolhen sain und dahin helfen dirigiern, damit man in lieb und ainhait verblaibe und nit was ergers daraus entschtee, dan ich wol waiß, das ich mit derselben vertrailich und sicher handlen khan, dan ich e.L. aufrecht und getroies gemuet erkhenne und daran nit zbaifl, und Kf. August darüber informiert, dass er für 3 Uhr die geistlichen Kff. zu sich bestellt habe, da er uberal gern das besste thuen wolt und das ubel verhueten.
12
Vgl. zu dieser Unterredung den Bericht Trons an Mocenigo (Wien, 9.12.1575): Turba, Depeschen I/3, Nr. 215 S. 572–579, hier 576.
13
Nr. 29.
14
Vgl. Kurbrandenburg, fol. 161 (Nr. 10 mit Anm. a).
15
Wohl verschrieben für: soll.
16
Bezug auf die Aussagen des Ks. vom 19.10.1575, vgl. oben fol. 9.
17
Das Folgende bezieht sich auf die in Kurpfalz, fol. 46–47 (Text in Anm.a bei Nr. 10), erwähnte Unterredung Kf. Augusts von Sachsen mit dem Ks., die wahrscheinlich am Morgen des 22.10.1575 stattfand. Vgl. dazu auch das diesbezügliche Bedenken Kf. Augusts (Nr. 30).
18
Im PS zu ihrem Schreiben an Kf. Friedrich III. von der Pfalz vom 22.10.1575 (vgl. Anm.1 bei Nr. 11) berichteten die kurpfälzischen Gesandten, der Ks. habe die geistlichen Kff. am selben Tag zu sich gerufen: Was sie aber mit inen gehanndlet, ist uns verborgen.
1
Vgl. in HHStA Wien, MEA, WuKA 6-2, fol. 471, eine Liste mit den in den jeweiligen Einladungsschreiben verwendeten Titulaturen für Kf. August von Sachsen, Kf. Johann Georg von Brandenburg und Kf. Salentin von Köln (undatierte Kop.).
a
 allezeitt zuvor] In B Einfügung am Rand.
2
Bezug auf Abschnitt [6] des Kurvereins vom 18.3.1558: Leeb, RTARV 1558/59, Nr. 47 S. 454–465, hier 460 f.
b
 erstlich ... Regenspurg] In B Einfügung am Rand.
3
Zu den Ausschreiben Kf. Daniels von Mainz für den 29.7.1575 nach Frankfurt, dann für den 26.9. nach Regensburg vgl. Einleitung, Kap. 2.2.
c
 collegialversamblung] In B danach gestrichen: gezogen vorgenomen.
d
 genommen] In B korr. aus: gezogen.
e
 anstatt] In B Einfügung am Rand.
f
 Friderichs] In B korr. aus: Ludwig.
g
 Rhein] In B danach gestrichen: hertzogen in Beyern.
h
 der ... Ludwig] In B Einfügung am Rand.
i
 gethan] In B Einfügung am Rand.
j
 dahin] In B Einfügung am Rand.
k
 vorkunden ... hiemitt] In B Einfügung am Rand.
l
 uff ... uhrn] In B Einfügung am Rand.
m
 erscheinen] In B danach gestrichen: wöllen.
n
 unns] In B nachträglich ergänzt.
o
 beschließlich] In B Einfügung am Rand.
p
 werden] In B Einfügung am Rand.
q
 verkundungs] In B Einfügung am Rand.
1
Der Mainzer Domdechant Georg von Schönenberg; vgl. Kursachsen, fol. 48' (Nr. 15).
a
 Steyr ... etc.] In B Einfügung am Rand.
b
 als churfürsten] In B Einfügung am Rand.
c
 Johans Georg] In B Einfügung am Rand und korr. aus: Joachim.
d
 underthenigst] In B nachträgliche Einfügung.
1
Bezug auf Abschnitt [6] des Kurvereins vom 18.3.1558: Leeb, RTARV 1558/59, Nr. 47 S. 454–465, hier 460 f.
e
 eingefallnen] In B korr. aus: einfallenden.
2
Zu den Ausschreiben Kf. Daniels von Mainz für den 29.7.1575 nach Frankfurt, dann für den 26.9. nach Regensburg vgl. Einleitung, Kap. 2.2.
f
 anstatt] In B Einfügung am Rand und korr. aus: dem.
3
Nr. 23.
g
 dann ... Mt.] In B Einfügung am Rand.
h
 unserer ... fall] In B fehlt diese Textseite. C wie Textvorlage.
4
Vgl. zum Folgenden die ksl. Proposition zur Wahl eines röm.Kg. (Nr. 1) und Kurbrandenburg, fol. 95–96' (Nr. 3).
i
 erschießliche] In B Einfügung am Rand.
j
 gantz ... allergnedigst] In B Einfügung am Rand.
k
 Nuhn ... wir] In B Einfügung am Rand und korr. aus: Das wir.
l
 underthenigst] In B Einfügung am Rand.
m
 wir allenthalben] In B Einfügung am Rand.
n
 obbemelte] In B Einfügung am Rand.
5
Nr. 32.
o
 monats Octobris] In B Einfügung am Rand.
p
 in ... ort] In B Einfügung am Rand.
6
Vgl. zum Folgenden Kursachsen, fol. 46'–49 (Nr. 15) und Nr. 36, fol. 1–5.
q
 zuvorderst] In B Einfügung am Rand.
r
 zusamen gegeben] In B Einfügung am Rand.
s
 ehr, nutz] In B Einfügung am Rand.
t
 erwölter] In B nachträgliche Einfügung.
u
 und ... pfaltzgraven] In B Einfügung am Rand.
v
 Hans Georg] In B Einfügung am Rand und korr. aus: Joachim.
w
 Mt.] In B korr. aus: wurde.
x
 zu ... Ötingen] In B Einfügung am Rand.
7
Wolfgang II. Griesstetter war von 1541 bis zu seinem Tod 1567 Fürstpropst von Berchtesgaden. Gemeint ist wohl sein Nachfolger Jakob II. Pütrich (Ambronn, Fürstpropstei).
y
 Barnim] Korr. nach C. In der Textvorlage und in B: Bernam.
z
 Geörg ... Cöln] In B Einfügung am Rand.
aa
 Lindeman] Korr. nach C. In der Textvorlage und in B: Audenman.
ab
 herr ... Georg] In B herr und Georg am Rand eingefügt.
ac
 Viraden] Korr. nach C. In der Textvorlage und in B: Kirrach.
ad
 Christoff ... Künigstain] In B Einfügung am Rand.
ae
 von ... fürstmessigen] In B Einfügung am Rand.
af
 alle] Ergänzt nach B und C. Fehlt in der Textvorlage.
ag
 vor ... auch] In B Einfügung am Rand.
ah
 und ... gewalthaber] In B Einfügung am Rand.
ai
 Petrus] In B ab hier bis zum Ende des Textes von anderer Hd.
aj
 an] Korr. nach B und C. In der Textvorlage: in.
1
Kurbrandenburg, fol. 141–161 (Nr. 7 und Nr. 8).
2
Kurbrandenburg, fol. 161'–163 (Nr. 11).
3
Kurbrandenburg, fol. 170'–171' (Nr. 12).
4
Kurbrandenburg, fol. 172 (Nr. 13).
5
Vgl. Nr. 36.
6
Ein Wort unleserlich.
7
Unterschiede zwischen den verschiedenen Textausgaben referiert bei Häberlin, Reichs-Geschichte IX, 419–421.
a
 Rudolph ... etc.] In B Einfügung am Rand und korr. aus: N.
b
 Daniels ... ertzcamerern] In B Einfügung am Rand und korr. aus: N. und N.
c
 lieben] In B danach unterstrichen: freunden.C wie Textvorlage.
8
Bezug auf Art. [15].
d
 willigen] In B und C: bewilligen.
9
Der letzte Absatz dieses Art. von Gleichwol bis haben wurde 1562 in die Wahlkapitulation Kg. Maximilians II. aufgenommen und dort als eigenständiger Art. [2] gezählt (Ziegler, Wahl-Capitulationes, 39).
e
 alßdann ... gebrauchen] In B unterstrichen.
f
 auch] Korr. nach B und C. In der Textvorlage verschrieben: auf.
g
 dieweil] In B danach nachträglich eingefügt: die. C wie Textvorlage.
h
 und] Korr. nach B und C. Fehlt in der Textvorlage.
i
 werden] In B: worden. C wie Textvorlage.
j
 bestendiglich] Korr. nach B und C. In der Textvorlage: bestendige.
k
 unns] In B danach: auch. C wie Textvorlage.
l
 hohern ... nichts] In B unterstrichen.
1
Zum Ablauf des Wahltags, der Krönungszeremonie und der anschließenden Feierlichkeiten auf dem Regensburger Rathaus vgl. ein von den Räten Johann Trautson, Leonhard von Harrach, Adam von Dietrichstein, Dr. Johann Baptist Weber, Dr. Sigmund Viehauser und Dr. Johann Hegenmüller zusammen mit dem Reichshofsekretär Lic. Andreas Erstenberger am 17.10.1575 erarbeitetes Planungskonzept, wie ettwa die ceremonien under der vorstehenden khunigclichen wahl und cronung stattlich verricht und alle sachen der gepur nach angestelt und abgehandlet werden mochten: HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 248–260 (Kop.Überschr.: Actum electionis et coronationis beratschlagung). Ebd., RK, WuKA 6-1, fol. 65–102'. Kop. mit Marginalien, die den Inhalt kennzeichnen. Ebd., RK, WuKA 6-1, fol. 43 f. und fol. 45–49'. Teilkopp. Ebd., RK, WuKA 3b, fol. 255–271'. Kop. Druck: Schneidt, Geschichte, 541–564. – Zur Vorbereitung der Wahl und der Krönung Maximilians in Frankfurt hatten ksl. Räte am 14.11.1562 einen entsprechenden „rathschlag“ verfasst, unter ihnen bereits damals Johann Trautson und Leonhard von Harrach (zu den wichtigsten Beratern des Ks. vgl. Lanzinner, Räte); vgl. Habersack, nach Edelmayer, Krönungen, 149–153; die Beschreibung der Feierlichkeiten ebd., 155–161 (Wahl am 24.11.1562), 167–175 (Krönung am 30.11.1562). Zur Krönung Maximilians II. vgl. auch Reuter-Pettenberg, Bedeutungswandel, 29–41.
2
Zum Ablauf der Wahl vgl. auch Kursachsen, fol. 46'–49 (Nr. 15), den Bericht des Reichserbmarschalls Pappenheim (StA Nürnberg, Hft. Pappenheim, REMANr. 102b, fol. 20'–26), die Schreiben Dolfins (an Gallio; Regensburg, 28.10.1575: Neri, NB III/8, Nr. 167 S. 366–368) und de Amezquetas (an Ehg. Ferdinand II.; Regensburg, 27.10.1575: HHStA Wien, RK, RTA 52-1, fol. 500–501'. Or.; präs. 4.11.), eine Beschreibung aus der Sicht des Kf. von Brandenburg (GStA PK Berlin, I. HA Geheimer Rat, Rep. 12, Nr. 21, fol. 5–8'. Or.; Überschr.: Actus, so sich bey der election konig Rudolphen zue Hungern und Boheim, als ihre kgl.W. zue einem röm. konige von uns allen churfursten einhellig gewehlet, zuegetragen, und wie solcher actus ist gehalten worden. Und ist geschehen [zu] Regenspurg, den 27. Octobris anno 75.), einige aus dem Diarium Sayn-Wittgensteins stammende, aber in der Edition von Schneidt nicht abgedruckte Passagen in Weber/Bielefeld, Dissertationis, 30–32, sowie die Fuggerzeitung aus Regensburg vom 31.10.1575 (ÖNB Wien, Handschriftenabteilung, Cod. 8950, fol. 161): Giobia [= Giovedí] matina tutti gl'elettori del Sacro Imperio vestiti dell'habito elettarale [!] nella casa della Republica di questa città, fuori che Giovanni [!] Ludovico fiolo del conte palatino per essere sustituto e non principale, andorono alla chiesa di San Pietro nella quale erano apparati sedie per tutti stando con questo ordine assentati: Magonza presso la sedia apparata per l'imperatore, dietro il re di Bohemia, poi il Palatino, dall'altra banda Colonia, Sassonia e Brandenburg, et in mezzo a tutti questi steva Treveri in una sedia separata dall'altre. Et si cantò la messa dall'arcivescovo di Salzburgh, nella quale, nel principio del „Credo“, tutti 3 i laici, cioè Sassonia, Palatino et Brandemburgh, si levorono dalle sedie et andorono in sacrestia ove stettero sino al fine della messa. Et poi Magonza diede a tutti 6 il giuramento di fare l'elettione rimossa ogni passione, a lui prima datogli da Treveri. Il che fatto, tutti irono in detta sacrestia et ivi si fece l'elettione del re de' Romani et futuro imperatore in Rodolfo, primogenito di sua Maestà cesarea et re d'Ungheria et Bohemia, mandandolo a chiamare sua Maestà alla presentia della quale il re fu posto su l'altare grande sintanto che si cantò il „Te Deum“, poi condotto in un palco alquanto eminente in chiese [!], ove si fece la publicatione dell'elettione dal preposto magontino con contento et allegrezza universale.
3
Dazu ergänzend in der Kurbrandenburger Beschreibung (vgl. oben Anm. 2, fol. 5): Anfenglich seindt alle churfursten des morgens frue umb sechs uhr uffm rathhause zusammen kommen, dahin sie dan auch all ihren habitt und kleidung haben bringen laßen. Ehe nun die churfursten alle zuesamen kommen, ist die kgl.W. zue Boheim, als konig zue Boheim, auch kommen, und haben ihre kgl.W. sich neben unns churfursten in einer stuben auch angethan. Laut des Berichts Amezquetas (vgl. oben Anm. 2, fol. 500) trugen alle das kfl. Ornat, mit Ausnahme Pfgf. Ludwigs, welcher nur mit einem kurtzen, schwartzen, sammaten rockh angethan gewesen.
4
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 2, fol. 21 f.): Erstlich der bischoff vonn Menntz und Thrier mitainannder, unnd namblich der von Menntz uff der gerechten und Thrier ime ann der linckhen seitten. Nachmals unnd im anndern glid sind gezogenn der könig uß Behaim zu der rechten unnd der ertzbischoff vonn Cöln ime an der linckhenn seittenn. Uff diß unnd letstlich sünd mit ainannder gezogenn die churfürsten vonn Sachßen, Pfaltz oder Rhein unnd Branndenburg, also das Sachßenn uff der rechten unnd Branndenburg der linckhen seitten und die chur Pfaltz mitels zwischen inen geritten.
5
In seiner Instruktion (vgl. Nr. 24, fol. 284) hatte Kf. Friedrich III. von der Pfalz die unannehmbare Forderung aufgestellt, zur Gewährleistung einer freien Wahl den böhmischen Kg. vom Wahlkonklave auszuschließen (vgl. Begert , Böhmen, 349 f.).
6
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 2, fol. 21' f.): Alß nun hochbemelte churfürsten vonn dem rathauß reittennd biß zu der thumkirchen thür kumen, daselbsten abgestannden und durch solche inn das chor geganngen, sünd dieselbigen vom herrn Reichs marschalckhen nach außweißung der guldin bull lociert: Benanntlich inn gesagtem chor unnd desselben gerechten seitten gegenn dem fron alter der churfürst vonn Mentz am ersten, der könig uß Behaim zum anndern und am dritten die chur Pfaltz; unnd volgendts inn berüerts chors linckhen seittenn gegenn dem fronn alter erstlich der churfürst vonn Cöln, am andern Sachßen unnd zum letsten die chur Brandenburg gesetzt wordenn. Dann der churfürst von Thrier hatt altem gebrauch nach bey ksl. oder königclichen whaalen, cronungen und begängclichen höfen, inhalt merberüerter guldin bull, sein session inn der mitt, daher er auch diß orth seinen sunderbaren verordneten sitz durch den hern marschalckhen in der mitt des chors eingenomen und occupiert.
7
= Ebf. Johann Jakob von Khuen-Belasy. Zu seinen Aufgaben bei der Messe vgl. im HHStA Wien, MEA, WuKA 6-2, fol. 481–482' (lat.), die aus den Akten zur Königswahl in Frankfurt 1562 stammenden knappen Handlungsanweisungen mit dem Dorsv. (fol. 483'): Preparatio episcopi circa sacrum ante electionem celebrandum.
8
Dazu ergänzend in der Kurbrandenburger Beschreibung (vgl. oben Anm. 2, fol. 6): Nach gehaltenem ambte seindt wir sembtlichen vor den hohen alttar gangen und aldo das jurament, wie solches die guldene bulla besagett, gethan, unnd hatt Meintz erstlich geschworen, und ihm hatt Trier den eidt vorgelesen. Darnach schwur Trier und Coln, alßdan die kgl.W., darnach Saßen, Brandenburgk und Pfaltz, und uns allen hatt Meintz den eidt vorgelesen. Vgl. Kursachsen, fol. 47' (Nr. 15).
9
Die Eidesformel des Kf. Daniel von Mainz auch in HHStA Wien, MEA, WuKA 6-2, fol. 478 (undatierte Kop.Überschr.: Forma iuramenti der churfursten. Dorsv.: Der churfursten aydt), und HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10671/4, unfol. (undatierte Kop.Überschr.: Forma iuramenti electorum).
10
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 2, fol. 23): Nach disem der churfursten volfierten ayd, habenn sy sich samptlich neben iren fürnembsten räthen zuerwhölung aines römischen kinigs inn die sacristey verfüegt, aber alßbald gedachte ire räth vonn inenn wider abtretten laßenn unnd zur ordenntlichen whaal gegriffenn. Und in der Kurbrandenburger Beschreibung (vgl. oben Anm. 2, fol. 6') zum Vortrag des Kf. von Mainz im Wahlkonklave: Weil dan in solcher wahl die meisten stimmen vormuege der guldenen bulla vorgingen, so woltte ehr [= Kf. Daniel von Mainz] uns, die kgl.W. und andern churfursten, erinnern, do unter unns auff einem die wahl fallen mochtte, das sich derselbe solcher wahl nicht vorweigern, auch die gestalte capitulation alßdan unweigerlich mit einem leiblichen eidt becrefftigen und volnziehen wolte, und solches hatt ihr kgl.W. neben uns, den weltlichen churfursten, Meintzen mit einem handtschlag zuegesagett.
11
= in einer kleinen Truhe. Zur Übergabe der Stadtschlüssel vgl. ausführlich Anm.y bei Nr. 14 sowie die Darstellung Pappenheims, der berichtet, dass die Räte der Stadt Regensburg erst dann zur Schlüsselübergabe bereit gewesen seien, nachdem er sich bei Kf. August von Sachsen über sie beklagt habe (vgl. oben Anm. 2, fol. 26' f.): Jedoch nach disem churfürstlichem ußgangnem bevelch ime, herrn Reichs marschalckhen, die bemelte statt thor schlisßel inn ainem verwartenn schrein sampt dem darzu geherigen schlisßell inn die thumbkirchen sacristey uberschickht, welche er auch so lanng biß die ksl. unnd kgl.Mtt., auch die churfürstenn vonn der whaal auß der kirchen gezogen, bey sich behaltenn. Weil er aber der ksl. unnd kgl.Mtt., auch denn hochbenannten churfurstenn uff denn diennst warten müeßenn, hatt er nit allain mergesagte statt thor dem regennspurgischen rath, sunder auch die kirchenn- unnd sacristey schlisßl dem thumbchuster wider einzuhenndigen seinem vettern hern Cristoff Ulrich, Reichs erbmarschalckhenn, herrn uff Greffenthall, hinderlaßenn und zu hannd gestelt.
a
 könig] In der Textvorlage danach versehentlich: den.
12
Laut Dolfin (vgl. oben Anm. 2, 368) soll Rudolf II. seine Stimme Kf. August von Sachsen gegeben haben come si suole fare ordinariamente in simili occasioni per mostrare modestia. Wahrscheinlicher ist, dass er sich der Stimme enthielt und damit dem Vorbild seines Vaters und der Anregung der ksl. Räte folgte, die empfohlen hatten, dass Rudolf auf den fall, sy aus den vorgehenden stymmen vermerkten, das auf ihr kgl.W. person gangen werden wollen, nit votiern solle, sonder vermelden, das ihr kgl.W. auff dismall ihr votum aus beweglichen ursachen einstellen und verhoffen wolten, ihr, der andern churfursten Ll., wurden so ainmuettig sein, das es irer kgl.W. votierens nit bedorffte (Planungskonzept in HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 248–260, hier 250); vgl. Begert, Böhmen, 350 mit Anm. 214. Vgl. den zwischen Ks. Ferdinand, Kg. Maximilian und den Räten abgesprochenen Wortlaut des Votums für die Wahl vom 24.11.1562 in Habersack, nach Edelmayer, Krönungen, 153.
13
Der Wortlaut des kursächsischen Votums (HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10671/4, unfol., undatiertes Or., Hd.Kf. August von Sachsen): Durchleuchtiger kunnyck, hochwirdyge und hochgeborne churfurstenn, besunder lyeber her ohem, freunde, bruder, vetternn und schweger. Ich weys mich auch woll tzuerinnern, das in vorhergehender beratschlagunck durch uns semptlich und eynmutiklych vor nutz, notick und gutt angesehen worden, das tzu erhaltunck gemeiner und des Reychs wolfartt noch bey lebenn der ksl.Mt. eyn romyscher kunnick soltte erwellett werdenn, darauff den auch heutt dyser tagk tzu sollycher wall benent und angesteltt. Demnach beken, benen, kys und welle ich in dem namen Gottes des vatters, Gottes des sones und Gottes des heyligen geystes der untzertrenten heylygen dreyfaltikeytt den durchleuchtigen und hochgebornen fursten und herrnn, herren Rudolffen, ertzhertzogen tzu Ostereych, kunyck tzu Ungern und Bemem, freymutigk und aus guttem hertzenn itzunt tzu eynem romischem kunnige und vorsehe e.kgl.W. nach der romyschen keyserlichen Maystett, unsers aller genedychsten herren, abganck, wellychen der Almechtige lange vorhutten wolle, hernach tzu der keyserlichenn kronunck, wye ich dan gehortt, das von denn andern meynen mytchurfursten, so vor myr gestympt, auch geschenn, und tzweyffel nychtt, solliches werde Gott dem Almechtigenn tzu ehren, dem Heyligen Romischen Reych tzu nutz und guttem, und fursten tzu aller wolfartt gereychenn. Amenn. Eine weitere, vielleicht als Muster verwendete Überlieferung mit leichten Abweichungen in der Formulierung und ohne Nennung Rudolfs: HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10671/4, unfol., undatiert. Dorsv.: votum oder stim; eine weitere Kurzfassung der forma voti: Ebd., unfol., undatiert.
14
Pfgf. Georg Johann I. von Pfalz-Veldenz und Hg. Barnim X. von Pommern; vgl. Kursachsen, fol. 47' f. mit Anm. e (Nr. 15).
15
Vgl. abweichend dazu die Darstellung von Carlos de Amezqueta, der bei der Zeremonie in der Kirche wahrscheinlich nicht persönlich anwesend war (vgl. oben Anm. 2, fol. 500'): Der Ks. hat sich nach einem frühen Mittagessen ungevehrlich nach zehen uhr durch den hoff und eingang inn bemelte thumbkirchen tragen lassen, dartzu gleich höchstgedachter neuerwelter römischer könig nur inn seiner teglichen und ordinary klaidung khommen, also das er ihre ksl.Mt. noch im hoff antroffen. Von dannen er nachmaln mit ihrer Mt. und seinen dreyen bruedern, den ertzhertzogen zu Osterreich etc., auch in mehrgedachte kirchen gangen.
16
Kg. Rudolf II. war zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alt (NDB , XXII, 169–171; Press, Rudolf II.).
17
Zu den Reden Ks. Maximilians II. und Kg. Rudolfs II. heißt es in der Kurbrandenburger Beschreibung (vgl. oben Anm. 2, fol. 7–8): Und hatt ihre ksl.Mt. ihre kgl.W. diese nachfolgende lehren geben: Erstlich sollen ihre kgl.W. in allen dingen Godt vor augen haben, den armen sowol als den reichen rechtt wiederfaren laßen, jederman gerne horen, was zue forttsetzung ruhe und frieden im Reich dienett, trewlich befurdern, und was deme zuewieder, solches mit allem eifer und ernst abewenden und darinnen nimandt schewen, uber den religion- und prophan frieden trewlich haltten und sonsten sich in seinem ambte aller erbar- und billigkeit nach also erzeigen, das es ihr kgl.W. kegen Godt undt der welt werden zuvorandtworten wißen; item kegen uns, den churfursten, danckbar zusein undt uns in gnedigen befehlich zuehaben. Do ihre kgl.W. nun ihrer ksl.Mt. lehre folgen werden, so haben ihre ksl.Mt. keinen zweiffell, Godt werde ihrer kgl.W. regiment beiwohnen und solches mit gnaden und segen fortsetzen. Thun aber solches ihr kgl.W. nichtt, do sich doch ihre ksl.Mt. zue ihrer kgl.W. solches nimmermehr vormuten konnen, so wollen ihre ksl.Mt. ihre kgl.W. nimmermehr vor ihren sohn erkennen, sondern ihr hierauff alle väterliche hulde hiemitt stracks auffgehoben haben. Und haben ihre ksl.Mt. hiemit ihre rede beschloßen. Darauff hatt sich ihre kgl.W. kegen ihrer ksl.Mt. erbotten, solchem allen, was ihm ihre ksl.Mt. befohlen und erinnert, trewlich nachtzukommen und sich in allem als ein gehorsamer sohn erzeigen. Und hatt s.kgl.W. ihr ksl.Mt. einen fußfall hierauff gethan. Darauff haben ihre kgl.W. den eidt, die capitulation stedt und feste zuehaltten in der ksl.Mt. beisein uns, den churfursten, geschworen.
18
Vgl. Nr. 33.
19
Vgl. die Darstellung von Carlos de Amezqueta (vgl. oben Anm. 2, fol. 500' f.): Nachdem nun solches alles verricht, ist man ungevehrlich umb ein uhr nach mittag aus der kirchen inn ihrer ksl.Mt. hoff uber den freyen platz oder gassen gangen. Und seindt vor ihrer ksl.Mt. (die vier furnembe personen aus dem rath alhie zu Regenspurgkh under einem himel getragenn) abermahls inn ihrer churfurstlichen klaidung her gangen der ertzbischoff und churfurst zu Maintz, der von Brandenburgkh etc., item oben hochgedachter des pfaltzgraffen und churfursten bey Rein sohn (der doch, wie auch oben gemeldt, khein churfurstlichs klaidt angehabt) und dan der zu Sachßen etc. Ihrer ksl.Mt. aber ist mehr höchstgedachter neuerwehlter römischer könig mit dem von Trier und dem von Cölln, inn derer mitten er gangen, gevolget. Haben also alle miteinander ihre ksl.Mt. biß inn ihr zimmer belaittet; volgendts haben sich die churfursten wiederumb von einander thailt, und ein jeder furdter inn seiner churfurstlichen klaidung biß zu hauß gerietten. Der könig aber ist bey ihrer ksl.Mt. fast ein halbe stundt oder lenger verblieben, nachmaln inn seiner königlichen klaidung, auch mit ainer chron auf dem haupt, biß inn seine herberg gangen, welche flux ihrer ksl.Mt. hofe gegen uber gelegen ist.
20
Ergänzend dazu im Bericht Amezquetas, dem Sekretär der Ksn. Maria (vgl. oben Anm. 2, fol. 501): Dieweil man inn der kirchen mit der erwehlung umbgangen, seindt zu meiner allergnedigsten frawen, der khaiserin, inn ihr zimmer khommen die churfurstin zu Sachßen etc., die hertzogen [!] von Bayern alle sambt, die marggrevin von Baden [= wahrscheinlich Anna Maria, Schwester Philipps II. von Baden; Europäische Stammtafeln, N. F. I.2, Tafel 268] und etliche pfaltzgrevin, und als es zeith gewesen, mit höchstgedachter khaiserin durch ein gang inn die kirchen gangen und alda von einem hohen chor die ceremonien der publication, so auf der byn gebraucht worden, angeschawet und gesehen. Unter diesem frawenzimmer ist auch zugleich gewesen des churfursten zu Sachßen etc. sohn.
21
Zum Ablauf der Krönung heißt es in der Fuggerzeitung aus Regensburg vom 4.11.1575 (ÖNB Wien, Handschriftenabteilung, Cod. 8950, fol. 165 f., hier 165): Il dì d'ogni santi nella chiesa cathedrale di S. Pietro di questa città si fece la coronatione del serenissimo Ridolfo eletto re de' Romani con l'intervento de tutti gl'elettori et altri principi con le solite cerimonie cantando la messa l'arcivescovo di Magonza. Et nell'uscir di chiesa dui a cavallo spandevano monete d'argento al populo con questa inscrittione d'una banda: Rodolfus II. Romanorum Rex electus 27 octobris 75, coronatus primo novembris 75. Dall'altra banda un altare con sei balle sopra con un moto che diceva consentientibus votis, et tanta era moltitudine della giente nella strada et piazza nell'andare alla casa della Republica ove eran apparechiate le 7 tavole per gl'elettori che non si poteva stare d'alcuna banda. Et in piazza fu cotto un bue intiero arosto et pieno d'ogni sorte d'anemali et si fece una fontana che quasi tutto el dì a 8 cannoni gittò vino bianco et nero, et l'imperatore fece un solennissimo banchetto in ditta casa agl'elettori, cioè ciasc'uno una tavola separata, dal quale fu servita alla prima portata. Et il re la matina ne fece un'altro a tutti fuori che a Brandemburgh per essersi partito a buon'hora havendo havuto nuova che sua moglie stava per morire. Für weitere Details zur Krönung (die auf der 1602 in Prag gefertigten Hauskrone Rudolfs in einem der vier Reliefs der Mitra dargestellt ist) und den anschließenden Feierlichkeiten vgl. die Berichte des Reichserbmarschalls Pappenheim (StA Nürnberg, Hft. Pappenheim, REMANr. 102b, 6 Blätter [= 4 Blätter foliiert 28–31; die letzten beiden Blätter unfol.] zur Krönung [mit falscher Datumsangabe] sowie 6 unfol. Blätter zum Auszug aus der Kirche und zum Bankett), des päpstlichen Nuntius Dolfin (an Gallio; Regensburg, 1.11.1575: Neri, NB III/8, Nr. 171 S. 378 f., und 5.11.1575: ebd., Nr. 173 S. 380–383), des venezianischen Gesandten Tron (an Mocenigo; Regensburg, 3.11.1575: HHStA Wien, StAbt, Italienische Staaten, Venedig, Dispacci di Germania 5, pag. 158–161. Kop.), des Sekretärs der Ksn. Maria, Carlos de Amezqueta (an Ehg. Ferdinand II.; Regensburg, 2.10[! =11].1575: HHStA Wien, RK, RTA 52-1, fol. 479–481. Or.; präs. 10.11.) sowie einige aus dem Diarium Sayn-Wittgensteins stammende, aber in der Edition von Schneidt nicht abgedruckte Passagen in Weber/Bielefeld, Dissertationis, 32–34. Der bei der Krönung Ferdinands I. 1531 und Rudolfs II. 1575 verwendete lat. Krönungsordo aus dem Besitz des Kurkölner Kanzlers Franz Burkhard ist erhalten in LAV NRW R, Kurköln V, Nr. 8a. Zum Krönungsakt von 1575 im Vergleich mit den Herrschererhebungen von 1562 und 1612 vgl. Rudolph, Kontinuität. Zur rituellen Praxis von Wahl- und Krönungstagen in der Frühen Neuzeit vgl. Reuter-Pettenberg, Bedeutungswandel, 41–53 (Krönungszeremoniell 16./17. Jh.); Wanger, Kaiserwahl (bes. zu 1612); Stollberg-Rilinger, Puppe; Rudolph, Herrschererhebung (zum Vergleich der Krönungsfeste 1562 und 1790).
22
Die Stadt Frankfurt war der Einladung Ks. Maximilians II. gefolgt (Regensburg, 17.10.1575: HHStA Wien, MEA, WuKA 7-2, fol. 5 und fol. 6. Ebd., RK, WuKA 4, fol. 232' f., gleichlautend an die Stadt Köln. Kopp. Druck: Schneidt, Geschichte, 455 f. Das Antwortschreiben von Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt, in dem sie den Ks. darüber informieren, dass sie die Einladung erst am 28.10. erhalten haben, aber bereits vor ettlichen tagen die unsern gegen Regenspurg abgeferttigt: HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 234'. Kop. Druck: Schneidt, Geschichte, 458 f.) und hatte Karl von Glauburg und Dr. Arnold Engelbrecht nach Regensburg entsandt, um an den Krönungsfeierlichkeiten teilzunehmen. Am 2.11.1575 legten diese dem Ks. (HHStA Wien, MEA, WuKA 7-2, fol. 8 f. Ebd., RK, WuKA 4, fol. 235 f. Kopp. Druck: Schneidt, Geschichte, 459–461; das Exemplar für die Kff.: HHStA Wien, MEA, WuKA 7-2, fol. 10 f.) eine Supplikation vor, in der sie um die Bestätigung baten, das nemblich kurtzfurgenomner und volntzogner actus der wahl gar nit zu abpruch obangetzogner guldin bull und bemelter statt Franckfurth wolhergeprachten gerechtigkait und praeeminentz beschehen noch furgenommen worden seie und dass ihre Supplikation anstatt ainer glimpfflichen protestation pro memoria umb pessern behalts der nachkhommenden ad acta imperii registriert möcht werden. Der entsprechende Revers, in dem der Ks. die Rechte der Stadt Frankfurt bestätigte, wurde am 3.11. in Regensburg ausgestellt (HHStA Wien, MEA, WuKA 7-2, fol. 12 f., 15 und fol. 13 f. Ebd., RK, WuKA 4, fol. 261–262. Kopp. Druck: Schneidt, Geschichte, 566 f.). – Zu den Bestimmungen der Goldenen Bulle bezüglich der Krönung des röm.Kg. und des Zeremoniells bei großen Hoftagen vgl. Reuter-Pettenberg, Bedeutungswandel, 54–61.
23
Zu den entsprechenden Reversen für Stadt und Marienstift in Aachen vgl. Anm.13 bei Nr. 21.
24
In einem Dokument aus den Krönungsakten für Ks. Matthias 1612 ist folgende Aufstellung überliefert (HHStA Wien, MEA, WuKA 7-2, fol. 56, undatierte Kop.): Anno 1562 uff der crönung zu Franckfurth undt 1575 uff der crönung zu Regenspurg seindt von den kayserlichen pontificalien undt clenodien nachverzeichnete stuck gebraucht worden: 1. die kayserliche crohn, 2. apffel, 3. cepter, 4. schwerdt, 5. die roden seidene geschmückte kniehoßen, 6. ein paar schuch mit perlen undt edelgestein gestickt, 7. ein braun manipell, 8. die weißdaffete dalmatica oder alben, 9. mit dem breiten gürtel, so große vergülte rincken hat, haben sich ihre Mt. gegürt undt geschürtzt, 10. die rodt güldene, unten mit 3 franßen behengte stola, 11. der große königliche mantell mit löwen, 12. ein par schon geschmückte handtschug. Weitere Überlieferung in HHStA Wien, MEA, WuKA 11, fol. 226, undatierte Kop. Aus Aachen wurden der Säbel Karls des Großen, das Reichsevangeliar und das Reliquiar mit der Burse des Heiligen Stephan herbeigeschafft, aus Nürnberg die Reichskrone, der Apfel, das Zepter, das Mauritiusschwert, das Zeremonienschwert sowie der Krönungsornat. Zu Reichsinsignien und Krönungsornat vgl. Wanger, Kaiserwahl, 103–108 (bes. zu 1612); Schmid, Reichskleinodien.
25
Das Planungskonzept (HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 248–260, hier 251') sah vor, dass der nicht geweihte Kf. von Köln im Zug mit den weltlichen Kff. zur Kirche gehen sollte; Pappenheim berichtet (vgl. oben Anm. 21, fol. 29' f.), dass sich die sechs Kff. zunächst auf dem Rathaus versammelt hätten und zusammen zur ksl. Herberge gezogen seien. Von dort aus seien die drei geistlichen Kff. zum Dom geritten, um sich dort umzuziehen und die Ankunft von Ks., Kg. und weltlichen Kff. zu erwarten.
26
Laut Kap. IV, Abs. 2 der Goldenen Bulle (Fritz, Goldene Bulle, 58) stand dem Ebf. von Köln das Amt des Konsekrators zu, doch da Kf. Salentin die nötigen Weihen fehlten, musste er bei der Ausübung dieses Amts vertreten werden. Der hier genannte Ebf. von Salzburg, zu dessen Erzbistum das Suffraganbistum Regensburg gehörte, wird auch im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, fol. 30') als „officiator“ der Messe bezeichnet. Im Planungskonzept vom 17.10.1575 (HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 248–260, hier 251') heißt es dazu: Vor allen dingen wurdt fur notig geachtet, bei den geistlichen churfursten und dem von Saltzburg die sachen dahin zurichten, das der churfurst von Maintz consecrans, der von Tryer und Saltzburg assistentes sein mogen. Was dieselbigen von geistlichen und andern praelaten bedurfftig, die werden sy sonder zweifels selbst bestellen. So seindt inen auch die ceremonien und der gantz actus aus den pontificalibus und jungster frankfurter cronung wol bekhannt. Es scheint also umstritten gewesen zu sein, ob das Krönungsrecht dem Ebf. von Salzburg zukam, der auch bei der Wahl Rudolfs am 27.10. die Messe gehalten hatte, oder dem Ebf. von Mainz, der 1562, assistiert von den Bff. von Würzburg und Speyer, die Krönungsmesse für Maximilian geleitet hatte (vgl. Habersack, nach Edelmayer, Krönungen, 168–170). Den Berichten Amezquetas, Sayn-Wittgensteins (nach Weber/Bielefeld, Dissertationis, 32), Dolfins und Trons zufolge wurde die Messe vom Mainzer Ebf. zelebriert. Amezqueta ergänzt (vgl. oben Anm. 21, fol. 479'): Die zween ertzbischoff, als der von Trier und der von Saltzburg, haben als diaconi ministrirt, der von Cölln aber, weil er nochnicht consecrirt sein soll, ist nur mussig dabey gestanden. Da sich die Quellen in diesem Punkt widersprechen, lässt sich die Frage, wer bei der von den geistlichen Kff. durchgeführten Krönungsmesse als Konsekrator fungierte, nicht eindeutig beantworten.
b
 vor] In der Textvorlage: von.
27
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, fol. 31): Vonn welchem ampt aber die drey weltliche churfursten inmaßen vormals bey dem whaaltag nach dem „Patrem“ inn denn seger oder sacristei, aber gleich nach der „Elevation“ ußer jetztbemelter sacristei wider inn ire stennd oder sessionen geganngenn, im Schreiben Dolfins (vgl. oben Anm. 21, 382): I tre elettori secolari con gl'altri principi della loro setta si partirno di chiesa cominciato che fu il Credo. Et pensando forse ritornare fatta la communione, ritornorno mentre si cantava il Pater noster. Talché furono presenti non solo a la communione dell'arcivescovo, ma ancora del re, che fu in publico con grandissima devotione et humiltà et non minore consolatione di tutti i buoni, und in Darstellung Amezquetas (vgl. oben Anm. 21, fol. 279'): Alsbaldt man aber das „Credo“ angefangen zu singen, seindt [die weltlichen churfursten] wieder allein abgetretten und aussen blieben biß die consummation geschehen ist, da sie wieder khommen und gegenwertig gewesen, da der newe könig communicirt. Die churfurstin zu Sachßen etc. und etliche pfaltzgräffen, so auch inn der kirchen mit der römischen khaiserin etc. gewesen, seindt auch als man das „Patrem“ angefangen gar wegkhgangen und nicht wieder hinein khommen. Haben sich dazumahl in das rathauß alhie fuhren lassen, anzuschawen die tisch und sietz, so alda vor die ksl.Mt., den neuen könig und dan die chur- und fursten zuberaittet gewesen, wie dan die hertzogin aus Bayern nach volbrachter meß dergleichen gethan.
28
Im Planungskonzept wurde von den ksl. Räten empfohlen, dass Rudolf – anders als sein Vater bei dessen Krönung 1562 – die Kommunion entgegennehmen sollte (HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 248–260, hier 256): Und ob wol sich befindet, das die ksl.Mt. die comunication, so der newgekronnt romisch khunig under der mesß thuen solle, auf erlangt indult von bapst. Hl. underlassen, so hielten doch die rath darfur, das sich ire kgl.Mt. disfalls (da anderst nicht erhebliche ursachen solches zuunderlassen vorhanden) altem heerkommen und geprauch gemesß verhalten solten. Vgl. Rudolph, Kontinuität, 393 f.
c
 ipsiusque] In der Textvorlage: ipsi utque.
d
 sis] In der Textvorlage: sit.
e
 gesungen] In der Textvorlage danach die Zwischenüberschrift: Praefatio ante elevationem.
f
 prophetavit] In der Textvorlage: proph. David.
g
 Accinge] In der Textvorlage: Accingere.
h
 femur] In der Textvorlage: femor.
i
 virtutum] In der Textvorlage: virtutem.
j
 qui] In der Textvorlage: et.
k
 ut] In der Textvorlage: et.
l
 eum] In der Textvorlage: cum.
29
Dazu ergänzend im Bericht Dolfins (vgl. oben Anm. 21, 382): La corona è d'oro con alcune poche gioie, ha una crocetta d'innanzi et una traversa pur d'oro, et attorno alcune imagini scolpite, et parole che dicono in fronte: Time Deum et regem venerato; altre di dietro: Honor regis iudicium diligit; dalla parte dritta: Ecce adiiciam super dies tuos 15 annos, et dalla sinistra: Per me reges regnant.
m
 significare] In der Textvorlage: significari.
n
 pastores] In der Textvorlage: pastoribus.
o
 tuo regimini] In der Textvorlage: tui regiminis.
p
 appareas] In der Textvorlage: apereas.
q
 at[hletas]] In der Textvorlage: at. Danach eine Lücke im Text.
r
 gestare] In der Textvorlage: digestare.
s
 gloriae] In der Textvorlage: glorias.
t
 modo] In der Textvorlage: modi.
u
 pacemque sanctae] In der Textvorlage: sancta pacemque.
v
 confirmet] In der Textvorlage: confirmare.
30
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Unnd volgendts durch den herrn Reichs marschalckhen, ob sich jemandts von irer kgl.Mt. zu ritter schlagenn zelaßen beger, ußgeruffenn.
31
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Inn welchem ampt der ksl.Mt. die erbampter alß der vonn Seltenegg mit dem appfel [das Planungskonzept nennt Waldburg als Reichserbtruchsess], herr Veitt, marschalckh zu Treichlingen unnd Schwindegg, mit dem schwerdt unnd der graff vonn Zollern [= wahrscheinlich Gf. Christoph, der in Vertretung seines erkrankten Vaters Karl I. nach Regensburg reisen sollte; vgl. Gf. Karl I. von Hohenzollern an Ehg. Ferdinand II. von Tirol (Sigmaringen, 22.9.1575): HHStA Wien, RK, RTA 52-1, fol. 473 f. Or.; präs. 30.9.] mit dem scepter gedient.
32
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Unnd ob wol unnder vil angezognen gehaltnem unnd gesungnem ampt die gaistlichen churfürsten, auch die clerisi irem ampt gmeß der röm.ksl.Mt., gleicherweiß dem new erwölten unnd cronenden römischen kinig, zu osculation unnd kißung des gesungnen evangelii, agnus Dei, pacis et benedictionis fürzutragen unnderstanden, sich aber ir Mt. gleich des ersten mals sovil mit erschütteltem unnd abwinckenden haupt (das ir ain solchs endtgegen) erwißen, habenn erstgedachte clerisi dieselb ir Mt. bey denn uberigen stuckhen offerierens unnd küßenns wegen verer unersucht gelaßenn.
33
Im Anschluss an die Krönung sollte dem Planungskonzept zufolge (HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 248–260, hier 256' f.) der Kg. als Kanoniker in das Aachener Marienstift aufgenommen werden (vgl. Stollberg-Rilinger, Puppe, 52 f.).
34
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Nachwelcher ksl. speiß ufftragung durch denn vonn Seltenegg alß erbtruchsesßen der gebrathenn, auch mit villerley tieren unnd gefligeln durchspickht ochß mit uffgesperter kuchin menigclichem erlaupt, daruß nit weniger ain (doch auch unschedlichs) haarropfenn, reißenn unnd zerren weder hievor bey dem fürgeschytten haberhauffen enndtstanndenn. Alß dann gleichfhals bey dem vor dißem ksl. unnd kgl. innsunderhaitt darzu uß demselben roth unnd weiß fließenden whein uffgerichtenn brunen beschechenn, weil sich wol vilmals begebenn, das das nach lanngem whein einschopfenn unnd fasßenn ain anderer ußgethrunckhen, item die gschier ain ander am kopf zerschmisßenn unnd zerschlagen, durch welches alles vil gutts schertz, gelechter unnd zusehenns enndtsprungen.
35
Zur Anordnung der Tische vgl. das Planungskonzept (HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 248–260, hier 258) sowie ergänzend im Bericht Amezquetas (vgl. oben Anm. 21, fol. 480): Unterhalb bemelten tieschen, eines gutten platzes weith dem khaiser gegen uber, ist gestanden ein lange taffel, daran seindt gesessen: erstlich ertzhertzog Ernst zu Osterreich etc., neben dessen f.Dlt. des pfaltzgraffen und churfursten bey Rein eltister sohn etc., darnach hertzog Wilhelmb zu Bayern, neben ihm die beide ertzhertzogen Matthias und Maximilian, dan hertzog Ferdinand zu Bayern, item ein pfaltzgraff von Neuburgkh, der dem des herzogs von Cleven töchter vermählet ist [= Pfgfn. Anna von Jülich-Kleve-Berg], ferner hertzog Barnymus aus Pommern, mehr ein marggraff von Baden, item ein hertzog aus Schlesien zur Lignitz und Briegg, und endtlich der bischoff alhie zu Regenspurgkh. Auf der andern seitten des tiesches gegen dem ertzhertzog Ernst uber, seindt gesessen: der ertzbischoff von Saltzburgkh etc., neben dem hertzog Albrecht aus Bayern etc. Ähnlich im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, fol. 36'–37').
36
Vgl. dazu die weniger ausführlichen und zum Teil abweichenden Beschreibungen im Planungskonzept (HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 248–260, hier 257 f.) und im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.).
37
Zu den vom Regensburger Münzmeister Thomas Obermeier in groszer eil geprägten goldenen und silbernen Auswurfmünzen vgl. Plato, Münz-Kabinet, Nrr. 109, 110 S. 122; Katz, Krönungsmünzen (mit ausführlichem Zitat [nach Zimermann, Urkunden, Nr. 4555 S. CLXIXf.] aus einer heute verlorenen Beschreibung eines zeitgenössischen Beobachters; dieses ist auch abgedruckt in Vocelka, Propaganda, 136); Rudolph, Reich, 461 mit Abb. 47. Auf der Vorderseite sind das Wahl- und das Krönungsdatum angegeben. Die Rückseite mit der Umschrift Consentientib. votis zeigt eine symbolische Darstellung des Wahlakts: Über einem Tisch mit sechs Kugeln, die für die Stimmen der an der Wahl beteiligten Kff. stehen, schwebt als siebte Kugel die Stimme des zum röm.Kg. gewählten Kg. und Kf. von Böhmen; vgl. dazu die Beschreibung der Auswurfmünzen in der Fuggerzeitung vom 4.11.1575 (oben Anm. 21) sowie im Schreiben Trons an Mocenigo (Regensburg, 3.11.1575: HHStA Wien, StAbt, Italienische Staaten, Venedig, Dispacci di Germania 5, pag. 158–161, hier 160. Kop.). Von den goldenen Münzen wurden 650 Stück geprägt (davon 150 Stück zum verschenkhen und verehren als Anerkennung für besondere Dienste) und eine unbekannte Anzahl silberner Münzen im Wert von 400 Silbertalern.
38
Zu den Aufgaben des Kf. von Sachsen vgl. eine im HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 10671/4, überlieferte Notiz (unfol., undatiertes Or., Überschr.: Extract des Kf. zw Sachsen ambts. Dorsv.Hd.Kf. August von Sachsen: Extracktt was eyns churfurstenn tzue Sachssen amptt, wann im eynn röm.Kg. lest seyner Mt. hoff halttenn): Wan man aus der kirchen aufs rathaus kombt, gehen seine kfl.Gn. herunder, setzen sich aufn hengst, reitten in hafern, haben das silbern maß in der handt, bucken sich vom gaul, fassen das maß vol und streichen es mit der silbern strichen, schutten es einem worin es sey. Da nimbt Pappenheim maß und strich und rucken seine kfl.Gn. wider zum rathause und gehen hinauf. Wan man wasser geben wil, so haben seine kfl.Gn. einen schwartzen stab in der handt, halten neben Pfaltzen die hantquel fur und greiffen das becken mit an. Darnach gehen ire beide kfl.Gnn. vor die kuche. Wan angerichtet, gehen die trummeter vorher, den volget der churfurst zw Sachsen mit aufgerenktem stabe und tregt Pfaltz das essen vor den andern her. Wan alle essen aufgesetzt, so gehet ein jeder churfurst zw seinem tische, setzen sich zw gleich nieder, nemen kein wasser. Nach gehaltener maltzeit begleitten sie ksl. und kgl.Mt. in iren habiten.
39
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Alßbald daruff der haber jedermenigclich erlaupt, ob welchem ain dergleichen rauffenn, schlachen, stosßenn unnd werffen (doch ohnne daruß endtstandner leibs schedlichaitt) ervolgt, das ir ksl. unnd kgl.Mtt., auch die churfürsten sich ann die fennster zelegenn unnd dem schertz zuzesehen verursacht wordenn.
40
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Ebenmeßig ain jeder weltlicher churfürst sein ampt nach innhalt merberüerter guldin bull, alß der churfürst vonn Branndennburg, ertzcamerer, mit dem hanndtwaßer, gleicher gstalt der churfürst vonn Sachßen inn darraichung des hanndttuchs, also der pfaltzgraf bey Rein inn fürtragung der speiß unnd ersthochermelter churfürst uß Sachßenn in vorgeeung dises ufftragenns mit ainem staab, ire ampter erstattet.
41
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Bey welcher malzeitt hertzog Jorg Hanß pfaltzgraff das fürschnitt ampt bey der ksl. unnd kgl. tafel verweßenn. So ist die ksl. wie auch die konigclich cron sampt anndern klainotern, weil die malzeitt gewest, uff der ksl. taffel gestanndenn unnd gelegenn. Gleicher gßtalt habenn die erbampter aber, alß wie hie obenn vermerckht, der vonn Seltennegg mit dem apfel, herr Veitt, erbmarschalckh, mit dem schwerdt und Zollern mit dem zepter, wie auch her Cristoff Ulrich, erbmarschalckh, der kgl.Mt. mit dem königischen, vonn der statt Aach gebrachtenn schwerdt inn der schaiden gediennt. Dann, bey mer anngezogner ksl. malzeitt hatt her Connradt, Reichs marschalckh, bemelte seine zwen vettern, die marschelckh, umb deßwillenn zu den vor angezaigten dienungen annstellen müeßenn, sintmal er mit aller hannd geschefften zu ordenntlicher verrichtung diß hochannsichtigen werckhs und aperats beladen gwest. Innsunderhaitt weyl im sein gnedigster churfürst uß Sachßenn, nachdem ir kfl.Gn. denn ersten gang mit dem stab vor den ksl. unnd kgl. speißen verendet, berüerten stab zum vorgeen der weittern ufftragenden speißenn ubergebenn, wie er dann den nachgefolgtenn ksl. unnd kgl. trucksesßenn (welche alle grafen unnd freyhern geweßen) unnd uffgethragnen speißen mit merbemeltem ksl. stab wie auch, alß hernach volgt, der ksl. unnd kgl.Mtt., auch denn Kff. vonn dem rathauß in das ksl. palatium vorgeganngen.
42
Reichserbschenk war Heinrich I. von Limpurg-Schmiedelfeld (1534–1585; Europäische Stammtafeln, N. F. XVI, Tafel 139).
43
Wahrscheinlich eine Verwechslung mit den Gesandten aus Aachen, die laut Planungskonzept ebenfalls hier sitzen sollten. Die am 17.10.1575 ausgestellte Einladung Maximilians II. an die Stadt Köln (und gleichlautend an die Stadt Frankfurt: HHStA Wien, RK, WuKA 4, fol. 232' f. Kop. Druck: Schneidt, Geschichte, 455 f.) war erst am 1.11. dort eingetroffen, so dass keine Kölner Gesandten anwesend waren; vgl. Höhlbaum, Buch Weinsberg II, 311, Anm. 1; Bergerhausen, Köln, 53. Es konnten daher auch keine Belege gefunden werden für den von Haagen, Geschichte Achens II, 161, erwähnten Streit, der zwischen den Abgesandten von Köln und Aachen um die Teilnahme und den Vorsitz beim Krönungsmahl entstanden sein soll.
44
Dazu ergänzend im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Solich ksl. unnd kgl. mallzeitt hatt sich vonn mittag ahnn unngefarlich biß abenndts zu 4 uhren geweret unnd verzogenn. Da sy nun ir enndtschafft erraicht, haben die gaistlichenn churfürsten innhalt der guldin bull vor der ksl. tafel das „Gratias“ gesprochenn. Item der curfürst uß Sachßen seinen cepter unnd staab von dem Reichs marschalckhenn zu dem diennst wider genomen unnd empfanngen. Also ist auch uff solchs der ksl. unnd kgl.Mtt. vonn dem churfürsten zu Branndenburg das hanndtwaßer wie vonn dem churfürsten vonn Sachßen das handt thuch gepürlich gegebenn unnd geraicht, desgleichenn iren majestetten vonn allen curfurstenn annder mer gezimende reverentzenn erzaigt wordenn.
45
Dazu ergänzend im Bericht Amezquetas (vgl. oben Anm. 21, fol. 480 f.): Und diß ists alles, so sich bey der crönung begeben; khein ander khurtzweill weder von tantzen noch turniren oder dergleichen ist nicht geschehen. Und im Bericht Pappenheims (vgl. oben Anm. 21, unfol.): Vor unnd nach solcher königclicher chronung, besunders aber hernach vonn der ksl.Mt., auch denn churfürsten gantz costliche gastungen unnd banckhett hin unnd wider, sunders aber vonn herztog Albrechten uß Bayern dermaßenn ains gehalten, das dabey onne die bellaria [= Nachtisch] oder opß und confect ob die 400 speißenn uff- unnd fürgesetzt worden.
1
Bezug auf Kap. II, Abs. 4 der Goldenen Bulle (Fritz, Goldene Bulle, 54 f.).