Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Von Reichsständen bezahlte und an ksl. Beauftragte weitergeleitete Beträge der Eilenden Hilfe und des Unterhalts für die Reichsräte.

Frankfurt, 11. November 1512 – 28. März 1513

Frankfurt, IfStG, Reichssachen II Nr. 338, o. Fol., Orig. Pap.

Innam

Item uf mitwoch St. Katherinenobent [24.11.12] haben Bm. und rat der stat zu Goslar fur ire anzal der vier monat durch Andream Koler, iren boten, geliebert lud des briefs, dem rat uberliebert, und hat der rat das gelt noch, dwil sie das den von Goslar lyhen sollen, Ao. 12 272 fl. fur 2 pferd und 12 fußknecht, gepurt den reten 17 fl. 1

Item 1088 fl. hat geliebert der hochwirdig F., H. Georg, Bf. zu Babenberg, lud der brief, daruber sagend, und liget solich gelt hinder den rechenmeistern. Actum uf dornstag nach Andree Ao. 1512 [2.12.12] lud der brief, dem rat von den von Nurenberg und dem Bf. von Babenberg geschrieben, fur 16 pferd und 128 zu fuß, gepurt den reten 68 fl. 2

Item 1176 fl. hat erlegt der rat zu Frankfurt fur ire vier monet. Actum uf Martini Ao. etc. 12 [11.11.12]. Und liget noch hinder dem rat, davon gepurt den acht reten 73 fl. 12 ß.3

Somma 2177 fl. 12 ß recepit Jakob Villinger 6ta post Hilarii Ao. etc. 13 [15.1.13] iuxta quittanciam, et 200 fl. recepit Dr. Combürger [= Johann von Dalheim] in Villingers quittanzien.

Item 139 fl. 12 ß hat geliebert Peter, des camerschribers diener, von wegen unsers gnst. H. von Menz zu den acht reten. Actum quinta post innocentum Ao. 1513 [30.12.12].4

Item 160 fl. haben erlegt die von Sweynfurt. Actum quinta post innocentum Ao. 1513. Presentavit Mertein von Hoiloch, alter Bm., und ligt hinder den rechenmeistern. Haben 10 zu fuß, den reten 10 fl.
Item 32 fl. hat erlegt H. Sigmont, Gf. zum Hag, camerrichter, uf dinstag nach circumcisionis Ao. 1513 [4.1.13]. Dedit meister Heinrich Steinbocka, und rechenmeister camergerichts gelts. 2 zu fuß, den reten 2 fl.
Item 32 fl. haben erlegt Bm. und rat zu Friedberg, Conz Rauch. Actum feria tertia post trium regum Ao. etc. 1513 [11.1.13]. 2 zu fuß, den reten 2 fl. 5

210 fl. recepit Villinger iuxta quittanciam. Recepit Sigmont Kunderhofer 2a post conversionis Pauli 1513 [31.1.13].

Item 160 fl. haben geben der rat zu Molhusen fur zehen fußknecht zur ilende hilf. Actum uf samstag in die Vincencii Ao. 1513 [22.1.13]. Den reten 10 fl.

Item 128 fl. haben geben der rat zu Northusen fur acht fußknecht uf samstag in die Vincencii Ao. 1513. Den reten 8 fl.

270 fl. recepit iuxta quitanciam idem ut supra 2a post letare Ao. 1513 [7.3.13].

Item sexta post cinerum Ao. 1513 [11.2.13] presentarunt domini consulatus omnes predictas pecunias, quas aliquibus civitatibus mutuo dederant.

Item 330 fl. hat entpfangen Johannes Morch von Michelfelt, Franciscus von Sickingen diener, von wegen des von Sansheyms [= Ludwig von Seinsheim?], probst zu Waltkirch [= IUD Balthasar Merklin] und Franciscus von Sickingen. Actum sabatho post oculi Ao. 1513 [5.3.13] iuxta quittanciam.

Item 208 fl. haben geben Casper Deber und Lorenz Puchbein von wegen der stat [Schwäbisch] Gemund fur 13 fußknecht. Actum secunda post palmarum Ao. 1513 [21.3.13]. Gepurt den reten 13 [fl.].

Hat entpfangen Jacob Heller 195 [fl.] uf den andern ostertag Ao. 1513 [28.3.13] iuxta quittanciam, quam portabit, ut in Villingers quittanzien.

Sommarum 3052 fl. 12 ß recepit Jacob Villinger iuxta quittanciam.

Anmerkungen

1
 Am 15. November 1512 (mandages nah Martini episcopi) teilte Goslar Frankfurt mit, es habe durch Mühlhausen erfahren, daß es auf dem Kölner Reichstag zur Stellung von 2 Berittenen und 12 Fußsoldaten für ein Jahr veranschlagt worden sei, außerdem bis zum 11. November ( St. Martini) in Frankfurt eine viermonatige Eilende Hilfe in Geld bezahlen solle. Da es durch den Ks. nicht zum Reichstag geladen und deshalb in Abwesenheit über seine Möglichkeiten hinaus und wider altes Herkommen veranschlagt worden sei, könnte es sich eigentlich beschweren. Dennoch bitte es Frankfurt, ihm die verlangten 272 fl. Eilende Hilfe bis zur nächsten Frankfurter Fastenmesse zu leihen. Das Geld werde unverzüglich zurückgezahlt. Frankfurt, IfStG, Reichssachen II Nr. 348, o. Fol., Orig. Pap. m. S. Am 25. November 1512 (Katherine) antwortete Frankfurt, obwohl es derzeit vil anfechtens gelts halber habe, sei es bereit, Goslar besagten Betrag zu leihen. Nach dessen Rückzahlung werde es die Zahlungsquittung übersenden. Zettel: Hat dem Goslarer Boten Andreas Krol, der sich über Geldmangel beklagt hat, 3 Ort vorgestreckt. Ebd., Konz.
2
 Mit Schreiben aus Bamberg vom 24. November 1512 (mitwochen nach presentacionis Marie) teilte Bf. Georg von Bamberg Frankfurt mit, er sei gewillt gewesen, seinen Anteil an der in Köln beschlossenen Eilenden Hilfe in Höhe von 1088 rh. fl. in Frankfurt zu zahlen. Da er jedoch den Betrag aufgrund der unsicheren Verhältnisse und der Weite des Weges nicht gefahrlos dorthin bringen, auch keinen Wechsel erhalten könne, habe er das Geld bei Bm. und Rat von Nürnberg bezahlt. Frankfurt möge den Betrag so lange auslegen, bis es ihn von Nürnberg zugeschickt bekomme. Frankfurt, IfStG, Reichssachen II Nr. 338, o. Fol., Orig. Pap. m. S. Am 2. Dezember 1512 (dornstags nach Andree) antwortete Frankfurt, es sei mit der von Bf. Georg erbetenen Regelung einverstanden und übersende ihm die Quittung über die erfolgte Zahlung seiner Eilenden Hilfe. Ebd., Konz.
3
 Mit Schreiben aus Landau vom 18. November 1512 teilte Ks. Maximilian Frankfurt mit, er habe seine Diener Goswin Dynagel und Michel von Scheppach beauftragt, mit Frankfurt über den der Stadt auf dem Kölner Reichstag auferlegten viermonatigen Anschlag zu sprechen. Es solle den Abgesandten Glauben schenken und sich gutwillig und gehorsam zeigen. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 29, fol. 75, Orig. Pap. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: Stoß; Kanzleivermerk unter dem Stück: Nota haben den anslag begert, ist abgeslagen).
4
 Am 30. Dezember 1512 (dornstag nach der unschuldig kindele tag) quittierte Frankfurt EB Uriel von Mainz den Empfang von 139 ½ fl. zum Unterhalt der Reichsräte. Frankfurt, IfStG, Reichssachen II Nr. 338, o. Fol., Konz.
a
 Unsichere Lesung.
5
 Am 9. Dezember 1512 (donerstags nach conceptionis Marie) teilte der Bm. von Friedberg, Kunz Rauch, Frankfurt mit, Friedberg habe vom Ks. den Abschied des Reichstags zu Trier und Köln betreffend die ilung hilf, desglichen den gemeinen anschlag, auch ander loblich ordenung etc., allenthalben ins Reich abgefertigt, zugeschickt bekommen. Es bitte um Mitteilung, wie sich Frankfurt bzgl. der Einbringung des Gemeinen Pfennigs verhalten werde, auch, wie es sich zur Eilenden Hilfe zu stellen gedenke, darzu, ob solch artikl gemeinlich ader zum deyl, als gotslesterer, zudrinker und ander, in euer stat dem gemeinen volk offenlich verkunt werden oder nit. Frankfurt möge antworten, damit Friedberg sich gegenüber dem Ks. gehorsam zeigen könne. Frankfurt, IfStG, RTA Bd. 29, fol. 76, Orig. Pap. m. S. Frankfurt antwortete am 14. Dezember 1512 (dinstags nach St. Lucientag), etliche Ff. und Städte hätten ihren Anteil an der Eilenden Hilfe bezahlt. Die Frankfurter Ratsherren seien auch bereit, zu gelegener zyt den anslag und alles, wes die [sic!] ksl. Mt., unser allergnst. H., begeren ist, iren undertanen als die gehorsamen zu verkunden. Ebd., fol. 77a, Konz.