Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Trier, 6. Mai 1512

Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/1512, fol. 89a, Konz.

Weist ihn u. a. an, in der Angelegenheit zwischen Bf. (Wilhelm) von Straßburg und dem Kloster St. Valentin in Rufach gemäß dem jüngst ergangenen (nicht vorliegenden) ksl. Befehl stillzustehen, die Gefangenen freizulassen und den Sachverhalt auf dem bevorstehenden Tag in Straßburg (am 9. Mai)1 zur Sprache zu bringen.2

Anmerkungen

1
 Dort wurde über die Erneuerung der Niederen Vereinigung verhandelt. Vgl. Nr. 1479.
2
 Zu diesem Konflikt vgl. die knappen Bemerkungen bei Rom, Kaiser Maximilian I., S. 194f. – Daß der in Trier weilende Bf. Wilhelm von Straßburg während des gesamten Reichstags mit seinen Räten in Sachen St. Valentinskirche zu Rufach in kontinuierlichem Informationsaustausch stand, zeigen folgende Einträge in einem Aktenfaszikel der bfl. Kanzlei: [...] Am zynstag nach quasimodogeniti [20.4.12]: [...] An dem tag sind zwo schriften vom amptmann zu Ruffach komen, eine an meinen gn. H., die ander an stathalder beschliessung halb des heyltumbs, sind gein Trier komen. [...] Mittwoch [21.4.12]: [...] Auch die schrift von Ruffach der bebstlichen citation halb ist gein Trier komen. [...] Sambstag [24.4.12]: [...] Ist dem amptmann zu Ruffach uf gemelt schrift geantwort lut des concepts, ist by der schrift gein Trier komen. [...] Am montag [26.4.12]: Sint fur capitel gangen, den handel nach der lenge anzeigen lassen und in rate funden, wie solcher rate dem amptmann uf sein getane schrift zugeschickt ist von stund, nachdem der geben worden. [...] Mittwoch [28.4.12]: [...] Ist Adolf zu meynem gn. H. gein Trier geschickt und meym gn. H. von Straßburg geschriben, wes bym capitel in rate funden. [...] Frytag Meyabent [30.4.12]: [...] Ist Martin zu meym gn. H. von Straßburg gein Trier geschikt mit der schrift von meym H. von Rappoltstein. Ist auch dem von Rappoltstein geschriben, das man sich nit mechtigen konne, hab aber die schrift meym gn. H. uberschikt. [...] Sambstag Philipp et Jacobi [1.5.12]: [...] Ist ein schrift vom amptman zu Ruffach komen, das die regenten die gefangen nit ledig geben wollen, und dieselb meym gn. H. von stund geschikt. [...] Sind die schriften von meym gn. H. von Straßburg von Trier komen mit den copyen ksl. Mt. schriften und die von stund gein Ruffach geschikt mit bevelch, das sie demselben schryben geleben. Ist der rete schrift mit hinufgeschikt. [...] Zynstag [1.6.12]: Ist ein schrift vom amptman zu Ruffach komen und mym gn. H. zugeschikt und sein Gn. daby geschriben lut des concepts. [...] Mittwoch [2.6.12]: [...] Ist der Bm. komen von Ruffach und hat anzeigt, das man den gefangen nit mehr essen geben wolle. Darzu besorgen sie sich, man werd inen das vyhe nemen. Ist dem vogt geantwort, das man solchs meym gn. H. zugeschriben, und darumb soll man gedult haben, bis der wider antwurt, und solchs meym gn. H. zugeschriben. [...] Donerstag [3.6.12]: Ist ain schrift von Ruffach komen, das sich der amptman gegen landvogt und den stetten beclagen woll, das man den gefangen das essen abgeschlagen. [...] Sambstag [5.6.12]: [...] Sind brief vom vogt zu Ruffach komen, die gein Trier geschikt. Sontag trinititatis [6.6.12]: Ist dem vogt zu Ruffach geschriben, das man seyn schrift gein Trier geschikt, das er geduldig sein und fursichtig handeln soll. [...] Mittwoch [9.6.12]: Ist ein brief vom meym gn. H. komen, das man der gefangen halb nichtzit wyters handeln soll. [...] Corporis Cristi [10.6.12]: [...] Ist Jorg, bot, mit briefen von Trier komen. [...] Zynstag [15.6.12]: [...] Ist Jorg, bot, mit eym brief von Ruffach komen an mein gn. H. [...] Mittwoch [16.6.12]: [...] Ist Grill komen mit 2 briefen von Ruffach der gefangen halben, das sie ledig seyn. [...] Donerstag Johannis [24.6.12]: [...] Hat der vogt von Ruffach verwarung halb des heyltumbs geschriben und rats begert. Karlsruhe, GLA, Abt. 50, Fasz. 11, o. Fol. (Vermerk auf dem Deckblatt: Gehandelt, als mein gn. H. von Straßburg uf dem reichstag zu Trier gewest ist und angefangen frytag nach ostern Ao. 12 [16.4.12]).