Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Bevorstehender Aufbruch des Ks. nach Brabant, Verbleib der Reichsstände in Trier; [2.] Hoffen auf baldiges Zusammentreffen mit Hg. Johann in Düsseldorf.

Trier, 12. Mai 1512

Orig. Pap. m. S.: Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 204, fol. 57-58 (Vermerk: In synre ftl. Gn. selfs hant).

Konz.: Ebd., Jülich-Berg II Nr. 2371, fol. 72a u. b.

[1.] Gn., alreliefster H., as wir uyre ftl. Gn. by Schraeden, uyre Gn. boeden, geschreven, under andern, dat uns durch oirsache guet beducht, uyre Gn. mitsampt unse gn., lb. frauwe [Hg.in Maria] ind der huyskost an stont zo Duysseldorp ufbrechen ind geen Hamboich ziehen [Nr. 1687 [5.]], voegen wir uyre ftl. Gn. underdeniklich zo vernemen, dat nu, as degelichs zo geschien plieget, der ksl. Mt. sachen sich verandert haven, so dat wir uf dese uyre nyt anders wissen, dan de ksl. Mt. gewislich in sere korzen dagen, villicht morgen [13.5.12] oder overmorgen [14.5.12], van hynnen in Brabant ryden ind de Kff., Ff. vort ander stende des Rychs ytzt alhy vergadert werden, hy verblyven, bis de ksl. Mt. weder herkompt oder den genanten stenden botschaft her doin wirdet, we sy sich halden sullen, so dat villicht ksl. Mt. noch de stende des Rychs vur dat irst inhalt unser vurschrift nyt zo Colne komen, want der ksl. Mt. sulchen botschaft uys Brabant komen ist, dat syne Mt. ylende selfs dahyn moiss ind will. Syn Mt. hedde de stende des Rychs gerne mit in Brabant oder zo Colne gehadt. Darvur haven sy gebeden ind willen synre Mt. bescheitz alhy zo Trier verbeiden. Dairomme uns bedunkt, dat uyre ftl. Gn. der gelegenheit obgerurt na mit dem upbruch zo Duysseldorp nyt enylen, sonder da verhalden ind verblyven bis zo unser wederkompst zo uyre Gn.

[2.] Wir hoffen, desen dach [12.5.12] oder morgen antwort zo krygen, sovil wir der ditmail erlangen mogen, so dat wir vertruwens syn, wilt Got, uf neistkomen dinxstach [18.5.12] oder guedestach [19.5.12] by uyre ftl. Gn. zo Duysseldorp zo erschynen ind asdan uyre ftl. Gn. alle desghienen, uns alhy begegent ind vur eyn antwort ind afscheit wirdet, anbrengen. Wir in dem besten zo kennen geven uyre ftl. Gn., de der almechtige Got zo langen, seligen zyden meichtich, froelich ind gesont gesparen wille. Geschreven ylende zo Trier uf den neisten guedestach na dem sondage cantate Ao. etc. 1512.