Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Zons, 28. Oktober 1512

Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 203, fol. 51, Orig. Pap. m. S.

Hat ihr (nicht vorliegendes) Schreiben mit der Mitteilung, sie hätten die Gewährung des Darlehens für den Ks. in Höhe von 1500 rh. fl. abgelehnt, weil Hg. Johann und seiner Gemahlin keinerlei Geld zur Verfügung stehe, dem Ks. übergeben. Da er ihnen die Gründe, warum der Ks. den Betrag benötigt, und daß es binnen Monatsfrist zurückgezahlt werden wird, dargelegt und sie ersucht hat, mit dem Hg. und der Hg.in darüber zu sprechen, muß er schlußfolgern, daß sie das Geld einfach nicht geben wollen. Rät ihnen dennoch umb vilerlay ursachen willen und der sach zu guet und damit ir ksl. Mt. dester bey pesserm willen behielt, die 1500 rh. fl. unverzüglich zu zahlen und einen Beauftragten damit nach Brabant zu schicken. Ich bit euch, bedenkt die sach und tuet das pest und werdet ksl. Mt. zu gevallen. Glaubt mir, daz ichs treulich und guet maine meinem gn. H., auch meiner gn. frauen zu guetem. Des solt ir euch versehen, dann ksl. Mt. ist vil an dem gelt gelegen.

Dann als ir weiter schreibt des indult oder anstellung halben [vgl. Nr. 1191], daz solhs laut eur ubergegeben copi [liegt nicht vor] gestelt wurde, wil sich die ksl. Mt., dieweil ir auf eur maynung beleibt und sonderlichs auf dem letsten artikel, bedenken, den Rat Ehg.in Margarethes einholen und ihnen dann seine Entscheidung mitteilen. Darumb hette ich wol geacht, daz ir ksl. Mt. mit den 1500 fl. zu gevallen weret worden. Man hette villeicht darnach auch dest pessern vleis praucht.