Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Bitte um Vorbereitung des Durchzugs der eidgenössischen Kriegsknechte durch die ksl. Lande.

Zürich, 2. Mai 1512 (sontags jubilate)

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 27 (alt 21a) 1512 Mai, fol. 3, Orig. Pap. m. S. (Vermerk auf der Rückseite: In abwesen dem regiment zu Ynsprug).

Christoph Schenk von Limpurg, Fh. Hans Jakob von Mörsberg und er (Storch) haben vom Ks. Weisungen für ihre Verhandlungen auf der jüngsten Tagsatzung erhalten (Nr. 874), worauf er gemäß beiliegender Abschrift geantwortet hat.1 Und nachdem ich auf irer ksl. Mt. bevelch, wie ir aus dem letzten artikel gemelter schrift vernemet, inen zusag und vertrostung getan hab, das sy durch ksl. Mt. lande und gebiet iren freyen durchzug und passirung haben, inen auch zu irer notorft fayler kauf umb zimlich bezalung gestat und vergonnet werden soll und sy dann bis nehst donerstag [6.5.12] allenthalben anziehen werden, darumb hab euer Gn. ich solichs alles eylends nit verhalten wollen, damit nach euern rat und gutbedunken bey allen amptleuten, pflegern, vogten und gewalthabern der ende, da sy zuversichtiglich iren durchzug nemen mussen, mitler zeit ernstlichen bestelt und verfugt [werde], das ksl. Mt. bevelch und meyner zusag und vertrostung, darauf beschehen, volg getan und der erblichen verainigung in disem fall gelebt werde. Das mag in andere wege, wiewol es sich in kraft gemelter aynung geburt, ksl. Mt. und iren landen und leuten zu gutem erschiessen. [...] Datum Zurich sontags jubilate Ao. etc. duodecimo.2

Anmerkungen

1
 In diesem Schreiben an den Ks. vom 2. Mai 1512 (sontag jubilate) betonte Storch, daß die Eidgenossen auf der Züricher Tagsatzung sehr geschickt agiert hätten. Acht bey mir selbs dafür, das solichs aus grosser vorbetrachtung und stille gesche, damit nit yderman ires furnemens wissens haben moge, dann ich merk nit anders, ire sachen mit guter, zeytiger dapferkeit weyslich und wol handeln, wiewol sy fur grob, ungeschickt bauren bey vil leuten genent werden. Wien, HHStA, RK, Maximiliana 27 (alt 21a) 1512 Juni, fol. 5a-6b, Kop.
2
 Am 13. Mai 1512 wurde in Innsbruck ein Geleitbrief ausgestellt, in dem Ks. Maximilian alle Hauptleute, Pfleger, Landrichter, Richter, Bmm., Räte und Amtleute in Tirol aufforderte, das eidgenössische Kriegsvolk, das durch die Gft. Tirol ziehen werde, um dem Papst zu Hilfe zu kommen, in ihren Amtsbereichen frei und sicher passieren zu lassen und bei den Untertanen dafür zu sorgen, daß diese die Knechte mit lyferung und prophant allenthalben auf den strassen versehen und den gedachten Aydgnossen zu irer nodturft umb ain zimblich gelt darstrecken, sy auch nach irem pesten vermügen beherbergen. Außerdem dürfe den Eidgenossen bei Androhung schwerer Strafe mit worten oder werken kainerlay spot oder nachtail zugefuegt werden. Zürich, StA, A 176.1, fol. 195a, Kop. ( c.d.i.i.c.). Druck: Kohler, Les Suisses, S. 329f. Anm. 3.