Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Zufriedenheit mit der Entsendung Eitelwolfs vom Stein als Reichstagsgesandter des verhinderten Kf.

Augsburg, 21. Dezember 1511

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 26 (alt 19b) 1511 Dez., fol. 63a u. b, Kop. (in der Adresse fälschlich: Kf. Johann von Brandenburg).

Hat von Eitelwolf vom Stein, Hauptmann zu Trebbin, ein an den Ks. gerichtetes (nicht vorliegendes) Kredenzschreiben Kf. Joachims entgegengenommen und es in seiner Eigenschaft als ksl. Beauftragter auf dem hiesigen Reichstag geöffnet. Darauf mir derselb euer Gn. haubtman zu versteen geben, wie in eur Gn. auf ksl. Mt. ervordern von eur Gn. wegen hieher auf den reichstag verordent, und wolt sich hiemit von eur Gn. wegen als ain gehorsamer F. angezaygt haben, mit dem erbieten, daz eur Gn. selbst der maynung und des gemuets gewesen, in aygner person auf den reichstag ze komen. So hette aber ksl. Mt. an eur Gn. begert, in den irrungen, die sich zwischen dem Kg. zu Tenmark und den von Lübeck halten [vgl. Abschnitt I.4.7.13.], zu handeln. Den er solhs verkündt und sich darauf verwilligt, dieselb ir irrung vor eurn Gn. auszufueren. Und eur Gn. were guter hoffnung, dy sachen zwischen ir guetlichen hinzulegen. Dem eur Gn. numer auswarten muesset. Eur Gn. hette aber im bevolhen, wo sich die handlung auf dem reichstag so schwer zutruegen, daz ksl. Mt. an seiner person nit genuegig sein wolt, hette eur Gn. am ksl. camergericht ain Dr., den solt er auch zu im ervordern. Wo dann eur Gn. selbs person not sein würde und ksl. Mt. das eurn Gn. verkundet, wolt sich eur Gn. erheben und selbs den nechsten solhem reichstag zuziehen etc. Desselben eur Gn. erbieten ich von ksl. Mt. wegen wol zufriden pin. Daz ich irer ksl. Mt. von eurn Gn. beruemen und zuschreiben wil, die, als ich wayß, ab solhem eur Gn. erbieten, daz die als ain gehorsamer F. auf dem reichstag erschinen ist und sonderlich ab der handlung, die eur Gn. zwischen dem Kg. von Denmark und den von Lübegk furgenomen hat, sonder gnedigs gevallen haben und emphahen wirdet. Und bedunkt mich, daz unnot sey, daz eur Gn. neben dem gedachten eur Gn. hauptman eur Gn. Dr. am camergericht auf solichem reichstag geprauche, dann ksl. Mt. demselben eur Gn. hauptman mit sondern gnaden genaigt und irer Mt. vast [= sehr] wol annemlichen ist. Wo dann eur Gn. person auf solhem reichstag, des ich mich nicht versich, notdürftig sein wirdet, daz [wird] ksl. Mt. eur Gn. verkünden. Daz ich eurn ftl. Gn., der ich mich alzeyt ganz gehorsamlich tue bevelhen, nicht wollen verhalten. Datum zu Augspurg am 21. tag Decembris Ao. etc. 11.