Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Befehl zum Austritt aus dem frz. Kriegsdienst sowie zur Rückkehr ins Reich und in die Erbländer, Androhung schwerer Strafen gegen Ungehorsame.

Köln, 16. September 1512

Bern, StA, Allgemeine eidgenössische Abschiede, Bd. N, pag. 82-84, Kop.

Wir, Maximilian etc., embieten allen und jeklichen unsern und des hl. Richs, ouch unsern erblichen Ftt. und landen undertanen und verwandten, so in des Kg. zu Frankrich dienst und sold vor unsern deshalben hievor usgegangnen mandaten und gebotsbrief gezogen sin, unser gnad und alles gut. Wir verkunden uch, das die kriegsfurnämen, darzu uch bemelter Kg. zu Frankrich bestelt und bewurbt, nit allein uns und dem hl. Rich und tutscher nacion zu nachtail und gevärlicheit, sunder der B[äpstlichen] H[lkt.] und derselben hl. pund zu beschwärung und abbruch reicht. Und diewil wir, ouch ander des Richs stände uwer nach usgang unsers richstag zu unserm träffenlichosten furnemen zu gebruchen und ouch zu bestellen notturftig sin werden, darnach ervordern wir uch, all die, so in des Kg. von Frankenrich dienst sin, mit ernst gebietend und wollend, das ir uch zu angesicht diß briefs desselben diensts entschlachet und abstent und widerumb in unser und des hl. Rich und unser erbliche land ziechet. Dann wölche das nit tun, sonder hieruf in solichem dienst beharren [und] ungehorsam erschinen wurden, so benennen wir daruf denselben hiemit einen tag, nämlichen den 27. tag, nachdem uch diser unser brief furkumbt oder uberantwurdt wurd, das wir uch fur den ersten, andern, dritten und letsten rechttag setzen und benennen peremptorie, und empfelchen uch, ernstlich gebietend, und wollen, das ir alsdann vor uns erschinent, uwer ungehorsame und rebellion zu purgieren. Ond ob ir also uf diß unser ervordren und gebotsbrief ungehorsam erschinen und unser ksl. hochheyt und mayestät damit verachten und dadurch mit der getat in die poen und straf, in unsern ksl. rechten, der guldin bullen, kgl. reformation begriffen, ouch unser und des hl. Richs rebellion, aucht und aberaucht vallen würden, deshalben einicher wyter erclärung oder verkundung nit not wäre, so denuntieren und verkunden wir doch zu einem uberfluß uch hiemit jetz als dann und dann als jetz in unser und des hl. Richs acht und aberaucht, ouch ander penen und strafen, in unserm landsfriden begriffen, gevallen sin, alles von röm. ksl. machtvolkommenheyt und rechtem wissen. Und wollen daruf nach vermögen solicher pön und aucht nit allein wider uwer lib, sunder ouch wider uwer wiber, kinder, frund, hab und güter sträflich, wie sich das nach der scherpfe ze tund geburt, zusampt dem bäpstlichen bann, das ir uch mit solichem heerdienst der hl. cristenlichen kilchen beladet und teilhaftig machent, furnämen und handlen. Das alles wollen wir uch unverkundt nit lassen, uch darnach wüßen zu richten, und ir tut daran unser ernstliche meynung. Geben in unser und des hl. Richs statt Cöln am 16. tag Septembers Ao. etc. 12mo, unsers richs des röm. im 27. und des hungerischen im 23. jar.