Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Lange und enge Beziehungen zwischen Bayern und Württemberg, sein intensives Engagement zugunsten Hg. Albrechts von Bayern im Landshuter Erbfolgekrieg, Hoffen auf Unterstützung durch Hg. Wilhelm im Fall einer Rückforderung an Württemberg gefallener pfälzischer Gebiete durch Kurpfalz; [2.] Vertrauen auf die Unanfechtbarkeit dieser Gebietsgewinne; [3.] Verweigerte Belehnung Kf. Philipps von der Pfalz auf dem Konstanzer Reichstag; [4.] Erneutes Scheitern des kurpfälzischen Belehnungsgesuchs auf dem Augsburger Reichstag; [5.] Sorge um den Fortgang der Belehnungsangelegenheit nach dem Tod Ks. Maximilians, Hoffen auf die Unterstützung durch Hg. Wilhelm; [6.] Skepsis gegenüber der geplanten neuen pfälzisch–bayerischen Eheverbindung angesichts der alten Freundschaft zwischen Bayern und Württemberg, Negation einer Pflicht zur Besitzrückgabe an Kurpfalz; Bereitschaft zu friedfertigen Beziehungen zum Kf. von der Pfalz; [7.] Bitte um sorgfältiges Erwägen dieser Überlegungen.

Stuttgart, 7. Juni 1510

München, Geheimes HausA, Korrespondenzakten 580/1, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (Kanzleivermerk unter der Adresse: Wirtenberg des pfalzgravischen heirats halben Ao. 1510).1

[1.] Gruß. Hochgeporner F., fruntlicher, lb. swager, pruder und oheim, uns hat der edel, eur lieb vormunder, rat und diener Johann von der Leyter, H. zu Vinzenz und Bern [= Verona], ain credenz sampt einer instruction [Nr. 277] behendigt, damit eur lieb fruntlich erbieten zu erkennen geben. Daz wir dann mit sonder dankbarkeyt verstanden, mit glichem erpieten hinwider zu tun willig sind. Achten es muglich und halten dafur, daz wir beydersidtz in betrachtung unser swägerschaft, fruntlich verträg, eynung und herbracht, bewisen guttat und fruntschaft, so eur lieb und unserm vater loblicher gedechtnus2wir von beiden teyln ainander erzögt, daz alles vermög, zugeb und nit vergessen soll werden und daz wir ainander mit rechten, steten, waren trüwen mainen, haben, halten und furdern sollen und ainander nit verlassen werden, daz auch unser beider abschid, dergestalt mit unsern leiben, landen und guten gegenainander zu tun, gewesen und des gegen euwer liebe noch nit zwyfel tragen. Und darumb das eur lieb zu lob, ern und wolfart erschiessen möcht, sehen wir gern, wollten daz ungespart unsers vermögens mit willen furdern. Haben auch dem glich mit den werken gegen eur lieb und unserm vater loblicher gedechtnus und dero Ft. ungespart unsers vermögens lyb, land, leut und gut getan und ob den 400 000 fl. sampt unser landschaft schaden genomen des vergangen kriegs3 zwifelhaftigs sigs, auch herzlich und uf das truwlichst yngesetzt, sein lieb allenthalb mit rat, hilf und bystand also gefurdert, selb gewer, bürg und schuldner worden, unser land versetzt, ander in den krieg pracht und zogen und mögen in warheit sagen, daz wir und unser rät mer vlyß ankert haben, dann wer die sach unser selbs allein aigen gewest, dafür wir die gehapt. Achten auch, das Gott und wir uwers vaters seligen [Hg. Albrecht IV.] zufallenden, eroberten lands, von Hg. Jörgen herrürend, by den meysten geholfen und getruw bystender gewesen. Haben uns des gehalten, wie wir ainander vilfaltig schuldig, daz wir dehein entlich bericht annemen, alle partyen weren dann gericht, sind auch des erpietens alzyt erfunden worden, mit den werken zu tun urbutig gewesen, daz uwer und unser vater dehein bericht solle uf- oder annemen, dann so seiner lieb loblich, brachtlich, nutzlich und gefellig sein werd. Darzu wollen wir truwlich helfen und ungespart leibs und gutz in nit verlassen. Und haben siner lieb in dem vergangen krieg nie ichtzit abgeschlagen, so er an uns begert hat, daran gelegen ist, und wenig versorgnus begert, sonder des, so sein lieb uns furgeschlagen, benügen lassen und uns getröst und versehen, wie jetzo zu eur lieb uns ungezwyfelt auch getrösten, wa die Pfalz über kurz oder lang wider uns sollt sich enbern oder understen, des eroberten wider zu irn handen zu bringen, alsdann irs vermügens das zu wenden, wie wir dann vilvaltig gegenainander verschriben und zu tun schuldig sind.

[2.] Nun haben wir uns versechen und anders nit wissen gehapt, dann daz der vergangen krieg entlich gericht sollt sein und wir deshalben, so sich darin begeben, auch gericht, entlich vertragen und ichtzit wider zu geben schuldig sein sollten, in ansehung, daz es ein volziehung mit dem swert gesprochner urteyl gewesen wider die frevenlichen ungehorsamen mit aucht, aberaucht und verachtung der meystet ains röm. Kg. Und also uf des begern und handlung ainen cristenlichen krieg gehalten, der mit erklerung des geprochen landfriedens, daruf processen gangen und zu mer sicherheit uns und andern helfern von ksl. Mt. brief und sigel geben, daz wir umb alles das, so wir in disem krieg erobern, jemands inner- oder usserthalb rechtens antwurt zu geben, nit schuldig sein sollten, auch das erobert zu ergotzlicheit, zum teil unser erliten schäden und costen behalten, daz auch ksl. Mt. den widerteyl oder sein erben nit zu gnaden nemen oder restituiern, dann das erobert sye den helfern vorbehalten und usgenomen. Darzu soll sich die widerpartey und ir erben mit iren brief und sigel verzyhen, gegen uns und andern helfern nymermer anforderung zu tun.

[3.] Fruntlicher, lb. pruder, das ist nit allein unser, sonder eur lieb und aller deren, so uns hilf schuldig sind, swert und rechte gegenwör und bestendiger trost und hilf gewest, damit wir künftiglich nit angefochten, in wyter krieg, ufrur, costen, schäden oder unwillen yngefürt werden sollten, und hat daz ksl. Mt. macht, fug und recht gehapt, zu handhabung des Reichs oberkeyt, irer gesprochen urteyl und volziehung irs cristenlichen kriegs und straf der ungehorsamen. Haben uns anders nie versehen, diser behelf sollte uns von jemands, so ksl. Mt. lob, eer und wolfart, desglichen und eur lieb, unser und aller kriegsverwandten, sonder deren, so eur lieb und unsers vaters party gewesen, abgestellt oder darin verhinderung getan oder joch sust die, so zu der erberkeyt geneigt weren, wider brief und sigel nit raten werden, sonder so die klar, luter und kein zwyfel hetten, dann wir uns der nit begeben noch verzigen haben, zudem kein vertrag die hingenomen. Dann wir und unser vetter, der Landgf. [Wilhelm d. M. von Hessen] loblicher gedechtnus, die von Nürnberg oder ander pundsverwandten keinen vertrag angenomen haben dann mit vorbehaltung usgangner execution, processen und gegebner brief und sigel. Daz uns ksl. Mt. müntlich zu Cöln4 in bysin Kff. und Ff. zugesagt hat, auch daz gnediglich unz uf disen tag volzogen, dem alten Pfalzgf. [Kf. Philipp] nit gelichen. Und ist da durch eur lieb und unsern vater loblicher gedechtnus uf dem reichstag zu Costanz mit andern pundsverwandten mit ksl. Mt. gehandelt, nachdem Kff. und Ff. ir Mt. gepeten haben, die Pfalz zu belehnen, dawider gehandelt und egemelt brief und sigel angezögt worden. Hat ir Mt. gn. antwurt geben, sie syen ir Mt. in frischer gedechtnus, wollen dawider nit handeln. Also ist der Pfalz uf dis zyt ir begert regalien, die doch in aucht und publitiert und meniglichem anzugrifen erlaupt sind gewesen, nit gelichen.

[4.] Nun mag die ksl. Mt. ir die wol lihen, doch das uns unser brief und sigel, derglichen andern pundsverwandten och volzogen werden, damit kunftiger krieg verhüt werd. Die möchte wol beyde miteinander besteen, wo anders die Pfalzgff. zu ruw komen und kunftig ufrurn und emberung wollte vermiten seien. Eur lieb mögen aber wissen haben, wie beid Pfalzgff., geprüder [Kf. Ludwig von der Pfalz und Pfalzgf. Friedrich], begert und strenglich bey ksl. Mt. durch etlich stend des Reichs angehalten haben, inen ire lehen zu lyhen, das ouch ksl. Mt. dise usgangen brief und sigel angezogt hat zu verhinderung der lehenschaft. Daruf an die stend des Reichs begert, ir darin zu raten. Die erstlich also geraten, daz ksl. Mt. in ratschlag geworfen, ob die onangesehen ir usgangen brief und sigel das tun mög. Ist nachmals geratschlagt [Nr. 326]. Aber unser rät und denen wir bevelh geben haben, ob der handel uf die ban komen würd, daz zu verhindern, haben nach irem vermögen mit hilf des hus Österrich und Hessen rät, so glichlutend brief mit uns haben, sovil erlangt, daz bey ksl. Mt. der handel in irer Mt. treffenlichen ratschlag geworfen, daselbs an rat erfunden, uns unser brief und sigel zu volziehen schuldig sein. Darumb dann der handel mit der lehenschaft der Pfalz gestürtzt unz [= bis] uf zukunftigen reichstag. Mittler zyt etlich commissarien verordnet sollten werden, die sachen gutlich hinzulegen. Wer aber unser oder ander eur lieb vaters helfer party gewesen oder dawider, ist uns unverborgen, was disputation darin gehalten, ob der usgangen process und krieg bestendig, die und ander verträg und brief kreftig. Und finden neben dem allem, das diejhen, so eur lieb vater im leben widerwertig gewesen, groß hilf und rat wider in getan, noch des gemutz und willens nach dem tod sind und wollten gern uns zu schaden andern mit dem unsern, so wir mit darstreckung libs, land, lüt und gut uf das höchst mit grosser sorgfeltigkeyt erlangt, zu hilf komen. Daz wir gegen inen nit verschult, sonder engelten, der wir muglich geniessen sollten.

[5.] Unser will ist aber anders, dann diewyl uns daz by leben ksl. Mt. und, so der handel noch nuw ist, in frischer gedechtnus geschicht und der widerteil jetzo umb hilf sucht, mit fruntschaft, aynung und anderm sich zu sterken understet, villicht wider uns und ander, so im schaden sollen zugefügt, da vater in des Bapsts bann und des Ks. ungehorsamy gewesen und unser beyder vater, uns und ander zum krieg und genomen schaden gepracht und yngefürt und wir als der gehorsam Bapsts, Ks. und des Reichs erfunden mit so merklichem darlegen und mancherley helfer alles eur lieb und irem Ft. zu nutz gehandelt, was wollt geschehen, so ksl. Mt. (das Gott lang verhüt) mit tod abgangen, ir sachen villicht wenig wollten verantwurten oder etlich understeen, die anzufechten, wie dann zu Augspurg geschehen, und sich die widerpartey gesterkt und also geschickt mit fruntschaft und ander weg und uns unser helfer absterben und in ander weg möchten empfallen? So ist auch eur lieb uns vilfaltig hilf schuldig, on zwyfel, da werde nit mangel erfunden, sich nit undankbar erschinen lassen, dann wir von eur lieb vater und eur lieb wegen, der es och irm Ft. zu vil gutem erschossen hat, in disen krieg komen sind und an keinem ort mangel erlassen, mer getan, dann wir schuldig gewesen. Anders mag uns mit warheit nit zugemessen werden. Und ob eur lieb und dero vater uns ain somma geltz zugesagt und verschriben hat, achten wir, daz wol fur ain fruntschaft anzunemen wer, daz, so wir bar usgeben, stuckend und uf borg noch zur zyt mit unserm merklichen schaden angenomen haben. Und ob wir daneben etwas gewunnen, so mag doch by anderthalbhunderttusent fl. daz dahin nit reichen, so wir und unser landschaft usgeben oder darob erlitten haben, uber daz, so wir an gelt und geltzwert gewonnen und uns geben wirt. Daz ist unser gewin und öwiger nachvolgender zank und unwill.

[6.] Lb. pruder, wiewol wir eur lieb mit fruntschaft, eynung und in vil weg zugetan und verwandt sind, achten wir doch den weg by der hochsten auch einen, daz wir so truwlich, eur lieb und unser beyder vater zusamengesetzt und uns nit versehen, so er in leben beliben, daz er sich jemands uf ertrich wider uns oder unser Ft. hetten lassen gewögen, weder umb hyrat, fruntschaft, miet, gab oder gelt, sonder uns und unser Ft. groß, hoch und wolgeacht bedacht und betracht empfangner guttat und eingenomen dienst und uns allen versienten frunden furgesatzt, sich auch mit jemands ingelassen mit fruntschaft, eynung oder ander weg, der wider uns ist und sich understet, das, so unser ist, zu erobern. Wurdet, ob Gott will, lichtsam nit zugan und sonder mit denen, wider den unser lib, land, leut und gut siner lieb und dero Ft. zu nutz uf das truwest geprucht haben. Achten auch wol, wa sich eur lieb bey irn vormundern und all räten, die vil diser sachen kundigung haben, erfarn, es werd also bey inen erfunden. Wir wollten och ungern mit jemands, so siner oder eur lieb widerwertig gewesen, jetzo oder mit der zyt understanden, fruntschaft zu suchen oder zu machen, haben. Derglichen versehen wir von eur lieb, gegen uns des gemütz und willens auch sein. Es ist wol zu bedenken, daz nit ain frund gesucht und damit zwen verlassen werden. Und ob eur lieb furgehalten, das hus Beyern zusamenzubringen mach vil frucht, hat by uns nit mangel, daselbs fruntschaft zu suchen und machen. Weißt eur lieb mit irn räten wyter zu bedenken, dann wir anzogen mogen. Daz aber eur lieb uns und Pfalz so in diser irrung, der wir uns warlich nit versehen haben und erst nach unserm abschid zu Augspurg begeget, indem der heyrat eur lieb sollt furnemlich yngefallen sein, uns beid zu frunden mog behalten und dannocht ir lyb und gut wider die Pfalz zu uns setzen und ir und unser swester also hingeben, daz möcht, wa die sach zu ufrur komen, mer zerrittung dann merung der fruntschaft bringen. Wa wir aber entlich mit der Pfalz vertragen, als wir verwent gewesen oder noch wern, were by uns aller guter will erscheint, dann wir der Pfalz zu tun nichtz schuldig, sonder die uns noch kleinet und silbergeschirr, von unserm vetter Hg. Eberharten herrurende, vorhelt und dann unser anher [Gf. Ulrich V. von Württemberg] zu Heidelberg im stock ob mit hundert Gff., ritter und knechten gesessen, wiewol in gehorsamy Bapsts und Ks. er und sie nidergelegen, die Pfalz [= Kf. Friedrich der Siegreiche] in Bapsts bann und Ks. aucht gewesen. So unser anher erledigt werden wollen, hat sein lieb 100 000 fl. zu schatzung müssen geben, darzu sich wol 40 000 fl. verzygen.5 Ist im uber 160 000 fl. sust schaden daruf gangen. Aber jemands hat im oder sinen erben nichtz widergeben wollen. Warumb sollten wir etwas widergeben und an daz ort, da man uns gern land und leut hinzogen hett und vil jar her alle beswerd zugefügt hat? So ist es die gruntlich warheit, wie wir anzögen, wissen uwer furmunder der merteil und noch noch vil ander, auch fromer, dapfer, redlicher lut. Darumb haben wir daz eur lieb, darzu unser sonder hoffnung stet, nit wollen verhalten, allein, diewyl die nit by allen hendeln gewesen, die und ir furmunder, ob inen etwaz durch vile der gescheft empfallen, erinnern, daz mögen bedenken und zu frischer gedechtnus füren und was gut sy, eur lieb zu lob, eer und wolfart dienlich, daz furnemen, unser damit nit vergessen, alz uns nit zwyfelt. Dann ye unser gemüt ist, sich fruntlich und gutwillig ungespart unsers vermogens mit eur lieb zu haben und zu halten und unser lib, land und gut zu ir zu setzen und in nöten nit verlassen. Daruf wir uns versehen, derglichen genzlich von eur lieb herwider zu uns. So stet unser will oder gemüt nit so verbittert wider die Pfalz, wa die genzlich und mit herzen mit uns wollt gericht sein, daz uns widerfaren lassen, so uns zustet, auch gute nachpurschaft haben und halten, unser fruntlicher vetter sein. Das wollten wir hinwider mit fruntschaft och tun, ir aller liebden mit ganzen truwen meinen, aber kein fruntschaft koufen mit gelt oder gut, dann wir nichtz hinus wollen geben, gut oder gelt, fur daz erobert. Deshalb es nit comissarien oder tedinger bedarf, und viengen den handel beydersidtz nit mit widerwillen oder zank an, sonder [mit] guten, fruntlichen, nutzen diensten. Daz brecht gute, bestendige fruntschaft. So mochten wir der Pfalz wol gunden, das die noch ein Ft. uberkomen möcht. Darzu, wa wir mit fugen künden, wollten wir helfen. Aber daz unser daby zu behalten, achten wir, es werd uns niemands verargen. Dann usserthalb des, so wir von eur lieb wegen gehandelt und der kleinet und silbergeschirr halb, wie obstet, wissen wir nichtz mit der Pfalz spennig zu sind.

[7.] Das alles ganzer, fruntlicher, getruwer, pruderlicher meynung eur lieb wir nit haben wollen verhalten, die uns diser langen schrift verzyhen. Wir haben disen handel so groß und dapfer. Ist eur lieb, uns und allen denen, so beydersidtz uns gutz gunden, vil daran gelegen, mit wenig worten nit mogen zu erkennen geben. Er geet uns nit klein zu herzen. Achten, eur lieb werd mit iren furmunder daz ouch also truwlich und herzlich versteen und also handeln, damit nit spate ruw in handel ynfall und onwiderbringenlichen schaden gepern möge. Wannt wir dann eur lieb fruntschaft und pruderliche truw und lieb alz unserm fruntlichen, lb. swager, pruder und oheim und irn firmundern, auch gemeiner landschaft frundschaft, guten und gn. willen mogen erzogen, finden ir uns ganz willig. Achten es dafür, wa unser allergnst. H., der röm. Ks., aller handlung, zu Augspurg yngefallen [und] in disputation komen, ir Mt. und daz hus Osterrich betreffend, den wir gutz gunden, gewißt und beducht, villicht were der sach wyter nachgedenkens geben und mit der zyt, wie wir hoffen und anzögt, wa sich gepurt, wyter handlung geschehen. Doch weyßt ir Mt. und eur lieb in dem und grosserm wol zu handeln. Dem wir billich volg tun sollen, wie uns wol ansteet. Datum Stutgarten frytags nach Bonifacii Ao. etc. decimo.

Anmerkungen

1
 Zu diesem Schreiben vgl. Marth, Dynastische Politik, S. 184f.
2
  Hg. Ulrich war seit 1498 mit Hg.in Sabine von Bayern, der Tochter Hg. Albechts IV., verlobt. Deshalb bezeichnet er letzteren hier als seinen (verstorbenen) Vater (recte: Schwiegervater). Die Hochzeit des Brautpaares fand am 2. März 1511 in Stuttgart statt. Vgl. Marth, Dynastische Politik, S. 173, 184-189.
3
 Der Landshuter Erbfolgekrieg.
4
 Gemeint ist im Rahmen des Reichstags 1505.
5
 Zur Gefangenhaltung Gf. Ulrichs von Württemberg durch Kf. Friedrich von der Pfalz 1462/63 vgl. Fritz, Ulrich der Vielgeliebte, S. 265-281.