Deutsche Reichstagsakten, Reichsversammlungen 1556 – 1662 Der Reichstag zu Regensburg 1556/57 bearbeitet von Josef Leeb

Textvorlage: Nürnberg, fol. 325–326.

Koadjutorfehde in Livland: Durchführung der sofortigen Vermittlungsgesandtschaft nur durch Pommern und die kgl. Kommissare.

/325/ (Nachmittag, 3 Uhr) Städterat. SR wartet auf eine Bekanntgabe der höheren Stände.

Um 6 Uhr nachmittags erscheinen der Mainzer Kanzler und weitere Verordnete von KR und FR im SR und teilen mit: /325 f./ Kg. fordert eine Stellungnahme der Reichsstände, da Hg. Heinrich von Braunschweig die Teilnahme an der sofortigen Gesandtschaft nach Livland ablehnt. KR und FR haben dazu beschlossen1 : Die Benennung eines anderen F. anstelle Hg. Heinrichs ist zeitaufwendig und wenig weiterführend, da man nicht weiß, ob der Benannte die Gesandtschaft übernehmen würde. Deshalb soll Kg. empfohlen werden, /325’/ dz es ir kgl. Mt. bey derselben abgefertigten commissarien unnd den hertzogen zu Pommern besteen liessen unnd dz es an denselben genugsam unnd weyterer benennung anderer fursten oder stende von unnoten sein sollte. Unnd dz ir kgl. Mt. daneben bedacht sein wollten, dz die annder verordnung2 inns werck gericht unnd dz ir Mt. dieselbig alß ein romischer konig nach gelegenheit der sachen auch furgen liessen.

/326/ Köln antwortet für SR a : Wenngleich SR nicht über die derzeitige Beratung dieser Frage informiert war, schließt er sich KR und FR anb.

Anmerkungen

1
 Vgl. Würzburg, fol. 223’ f. [Nr. 195].
2
 = die der Sofortgesandtschaft folgende Friedenskommission im Reich. Vgl. die Replik des Kgs. [Nr. 518], fol. 102 f.
a
 antwortet für SR] Augsburg (fol. 117’) differenzierter: Die Antwort, vorgetragen von Köln, erfolgt gleichwol one unnderrede [des SR].
b
 an] Augsburg (fol. 117’) zusätzlich: Der Kölner Gesandte bemerkt, SR sei für 3 Uhr ohne Angabe von Gründen einberufen worden und habe bis zu dieser Stunde abgewartet, ohne den Beratungsgegenstand zu kennen. Der Mainzer Kanzler erklärt hierauf, er hetts furwar vergessen, das ers inen nit angetzaigt, und bittet, dies zu entschuldigen.