Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Anmerkungen

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 Der Bischof wandte sich mit einer mut. mut. gleichlautenden Supplikation auch an den Kaiser. Vgl. die undatierten Kopien Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 219r–223v und Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/03, Reichsstand der Bff. von Meißen, Merseburg und Naumburg [...] 1512–1549, fol. 99r–104v. Vgl. auch Rom AVat, Armadio LXIV, vol. 9, fol. 306r–308r (lat. Übersetzung, Kop.); Regest mit Ausz.: Gersdorf, Ernst Gotthelf (Hrsg.): Urkundenbuch des Hochstifts Meißen, Bd. 3., Leipzig 1867 (Codex diplomaticus Saxoniae regiae 2. Hauptteil Bd. 3), Bd. III, Nr. 1422, S. 362.
2
 Die Supplikation wurde den Reichsständen am 23. April 1541 eingereicht, vgl. das Mainzer Kurfürstenratsprotokoll zum Reichstag in Regensburg ad 23. April 1541 [Nr. 65].
3
 Vgl. Christoph von der Strassen an Bf. Johann von Meißen und Bf. Sigismund von Merseburg, Speyer, 1539 Juni 16, Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1407, S. 351–352. Vgl. auch Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Hg. Heinrich von Sachsen an den Kaiser, o. Ort, 1540 Dezember 3 [Nr. 420].
4
 Vgl. Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Bf. Johann von Meißen, 1539 August 21, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/05, Gebrechen zwischen [...] Sachsen [...] Meißen 1540–1542, fol. 180r–180v (Kop.): Die Beschwerde des Bischofs über die Ausschreiben, die er in Stolpen, Bischofswerda, Wurzen und Mügeln hat anschlagen lassen, ist unberechtigt. Der Bischof hat dazu durch die beschickung der nechsten reichsversamlung gegen Worhmbsgenügend Anlass gegeben. Wenn er, der Bischof, auch Kaiser und Reich mit aiden verwandtsein mag, so folgt daraus nicht, dass er auch Anspruch auf Reichsstandschaft hat und sich von den kursächsischen Landständen absondern darf. Die in dem Ausschreiben erwähnten Maßregeln sind noch glimpflich. Da der Bischof den geforderten Abtrag ablehnt, ist ihm nicht gelegen, die Sache, wie vom Bischof vorgeschlagen, vor den Kaiser zu bringen. Der Bischof mag, wenn er will, ruhig beim Kaiser klagen. Vgl. auch Hg. Heinrich von Sachsen an den Rat der Stadt Meißen, Marienberg, 1539 August 8, Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1410, S. 353–354 und Bf. Johann von Meißen an Kg. Ferdinand, [1539 August], Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1411, S. 354–355.
5
 Vgl. den Vertrag Bf. Johanns von Meißen mit Kf. Johann Friedrich von Sachsen und den Hgg. Heinrich und Johann Ernst von Sachsen, Meißen, 1539 Juli 14, Merseburg DomstiftsA, V, III, 24, fol. 17r–17v (Kop.): Es wird vertraglich vereinbart, das wir und unsere nachkommende Bff. zu Meissen zu keinem reichstage ader, do ein versamlung der reichsstende von des hl. röm. reichs deutzscher nation wegen beyeinander sein wirdet, ob wir gleich darzu auch beschrieben und erfordert wurden, nicht kommen noch die unsern schicken, sondern wir und unsere nachkommende sollen von der erforderung und beschreibung, die uns zukommen wurde, iren Gn. und derselbigen erben und nachkommen furderlich anzaigung thun. So wollen ire Gn. verpflicht sein, uns und unsere nachkommen bey der ksl. Mt. und dem reich zu entnehmen und schadloß zu halten, wie wir des dann von iren Gn. revers entpfangen. Es haben auch ire Gn. den geforderten abtrag hiruf gnedigklich fallen lassen, des wir unß gegen iren Gn. freuntlich bedancken. Und haben des zu urkund unser insigel an diesen brief lassen hengen. [...]. Dem Vertrag fehlte allerdings die formelle Zustimmung des Domkapitels von Meißen, das, wie der Bischof angab, nicht vollzählig versammelt werden konnte. Bf. Johann versprach aber für seine Person, seine im Vertrag gemachte Zusage einhalten zu wollen, und bat, es dabei zu belassen, vgl. Bf. Johann von Meißen an Anton von Schönberg und Hans von Schleinitz, Stolpen, 1539 Juli 20, Merseburg DomstiftsA, E III 6, fol. 42r–43v (Kop.), gedruckt unter dem falschen Datum des 21. Juli 1539 bei Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1409, S. 352–353. Der dann tatsächlich ausgefertigte Vertrag vom 25. September 1539, der auch den Vorbehalt der Klage vor dem Kaiser enthält, ist ebenfalls bei Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1413, S. 356 gedruckt. Zum Konflikt um die Reichsstandschaft des Hochstifts Meißen seit 1539 und auf dem Regensburger Reichstag 1541 vgl. Lobeck, Das Hochstift Meißen, S. 131–148 und S. 167–179.
6
 Von hier an weicht der Text der an den Kaiser gerichteten Supplikation, Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 219r–223v, etwas ab. Er lautet fol. 223r–223v: Und gelanget demnach an euer ksl. Mt. mein underthenigst bitten, sie geruchen, denselben Kf. und F. tzu Sachsen dahin tzu weisen und tzu halten, das sie mich an meyner session und reichsstandt uf diesen und andern konftigen reichs- und versamlungstegen ungeirret, auch mich und mein stift bey den furstlichen standt, regalien, rechten und freyhaitten bleiben, mein person des abgedrungen vertrag und verschreibung, welche doch anedas ahn ihn selbs nichtig und unbundig sein, tzu erledigen und hinfuro mich, meine nachkommen und stift und desselben underthanen und verwanthen mit solchen und dergleichen gewaltigen thatten unbeschwert tzu lassen, damit ich als ein gehorsamer furst bey meinen gebhurenden furstenstandt, rechten und freihaitten bleiben und eurer ksl. Mt. und dem hl. reich geburlichen gehorsam leisten moge. Das wirt eurer ksl. Mt., tzudem, das es gerecht, gotlich und billich ist, bey Gotte dem almechtigen verdienlich, auch bey den stenden des hl. reichs hoch rhumlich sein. So will ich, es umb euer ksl. Mt., das der almechtig Gott in gluckseliger, langwiriger gesunthait und regierung tzu friesten genediglich geruche, mit meynem gebett gegen Gott dem almechtigen und sonst umb euer ksl. Mt. in aller underthenigkait tzu verdienen, alle tzeit willig und gehorsam erfunden werden.  – Ebd. findet sich fol. 222r folgende Einlage: Ein mandat an Kf. tzu Sachsen, das er sich kainer gebottmessigkait, ins bistumbs Meissen eigenthumb und oberkait tzu thun, understehen wollte ihn geistlichen und weltlichen sachen und die leutte, so uff sein gebott dem Bf. tzu Meissen ungehorsam worden und ihrer aidspflicht vergessen, sie nicht tzu schutzen nach tzu handthaben, das sie durch den bischof tzu gebhurlichen gehorsam und straf gebracht, sunder mher den bischof darbey tzu schutzen, auch den geistlichen in bistumb ihr tzinse, so im furstenthumb stehen haben, volgen tzu lassen und, das sie derselbigen habhaftig gemacht, verschaffen. – Ein mandat an Hg. Heinrichen tzu Sachsen, das er sich ins bistumbs aigenthumb und oberkaitten ader gebottmessigkait in geistlichen und weltlichen sachen enthalten wollte, auch den personen der thumbkirchen tzu Meissen ihr einkommen und presentz wolthe volge lahn und tzu nichts tzu dringen, das wider ihre statut, gewonheit und privilegien where, auch andere geistlichen, welche sich des bischofs gehorsams halten, ihr tzins und einkommen ihrer lehen und benefitien nicht tzu enthsetzen.
1
 Eine sinngemäße, wenn auch im Einzelnen ungenaue Zusammenfassung der Supplikation liegt vor in: Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 225r–226v (Kop.) und Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 29r–31v; DV v. a. Hd. fol. 31v: Bf. von Meissen clage ufm reichstag. Nota: sie seint nicht im bundnus.
2
 Zu dieser Supplikation an den Kaiser vgl. Anm. 1 zu Nr. 279.
3
 Die folgenden sieben abhängigen Aussagesätze sind marg. von 1 bis 7 durchnummeriert. Dazu ist marg. v. a. Hd. notiert: Das seindt sieben hertzstöße, herr bischoff, die thun euch den todt, hetten fur euch erger nicht sein können.
4
 Zum Folgenden marg. v. a. Hd.: Ey, ey, ey das ist baldt zuvil uf einen bißen. Uf solche weise werdet ihr, herr bischoff, leider nicht viel pfrunden behalten.
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 Dazu marg. v. a. Hd.: Domine Johannes, erras toto caelo. Sie lehren, weder consecrirtes oder unconsecrirtes brodt anzubeten, sonder allein den einigen Gott, welcher einig im wesen und dreyfaltig in der person ist.
a
 In C: dirnen.
6
 Dazu marg. v. a. Hd.: Nota: o guckuck.
7
 Zum letzten Teil des Satzes marg. v. a. Hd.: Scheinet euch baldt, herr bischof, als wans nicht recht wehr.
8
 Dazu marg. v. a. Hd.: Leider steckts da, herr bischoff.
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 Dazu marg. v. a. Hd.: Nota: Sankt Bennonis grab.
10
 Dazu marg. v. a. Hd.: Ach des schönen grabes.
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 Dazu marg. v. a. Hd.: Dran ist kein zweiffel, ehrwurdiger herr Johan.
12
 Dazu marg. v. a. Hd.: Baals pfaffen.
b
 In C: geistlichen.
c
 Nach B und C korr. aus: umb.
13
 Dazu marg. v. a. Hd.: Nota.
14
 In C dazu marg. v. a. Hd.: Hg. Heinrich hat die lehn bei dem bischoff suchen lassen.
15
 Dazu marg. v. a. Hd.: Nota.
16
 Dazu marg. v. a. Hd.: Nota.
17
 Vgl. das ksl. Dekret über die Reichsstandschaft des Bischofs von Meißen, Regensburg, 1541 Juli 26 [Nr. 286].
18
 Dazu marg. v. a. Hd.: Nota.
19
 Zu den reformatorischen Intentionen und Maßnahmen Hg. Heinrichs von Sachsen und zu dem religionspolitischen Druck auf das Hochstift Meißen vgl. Lobeck, Das Hochstift Meißen, S. 90–131 und S. 148–167. Vgl. auch Dr. Gregor Brück an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Wittenberg, 1540 Mai 28, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 290 Nr. 120 Bd. 1, fol. 125r–126v (Ausf.): Hat Dr. Melchior [von Ossa] um Stellungnahme zu der von Hg. Heinrich von Sachsen an das Kammergericht geschickten instruction ader radtschlage gebeten. Dieser rät aus den in beiliegendem Verzeichnis aufgeführten Gründen, von der Rekusation abzusehen und gegenüber dem Kammergericht wie die Juristen Hg. Heinrichs zu argumentieren. Nhun ist wol war, das schwer sein wil, das camergericht in einer solchen alß prophansachen zu recusiren, aber gewißlich konten diejenigen, die das spiell treiben allein auß haß der christlichen religion, von dem hause zu Sachssen reissen, es were mit recht ader unrecht, ßo wirdet man es mit allem vleiß gerne thun, dan es wirdet den gesellen nicht do allein liggen, ob die bischoff sollen standt haben auf reichstegen, wie sie sich dan itzo zu Hagenaw gewißlich widder anmassen werden, nochdem sie erfordert sollen sein, sondern es wirdet inen auch do liggen, das die bischoff moge [sic!] ire gentzliche administracion haben, unverhindert der religion halben zu schaffen auf kayserliche edicte, reichsabschiede und mandata. So lautet des camergerichts precept in gemeine von der administracion, darumb dasselb gemeine wort alle administracion begreiffen muß, wie die ein ander weltlicher reichstandt hat, nemlich baide der religion und auch weltlicher sachen halben zu schaffen und zu gebieten. Wirdet man nhun stiller schweigen und davon keine meldung thuen ader das camergericht darumb recusiren, alß falle der religion handel preiudicialiter mit ein, und das precept solt creftig erkannt werden, so wurde man wol sehen, was man darnach weiter erhalten wurde. So hengets auch aneinander, dan wan inen die adminstracio erkant wirdet und das sie euere kfl. Gn. dar nicht irren sollen, so ist inen auch schon erkant, in der religion alß reichstenden bei iren weltlichen unterthanen zu schaffen, und eueren kfl. Gn. eben mit dem vorbotten, das euere kfl. und fstl. Gn. dawidder der religion halben nichts schaffen noch inen einich gedrengnus daruber zufugen sollen. Darumb wil noch wol das best sein, euere kfl. Gn. recusiren und das man die religion mit einziehe auß angezeigter ursach. Abreise Dr. Melchiors nach Dresden. Hätte gern mit ihm über die Form der Rekusation gesprochen, damit er sie konzipiert, weil er selbst bisher nicht dazu gekommen ist. [...]. Datum Wittenberg, Freitags nach Corporis Christi anno etc. 40.
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 Vgl. Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Hg. Heinrich von Sachsen, Trockenborn, 1539 September 19, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/05, Gebrechen zwischen [...] Sachsen [...] Meißen 1540–1542, fol. 181r–185r (Ausf.): Hat den vom Bf. von Meißen angebotenen Entwurf für eine Verpflichtungserklärung gegenüber dem Haus Sachsen zur Kenntnis genommen. Hat in zwei Punkten Bedenken: Zum einen, dass der Bischof darin von einem augenscheinlichen ernst spricht. Solche Klausel kann leicht die Verpflichtungserklärung wirkungslos und unverbindlich machen, weil man dann sagen kann, der Bischof habe sie aus Furcht abgegeben. Zum zweiten sieht der bischöfliche Entwurf die Erlaubnis vor, dass der Bischof beim Kaiser klagen kann. Es ist sicher richtig, dass man dem Bischof das Recht vor dem Kaiser nicht verweigern kann. Aber der Unterschied besteht darin, dass ihr eigener Entwurf auf eine ewige Verpflichtung hinausläuft, der Entwurf des Bischofs aber nur bedingungsweise gestellt ist, also das der bischof nicht lenger sol vorbunden sein, die reichstege nit zu besuchen noch sich ains reichsstands antzumassen, dan bis das er vor ksl. Mt. das anders in ainem austrag oder uf sein beclagen erhalte. So ist leichtlich zu achten, das gemelts bischofs obligation bald und auf den negsten reichstagk, den ire ksl. Mt. zuvorderst personlich halten, ain end haben. Dan gewißlich wurde mhan ine doraus reyssen und ane mittel widder an das reich ziehen, zuvorderst aus neyd des gotlichen worts, domit er und die andern bischove des hauses zu Sachsen etc. mochten unreformirt bleiben. Und wurde ane zweivel nit angesehen werden euerer L., unser und unsers bruders rechtsgrunde oder furbrengen, sundern aigene bewegnus und ksl. Mt. volkommenhait, das alles hinwegnhemen. Der Bischof hat sicher den Entwurf nicht ohne Rat des kgl. Hofs, Hg. Heinrichs von Braunschweig und Dr. Helds formuliert. Dem Lgf. von Hessen (in der nassauischen Sache), den Hgg. von Lüneburg und dem Bf. von Hildesheim sind in rein weltlichen Angelegenheiten solche seltzame weysungen auch widerfahren. So wirdet es der bischof halben in dem vhal viel mher bescheen, uf das sie bey der nurnbergischenn bundnus als fur sich selbst reichsstende mugen darnach erhalten werden. Solten sie nun vor reichsstende gesprochen werden, so hetten euere L., wir und unser bruder sie gar nicht zu dringen, das sie ungotliche lhere und ceremonien musten abestellen, darzu musten euere L., wir und unser bruder irer abgotterey und misbreuche schutzherren sein, es wolte sich dan das haus zue Sachsenn ires schutzes gentzlich vortzeyhen, welchs dann euerer L., uns und unserm brudern kainswegs zu thun sein wolt. Dan doraus kondte sich wol zutragen, das mit der zeit frombde, unleidliche leute in der mitte der lande durch vorhengknus ksl. Mt. mochten eingedrungen werden, das aber gantz beschwerlich where. Zudem konten auch euere L., wir und unser bruder unsere lande des gemengs halben von der bischofe vorfurung nit rein behalten. Uber das so wurden euere L., wir und unser bruder in der mitte unserer hertzen und lande schedliche feind haben, welche uns auch unsern landen und leuten der nurmbergischenn bundnus halben gantz geferlich und nachteylig sein, bey denen auch die widderwertigen der religion forderung und offenung in iren gebieten und heusern haben wurden. Schreibt dies alles im Interesse des Hauses Sachsen. Wenn der Bischof von Meißen die Verschreibung laut beiliegender Kopie eingeht, so ist er mit der Aufhebung der gegen ihn ergriffenen Maßregeln einverstanden. Hg. Heinrich und er werden ein Rechtsverfahren vor dem Kaiser nicht scheuen, aber sich ausdrücklich dazu zu verpflichten, erscheint ihm zu beschwerlich. Dann hätten sie beide keine Ausflucht mehr. Im anderen Falle aber können sie den Kaiser bitten, sich nicht damit zu befassen, weil diese Angelegenheit in den Zusammenhang der Religion gehöre, und die Sache zur Entscheidung von beiden Parteien benannter Schiedsrichter zu stellen. Wie es mit dem erwähnten Entwurf gehalten werden soll, wird ihm Hg. Heinrich mitzuteilen wissen. Datum zum Trockenborn, Freitags nach Exaltationis crucis anno domini 1539.
2
 Am 10. Mai 1541 übersandte Kf. Johann Friedrich Hg. Heinrich von Sachsen eine Kopie der dem Kaiser eingereichten Supplikation des Bf. von Meißen, die Pfgf. Friedrich seinen Gesandten in Regensburg zugestellt hatte, und verwies auf die Notwendigkeit enger Kooperation der beiden Linien des Hauses Sachsen in der Auseinandersetzung mit dem Bf. von Meißen, vgl. Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Hg. Heinrich von Sachsen, Schneeberg, 1541 Mai 10, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 34r–37r. Zur Koordination der Beratungen zwischen beiden sächsischen Linien über ihre gemeinsame Stellungnahme zu den Supplikationen der Bff. von Meißen und Merseburg und zum Antrag Bf. Johanns von Meißen auf Ausstellung eines ksl. Mandates vgl. außerdem Hg. Heinrich von Sachsen an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Dresden, 1541 Mai 12, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/05, Gebrechen zwischen [...] Sachsen [...] Meißen [...] 1540–1542, fol. 234r und Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Hg. Heinrich von Sachsen, Schneeberg, 1541 Mai 14, ebd. fol. 274r–275v. Der Kurfürst hatte sich uf die berckwergkbegeben, um auf die Schreiben seiner Reichstagsgesandten schneller reagieren zu können.
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 Vgl. Hg. Heinrich von Sachsen an Kf. Johann Friedrich zu Sachsen, Dresden, 1541 Mai 29, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 38r–39r (Konz.): Hat sicher von seinen Räten, die er jüngst zu Zwickau hatte, erfahren, dass sie sich mit Hg. Heinrichs Gesandten auf eine gemeinsame Gegendarstellung gegen die Supplikationen der Bff. von Meißen und Merseburg an den Kaiser geeinigt haben. Hat diesen Entwurf gelesen, findet, dass darin einige Worte auszulassen sind, einige hinzugesetzt werden müssen, wie aus beiliegender Kopie hervorgeht. Schickt beiliegend Abschrift der Teilungsvereinbarungen für den Fall, dass Johann Friedrich sie nicht zur Hand hat. Johann Friedrich wird auf der Grundlage der Teilungsverträge zu erwägen haben, ob sie sich als Landesfürsten der drei Bischöfe bezeichnen dürfen, ohne dass dies der Kaiser zum Nachteil der anderen Gerechtigkeiten des Hauses Sachsen missversteht. Denn sie wollen ja beide keine weitergehenden Ansprüche erheben, als dies dem Herkommen und den Rechten des Hauses Sachsen entspricht. Hat gegen den gegen ihn gerichteten Vorwurf des Bf. von Meißen, er habe ihn befehdet, eine kurze Verantwortung hinzusetzen lassen. Hat auch Bedenken wegen der Appellation. Hg. Georg soll eine Appellation vom Bf. von Merseburg an ihn nicht angenommen haben, weil vom Bischof an das Kammergericht appelliert werden solle. Es soll auch ein Vertrag zwischen dem Ebf. von Magdeburg und dem Bf. von Merseburg bestehen, wonach an das Reich zu appellieren sei. Damit ihre Gegendarstellung nicht angefochten werden kann, hat er den entsprechenden Artikel allgemein formulieren lassen. Was die Lehen angeht, die ihm der Bf. von Meißen vorenthalten will, will er diesen Punkt auf sich beruhen lassen, weil er eine schriftliche Bestätigung seines Belehnungsantrages hat. Hat zur Beschleunigung der Angelegenheit den Entwurf mit den erwähnten Änderungen ins Reine schreiben lassen und gesiegelt. Bittet, Johann Friedrich möge ihn, wenn er einverstanden ist, auch siegeln und seinen Gesandten in Regensburg zuschicken, die die Gegendarstellung dem Kaiser einreichen sollen. Wenn Johann Friedrich aber noch Bedenken haben sollte, so will er diese gern zur Kenntnis nehmen. Datum Dresden, Sontags Exaudj anno etc. 41. Vgl. dazu die Instruktion Kf. Johann Friedrichs von Sachsen für seinen Hofmeister Hans Löser zu Verhandlungen mit Hg. Heinrich von Sachsen, Torgau, 1541 Juni 25, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 387 Nr. 147, fol. 112r–114v (Ausf.): Soll die Werbung bei Hg. Heinrich von Sachsen allaine und ane beisein ainichs seiner L. rats vortragen. Eingangs übliches höfliches Diensterbieten. Freude über Besserung der Krankheit Hg. Heinrichs. Soll dann weiter mitteilen, dass mit der letzten Post seiner Reichstagsgesandten einer seiner Räte den Kurfürsten in gehaimbde über die Konferenz der Nürnberger Verbündeten mit dem Kaiser, an der auch die Bff. von Meißen und Merseburg teilgenommen haben, unterrichtet hat. Diesem Rat wurde vertraulich mitgeteilt, dass die Nürnberger Verbündeten den Kaiser dazu bewegen wollten, Hg. Heinrich von Sachsen zur Übernahme der Bündnisverpflichtungen Hg. Georgs von Sachsen und zur Rückerstattung der bei diesem hinterlegten 60.000 fl. aufzufordern. Im Weigerungsfall soll Hg. Heinrich dazu gezwungen werden. Da eine entsprechende Initiative des Kaisers zu befürchten ist, teilt der Kurfürst dies mit, damit Hg. Heinrich sich darauf einstellen kann. Die Teilnahme der beiden Bischöfe an dem Treffen mit dem Kaiser lässt vermuten, ob sie nicht ursach gewest und getrieben möchten haben, das seiner L. halben bei ksl. Mt. ain solche suchung beschenn were. Dieweil sich dann dieser zeit seiner L. und unsern halben zu inen nichts guts zu versehen und aber sein L. etzlicher wenigen wort halben, die in seiner L. und unser semptlichen vorantwurtung gegen ksl. Mt. gemelter bischove halben solten aussenzulassen sein, bedencken gehapt, welchs wir aber gegen seiner L. in unser negsten schrift widerumb abgelainet und nachmals gebeten, es bei der gestelten vorantwurtung, auch die berurten wort dorinnen bleiben zu lassen, dorauf wir von seiner L. entliche antwurt freuntlich teten gewarten, so lässt der Kurfürst Hg. Heinrich bitten im gegenwärtigen und künftigen Interesse des Hauses Sachsen die beanstandeten Worte stehen zu lassen und der bischove halben neben uns fur ainen man zu stehen, wie es der Kurfürst von ihm erwartet. Dorgegen weren wir erbutig, do sein L. der nurmbergischen buntnus des hinderlegten gelds oder auch der genannten bischove halben beschwert wolte werden, sie mit hulf und rath nicht zu vorlassen, sondern uns als der vetter und freundt dorinnen gegen seiner L. zu erzaigen, in gleichnus wir uns zu seiner L. auch freuntlich teten vorsehen. Löser soll über Hg. Heinrichs Antwort Bericht erstatten. Datum Torgaw, Sonnabent nach Johannis Baptiste anno etc. 41.  – Vgl. auch Hg. Heinrich von Sachsen an Gf. Hans Heinrich von Schwarzburg und seine anderen Gesandten in Regensburg, Dresden, 1541 Mai 31, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 41r–42v (Ausf.): Klage der Bff. von Meißen und Merseburg gegen ihn und den Kf. von Sachsen beim Kaiser laut ihrer Schriften. Notwendigkeit, sich dagegen zu rechtfertigen durch eine in ihrer beider Namen verfasste Gegendarstellung laut beiliegender Kopie. Sollen solche voranthwortung und gegenbericht neben unsers vettern vorordenthen, denen von seynner L. das vorsigelthe original zugeschickt, yhrer Mt. mit gepurlichem und underthennigem erbiethen uberanthworten, damit es nicht darfur gehalthen, als weren wyr an den angeregten, ubergebennen und geclagten artickeln allen ader zum teil schuldigk. Datum Dreßden, Dinstags nach Exaudj anno etc. 41.Die auf den 17. Juli 1541 datierte gemeinsame Eingabe des Hauses Sachsen wegen der Bff. von Meißen und Merseburg wurde dem Kaiser am 21. Juli 1541 in Regensburg eingereicht, vgl. Beilage zu Nr. 901.
1
 Vgl. die Eingabe Bf. Johanns von Meißen und Bf. Sigismunds von Merseburg an [den Supplikationsausschuss des Reichstages], Regensburg, o. Datum, Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.): Auf gleiche maynung haben wir der röm. ksl. Mt., unserm allergnedigsten hern, auch supplicationes tzugestellt, welche dan ire Mt. den sechsischen gesanthen hat undergeben lassen mith befhelh, ire anthwort darauf eintzubrengen. Und wiewol ire Mt. mher dan eins derhalb hat lassen bey inen anregen, ist doch solche anthwort noch nicht gefallen. Weyl dan an ime selber clarh und unwidersprechlich whar ist, das wir unsern standt und session im reich haben sollen und es jhe schwer, auch uns und unsern stiften nachteylig sein wolte, so wir derhalben, das die chur- und fursten tzu Sachsen nicht anthworten ader anthworten wolten, lenger solten aufgetzogen werden, bitten wir umb gebhurlich einsehen, domit wir unsern standt im reich behalten und von deme nicht abgetzogen werden. Solchs gebhurt unß dienstlich und freunthlichn zu vordienen.
2
 Vgl. das ksl. Dekret über die Reichsstandschaft des Bf. von Meißen, Regensburg, 1541 Juli 26 [Nr. 286].
3
 Vgl. Karl V. an Hg. Heinrich von Sachsen, Regensburg, 1541 Juli 25 [Nr. 287].
a
 In B danach: De his procul dubio Deus omnipotens caesareae Mti vestrae uberrimum dabit praemium et ego pro mea persona propter eiusdem caesareae Mtis vestrae diuturnam sanitatem, prosperosque successus et regimen dominum Deum cunctis diebus vitae meae implorare ac insuper debitis ac devotis obsequiis meis de caesarea Mte vestra subiectissime promereri studebo. – Mandata quaedam: Primum sane ad electorem Saxoniae, ut abstineat ab omni praecepto et ordinatione in dominiis episcopatus Misnensis tam in ecclesiasticis quam in saecularibus causis et inoboedientes episcopatui non protegat, quo per episcopum ad debitam oboedientiam reducantur, sed potius auxilio ad hoc ei existat, atque ut ecclesiastici, qui episcopo praestant oboedientiam, census suos, quos in electoris principatu habent, recipere queant. Secundum ad ducem Saxoniae Heinricum, ut abstineat ab omni praeceptione et ordinatione in dominiis episcopatus Misnensis tam in ecclesiasticis quam in saecularibus causis et inoboedientes episcopatui non protegat, quo per episcopum ad debitam oboedientiam reducantur, sed potius auxilio ad hoc ei existat atque ut ecclesiasticis, qui episcopo praestant oboedientiam, census, proventus et redditus eorum non subtrahantur et, quos in illius principatu habent, recipere queant. Denique ut capitulum Misnensis ecclesiae et ecclesiasticos illius loci nolit gravare aut gravari permittere iis quae sint contra conscientiam et oboedientiam eorum. Tertium, quoniam quidem per electoris et Saxoniae principum propositum episcopi subditi tam de nobilitate qua in oppidis et pagis ex parte vehementer ad inoboedientiam concitati sunt, caesarea Mtas  haud gravatim dignetur per publicum et severum mandatum illis praecipere, ut episcopo Misnensi tanquam haereditario domino suo eiusque mandatis oboedientiam praestent. Quartum, ut, cum dux Saxoniae Heinricus habeat ius praesentandi seu nominandi canonicos plerosque praelatos et vicarios perpetuos ecclesiae Misnensis, quo iure ipse nunc abutitur idque vertit in pernitiem ecclesiae Misnensis, expedirat eidem, ut authoritate caesaris duci ius illud adimeretur transferiturque auctoritate summi pontificis in episcopum et capitulum Misnense, ita ut episcopus haberet mensem apostolicam, capitulum autem ordinarium iuxta concordata germanicae nationis. Quintum de duabus praebendis, ad quas universitas Lipsensis vigore privilegii apostolici ius habet praesentandi, quo iure nunc abutitur, nam superiori tempore praesentavit inabilem et contumacem, qui ecclesiae statutis parere recusavit, episcopo mortuo apostatam monachum praesentavit, itaque expediret et necessarium esset, ut ius hoc aufferetur universitati idque propter dictum abusum et propter tollenda dissidia.
4
 Zum Konflikt um die Reichsstandschaft des Hochstifts Meißen seit 1539, zu den reformatorischen Intentionen und Maßnahmen Hg. Heinrichs von Sachsen und zu dem von ihm ausgeübten religionspolitischen Druck vgl. Lobeck, Das Hochstift Meißen, S. 90–179.
a
 Im folgenden textkritischen Apparat sind Korrekturen, die in B, C, D und E vorgenommen wurden, um den Text in eine Separateingabe Kf. Johann Friedrichs von Sachsen und seines Bruders Hg. Johann Ernst von Sachsen bzw. Hg. Heinrichs von Sachsen umzuredigieren, nicht berücksichtigt, wenn sie ansonsten inhaltlich nicht relevant sind. Vgl. den DV zu D.
b
 In B danach v. a. Hd. nachgetr.: doch mit disem underschid, das ich sulche voranthwortung des Bf. von Meissen halben dergestalt will vorgewant haben, das ich sein und seines stifts mitschutzfurst bin. Was aber den Bf. von Merseburg antrift, weil ich desselben furnhemlich zu thun, will ich doruff volgend anthwurt als vor mich allein antzeigen. – In D lautet an dieser Stelle der Nachtrag v. a. Hd., der allerdings wieder gestrichen ist: doch mit disem underschit, das wir solche verantwortung des Bf. von Meissen halben dergestalt wollen furgewant haben, das wir sein und seins stifts mitlands- und erbschutzfurst sein, was aber den Bf. von Merseburg antrieft, weil unser vedter desselben furnemenlich zu thun hat, wollen wir uns seiner clage nit ferner noch anders angenommen haben, dan sovil unser und des hauses zu Sachsen gemeine gerechtigkeit und interesse anlangt und sonderlich wider das ehr sich des reichsstandes und session in gleichnus wie der Bf. von Meissen vermeint anzumassen berurthem haus zcu Sachsenn zu nachteil.
c
–c In C: als ire landesoberkait, auch.
d
–d In E nachgetr v. a. Hd.
e
–e In E nachgetr. v. a. Hd.
f
–f Fehlt in C, in D unterstr.
g
–g In D: ader von den landes- und erbschutzfursten inen verstadt worden sey.
h
–h In C unterstr.
i
–i In C: ire.
j
–j Fehlt in D.
k
 Nach B und C korr. aus: auf.
l
–l In D: so haben wir es doch noch dyßmals aus andern bedengken underwegen gelassen.
m
–m Fehlt in D; in E v. a. Hd. korr. aus: yre erbschutzfursten.
n
–n Fehlt in D.
o
–o In D: das genannthe bischove sich in die nurnnbergische bundtnus begeben hetten.
p
–p In E v. a. Hd. nachgetr.
q
–q In E v. a. Hd. nachgetr.
r
 In D danach: und schutzfursten.
s
–s In E v. a. Hd. korr. aus: yhre.
t
–t In D: yhre vorwandtnus gegen dem haus zu Sachsen und desselben uber menschengedencken hergebrachte patronat, landes- und erbschutzgerechtigkeit und des alles.
u
 In C, D und E danach: ane zweiffel.
v
–v V. a. Hd. korr. aus: ihren.
w
 In D danach: in menschengedencken.
x
–x V. a. Hd. korr. aus: ihre.
y
–y In D: in seynnem lande.
z
–z V. a. Hd. marg. korr. aus: zu den reichsthagen.
aa
 In D und C: reichsfursten oder stende.
ab
–ab In D v. a. Hd. korr. aus: yre.
ac
 In D danach: den lands- und erbschutzfursten gethan und.
1
 Vgl. Anm. 1 zu Nr. 420.
2
 Vgl. Nr. 420.
ad
 Nach C korr. aus: an.
3
 Vgl. Anm. 3 zu Nr. 420.
4
 Vgl. etwa die Anweisung Kf. Johann Friedrichs und Hg. Johann Ernsts von Sachsen an die kursächsischen Beamten und Amtsträger, für die Sicherheit Bf. Sigismunds von Merseburg auf seiner Durchreise nach Regensburg Sorge zu tragen, Schneeberg, 1541 Mai 12, Merseburg DomstiftsA, E III 6, fol. 46r (Kop.).
ae
 Nach C korr. aus: und.
af
–af In E v. a. Hd. korr. aus: yhre.
ag
 In B, C, D und E: unbestande.
ah
–ah In B gestr., dafür v. a. Hd. nachgetr.: welchs ich und meine vettern, der Kf. zu Sachssen und seiner L. bruder wider den Bf. zu Meissen semptlich, ich aber wider den Bf. zu Merßburg allein der obberurten verunrhuigen halben zu erhalten des hauses zu Sachssen gerechtikeit und geweher haben thun mussen, inen keinen behelf wider ire aufgerichten caution, briff und sigel zu recht geben mag, als ob.
5
 Zum Vertrag zwischen dem Haus Sachsen und Bf. Johann von Meißen, 1539 Juli 14, vgl. Anm. 5 zu Nr. 279.
ai
 In D: unpflichtliche.
aj
 In D danach: vermessentlich.
ak
–ak Fehlt in C; in E v. a. Hd. nachgetr.
al
–al In C: Und uff das auch dem Bf. von Meissen auf die artigkel, damit er uns, auch unsere theologen und prediger in seinen schrieften vormeint, ertichtiglichen irthumb aufzulegen, zu nodturft geantwort werde, wo er sich wirdet understehen dorfen, wider uns und gedachte die unsern seinen angegebenen irthumb mit gotlicher, heyliger schrieft auszufhuren, so haben wir unser oheim und vedter von Anhalt und rethen bevolhen, das sie vo[r] euer ksl. Mt. oder derselben bevelhaber nach euer ksl. Mt. gefallen die theologen, so wir und andere unsere mitvorwandten itzt zu Regenspurgk haben, uber das, was nunmher in euer ksl. Mt. vorordenten gesprech von solchen und dergleichen artigkeln gered worden, gegen ime sollen darstellen, die berurten artigkel auf sein ausfhuren gegen ime zu vorantworten, daran sie auch durch gotliche vorleyhung und genannten Bf. von Meissen seinen selbst irthumb und vorfhurung redelich dartzuthun kainen mangel werden sein lassen.
am
 In D danach: auch vermeinten.
an
–an In D: vil.
ao
 In C und D: ungotlichen.
ap
–ap In C: Und hetten keine scheu gehabt, dasselbe mit dieser unser schrieft zu thun, wo wir nicht bedacht hetten, euer ksl. Mt. mit zu langen schrieften noch zur zeit unbeladen zu lassen. So achten wir auch, vilgenanter bischoffe unwarhaftigs antichten, damit sie uns gegen euer ksl. Mt. der relligion halben gerne wollten in viel wege vorungelimpfen, mit weitleufigem gegenbericht abtzulehnen, ane nodt sein. Dann welchergestalt wir in unsern landen lheren, auch warhaftigen rechten gottesdinst fhuren lassen, solchs ist euer ksl. Mt. aus unser confession und appologien baß wissent dan gemelten bischoffen, welche, wie aus irem antzihen woll zu vorsehen ist, aus giftigem und vorhassetem gemut die gemelte unsere confession und appologia villeicht nicht gelesen, darumb sie auch von der sachen gelegenheit weniger dan nichts wissen, dann, wo es ane das were, sollten sie sich und sonderlich der von Meissen billich geschemet haben, euer ksl. Mt. mit seinem ertichten angeben wider uns zu belestigen und sonderlich in deme, als er under andern hat schreiben dorfen.
6
 Dazu in D marg. Notiz: Stehet one das in dieser schrift.
aq
 In D danach: berurter bischoff halben.
7
 Vgl. auch Kf. Johann Friedrich und Hg. Johann Ernst von Sachsen an den Kaiser, o. Ort, o. Datum, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 151v–151v (Kop.): Nachdem und als der hochgeborne furst H. Hainrich Hg. zu Sachssenn etc., unser freuntlicher, lieber vetter, schwager und gevatter, und wir itzt an euere ksl. Mt. durch ain samptschrieft unser veranthwortung underthenigs wieder der Bff. von Meissenn und Merseburgk clageschrieften gelangen, so wissen euere ksl. Mt. wir in underthenigkait nit unangetzaigt zu lassen, das wir es dofur halten, das wir uns, die Ff. zu Sachssenn, nit allain fur erbschutzfursten, sonder auch fur die landesfursten der Bff. zu Meißen, Naumburgk und Mersenburgk halten und mugen leiden, ist uns auch nit zuwieder, das den Bff. von Meissen und Mersenburgk solchs von unser baider wegen neben obberurter samptschrieft auch furgehalten und zu erkennen gegeben werde. Bitten auch undertheniglich, euere ksl. Mt. wolle solchs nit anderst dann zu unser und des hauß zu Sachssenn notturft vormercken. Das seint wir umb euere ksl. Mt. in aller underthenigkait zu vordienen alle tzeit willig. Datum. Die Eingabe der sächsischen Fürsten zur Reichsstandschaft der Bff. von Meißen und Merseburg wurde dem Kaiser in Regensburg am 21. Juli 1541 eingereicht, vgl. Beilage zu Nr. 901. Zum Konflikt um die Reichsstandschaft des Hochstiftes Meißen seit 1539 und auf dem Regensburger Reichstag 1541 vgl. auch Lobeck, Das Hochstift Meißen, S. 131–148 und S. 167–179.
ar
 Die Datumszeilen lauten: In B: Montags nach Margarete [1541 Juli 18]; in C: Dinstags nach Corporis Christi, den 21. Junij anno 1541; in D: Sonabents den neunden des monats July anno etc. 41; in E ursprünglich wie in C, dann korr. in: [Sonabents] Visitationis Mariae, den andern Julij anno domini 1541, schließlich v. a. Hd. in das Datum von A korr.
1
 Vgl. Urkunde Ks. Karls IV. für Bf. Konrad II. von Meißen, 1372 Dezember [12?], Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/04, Acta Misnensia oder Acta des Reichsstandes halben [...] Sachsen [...] Meißen, fol. 86r–88v; Urkunde Kg. Wenzels für Bf. Johann III. von Meißen, 1393 Juli 4, ebd. fol. 989r–90r; Urkunde Ks. Sigismunds für Bf. Rudolf von Meißen, 1415 Mai 4, ebd. fol. 90v–92r und Urkunde Kg. Ferdinands für Bf. Johann VIII. von Meißen, 1538 März 27, ebd. fol. 92v–96v.
2
 Vgl. Kf. Friedrich von Sachsen an Bf. Johann VII. von Meißen, 1519 Mai 9, ebd. fol. 97r–99r.
3
 Vgl. Ausschreiben Ks. Maximilians I. zum Reichstag, 1512 April 18, ebd. fol. 99v; Kf. Uriel von Mainz und Kf. Ludwig von der Pfalz an den Bf. von Meißen, 1513 September 12, ebd. fol. 103r–104r; Karl V. an den Bf. von Meißen zum Wormser Reichstag, 1520 November 1, ebd. fol. 104v–105v.
4
 Vgl. Kopie des Nürnberger Reichsabschieds von 1522 mit der Unterschrift Dr. Johann Werthers, ebd. fol. 111r–124r, hier fol. 121v.
5
 Vgl. Quittung Ks. Maximilians I. über die Leistung der in Köln und Konstanz beschlossenen Reichshilfe, 1507 Dezember 15, ebd. 107r–107v und verschiedene Quittungen über die Zahlung der Reichsanschläge des Bf. von Meißen aus den Jahren 1508, 1513, 1524 und 1527, ebd. fol. 108r–110v.
6
 Zu den Auseinandersetzungen um die Reichsstandschaft des Hochstiftes Meißen seit 1539 und auf dem Regensburger Reichstag 1541 vgl. Lobeck, Das Hochstift Meißen, S. 131–148 und S. 167–179.
1
 Zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung des Supplikationsausschusses, des Kurfürsten- und Fürstenrates und des Kaisers in dieser Angelegenheit vgl. die Kopie der protokollarischen Aufzeichnung zum Beratungsgang und zur Beschlussfassung, o. Datum, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/04, Acta Misnensia oder Acta des Reichsstandes halben [...] Sachsen [...] Meißen, fol. 136v–137r: Und nachdem des Bf. zue Meißenn supplicationschriften gleiches inhalts und begerens, auch daß der bischof mit verbot und vorhalten zue einem vertrag gedrungen, der seinen fstl. Gn. und deren stift und kirchen, bevor dem hl. reich nachteilig und beschwerlich were, hat der ausschuß eben das bedencken wie in sachen, Merseburg belangendt [vgl. Nr. 289], vorgemelt. Meine gnedigste und gnedige herren haben ihren fstl. Gn. des ausschus bedencken gefallen laßen. Solche handtlung ist den churfursten furbracht, die es ihren fstl. [sic!] Gn. haben gefallen laßen. Ist durch ksl. Mt. bewilligt, befehl und mandat von wegen beider Bff. Merseburgk und Meißenn aller gestalt wie Kff., Ff. und gemeine stende bedacht und berathschlagt haben etc. Lectum in consilio imperiali 27. Julij anno etc. im 41.
a
 Ergänzt nach B und C.
b
 Ergänzt nach B und C.
c
 Ergänzt nach B und C.
d
 Ergänzt nach B und C.
2
 Vgl. auch die ksl. Bestätigung der Reichsstandschaft des Bf. von Meißen, Regensburg, 1541 Juli 29, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bischöfe zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 192r–193r (beglaubigte Kop.), Regest mit Ausz.: Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1432, S. 374 und Nr. 1433(Notariatsinstrument), S. 374: Bezugnahme auf obiges Dekret. Hat auf der Grundlage dieses Dekretes Kf. Albrecht von Mainz als Reichserzkanzler angewiesen sicherzustellen, dass Bf. Johann von Meißen seine Session einnehmen kann. Daraufhin hat der Reichserbmarschall Wolf von Pappenheim dem Bf. Johann von Meißen seine Session angewiesen, von der dieser auch Gebrauch gemacht hat, indem er mehrmals an den Beratungen der Reichsfürsten teilnahm. Auch als der Reichsabschied eröffnet werden sollte, wurde Bf. Johann dazu geladen. Dieser beabsichtigte auch zu erscheinen, um den Reichsabschied anzuhören und mit zu beschließen. Aber Kg. Ferdinand hat Bf. Johann wegen etlicher Angelegenheiten zu sich bestellt, also das sein A. aus derselben verhinderung bey eroffenung berurthes abschiedes nicht gewesen und in des reichs abschiedt nicht gebracht. Damit dann berurte forderung und seiner A. abwesen nicht dahin verstanden werde, als ob es berurtem unserm decrett und seiner A. posseß tzuwider gescheen where, so haben wir nicht unterlassen wollen, hierauf berurther handlung halben erleutterung und erklerung tzu thun. Thuen auch die hiemit und in kraft ditz briefes und nemlichen dergestalt, das berurthe unsers freunthlichen, lieben bruders, des romischen konigs, forderung und des bemelthen Bf. Johansen abwesen berurthem unserm keyserlichem decret nichts benhemen, sonder dasselbig bey seinen wirden und kreften, auch sein A. bey der posseß berurthes furstenstands und seiner gebhurenden furstlichen session ungeirret bleiben soll [...]. Geben in unser und des reichs stadt Regensburg am 29. tag des monats Julij nach Christj unsers lieben hern geburt 1541. [...]. Vgl. auch das Notariatsinstrument über die vom Kaiser und von den Reichsständen anerkannte Reichsstandschaft der Bff. von Meißen und Merseburg, Regensburg, 1541 Juli 28, Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1431, S. 373–374.
1
 Ein ähnliches Schreiben Karls V. erging auch an Kf. Johann Friedrich von Sachsen. Vgl. die undatierte Notiz, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08994/01, Der Bff. zu Meissen, Merseburg und Naumburg [...] angemaßte Session im Reich [...] auf den Reichstagen zu Speyer 1541–1547, fol. 7r–7v (Kop.): Ein mandat an Kf. zu Sachsen, daß er sich keiner gebettmessikeit, ins bistumb Meissen eigenthumb und oberkeit zu thunn, unterstehen wollte in geistlichen und weltlichen sachen und die leutte, so uff sein gebott dem Bf. zu Meissen ungehorsam werden und irer aidpflicht vergessen, sie nicht zu schutzen nach zu handthaben, das sie durch den bischoff zu geburlichen gehorsam und straf gebracht, sunder mher den bischoff darbey zu schutzen, auch den geistlichen in bistumb ir zinß, so im furstenthumb stehen haben, volgen zu lassen und, daß sie derselbigen habhaftig gemacht, verschaffen. – Vgl. auch das Mandat Karls V. an Adel, Städte und Untertanen des Hochstifts Meißen, Regensburg, 1541 Juli 22, Wien HHStA, RK Kleinere Reichsstände 354 Meißen, fol. 98r (Konz.), Druck: Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1429, S. 372: Geht davon aus, dass sie Bf. Johann von Meißen als ihrem rechten Herrn gehorsam sind. Aber die Entwicklung im Reich lässt befürchten, dass es zu Ungehorsam und Widersetzlichkeit kommen könnte. Da er gewillt ist, Bf. Johann von Meißen wegen seiner Verdienste um Kaiser und Reich zu schützen und vor Schaden zu bewahren, fordert er sie auf, gegenüber dem Hochstift und dem Bischof in allen weltlichen und geistlichen Belangen gehorsam zu bleiben und sich von niemandem davon abbringen zu lassen. Will das Hochstift, das Kapitel, den Bischof und sie alle Zeit in Schutz und Schirm halten. Geben in unser und des reichs stat Regenspurg am 22. tag Julij anno etc. im 41.
1
 Die entsprechende, an die Reichsstände gerichtete Supplikation wurde den Ständen am 23. April 1541 eingereicht, vgl. das kurbrandenburgische Protokoll des Kurfürstenrates ad 23. April 1541 [Nr. 66].
2
 Bereits im Vorjahr hatte Bf. Sigismund versucht, den Kaiser einzuschalten. Vgl. Bf. Sigismund von Merseburg an [Hg. Heinrich von Braunschweig], Merseburg, 1540 März 4, Merseburg DomstiftsA, E III 6, fol. 44r–45v: Klagt über die religionspolitischen Übergriffe der sächsischen Fürsten und deren Agitation gegen die Reichsstandschaft des Hochstifts Merseburg. Bittet, den Kaiser, wenn er diesen aufsucht, darüber zu informieren und den Erlass von Mandaten gegen die sächsischen Fürsten, besonders gegen Hg. Heinrich von Sachsen anzuregen.
3
 Vgl. Bf. Sigismund von Merseburg an Hg. Heinrich von Sachsen, Merseburg, 1539 Oktober 1, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/05, Gebrechen zwischen [ ...] Sachsen [...] Meißen 1540–1542, fol. 249r–249v (Ausf.): Protest Hg. Heinrichs gegen die Beschickung des Wormser Tages durch den Bf. von Merseburg. Er, der Bf. von Merseburg, hatte geglaubt, dass seine Darlegungen und Begründungen Hg. Heinrich von der Rechtmäßigkeit seines Anspruches auf Reichsstand und Session überzeugt hätten. Da Hg. Heinrich aber auf der Forderung nach Abtrag beharrt, bittet er um Mitteilung, wie er sich zur Hinlegung dieser Irrung verhalten soll. Vgl. auch ebd. fol. 265r (Konz.) die Antwort Hg. Heinrichs, Dresden, o. Datum: Die Irrung kann beigelegt werden, wenn der Bischof beiliegende Verpflichtungserklärung förmlich abgibt. Ist bereit, dem Bischof darauf für sich und seine Nachfolger einen Revers auszustellen.
4
 Dazu marg. v. a. Hd.: Nota.
5
 Vgl. Bf. Sigismund von Merseburg an Hg. Heinrich von Sachsen, Merseburg, 1540 November 5, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/05, Gebrechen zwischen [...] Sachsen [...] Meißen 1540–1542, fol. 243r–243v (Ausf.): Am 3. November ist ihm die ksl. Einladung zum Reichstag in Regensburg zugegangen. Wiewol wir uns nue diesser halben mit eueren Gn. in einen vertrag haben begeben mussen, weyl wir in diessem mandat bey den pflichten und eyden, domit wir ksl. Mt. und deme hl. reych verwant sein, denselben reichstag zu besuchen ader ehaft halben zu schicken und solchs auf niemandts anders zu wegern ader zu voltziehen, erfordert und wir röm. ksl. Mt. und dem reych geschworen und den eydt schrieftlich und vorsiegelt ubergeben, haben wir solchs eueren Gn. nicht wollen unangetzeygt lassen. Und dieweil dan diesser reychstag furnemlich der relligionsachen halben ernant, wollen wir uns zu eueren Gn. untzweyflich versehen, euere Gn. werden uns hierinnen freystehen lassen, domit wir uns unsern pflichten nach als der gehorsamme zu ertzeygen haben mogen. Do aber euere Gn. auf dem vertrage bedacht zu vorharren, so wolte uns geburen, uns hierinnen dermaß auch zu verhalten, domit wir nicht als der ungehorsam ksl. Mt. und des hl. reychs erkant werden. Und ist demnach an euere Gn. unser gantz fleyssigk bitte, euere Gn. wollen uns derselbigen gemuthe hierinnen gnediglich zu erkennen geben. Das seindt umb euere Gn. wir zu vordienen gantz willig. Geben zu Merseburgh Freytags nach Omnium Sanctorum anno etc. 40.
6
 Vgl. Hg. Heinrich von Sachsen an Bf. Sigismund von Merseburg, Dresden, 1541 Februar 4, Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 08993/05, Gebrechen zwischen [...] Sachsen [...] Meißen 1540–1542, fol. 244r–244v (Konz.): Bezugnahme auf das Schreiben des Bischofs vom 5. November 1540. Hat zusammen mit Kf. Johann Friedrich von Sachsen wegen der an die Bff. von Merseburg und Meißen ergangenen Einladung zum Reichstag an den Kaiser geschrieben, dessen Antwort in Kopie beiliegt. Dyweil dan ksl. Mt. ir ausschreiben bis auf dy religionssache, auch das eure besuchung itziges reichstags uns und dem hause zu Sachssen an unserer gerechtikeit unschedlich sein sol, gnedigist eingezogen, das auch ire Mt. erbotig sein, sulchs zu versichern, so wullen wir es uf berurt ksl. Mt. gnediges einzihen und erbieten doch das ir euch der reichshulfe noch anderer sachen halben nicht einlasset, sundern euch euer uns gegebnen vorschreibungen und vorpflichtung sunst gemes haltet, dohin stellen, was ir besuchung halben des reichstags der relligion halben allein zu thun bedacht, und haben euerer L. sulchs nicht wullen bergen, deren wir in guttem zu wilfaren geneigt. Datum Dresden, Freitag nach Purifictionis Mariae im 41. Vgl. auch Bf. Sigismund von Merseburg an Hg. Heinrich von Sachsen, Merseburg, 1541 Februar 9, Dresden, HStA, 10024 GA, Loc. 08993/03, Reichsstand der Bff. von Meißen, Merseburg und Naumburg [...] 1512–1549, fol. 193r–193v: Hat Hg. Heinrichs Schreiben vom 4. Februar 1541, in dem er ihm den Besuch des angesetzten Reichstages freistellt, zur Kenntnis genommen. Will sich aller Gebühr nach verhalten. Geben zu Merseburg, Mitwochs nach Dorothee anno etc. 41.
7
 Dazu marg. v. a. Hd.: Nota.
8
 Vgl. Bf. Sigismund von Merseburg an Karl V., 1541 März 14, Wien HHStA, RK RTA 6, unfol. (Ausf.); AV: Praes[entatum] 30. März 1541: Obwohl ihm von seinem schutzfürsten nit weyther dan der relligionsachen halben solchen reychstag zu besuchen nachgelassen, würde er gern dem ksl. Ausschreiben nachkommen. Kann aber wegen schweren Podagras nicht reisen. Hat deshalb Joachim von Lattorff, Domherr zu Magdeburg und Merseburg, als seinen Bevollmächtigten ane hindersichbringen abgefertigt, in der christlichen relligion und andern sachn von meynetwegen helfen zu handeln, zu rathschlagen und zu beschliessen zu vorhelfen, auch euer ksl. Mt. etliche des stiefts althergebrachte gerechtickeyt und begnadungen und, wes uns dorgegen beschwerunge begegent, furtzubringen und euer ksl. Mt. decrets dorauf zu gewarten. Bittet, sein Fernbleiben zu entschuldigen und das Anbringen seines Gesandten gnädig zu beantworten. Falls er gesund werden sollte, will er den Reichstag doch noch persönlich besuchen. Geben zu Merseburgk, den 14. tag des monats Martii anno etc. 41.
9
  Kf. Johann Friedrich von Sachsen übersandte die obige Supplikation an Hg. Heinrich mit seinem Schreiben, Schneeberg, 1541 Mai 14, Dresden HStA, GA, Loc. 08993/05, Gebrechen zwischen [...] Sachsen [...] Meißen 1540–1542, fol. 274r–275v (Ausf.).
1
 Die Zusammenfassung bezieht sich auf die Supplikation des Bischofs an die Reichsstände. Die an den Kaiser gerichtete Supplikation enthält zusätzliche Informationen, die in obiger Zusammenfassung nicht berücksichtigt sind. Deshalb ist die Supplikation an den Kaiser ebenfalls abgedruckt [Nr. 288].
1
 Vgl. auch das ksl. Dekret für Bf. Sigismund von Merseburg, Regensburg, 1541 Juli 29, Magdeburg, StA, Rep. A 1 Nr. 193, fol. 4r–6v (vidimierte Kopie): Hat im Konflikt zwischen Bf. Sigismund von Merseburg einerseits und Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Hg. Heinrich von Sachsen andererseits per Dekret verfügt, dass das Haus Sachsen den Bf. von Merseburg und sein Hochstift bei der Reichsstandschaft bleiben lassen und etwaige Beschwerden gegen diesen Entscheid beim Reichskammergericht zur rechtlichen Erörterung einbringen soll. Hat dieses Dekret Kf. Albrecht von Mainz mitgeteilt und diesen aufgefordert, dem Bf. von Merseburg die ihm gebührende Session anweisen zu lassen. Dies ist durch den Reichserbmarschall Wolf von Pappenheim geschehen. Der Bischof hat danach mehrmals seine Session wahrgenommen, hat dies aber bei Verkündung des Reichsabschiedes nicht tun können, weil er von Kg. Ferdinand zu einer Besprechung gebeten wurde, also das sein A. aus derselben verhinderunge bey erofnung berurts abschiedts nit gewesen und in des reichs abschied nit gebracht. Domit dan berurte forderunge und seiner A. abwesen nicht dohin verstanden werde, als ob es berurtem unserm decret und seiner A. posses zuwidder geschehen were, so haben wir nicht unterlassen wollen, hirauf berurter handlung halben erleuterung und erclerung zu thun, thun auch die hiemit und in craft diß briefs und nemlich dergestalt, das berurte unsers freundtlichen, lieben bruders, des romischen konigs, forderunge und des gemelten Bf. Sigismunden abwesen berurtem unserm keyserlichen decret nichts benehmen, sondern dasselbe bey seinen wirden und kreften, auch sein A. bey der posses berurts furstenstandts und seiner geburenden, furstlichen session ungeirret bleiben solle.Vgl. auch das Notariatsinstrument über die Reichsstandschaft der Bff. von Meißen und Merseburg, Regensburg, 1541 Juli 28, Gersdorf, Urkundenbuch, Bd. III, Nr. 1431, S. 373–374.
2
 In B fol. 3v am unteren Rand Vidimierungsvermerk des Notars Jodocus Mahler.