Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Pläne zur Verhängung der Acht gegen Stände, die bislang den Wiederbeitritt zum Schwäbischen Bund ablehnen; [2.] Sein eigenes Engagement zugunsten des Bundes.

Innsbruck, 12. Mai 1512

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII 393, fol. 314, Orig. Pap. oder Kop.

Gruß. Edlen, gestrengen, besonder lb. schwager und freund, ich hab euer schreyben [liegt nicht vor], welicher gestalt euch yetz von hof mandat zukomen, das ir euch auch in craft derselben versehet, das der pundstag sein furgang gewynn und die stet daruf gehorsamlich erschein[en] werden und ich zu beschluß derselben handlung uf solichem tag auch erschein[en] und an hof schreyben sulle, damit ksl. Mt. ain gemain mandat ausgeen hett lassen, welh sich uber dise ausgangen mandat noch in disen pund ze komen widern, das die dann, wie es vor auch angesehen, in die acht erkennt würden etc., neben anderm euerm anzaigen vernomen. Und verkünd euch, das mir solichs gleycherweys wie die mandat ausgangen und euch zugeschickt sein, das auch H. Degen Fuchs, zu solichem tag zu ziehen, uf neus verordnet, zugeschriben worden und das mein gn. H. von Gurk und Serentin uber iren fleys, so sie gehapt, den artikel der acht bey ksl. Mt. nit erlangen mugen. Sy wollen aber deshalben noch fleys tuen und was in begegnet oder wie die handlungen mit Wirtemperg und Brandempurg gestellt würdet, mir das in kürz verkünden.

[2.] Mir ist dabey aber nit befolhen worden, das ich uf solichen tag ziehen oder ichtes handeln sulle. Solt ich dann für mich selbs ausserhalb bevelch ksl. Mt. zu solichem tag komen, moget ir ermessen, in massen ich euch das vor auch zu versteen geben hab, ob mir das gebüret. Darzu pin ich diser zeyt in mein selbst sachen mit gescheften so hoch beladen, das mir solichs, so mir das bevolhen, beschwerlichen were. Ich will aber uf des gedachten von Serentin und Gurk anzaigen noch etlich tag warten und was mir deshalb fur leutern oder grüntlichen beschaid zukompt, will ich euch verkünden. Dann ir mir glauben solt, was ich zu beschluss desselben bunds, zu erhaltung fridens von gemains nutz wegen helfen, furdern und handeln kunnde, das darinnen erschieslichen were, das ich solichs mit willen und gern tun. Soferr euch dann für gut ansehen wollt und des berürten beschaids dest baß erwart, das solicher tag uf ain monat erstreckt würde. Das hab ich euch uf euer begern im pesten nit wollen verhalten. Datum zu Ynsprugk am 12. tag May Ao. etc. 1500 und im 12. jarn.