Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Köln, 31. August 1512

Würzburg, StA, Standbücher Nr. 734, o. Fol. Kop. (Überschrift: Erbietung der würzburgischen rete gegen Gf. Wilhelm von Henneberg).

Ks. Maximilian möge seine eigenen Gelehrten und diejenigen der Reichsstände darüber beraten lassen, ob Bf. Lorenz von Würzburg aufgrund bloßen Verneinens durch Gf. Wilhelm von Henneberg-Schleusingen tatsächlich verpflichtet ist, mit dem Geleit stillzustehen oder es in andere Hände zu geben, obwohl er es seit Menschengedenken in Besitz und Gebrauch hat, während Gf. Wilhelm selbst zugibt, es nicht zu auszuüben. Daß eine derartige Verpflichtung für Bf. Lorenz nicht besteht, ergibt sich sowohl aus den im Rahmen der Hammelburger Schiedsverhandlungen vorgelegten Akten als auch aus den in Trier eingereichten Schriftstücken. Es möge auch geprüft werden, ob eventuelle Lehensbriefe Gf. Wilhelm wirklich als Inhaber des Geleits ausweisen. Sollte der Ks. zu einem Ergebnis kommen, das der Auffassung Bf. Lorenz’ widerspricht, werden sie diesen darüber informieren. Er wird sich dann sicherlich gebührend verhalten.