Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Wittenberg, 6. April 1512

Weimar, HStA, EGA, Reg. G Nr. 207, fol. 112a u. b, Kop.

Die ksl. Gesandten Wilhelm von Wolfstein und Georg Kirchmüller haben kürzlich gemäß einer Weisung des Ks. von ihm verlangt, mit der Deklaration der Acht und dem Krieg (gegen Erfurt) bis zum 25. Juli (Jacobi) stillzustehen, ihn zudem gebeten, zum Ks. auf den Reichstag nach Trier zu kommen, mit weyter erzelung, das ksl. Mt. nit anders gemeynt noch verstanden habe, dann wo dem abschied zu Augspurg [Nr. 158] nachkomen würd, das wir damit zufryden weren. Darzu hette sich der EB von Meynz und die von Erfurt hoer dann wir beclagt, das inen mitler zeit vil beschwerung und schadens durch uns zugefügt sein sollten. Nun hat er, wie sie wissen, immer den Standpunkt vertreten, dann zufrieden zu sein, wenn die Erfurter dem Augsburger Abschied und den nachfolgenden Mandaten (Nr. 172, 174) Folge leisten und er dadurch zu dem kommt, was sein Vater (Kf. Ernst) und er selbst bis zum Aufruhr an und in Erfurt besessen haben. Das auch von ksl. Mt. für billich angesehen, desgleichen von irer Mt. reten den unsern zu Inspruk zu abschied geben, das es gescheen soll, wu nit, das ksl. Mt. die acht wider die in Erfurt wollt ausgeen lassen. Darauf wir auch die declaration erlangt haben, wie ir wist. Das aber solchs auf des von Meinz und der in Erfurt ungegründts clagen, des doch kein bestendiger scheyn mag angezeigt, nu soll gestopft und verhindert werden, sein unser bruder [Hg. Johann] und wir nit wenig beschwert. Hat deshalb den ksl. Abgesandten die abschriftlich beiliegende Antwort (Nr. 1077 [9.]) erteilt. Bittet darum, dafür zu sorgen, daß sie dem Ks. nicht mißfällt. Sollen sich auch sonst für seine Belange einsetzen.