Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ihre Verhandlungen am ksl. Hof über die Höhe des Regensburger Anteils am Augsburger Reichsanschlag; [2.] Weitere Gespräche mit ksl. Räten; [3.] Deren Namen.

Augsburg, 9./10. Juli 1510

München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 184, Orig. Pap.

Ao. [15]10, als wir zum andern mal zu Augspurg gewesen

[1.] Auf eritag nach Kilians [9.7.10] sind wir fur den hofrat wyder weschiden. Was di sag, ksl. Mt. würd nit diser zeit mer gein Augspurg komen und den weg gein München nemen. Und diweil Gf. von Zorn, der von Gurk, Serntein hinaus gein Gecking [= Göggingen] zu unserm H. Ks. wolten, wurden wir zu rat, wo ksl. Mt. weckzug, so kunt man des anslags halben ausser seiner Mt. nit handlen, wiewol uns der Gf. zugesagt vor etlichen tagen, mit vleis mit seiner Mt. [zu] handlen. Aber der gescheft sind vil. Also rit ich [Hans Schmaller] mit den vorgenanten Hh. hinaus und unterwegen mit yedem wesunder gehandlt und gepeten, di al wol geheissen und alda zu ksl. Mt. komen, si abermalen gemant. Also ist mir von dem von Zorn antwort gevallen, ir ksl. Mt. wolle jezund nemen 600 fl. und di andern 600 sten lassen pis auf kunftigen reichstag, dan seiner Mt. nit fuegen wol, aus derselben nichtz nachzesehen. Aber Gf. hat uns zugesagt und verhoff, das nit mer daraus werd. Also halten wir an umb ain schreiben an di von Augspurg. Kumentur von Mergentheim [Johann Adelmann von Adelmannsfelden], der hat seinen anslag allen wezalt, ist ains pferds mer angelegt dan vor. Hat er nit tun wollen, ist auch angestelt auf kunftigen reichstag. Also ist Schwebl gein hof komen und sich angesagt auch, wie ich, des anslags halben zu ksl. Mt. Ist nichtz gehandelt worden.

[2.] Item an mitwochen [10.7.10] darnach sein wir wider gein hof weschiden. Do haben etlich rat, pey 4, von unserm handl geredt und ain verzaichnus gemacht und di antwort durch H. Hansen von Landau gegeben, man sey darobgesessen und wol das dem Gf. furhalten. Also haben wir gepeten, das man uns solchs auch zu wissen mach. Wollen wir auch, als vil uns gezimbt, darauf antwort und unterricht geben. Darnach zu dem von Zorn gangen und ime etlich unterricht geben, di uns den angelangt sind, und auch gepeten, uns, was gehandlt ist, ee mans an ksl. Mt. pringt, wissen lassen, damit uns di ksl. Mt. mit weiter unser unterricht hort. Das hat uns der Gf. zugesagt. Und warten also verer handlung. Wer vil ze schreiben, das wir aus ursachen unterwegen lassen.

[3.] Pey dem abschid ist gewest mein gn. H. Gf. von Zorn, H. Ernst von Welden, H. Hans von Landau, viskal [Dr. Christoph Müller] und sunst ain Dr.