Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Bitte um Ausfertigung der vom Ks. bereits zugesagten Privilegienbestätigung ungeachtet des mit Frankfurt bestehenden Konflikts wegen des Pfarrers.

[Trier, ca. 13. Mai 1512]1

Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 29, fol. 12a, Kop.

Wolgeporner, gn. H.,2 die supplication, von den von Frankenfort ksl. Mt. uberlebert, den pferner [= Pfarrer] daselbst bytreffen [Nr. 1539], ist unsern previlygen zur confirmacion gar mit nicht zuwideher, dan wir nichs neuwers bygern, dan allyn, [die] von Ks. Früderichen dem dritten hochloblicher gedechtenus, itzunt ksl. Mt. water sylgen, und irer forfaren gegeben pryvilegien und bestediget3 weider zu ernüwen und zu bestedigen, sonderlichen und angesehen gemylten von Frankfort in ire eygine supplicacion [Nr. 1539] her wir mit nicht gestyndig synt. Sagen und bekennen, das die sache und handelung zwoschen uns und gemeltem pferner vor dem hochwirdigsten F. und H., H. Uriel, EB zu Meynze und unserm rechten ordinarien, uf anrufen des pfyrners und bystant der von Frankfoirt us byden partyen sonderlichen verwilligung vor syn ftl. Gn. zu recht hangt. In wilicher sache syn ftl. Gn. gar kurzverschener zit sententz und urtel geben hot. Des wir uns zu syner ftl. Gn. zu bewysung ziehen. Und wiewol die von Frankfort sich in obgemelten supplicacionen beclagen, die sache zwoschen uns und dem pferner werde vor sin ftl. Gn. in die lenge gezogen, synt wir willig und urbuetig, das sin ftl. Gn. in obgemelter sache forderlich procedir und recht spreche. Ist darumb unser demuetiglich und undertenige bit, eur Gn. woll befelen und verschaffen, das uns unser priviligien, wie dan zu Frankfort am nechsten durch ksl. Mt. zugesagt und befolen ist,4 erneuwt und confirmirt werden. Wilcher zusagung wir uns uf Dr. Johann Rabler, auch probst zuw Nürnburg sylger gedechtenise [Dr. Erasmus Toppler] und meister Vincenz [Rogkner] zu gezugnis ziehen, die auch deshalbe von ksl. Mt. sonderlich bevel, forderlich zu expediren, entphangen und composicion mit uns gemacht haben. Wollen wir geygen Got mit unserm gebet, auch euer Gn. myt allem fliß verdienen.

Anmerkungen

1
 Die Übergabe der Supplikation durch den Schulmeister des St. Bartholomäus-Stifts, Dr. Brun, wird erwähnt in Nr. 1705 [5.].
2
 Als Adressat dürfte in erster Linie der ksl. Kanzler Zyprian von Serntein in Frage kommen.
3
 Urkunde Ks. Friedrichs III. vom 10. August 1442. Regest: Heinig, Regesten 4, Nr. 40.
4
 Vermutlich im Rahmen des Aufenthalts Ks. Maximilians in Frankfurt Ende Februar 1512.