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Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
E) Protokoll des Religionsausschusses
F) Protokoll des Ausschusses zur Prüfung des Reichsabschieds
G) Protokoll für die Versammlungen der CA-Stände
H) Protokoll für die Versammlungen der katholischen und geistlichen Stände
J) Resolutionen, Eingaben, Gutachten
« Nr. 62 1557 Januar 4, Montag »
2. HA (Türkenhilfe): Fragliche Verordnung eines Generalfeldobersten durch die Reichsstände oder Übernahme des Amtes durch den Kg. Bewilligung von acht Römermonaten Reichshilfe durch die Mehrheit des KR. Persönliche Aufforderung des Kgs. an KR, die Beratung zum 2. HA abzuschließen. Koadjutorfehde in Livland: Konzept des Schreibens an den Kg. von Polen.
/518/ (Vormittag) Kurfürstenrat. [Mainzer Kanzler] proponiert zum 2. HA (Türkenhilfe): Verwaltung und Auszahlung der Steuer, Pfennigmeisteramt.
1. Umfrage. Trier: Sind dazu ohne Weisung und votieren nur auf Ratifizierunga.
[Köln fehltb].
Pfalz: Erachtet von noten, das man zuvor von einem obersten rede, dem ein gemein pfennings meister zu adjungieren, die sich mit einandern vergleichen konten.
Sachsen: Auß ursachen, das hievor viel eigennutzigkait /519/ gesucht, so erachtet Sachssen, das ein vornemer standt des Reichs zu einem obersten zuordnen, dem kriegß rethe und pfennings maister zuzeordnen, die kriegß leut anzunemen, den krieg zu furen und daruber nachmals dem Reich rechnung zethun1.
ŠBrandenburg: Achten, das der kgl. Mt. als dem haubt des Reichs zuvertrauen das gantz werck des obersten ambtsc. Was aber das gelt anlangt, da mochte ein verordnung etlicher geschehen.
Mainz: Wollen zunächst andere hören.
2. Umfrage. Trier: Auff ratification wie Pfaltz. Wer aber zu obersten zu deputieren: Erachten sie, dweil der kgl. Mt. an dissem am hochsten gelegen, das irer Mt. solchs zu vertrauen, entweder selbst in der person das oberst ampt zu vertretten oder aber ein andern tauglichen zudeputieren.
/520/ Köln: Wie Trier, d–doch das die kgl. Mt. ire hilff mit des Reichs hilff zuvermischen–d. Derhalb auf pfenningß meister verdacht zu sein.
Pfalz: Es were konig nit allein in diessem, sonder ein mehers zu vertrauen. Sie bedencken aber, wie konig an leuten mangel habe. Derwegen wurde konig wolgefallen, das man irer Mt. ein obersten ex statibus furschlugee. Darzu sie Sachssens churfursten erachten dienstlich, dan er jungs leibs, in dreyenf zugen hievor gewesen2, item hetten reuter und fußfolck. Zudeme so were irer kfl. Gn. dero landt gelegenhait nach auch an dissem wol gelegen. Wofer Sachssen nit zuvermogen, alßdan Wurtenberg als ein erfarn kriegß man zu erpitten. Wen man disses ainig sein wurdet, hat man mit wissen eins solchen obersten auf andere ambt- und befelchsleut zugedencken.
Š /521/ Sachsen: Erachten, da man nit ein ansehenlichen standt auß dem Reich zu eim obersten haben, wurdet wenig außgericht, g–ursach, dweil konig selbst nit ziegen kan–g. Und vonnoten, das einer seye, auf denen man ein guts vertrauen zu setzen.
Brandenburg: Weren gehort, das konig alß dem haubt diß zuvertrauen. Erachten auch, das ire Mt. wol so gute leut hab alß ein standt des Reichs, oder werde wol nach leuten zutrachten [wissen]. Dan dweil man das gantz Reich ime vertraut, were disses auch irer Mt. zuvertrauen, in sonder betrachtung, das diß werck ire Mt. auch am maisten belangen thunh. Item wurdet dem Reich ein groß druff gehen, und 8 monat langk 100 000 fl.
Mainz: Auf ratification, dweil sie nit wissen mogen, wes Meintz gelegenhait, erachten sie, dweil man die hilff an gelt laistet, das keins obersten vonnoten von wegen des Reichs. Allein acht zuhaben, wie das gelt angewendt.
/522/ 3. Umfrage. Trier: Erachten, das kgl. Mt. hirunther zuvertrauen, und solchs umb desto meher, dweil Brandenburg letzt oberst gewesen3 und alß der sachen erfarn solchs fur gut achtet. Zudeme irer Mt. selbst auch am meisten daran gelegen, die auch am pesten alle gelegenhait wissen.
Köln: Wie Brandenburg und Trier. Aber domit das gelt wol angelegt, auff treffliche chur- und fursten zugedencken, die ein ufsehens haben.
Pfalz: Wen konig eigner person zuge, were diß werck irer Mt. wol zu trauen, und doch etlich kriegß rethe zu ordnen. Dweil aber konig nit wurdet selbst ziegen, werden ire Mt. doch ein general obersten setzen. Derselbig were ex statibus zu nemen, und auf den vhal irer Mt. etlich zwehen oder drei furzuschlagen, einen darauß zuwelen. Und gieng daruf in ein weg soviel alß in den andern.
/523/ Sachsen: Wie Pfaltz. Dan wen man das obersten ambt dem konig wil heimstellen, so were gelt und anderst auch irer Mt. zu vertrauen. Aber weren noch der mainung, dweil konig nit selber ziehen würdet und one das ein obersten bestellen, so were ratsamer, das derselbig ein standt des Reichs alß ein frembder. Dan der standt wurdet treuer sein, wurdet auch nit den eigen nutz haben als ein frembder. Zudeme were auch nutzlich, das des Reichs hilff ein sonder hauffen, und das konig sein hilff auch in ein sondern hauffen anrichte.
Brandenburg: Sie erachten, wen die hilff angestelt, konig werde dem werck selbst beiwonen und oberst sein. Aber mochte von irer Mt. erclerung daruber zu suchen sein. Es were auch nit ratsam, das zwehen hauffen seyen, dan also were das volck getrennet. Und ersparte man auf diessen wegk, was auf ein obersten ergehet, dan kgl. Mt. het vorhin iren stat.
Š /524/ Mainz: Wie Brandenburg. Gaben auch zubedencken, da man also ein obersten anstellen wurde, das der villeucht wurde ein kriegß werck anstellen, daruf die hilff und das gelt, so auf ein gewisses gestelt, nit genugsam.
/524 f./ 4. Umfrage. Beschluss wie Votum Brandenburg in der 3. Umfrage, resümiert von Mainz: Nachfrage beim Kg., /525/ obe ire Mt. bedacht, selbst in der person als obrigst [!] zu ziegen. Alßdan weiter den sachen nachzugedencken.
Beschlussfassung zur Höhe der Steuerbewilligung4 im Hinblick auf das Referat vor FR: Da nunmehr Einigkeit besteht, dem Kg. Hilfe zu leisten, und solchs gestelt auf den einfachen romerzugk acht monat langk, allain Meintz außgeschlossen, so angezeigt, daruber kein außtrucklichen befelch zuhaben, ist furgefallen, wie die relation zethun, obe zu sagen: „dem mehern nach“. Aber solchs hat Brandenburg bestritten /526/ mit vermeldung, das solchs wider disses churfursten rathes loblich herkomen. Derhalb sie on außtrucklichen befelch darin nit willigen konten. Dan preuchlich, was das meher thut, das sich die ubrigen darin vergleichen. Darumb sie dan auch von irem voto alß uberstimpt abgestanden, da sie sonst befelch gehabt, den doplierten romzugk zubewilligen.
Nota: Hat man sich hieruber noch verner zuvergleichen.
Kg. lässt die kfl. Räte für 1 Uhr nachmittags zu sich rufen.
(Nachmittag, 1 Uhr) Kgl. Herberge . Vor dem Kg. erscheinen die Gesandten der Kff. Kg. lässt von Vizekanzler Jonas vortragen5 : /526 f./ Kg. verweist auf seine wiederholt vorgebrachte Bitte an die Reichsstände, in Anbetracht der Türkengefahr ihre Hilfe zu bewilligen. Kg. ist nunmehr seit einigen Wochen persönlich anwesend und hat erfahren, dass FR dazu einen Beschluss gefasst hat, /527/ aber die sachen und der verzugk an inen, der churfursten rethen, erwinden solte. Dweil nun die hochste notturfft erforderte, das nit allain furdarlichen in sachen geschlossen, sonder das auch die hilff ins werck gerichtet und zeitlichen gelaistet, so hett ire Mt. nit underlassen mogen, sie, die kfl. rethe, zu erfordern, gnediglichen gesinnendt, wofer sie auch uber diessen articul entschlossen, das sie on lengern auffenthalt ir bedencken mit den stenden und potschafften des furstenrathes zusamen /528/ tragen wolten, domit man zu furdarlicher, einhelliger vergleichung komen möge. Wofer sie aber noch nit entschlossen, so wolten sie zu gemut furen, wie lang man alhie one frucht gelegen, zu was beschwerung dem furstenrathe solcher verzugk gelange und dan, was not und gefhar nit allain irer Mt. und dero christenlichen konigreich und landen, sonder auch andern anrainenden und der gantzen teutschen nation disses gewaltigen vheindts halben fur augen. Und derhalb von noten, das die hilff und gegenwher so zeitlichen angestelt und ins werck gericht, auff das, wen hernachmaln die gern gelaist werden solte, die nit vergebenlich seye und zu spede keme.
/529/ Kg. fügt persönlich an, es wolten die rethe doch bedencken, wie die sachen geschaffen, dan in der warheit die not groß. Ire Mt. hetten auch die Šchurfursten durch schickung und schrifftlichen vilfaltig ersucht, alhie personlich zuerscheinen und die sachen helffen zubefurdern. Daruf sie irer Mt. antwurten und schreiben lassen, wie sie ire rethe und gesandten mit genugsamen, notturfftigem befelch abgefertigt6. Nun legen ire Mt. alhie in die sechst wochen und wusten eben sovil, wes man entschlossen, als den ersten tag. Welchs irer Mt. beschwerlich. Gesunnen demnach, die rethe wolten die sachen befurdern. Were auch yetztmals keiner antwurt weiter von noten, dan die befurderung were die peste antwurt.
Antwort der kfl. Gesandten: /529 f./ Haben im KR zur Türkenhilfe beraten und sind /530/ so weit gangen, das sie ires thails auch entschlossen, dem furstenrathe ire bedencken anzutragen und mit inen furzugehen; wie sie dan erstlichen negst verschienen sambstags gegen abent bericht worden, das die im furstenrathe gefast gewesen7. Doch wo etwo etlichen der churfursten rethe befelch mangleten, solten die auch angezeigt werden.
Kurfürstenrat. Beratung wegen der Korrelation mit FR. Vertagung bis morgen.
/531/ Reichsrat. Mainzer Kanzler verliest im Auftrag des Kgs. das Konzept für dessen Schreiben an den Kg. von Polen wegen der Koadjutorfehde in Livland8 . Billigung durch die Reichsstände, wiewol sie in deme irer kgl. Mt. kein moß zugeben.
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Anmerkungen
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« Nr. 62 1557 Januar 4, Montag »
2. HA (Türkenhilfe): Fragliche Verordnung eines Generalfeldobersten durch die Reichsstände oder Übernahme des Amtes durch den Kg. Bewilligung von acht Römermonaten Reichshilfe durch die Mehrheit des KR. Persönliche Aufforderung des Kgs. an KR, die Beratung zum 2. HA abzuschließen. Koadjutorfehde in Livland: Konzept des Schreibens an den Kg. von Polen.
/518/ (Vormittag) Kurfürstenrat. [Mainzer Kanzler] proponiert zum 2. HA (Türkenhilfe): Verwaltung und Auszahlung der Steuer, Pfennigmeisteramt.
1. Umfrage. Trier: Sind dazu ohne Weisung und votieren nur auf Ratifizierunga.
[Köln fehltb].
Pfalz: Erachtet von noten, das man zuvor von einem obersten rede, dem ein gemein pfennings meister zu adjungieren, die sich mit einandern vergleichen konten.
Sachsen: Auß ursachen, das hievor viel eigennutzigkait /519/ gesucht, so erachtet Sachssen, das ein vornemer standt des Reichs zu einem obersten zuordnen, dem kriegß rethe und pfennings maister zuzeordnen, die kriegß leut anzunemen, den krieg zu furen und daruber nachmals dem Reich rechnung zethun1.
ŠBrandenburg: Achten, das der kgl. Mt. als dem haubt des Reichs zuvertrauen das gantz werck des obersten ambtsc. Was aber das gelt anlangt, da mochte ein verordnung etlicher geschehen.
Mainz: Wollen zunächst andere hören.
2. Umfrage. Trier: Auff ratification wie Pfaltz. Wer aber zu obersten zu deputieren: Erachten sie, dweil der kgl. Mt. an dissem am hochsten gelegen, das irer Mt. solchs zu vertrauen, entweder selbst in der person das oberst ampt zu vertretten oder aber ein andern tauglichen zudeputieren.
/520/ Köln: Wie Trier, d–doch das die kgl. Mt. ire hilff mit des Reichs hilff zuvermischen–d. Derhalb auf pfenningß meister verdacht zu sein.
Pfalz: Es were konig nit allein in diessem, sonder ein mehers zu vertrauen. Sie bedencken aber, wie konig an leuten mangel habe. Derwegen wurde konig wolgefallen, das man irer Mt. ein obersten ex statibus furschlugee. Darzu sie Sachssens churfursten erachten dienstlich, dan er jungs leibs, in dreyenf zugen hievor gewesen2, item hetten reuter und fußfolck. Zudeme so were irer kfl. Gn. dero landt gelegenhait nach auch an dissem wol gelegen. Wofer Sachssen nit zuvermogen, alßdan Wurtenberg als ein erfarn kriegß man zu erpitten. Wen man disses ainig sein wurdet, hat man mit wissen eins solchen obersten auf andere ambt- und befelchsleut zugedencken.
Š /521/ Sachsen: Erachten, da man nit ein ansehenlichen standt auß dem Reich zu eim obersten haben, wurdet wenig außgericht, g–ursach, dweil konig selbst nit ziegen kan–g. Und vonnoten, das einer seye, auf denen man ein guts vertrauen zu setzen.
Brandenburg: Weren gehort, das konig alß dem haubt diß zuvertrauen. Erachten auch, das ire Mt. wol so gute leut hab alß ein standt des Reichs, oder werde wol nach leuten zutrachten [wissen]. Dan dweil man das gantz Reich ime vertraut, were disses auch irer Mt. zuvertrauen, in sonder betrachtung, das diß werck ire Mt. auch am maisten belangen thunh. Item wurdet dem Reich ein groß druff gehen, und 8 monat langk 100 000 fl.
Mainz: Auf ratification, dweil sie nit wissen mogen, wes Meintz gelegenhait, erachten sie, dweil man die hilff an gelt laistet, das keins obersten vonnoten von wegen des Reichs. Allein acht zuhaben, wie das gelt angewendt.
/522/ 3. Umfrage. Trier: Erachten, das kgl. Mt. hirunther zuvertrauen, und solchs umb desto meher, dweil Brandenburg letzt oberst gewesen3 und alß der sachen erfarn solchs fur gut achtet. Zudeme irer Mt. selbst auch am meisten daran gelegen, die auch am pesten alle gelegenhait wissen.
Köln: Wie Brandenburg und Trier. Aber domit das gelt wol angelegt, auff treffliche chur- und fursten zugedencken, die ein ufsehens haben.
Pfalz: Wen konig eigner person zuge, were diß werck irer Mt. wol zu trauen, und doch etlich kriegß rethe zu ordnen. Dweil aber konig nit wurdet selbst ziegen, werden ire Mt. doch ein general obersten setzen. Derselbig were ex statibus zu nemen, und auf den vhal irer Mt. etlich zwehen oder drei furzuschlagen, einen darauß zuwelen. Und gieng daruf in ein weg soviel alß in den andern.
/523/ Sachsen: Wie Pfaltz. Dan wen man das obersten ambt dem konig wil heimstellen, so were gelt und anderst auch irer Mt. zu vertrauen. Aber weren noch der mainung, dweil konig nit selber ziehen würdet und one das ein obersten bestellen, so were ratsamer, das derselbig ein standt des Reichs alß ein frembder. Dan der standt wurdet treuer sein, wurdet auch nit den eigen nutz haben als ein frembder. Zudeme were auch nutzlich, das des Reichs hilff ein sonder hauffen, und das konig sein hilff auch in ein sondern hauffen anrichte.
Brandenburg: Sie erachten, wen die hilff angestelt, konig werde dem werck selbst beiwonen und oberst sein. Aber mochte von irer Mt. erclerung daruber zu suchen sein. Es were auch nit ratsam, das zwehen hauffen seyen, dan also were das volck getrennet. Und ersparte man auf diessen wegk, was auf ein obersten ergehet, dan kgl. Mt. het vorhin iren stat.
Š /524/ Mainz: Wie Brandenburg. Gaben auch zubedencken, da man also ein obersten anstellen wurde, das der villeucht wurde ein kriegß werck anstellen, daruf die hilff und das gelt, so auf ein gewisses gestelt, nit genugsam.
/524 f./ 4. Umfrage. Beschluss wie Votum Brandenburg in der 3. Umfrage, resümiert von Mainz: Nachfrage beim Kg., /525/ obe ire Mt. bedacht, selbst in der person als obrigst [!] zu ziegen. Alßdan weiter den sachen nachzugedencken.
Beschlussfassung zur Höhe der Steuerbewilligung4 im Hinblick auf das Referat vor FR: Da nunmehr Einigkeit besteht, dem Kg. Hilfe zu leisten, und solchs gestelt auf den einfachen romerzugk acht monat langk, allain Meintz außgeschlossen, so angezeigt, daruber kein außtrucklichen befelch zuhaben, ist furgefallen, wie die relation zethun, obe zu sagen: „dem mehern nach“. Aber solchs hat Brandenburg bestritten /526/ mit vermeldung, das solchs wider disses churfursten rathes loblich herkomen. Derhalb sie on außtrucklichen befelch darin nit willigen konten. Dan preuchlich, was das meher thut, das sich die ubrigen darin vergleichen. Darumb sie dan auch von irem voto alß uberstimpt abgestanden, da sie sonst befelch gehabt, den doplierten romzugk zubewilligen.
Nota: Hat man sich hieruber noch verner zuvergleichen.
Kg. lässt die kfl. Räte für 1 Uhr nachmittags zu sich rufen.
(Nachmittag, 1 Uhr) Kgl. Herberge . Vor dem Kg. erscheinen die Gesandten der Kff. Kg. lässt von Vizekanzler Jonas vortragen5 : /526 f./ Kg. verweist auf seine wiederholt vorgebrachte Bitte an die Reichsstände, in Anbetracht der Türkengefahr ihre Hilfe zu bewilligen. Kg. ist nunmehr seit einigen Wochen persönlich anwesend und hat erfahren, dass FR dazu einen Beschluss gefasst hat, /527/ aber die sachen und der verzugk an inen, der churfursten rethen, erwinden solte. Dweil nun die hochste notturfft erforderte, das nit allain furdarlichen in sachen geschlossen, sonder das auch die hilff ins werck gerichtet und zeitlichen gelaistet, so hett ire Mt. nit underlassen mogen, sie, die kfl. rethe, zu erfordern, gnediglichen gesinnendt, wofer sie auch uber diessen articul entschlossen, das sie on lengern auffenthalt ir bedencken mit den stenden und potschafften des furstenrathes zusamen /528/ tragen wolten, domit man zu furdarlicher, einhelliger vergleichung komen möge. Wofer sie aber noch nit entschlossen, so wolten sie zu gemut furen, wie lang man alhie one frucht gelegen, zu was beschwerung dem furstenrathe solcher verzugk gelange und dan, was not und gefhar nit allain irer Mt. und dero christenlichen konigreich und landen, sonder auch andern anrainenden und der gantzen teutschen nation disses gewaltigen vheindts halben fur augen. Und derhalb von noten, das die hilff und gegenwher so zeitlichen angestelt und ins werck gericht, auff das, wen hernachmaln die gern gelaist werden solte, die nit vergebenlich seye und zu spede keme.
/529/ Kg. fügt persönlich an, es wolten die rethe doch bedencken, wie die sachen geschaffen, dan in der warheit die not groß. Ire Mt. hetten auch die Šchurfursten durch schickung und schrifftlichen vilfaltig ersucht, alhie personlich zuerscheinen und die sachen helffen zubefurdern. Daruf sie irer Mt. antwurten und schreiben lassen, wie sie ire rethe und gesandten mit genugsamen, notturfftigem befelch abgefertigt6. Nun legen ire Mt. alhie in die sechst wochen und wusten eben sovil, wes man entschlossen, als den ersten tag. Welchs irer Mt. beschwerlich. Gesunnen demnach, die rethe wolten die sachen befurdern. Were auch yetztmals keiner antwurt weiter von noten, dan die befurderung were die peste antwurt.
Antwort der kfl. Gesandten: /529 f./ Haben im KR zur Türkenhilfe beraten und sind /530/ so weit gangen, das sie ires thails auch entschlossen, dem furstenrathe ire bedencken anzutragen und mit inen furzugehen; wie sie dan erstlichen negst verschienen sambstags gegen abent bericht worden, das die im furstenrathe gefast gewesen7. Doch wo etwo etlichen der churfursten rethe befelch mangleten, solten die auch angezeigt werden.
Kurfürstenrat. Beratung wegen der Korrelation mit FR. Vertagung bis morgen.
/531/ Reichsrat. Mainzer Kanzler verliest im Auftrag des Kgs. das Konzept für dessen Schreiben an den Kg. von Polen wegen der Koadjutorfehde in Livland8 . Billigung durch die Reichsstände, wiewol sie in deme irer kgl. Mt. kein moß zugeben.