Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.).

Bei der letzten Türkenhilfe ist das Kontingent von Zell am Harmersbach nach dem doppelten Romzug auf 44 Mann veranschlagt worden. Dabei wurde offenbar übersehen, dass das Städtchen verpfändet ist, und zudem angenommen, dass die verpfändeten Ländereien und Nutzungen zur Aufbringung der Reichshilfe heran gezogen werden könnten. Dem ist aber nicht so. Die Stadt lebt ausschließlich von der Landwirtschaft.

Die erwähnte Hilfe, die die Bürger von Zell wegen der damaligen besonderen Notlage leisten mussten, konnten sie nur mit Krediten und nur mit äußerster Mühe aufbringen. Außerdem ist das Städtchen mittlerweile ganz abgebrannt. Sie bitten deshalb die Reichsstände, ihnen die jetzige Türkenhilfe zu erlassen und ihnen so den Wiederaufbau ihrer Häuser zu erleichtern. Und diewyl sy vor jaren wie Offenburg auch ermelter verpfendung halben aller des reychs beschwerden uberhaben gewesen und sich in kurtzen jaren selbs mit irer hilf us irem eigenthum angeboten und zugethon haben, das sy hinfuro bitz uff billiche mutmassung und ringerung neben andern stenden, die in irem vermogen sy dennocht gar weyt ubertreffen, als Buchaw oder zum hochsten Buchhorn pleiben lassen. Falls die Stände das Einkommen Zells höher veranschlagen, sind die Bürger bereit, über ihre Finanzlage Rechenschaft abzulegen.