Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 165r–167v (Kop.).

[...]. Was nun eur antzaigen der beschehen bewilligung des furgelegten puchs belangt, habt ir nit unrecht gethan, dieweils durch das merer darynnen verner tzu handeln, doch auf weytter beredung steet, auch unsers erachtens unvergriffenlich ist, das ir solichs auch bewilligt habt, und pleybt damit der glimpf uff unserm tayl. Was aber den gemaynen friden und recht im hl. reich belangt, muß erwartet werden, was hernachvolgt und furgeschlagen wurdet, welchs uns von euch unverhalten pleybt. [...].

Wollen über die zugeschickte Antwort auf die Supplikation der Reichsstädte [Nr. 211], obwohl ihnen diese Supplikation nicht vorliegt, beraten lassen und das Ergebnis ihnen mitteilen 1. Sollen dem zustimmen, was andere ehemalige Bundsstände Götz von Berlichingen bewilligen. Einverständnis, dass die beiden vom Kf. von Mainz benannten Knechte unbehelligt bleiben.

Sollen ihren gelehrten Diener, der schon in der dritten Woche abwesend ist und daheim gebraucht wird, freundlich zur Heimreise ermahnen. Montags, 11. Julij 1541 per Oswalden Weber 4 stundt vor nachts2.

[Zettel der Älteren von Nürnberg:] Dieweil wir auß dem schreyben an gemeine ratsversamlung befynden, das die eylend turckenhilf vast durchauß von allen stenden bewilligt, allein, was etlich hinter sich pringen genommen, so wolten wir gern bericht haben, ob man die mit volck oder geldt laisten must und wurd. Dann im fall, das die hilf auf geldt gestelt werden solt, das were uns das liebst und nutzest. In dem wollet, sovil ir kundt, doch zum allerunvermercksten und damit ir nit ursach gebt, das man uns umb das bewilligt vendlein knecht manet, sonder das es bey der gemeinen unser geburnus der eylenden turckenhilf gelassen werd. Was sie erfahren, sollen sie mitteilen. Anweisung zu Bemühungen bei Kg. Ferdinand in der grefenbergischen Handlung. Vertrauen darauf, dass sie mehr Ansehen genießen als dieser leichtfertig man. Wünschen Aushändigung der Lehenbriefe Helchners und Übertragung der Lehen an Nürnberg, damit die armen Leute aus der Drangsal befreit werden. Zweifeln nicht an der Bereitschaft des Königs, die Sache, tzum grund und end zu bringen 3. [...].

Anmerkungen

1
 Vgl. Bgm. und Rat von Nürnberg an Hieronymus Baumgartner und Sebald Haller, Nürnberg, 1541 Juli 13, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 179r–180r (Kop.): Lieben freundt, der chur- und fursten, auch prelaten und graven der alten religion antwurt auf der erbern stett beschehen anpringen haben wir bey unsern rechtgelerten mit allem vleys lassen ratschlagen, inmassen ir hiebey auß tzwayen underschidlichen rathschlegen, nemlich auß Dr. Scheurls derhalben insonders vertzaichent, dem sich die andern unsere gelerten vast vergleichen und daneben etlich noch mer grund antzaigen und einfuren, vernemen werdet. Und dieweil aber den erbern stetten an dieser sachen hoch und mercklichs gelegen, konnen wir nit erachten, das wir uns hierynnen von den erbern stetten absondern sollen. Ydoch so werdet ir auß den uberschickten rathschlegen befinden, das es unser und anderer stett mit dem steurn etwas der gepreuch, alten herkummen und freyheytten halben underschied haben mag, darumb sich nit fugen will, den stetten diese bede rathschleg oder der einen gar tzutzestellen, sonder, wiewol wir erachten konnen, das etliche stett gleich uns befreyt und des steurns in geprauch und herkummen sein mugen, so will es etwo ein underschied haben. Was aber uff gemeinem rechten und reichsabschiden beruet, das mugt ir inen einen außtzug machen, das wir gleichwol gern wolten haben thun lassen, wo wir deß zeyt gehaben mugen. Sonderlich, so achten wir von unnoten, von einichen vertregen unser genachpaurten der steur und nidern gerichtparkait halben meldung tzu thun oder das ir euch desselben emplost, auf das nit darfur geacht werden mocht, als hetten wir in unsere freyhait und alt herkummen zweifl gesetzt, sonder ist euch solichs allein alles zum bericht tzugeschickt. Darein werd ir euch tzum pesten und was euch fur nutz und gut ansicht, den stetten von diesen ratschlegen mitzuteyln, wol wissen tzu schicken. [...]. Datum under unsers eltern Bgm. Paulus Grunthern petschir, Mitwochs, 13. Julij 1541.
2
 Vgl. auch die Älteren von Nürnberg an Pankraz Wagner, Nürnberg, 1541 Juli 11, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 163v–164v (Kop.): Sein Schreiben aus Regensburg. Befinden, dass die Förderung der Sachen von Verehrungen abhängt. Sind dazu durchaus bereit. Es ist ihnen aber beschwerlich, Verehrungen zu gewähren, bevor die Sachen erledigt sind. Bitten, ihnen mitzuteilen, ob es besser ist, mit den Verehrungen bis zur Erledigung der Sachen zu warten, oder ob er meint, dass die Sachen eher gefördert werden, wenn man schon jetzt Zuwendungen gewährt. Er weiß, dass sie H. Georg von L. bereits eine Verehrung haben zukommen lassen. Wollen es trotzdem an einer Verehrung nicht fehlen lassen. Glauben, dass nunmehr dem anderen Mann, dem Chr., der noch nichts erhalten hat, eine Verehrung zukommen sollte. Erwarten seinen weiteren Bericht, wie man sich mit den Verehrungen verhalten soll. Soll sich zusammen mit Sebald Haller bemühen, die Sache zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Montags, 11. Julij 1541. [...]. – Vgl. außerdem Bgm. und Rat von Nürnberg an Hieronymus Baumgartner und Sebald Haller, Nürnberg, 1541 Juli 14, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 180r–180v (Kop.): Haben ihr gestern eingegangenes Schreiben sampt abschrift der antwurt, so die protestirenden dem Kf. von Branndenburg etc. etlicher mißverstendiger wort halben ubergeben, wie wir euch das angestern in einem inligenden tzettel vermeldet, vernommen. Deßgleichen ist uns eur schreyben und beyligende abschrift, was röm. ksl. Mt. des furgelegten puchs halben und in anderm durch Hg. Friderichen antzaigen lassen, durch Peter Hasen heut vor aufsteendem rath auch behendigt, und ruen dieselben sachen alle auf weytter handlung, die der almechtig Gott genediglich dahin richten woll, das die tzu frid und ainigkait und seinem ewigen lob gepracht werden. [...]. Datum under unsers eltern Bgm. Paul Grunthern petschir, Donderstags, 14. Julij 1541 zur stund vor nachts. [...]. Zedula: Ihre Mitteilung über den Plan des Kaisers zum Feldzug gegen Algier und über die Ankunft eines türkischen Heeres von 60.000 Mann in Ungarn. Und was sich in solchem weytter tzutregt, gibt die tzeit tzu erkennen. Wir konnen es nit pessern, allein, wann gemeine steendt des reichs einen genusammen [sic!], satten friden erlangen, mocht vast das pest sein, dann on das sihet es allerley weytleuffigkait gleich. Gott geb gnad. Datum ut in litteris.
3
 Vgl. zu dieser Auseinandersetzung das Schreiben der Älteren von Nürnberg an Hieronymus Baumgartner, Sebald Haller und Pankraz Wagner, Nürnberg, 1541 Juli 14, Nürnberg StA, Briefbücher des Nürnberger Rates 125, fol. 181v–183v (Kop.).