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Abkürzungen und Siglen. Transkriptionsregeln
E) Protokoll des Religionsausschusses
F) Protokoll des Ausschusses zur Prüfung des Reichsabschieds
G) Protokoll für die Versammlungen der CA-Stände
H) Protokoll für die Versammlungen der katholischen und geistlichen Stände
J) Resolutionen, Eingaben, Gutachten
« Nr. 327 1557 Januar 14, Donnerstag »
Keine derzeitige Möglichkeit zur Einberufung des Generalkonzils. Bewilligung eines Kolloquiums auch durch die geistlichen Stände. Keine Einigung zu deren Bedingungen für das Kolloquium.
Š /114/ (Vormittag) Religionsausschuss. Mainzer Kanzler proponiert: Replik des Kgs. zum 1. HA (Religionsvergleich)1.
1. Umfrage. Kurtrier: Da Kg. in der Replik gegen das Votum der geistlichen Stände die Mehrheit für das Kolloquium unterstützt, wollen sie diesem auch numeher auf ratification sich anhengig machen. Doch das colloquium dermassen geschaffen, das es unverpuntlich, item das es kein decision auf ime trage und nichst darin determiniert, sonder das es ein vorberaitung zum concilio. Item das dem ordenlichen wege generalis concilii dardurch nichts benommen, /114’/ das es auch hern a–an eheren und pflichten verantwurtlich–a, und dan, das colloquenten nachmals irer collation relation thun und stendt alßdan ire notturfft daruf furzuwenden und uber alle articul gehort werden2.
Kurköln: Dweil sich konig resolviert auf den weg des colloquii, Trier auf ratification inen den gefallen lassen: Wiewol sie daruf nit abgefertigt, so wolten sie solchen weg colloquii gleicher gestalt auf ratification bewilligen, doch das es also angestelt werde, wie yetzt per Trier [votiert].
Kurpfalz3: Nachdem konig es darfur achtet, das zu dem concilio yetziger zeit nit zu komen, und derwegen achtet, den weg colloquii an die handt zu nemen, doch das es allein ein consultation sein solte, in massen resolution mitpringt4, so bedechten /115/ sie, wen colloquium also gestalt sein solte, das kein differentz darin und dan auch dem weg einer gemeiner Reichs versamblung. Ires erachtens aber solten zu verordnen sein presidenten, colloquenten, auditores und notarii wie hievorb, und das von dern ambt und de forma colloquii zu reden. Derhalb mochte man sich in specie vernemen lassen de forma colloquii. Hielten es auch für ein notturfft, das man nit also in genere von sachen rede, sonder in specie et articulatim.
Kursachsen: Vernehmen, dass Trier und Köln das Kolloquium jetzt billigen. /115’/ Das sie aber conditiones anhengken etc., repetendo: Weren sie in deme einig, das colloquium kein decision oder determination haben solte; solchs prechte auch mit das wortlin „unverpintlich“. Das auch dem concilio dardurch nichst benommen, were onnotig zu disputieren5,
Kurbrandenburg: Es stunde numeher zu reden von der zeit und personen des colloquii. Und truge resolution7 auf ime, das alßgleich colloquium solt furgenomen werden. Darunther sie hievor gehort, das sie nach wichtigkait der sachen erachten, das ein bekemelichere, fridliche zeit darzu zu bestimmen und noch ein zeitlangk einzustellen8, biß man ein gute, fridliche zeit etwo biß auf den herbstd haben mach. In mittelst hette man religion friden, der dan zur sicherhait genugsam.
Kurmainz: Auß der resolution befinden sie, das konig auf colloquium den beifal thut. Nun erachten sie nochmals, das concilium der ordenlich weg. Aber dweil konig erachtet, das zu eim concilio nit zu komen, so wusten sie colloquium auch nit zu verwidern, doch das man dardurch /116’/ sich des wegs concilii nit begebe und solch concilium ausschlisse; item das colloquium auch unverpuntlichen; item das es hern unverwißlich; item wes colloquiert, das solchs referiert werde, nachmals ferner ein yeder sich daruf haben vernemen zulassen. Mogen leiden, das man furter gradatim von zeit, malstat etc. rede.
Österreich: Da die Veranstaltung eines Konzils derzeit nicht möglich ist, so weren sie noch der meinung wie vor. Und liessen inen weg colloquii gefallen mit den condition, wie per Trier, Coln und Meintz gemeldet. Liessen inen auch gefallen, das gradatim de formalitate colloquii ratschlagt werde.
ŠBayern: /116’ f./ Haben schon zuvor votiert, /117/ das per colloquium nichst zu schliessen, sonder das die concordata wurden dem ordenlichen weg und approbation eins christlichen concilii underworffen; der meinung sie noch. Item quod fiat postea relatio statibus, placet. Item das colloquium hern unverwißlich, placet. Mochte weiters de tempore et formalitate colloquii geret werden.
Salzburg: Da derzeit zu einem concilio nit zu komen, so wolten sie sich auch auf colloquium vergleichen, doch salvis conditionibus wie per Trier, und dan, e–das es an religion unvergrifflich–e et quod sit preparation ad concilium etc. Da man ferner de qualitatibus colloquii reden wolte, daruf hetten sie auch befelch.
Pfalz-Zweibrücken: Wie Kurpfalz.
/117’/ Augsburg: Bewilligung des Kolloquiums aufgrund der Replik des Kgs., doch mit der condition, das colloquium unverpundtlich; item quod sit preparatio ad concilium; item quod nihil derogetur concilio et ecclesiae, sonder das diffinitio ad concilium gehorig und alhie nit meher gesche dan collatio; item das es den stenden irem standt und wesen nach verantwurtlich; item quod fiat relatio ad status, doch das die definitio dem ordenlichen wege nichst derogiere und ein yeder status sein notturfft bei eim yeden punct anzuzeigen. Und vergleicht sich sonderlich mit Bayern, das definitio nit anderst geschen solt dan per auctoritatem concilii und den ordenlichen weg und approbation.
/118/ Brandenburg-Ansbach: Wes fur conditionen dem colloquio angehengt, erachten sie, wurde erledigt, wen man de forma redete. Darumb zuvorderst yetztmals nit dahin sich zu astringieren.
Württemberg: Begrüßt die Zustimmung der geistlichen Stände zum Kolloquium. f–Befunde aber, das der haubtvergleichung nit geholffen per colloquium, wie konig solchs furschlegt–f , 9. Derhalb de formalibus in ordine et specie zu reden.
Hessen: Hielten darfur, das man sich leichtlich der angehengten conditionen colloquii zu vergleichen, und das numeher zureden de formalibus, loco et tempore und bevorabe, obe man die form voriger colloquien wolt halten cum emendatione der damals eingefallener verhinderungen oder aber, obe ein neu forma auf maß der kgl. resolution anzustellen.
/118’/ Prälaten: Wie Augspurg.
Wetterauer Gff.: Von den conditionen zu zeitlich, dißmals davon zu reden. Wurde in formalibus sich selbst resolvieren.
Stadt Straßburg: Dweil meher qualitates et requisita zu dem colloquio gehorig, weren die in ein ordnung zu stellen und von eim yeden stuck zu anderer stundt zureden.
ŠStadt Schwäbisch Gmünd: Erachtet es für ein meinung. Darumb vergleicht sich mit den hern.
Kurmainz: Einigung in weiterer Umfrage.
2. Umfrage. Kurtrier: /118’ f./ Übereinkunft, das Kolloquium vorzunehmen. Beharren auf den zuvor genannten Bedingungen.
/119/ Kurköln: Fordern Anschluss aller Ausschussmitglieder an die Bedingungen.
Kurpfalz: Weil meher qualitates zu dem colloquio gehorig, so weren sie deß bedenckens gewesen, das man gradatim procediert hette, dan man sich der qualitaten, die yetzo erregt, leichtlichen zu vergleichen. Aber wie dem allem, dweil sie nit genugsam auf die kgl. resolution instruiert, were disse consultation einzustellen biß zu andern tagen.
Kursachsen: Erachten, das die erregte qualitates die vornemeste stuck, darauf das gantz werck stunde. Derwegen sie sich auch daruf verglichen: Namblich 1) quod colloquium non habet decisionem, sonder das sich colloquenten freuntlich underreden. 2) /119’/ Das es unvergreifflich, hinge der ersten condition an. 3) Das dem concilio dardurch nichst begeben oder benommen sein solte, da wurde per aliquos angehengt, das colloquium der ordinariae potestati10 submittiert werden solte und allein ein preparation ad concilium sein solte. Uf solchen anhangk, da were derselbig der augspurgischen confession nachtheiligg, und wurde darumb ire notturfft sein, das sie auch ein anhangk theten, das durch diß colloquium sie nichst ordinariae potestati wolten eingeraumbt haben. Hielten es darumb darfur, das zu vermeidung solcher disputation in genere zupleiben, das colloquium solte unverpuntlich sein etc. Item das conditioniert wurdet, das den hern an standt und wesen etc. nit vergrifflich, weren sie einig. Aber wurde per aliquos angehengt, auch religionh unvergriffenlich. Solcher anhangk auch zu umbgeheni und es /120/ bei dem genere pleiben zu lassen, dan post relationem colloquentium hette ein yeder das sein darzu zureden vel per protestationes zu bestreiten etc. Mochten sachen eingestellt werden.
Kurbrandenburg: Wie Sachssen.
Kurmainz, Österreich, Bayern, Salzburg, Pfalz-Zweibrücken, Augsburg, Brandenburg-Ansbach, Württemberg: Vertagung der Beratung, da, so Kurmainz, Kurpfalz die sachen in fernern bedacht gezogen.
Hessen: Ebenso. Yedoch konte /120’/ man sich ires erachtens leichtlichen vergleichen, und mochten alle die conditiones in zwe comprehendiert werden: Erstlich das es ein unverpuntlich colloquium seye sine aliqua submissione. ŠSolchs begriffe die drei erste punct und erregte qualiteten. 2) Das die collocution und handlung der colloquenten nachmals an die stendt zugelangen, begriffe die ubrige erregte qualitates.
Prälaten, Wetterauer Gff., Städte Straßburg und Schwäbisch Gmünd: Die sachen einzustellen.
Beschluss: Vertagung bis Samstag.
Fazit: /120’–121’/ Zwar würde das Generalkonzil das ordentliche Forum für die Verhandlungen zum Religionsvergleich darstellen. Da dessen Einberufung derzeit nicht möglich ist, wie auch Kg. in der Replik ausführt, einigt man sich auf das Kolloquium. Die geistlichen Stände setzen für das Kolloquium vier Bedingungen voraus. Da darüber noch keine Einigung möglich ist, wird die Beratung vertagt.
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« Nr. 327 1557 Januar 14, Donnerstag »
Keine derzeitige Möglichkeit zur Einberufung des Generalkonzils. Bewilligung eines Kolloquiums auch durch die geistlichen Stände. Keine Einigung zu deren Bedingungen für das Kolloquium.
Š /114/ (Vormittag) Religionsausschuss. Mainzer Kanzler proponiert: Replik des Kgs. zum 1. HA (Religionsvergleich)1.
1. Umfrage. Kurtrier: Da Kg. in der Replik gegen das Votum der geistlichen Stände die Mehrheit für das Kolloquium unterstützt, wollen sie diesem auch numeher auf ratification sich anhengig machen. Doch das colloquium dermassen geschaffen, das es unverpuntlich, item das es kein decision auf ime trage und nichst darin determiniert, sonder das es ein vorberaitung zum concilio. Item das dem ordenlichen wege generalis concilii dardurch nichts benommen, /114’/ das es auch hern a–an eheren und pflichten verantwurtlich–a, und dan, das colloquenten nachmals irer collation relation thun und stendt alßdan ire notturfft daruf furzuwenden und uber alle articul gehort werden2.
Kurköln: Dweil sich konig resolviert auf den weg des colloquii, Trier auf ratification inen den gefallen lassen: Wiewol sie daruf nit abgefertigt, so wolten sie solchen weg colloquii gleicher gestalt auf ratification bewilligen, doch das es also angestelt werde, wie yetzt per Trier [votiert].
Kurpfalz3: Nachdem konig es darfur achtet, das zu dem concilio yetziger zeit nit zu komen, und derwegen achtet, den weg colloquii an die handt zu nemen, doch das es allein ein consultation sein solte, in massen resolution mitpringt4, so bedechten /115/ sie, wen colloquium also gestalt sein solte, das kein differentz darin und dan auch dem weg einer gemeiner Reichs versamblung. Ires erachtens aber solten zu verordnen sein presidenten, colloquenten, auditores und notarii wie hievorb, und das von dern ambt und de forma colloquii zu reden. Derhalb mochte man sich in specie vernemen lassen de forma colloquii. Hielten es auch für ein notturfft, das man nit also in genere von sachen rede, sonder in specie et articulatim.
Kursachsen: Vernehmen, dass Trier und Köln das Kolloquium jetzt billigen. /115’/ Das sie aber conditiones anhengken etc., repetendo: Weren sie in deme einig, das colloquium kein decision oder determination haben solte; solchs prechte auch mit das wortlin „unverpintlich“. Das auch dem concilio dardurch nichst benommen, were onnotig zu disputieren5,
Kurbrandenburg: Es stunde numeher zu reden von der zeit und personen des colloquii. Und truge resolution7 auf ime, das alßgleich colloquium solt furgenomen werden. Darunther sie hievor gehort, das sie nach wichtigkait der sachen erachten, das ein bekemelichere, fridliche zeit darzu zu bestimmen und noch ein zeitlangk einzustellen8, biß man ein gute, fridliche zeit etwo biß auf den herbstd haben mach. In mittelst hette man religion friden, der dan zur sicherhait genugsam.
Kurmainz: Auß der resolution befinden sie, das konig auf colloquium den beifal thut. Nun erachten sie nochmals, das concilium der ordenlich weg. Aber dweil konig erachtet, das zu eim concilio nit zu komen, so wusten sie colloquium auch nit zu verwidern, doch das man dardurch /116’/ sich des wegs concilii nit begebe und solch concilium ausschlisse; item das colloquium auch unverpuntlichen; item das es hern unverwißlich; item wes colloquiert, das solchs referiert werde, nachmals ferner ein yeder sich daruf haben vernemen zulassen. Mogen leiden, das man furter gradatim von zeit, malstat etc. rede.
Österreich: Da die Veranstaltung eines Konzils derzeit nicht möglich ist, so weren sie noch der meinung wie vor. Und liessen inen weg colloquii gefallen mit den condition, wie per Trier, Coln und Meintz gemeldet. Liessen inen auch gefallen, das gradatim de formalitate colloquii ratschlagt werde.
ŠBayern: /116’ f./ Haben schon zuvor votiert, /117/ das per colloquium nichst zu schliessen, sonder das die concordata wurden dem ordenlichen weg und approbation eins christlichen concilii underworffen; der meinung sie noch. Item quod fiat postea relatio statibus, placet. Item das colloquium hern unverwißlich, placet. Mochte weiters de tempore et formalitate colloquii geret werden.
Salzburg: Da derzeit zu einem concilio nit zu komen, so wolten sie sich auch auf colloquium vergleichen, doch salvis conditionibus wie per Trier, und dan, e–das es an religion unvergrifflich–e et quod sit preparation ad concilium etc. Da man ferner de qualitatibus colloquii reden wolte, daruf hetten sie auch befelch.
Pfalz-Zweibrücken: Wie Kurpfalz.
/117’/ Augsburg: Bewilligung des Kolloquiums aufgrund der Replik des Kgs., doch mit der condition, das colloquium unverpundtlich; item quod sit preparatio ad concilium; item quod nihil derogetur concilio et ecclesiae, sonder das diffinitio ad concilium gehorig und alhie nit meher gesche dan collatio; item das es den stenden irem standt und wesen nach verantwurtlich; item quod fiat relatio ad status, doch das die definitio dem ordenlichen wege nichst derogiere und ein yeder status sein notturfft bei eim yeden punct anzuzeigen. Und vergleicht sich sonderlich mit Bayern, das definitio nit anderst geschen solt dan per auctoritatem concilii und den ordenlichen weg und approbation.
/118/ Brandenburg-Ansbach: Wes fur conditionen dem colloquio angehengt, erachten sie, wurde erledigt, wen man de forma redete. Darumb zuvorderst yetztmals nit dahin sich zu astringieren.
Württemberg: Begrüßt die Zustimmung der geistlichen Stände zum Kolloquium. f–Befunde aber, das der haubtvergleichung nit geholffen per colloquium, wie konig solchs furschlegt–f , 9. Derhalb de formalibus in ordine et specie zu reden.
Hessen: Hielten darfur, das man sich leichtlich der angehengten conditionen colloquii zu vergleichen, und das numeher zureden de formalibus, loco et tempore und bevorabe, obe man die form voriger colloquien wolt halten cum emendatione der damals eingefallener verhinderungen oder aber, obe ein neu forma auf maß der kgl. resolution anzustellen.
/118’/ Prälaten: Wie Augspurg.
Wetterauer Gff.: Von den conditionen zu zeitlich, dißmals davon zu reden. Wurde in formalibus sich selbst resolvieren.
Stadt Straßburg: Dweil meher qualitates et requisita zu dem colloquio gehorig, weren die in ein ordnung zu stellen und von eim yeden stuck zu anderer stundt zureden.
ŠStadt Schwäbisch Gmünd: Erachtet es für ein meinung. Darumb vergleicht sich mit den hern.
Kurmainz: Einigung in weiterer Umfrage.
2. Umfrage. Kurtrier: /118’ f./ Übereinkunft, das Kolloquium vorzunehmen. Beharren auf den zuvor genannten Bedingungen.
/119/ Kurköln: Fordern Anschluss aller Ausschussmitglieder an die Bedingungen.
Kurpfalz: Weil meher qualitates zu dem colloquio gehorig, so weren sie deß bedenckens gewesen, das man gradatim procediert hette, dan man sich der qualitaten, die yetzo erregt, leichtlichen zu vergleichen. Aber wie dem allem, dweil sie nit genugsam auf die kgl. resolution instruiert, were disse consultation einzustellen biß zu andern tagen.
Kursachsen: Erachten, das die erregte qualitates die vornemeste stuck, darauf das gantz werck stunde. Derwegen sie sich auch daruf verglichen: Namblich 1) quod colloquium non habet decisionem, sonder das sich colloquenten freuntlich underreden. 2) /119’/ Das es unvergreifflich, hinge der ersten condition an. 3) Das dem concilio dardurch nichst begeben oder benommen sein solte, da wurde per aliquos angehengt, das colloquium der ordinariae potestati10 submittiert werden solte und allein ein preparation ad concilium sein solte. Uf solchen anhangk, da were derselbig der augspurgischen confession nachtheiligg, und wurde darumb ire notturfft sein, das sie auch ein anhangk theten, das durch diß colloquium sie nichst ordinariae potestati wolten eingeraumbt haben. Hielten es darumb darfur, das zu vermeidung solcher disputation in genere zupleiben, das colloquium solte unverpuntlich sein etc. Item das conditioniert wurdet, das den hern an standt und wesen etc. nit vergrifflich, weren sie einig. Aber wurde per aliquos angehengt, auch religionh unvergriffenlich. Solcher anhangk auch zu umbgeheni und es /120/ bei dem genere pleiben zu lassen, dan post relationem colloquentium hette ein yeder das sein darzu zureden vel per protestationes zu bestreiten etc. Mochten sachen eingestellt werden.
Kurbrandenburg: Wie Sachssen.
Kurmainz, Österreich, Bayern, Salzburg, Pfalz-Zweibrücken, Augsburg, Brandenburg-Ansbach, Württemberg: Vertagung der Beratung, da, so Kurmainz, Kurpfalz die sachen in fernern bedacht gezogen.
Hessen: Ebenso. Yedoch konte /120’/ man sich ires erachtens leichtlichen vergleichen, und mochten alle die conditiones in zwe comprehendiert werden: Erstlich das es ein unverpuntlich colloquium seye sine aliqua submissione. ŠSolchs begriffe die drei erste punct und erregte qualiteten. 2) Das die collocution und handlung der colloquenten nachmals an die stendt zugelangen, begriffe die ubrige erregte qualitates.
Prälaten, Wetterauer Gff., Städte Straßburg und Schwäbisch Gmünd: Die sachen einzustellen.
Beschluss: Vertagung bis Samstag.
Fazit: /120’–121’/ Zwar würde das Generalkonzil das ordentliche Forum für die Verhandlungen zum Religionsvergleich darstellen. Da dessen Einberufung derzeit nicht möglich ist, wie auch Kg. in der Replik ausführt, einigt man sich auf das Kolloquium. Die geistlichen Stände setzen für das Kolloquium vier Bedingungen voraus. Da darüber noch keine Einigung möglich ist, wird die Beratung vertagt.