Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Weimar HStA, EGA, Reg. E 141, fol. 136r–141v (Ausf., eighd., teilw. chiffr. 1).

Auf euerer kfl. Gn. schreiben am datum Torga, den siebenden Junij [Nr. 718] zusambt inligendem vortzeichnus etzlicher artickel, so euere kfl. Gn. durch 〈den Hg. zu Gulich〉 zugeschickt, weiß eueren kfl. Gn. ich unterthenigster meinung nicht zu vorhalten: Erstlich, sovil die hohe person belanget, welche mir die vortreuliche anzeige gethan etc., were ich wol untertenigst willig geweßen, eueren kfl. Gn. dieselbige zu benennen. Dieweil mier aber dermassen und -gestalt solche vormeldung geschehen, das dieselbige hohe person begert, sie dozumal nicht zu benennen, habe ichs auch dohin gestellet, wie die anzeige und begern an mich vortreulich geschehen, untertenigst bittend, euere kfl. Gn. wolten desselbigen meinethalben kein ungnedigs gefallen haben.

Und wil eueren kfl. Gn. untertenigst nicht bergen, das dieselbige hohe person 〈der landgraff〉 geweßen, welcher mier auch kurtz vor 〈seiner fstl. Gn. abreißen〉 abermals vortreulich angezeigt, das sich des tags zuvorn zwischen 〈dem H. von Granuelh und seinen fstl. Gn. rede zugetragen der gellerischen〉 sachen halben, als hette seine fstl. Gn., domit sie 〈des Granuelhs als ksl. Mt. gehaimbsten und furnembsten radt〉 meinung eigentlich erfarhen und vormercken mochten, ungeferlicher weiß volgende mittel 〈zu vortrag der sachen furgeschlagen, nemlich, das Gulich die herschaft Rabenstain der ksl. Mt. 〉 ubergebe und zustellete und dargegen das hertzogthumb 〈Gellernn〉 von dem 〈haus zu Burgund〉 zu afterlehen empfangen und euere kfl. Gn. ire contradiction 〈der walh halben〉 auch alßo mit einzihen und vortragen ließen etc. Aber gemelter 〈Granuelh〉 hette geantwortet, das es ein vorgeben ding were, dan die 〈ksl. Mt. 〉 wolte solche noch dergleichen mittel nicht horen, vil weniger annemen, dan sie gedechten, 〈das landt zu Gellern〉 in keinen weg zu vorlassen etc. Darauß abzunemen, wie 〈des kaisers gemuth stunden〉. Und hath seine 〈fstl. Gn. 〉 ferner gesagt, obwol die worth alßo lauteten, wie gemelt, so mochte doch der ksl. Mt. gemueth gelindert werden, wan Kff., Ff. und stende 〈des hertzogen〉 sachen und gerechtickeith 〈zum land zu Gellern〉 alßo befinden wurden, das sie 〈irer ksl. Mt. 〉 nicht beipflichtung thun konthen. Und mochte villeicht auf solchen fall, do euere kfl. Gn. personlich alhie weren und 〈der walh halben〉 solte zu vortrag komen, etwan der 〈gellerischen sachen〉 auch roth gefunden werden, dieweil die ksl. Mt. gerne wolten, das 〈die walhsache〉 vortragen werden mochte.

So hath mier auch 〈hochgemelter landtgraff〉 den vorschinen Montag [1541 Juni 13], als 〈sein fstl. Gn. volgendes tags von hinnen abgeraißt〉, vortreulich angezaigt, das 〈die ksl. Mt. 〉 mit 〈seinen fstl. Gn. 〉 noch handlen lasse und das die 〈condition〉, wie ichs vorstanden, darauf beruhen sollt, das 〈die ksl. Mt. seinen fstl. Gn. alles vortzeihen〉 soll, was 〈sein fstl. Gn. wider ire Mt. 〉 gethan, auch ob wider die kaiserliche geseze, leges civiles, constitutiones etc. gehandelt, darmit dan 〈der bewust handel〉2 gemeint und begriffen sein soll. Und gesche[he] derwegen, das man 〈seinen fstl. Gn.〉 am chamergericht oder sonsten derselbigen sachen halben nicht ichtes zuschreiben moge etc. Dargegen sol 〈sein fstl. Gn. 〉 nicht vorpflicht sein, dan der ksl. und kgl. Mtt. und des reichs nutz und ehre zu fordern etc. und nicht wider sie zu thuen etc., doch gleichwol auch ausgenomen alle 〈seiner fstl. Gn.〉 religionßvorwanthe und die ganz sachen der religion, alßo das 〈sein fstl. Gn.〉 freistehe und unvorstrickt bleibe, andere mehr, so sich zu dißer religion und augspurgischen confession begeben wollen, an- und einzunemen etc. Item, die erbeinigungsvorwanthen heußer, die reinische einung, 〈Denmargk〉 und alle andere, mit denen 〈sein fstl. Gn.〉 in einung und confoederation stunde. Item, das seine fstl. Gn. wider 〈Gulich〉 nicht helfen wolten etc. Und 〈Franckreichs〉 halben, wie ichs vormerckt, stehet es darauf, das 〈sein fstl. Gn.〉 disfals auch neutral bleiben solte, es were dan, das 〈Frannckreich〉 den 〈keiser〉 angreiffen und uberzihen wolte. Auf den fall solten ime 〈sein fstl. Gn.〉, sovil moglich, den 〈zulauf der knecht in seiner fstl. Gn. landen〉 nicht gestaten. Sonsten solten 〈sein fstl. Gn. 〉 nichts ferner zu thuen oder zu helfen 〈der ksl. Mt. 〉 vorpflicht sein etc. Man gebe auch 〈seiner fstl. Gn.〉 weder heller noch pfenning, begerte es auch nicht, wiewol ime ein großes angebothen, das 〈sein fstl. Gn.〉 wider 〈Gulich〉 sich hette wollen vormogen lassen, welchs aber 〈sein fstl. Gn.〉 abgeschlagen, dan sie in keinen weg, wider 〈Gulich〉 ze thuen oder zu helfen, gemeint. Und solten sich euere kfl. Gn. gewißlich zu seinen fstl. Gn. alles freuntlichen, treuen, bestendigen willens und neigung in der religion und andern sachen versehen, wie auch herwider sein fstl. Gn. zu eueren kfl. Gn. sich getrosten thete, dan seine fstl. Gn. wolten sich mitnichten von den religionßverwanten absondern lassen. Und do gleich die handlung, wie obberurt, iren vortgang erreichete, so wolten nichtsdestoweniger seine fstl. Gn. alles dasjenige, das sie eueren kfl. Gn. zu leisten vorpflichtet, zum treulichsten thuen und leisten, des euere kfl. Gn. keinen zweifel tragen solten. Und hette es mier auch dorumb vormeldet, domit euere kfl. Gn. solches vortreulich mochte wissens entpfahen, wiewol es noch nicht gantz gewiß, ob solche handlung vor sich oder zuruckgehen mochte, den seine fstl. Gn. wusten nicht, ob 〈die ksl. Mt. 〉 die condition alßo wurden bleiben lassen wollen oder nicht. So weren seine fstl. Gn. nicht bedacht, dieselbigen fallen zu lassen etc.

Hat auch weitter gesagt, das 〈seiner fstl. Gn. der Granuelh〉 angezeigt, das sich 〈Hg. Heinrich von Braunsweig〉, wan ehr unlust erregen wolte, auf ksl. Mt. nicht durfte vorlassen. Und wurde ehr 〈die stedte〉 wider irer Mt. vorboth beschweren und vorgewaltigen, so wurde ime die ksl. Mt. eigentlich kein hulf thuen, den ehr durft auf 〈des kaisers beutel〉 keinen unlust oder krig erwecken und anfahen. Dorumb wolten seine fstl. Gn. gerne, das 〈die goßlarische sache vor ain religionsache〉 mochte erkandt und angenomen werden. So konthe man wol wege finden, das 〈der von Braunschweig umb sein untzucht gestraft wurde〉. Es wolte auch seine fstl. Gn. itzunder in derselbigen abreißen von hinnen iren rethen alhie bevelh hinter ir lassen, zum vleißigsten anzuhalten derselbigen sachen halben und, do man sich je nicht mochte vorgleichen, so solte 〈vorgleichen〉 durch die 〈stymmen〉 vormoge der 〈vorfassung〉 ergehen, wie dan meines versehens die kunpftige wochen geschehen wirdet, dan man bißher die stende darzu nicht vormogen konnen.

Und nachdem dan euere kfl. Gn. auß obberurter anzeige gnediglich zu vormercken, das 〈der landgraff〉 noch mit 〈ksl. Mt. 〉 in 〈handelunge stehet〉, alßo das bereithan dieselbigen, wie ich vorstanden, in ein nottel gefast und begriffen, aber dozumal nicht entlich volzogen geweßen, so wil nicht wol vormutlich sein, das 〈sich sein fstl. Gn. 〉 zugleich zu 〈die [sic!] andere handlung mit Franckreich〉 geneigt sein werde, es were dan, das dieße handlung widerumb zuruckginge, welches doch auch nicht wol zu gedencken, dan 〈die keiserischen〉 halten heftig an. Und wen sie zu 〈irem vorteil〉 an sich 〈hengen〉 und 〈bringen mugen, schlagen sie〉 niemands 〈aus, solichs〉 gibt di erforung, die man 〈teglich sicht undt erfert〉. So vormerckt man auch, das 〈die practiken〉 den merhen teil dohin gericht, wie das 〈landt zu Gellern〉 auß des 〈hertzogen handen〉 moge gebracht werden. Und heth mier der von 〈Vlatenn〉3 vor wenig tagen vortreulich angezeigt, wie ich dan in gleichnus von ezlichen glaubwirdigen 〈in geheimbde〉 auch vornomen, das die 〈burgundischenn〉 inen die 〈gellerischenn sachen〉 izt hoher dan nichts anders lassen angelegen sein, und werde darmit 〈umbgangen〉, wie euere kfl. Gn. nechst auch vornomen, die Kff., Ff. und stende 〈zu persuadiren, der ksl. Mt. 〉 in solcher sachen beifall zu thuen. Auß welchem allen abzunemen, das man sich villeicht auf das kunpftige jhar etwas 〈undterstehen mochte〉, und lest sich schir 〈also ansehen〉, als wolte man die 〈andern sachen im reich〉 gerne darumb abrichten, domit man deren ende den handel unvorhindert und desto 〈sicherer mochte vornemen〉.

Der von 〈Vlaten〉 hat mier auch kurtz vor euerer kfl. Gn. obgemelts schreiben anckunpft angezeigt, das ime der 〈herzog〉 geschrieben, was ehr mit 〈dem lantgraven〉 neben euerer kfl. Gn. rethen, so sie inen bevehl thuen wurden, reden und handeln solte etc., und gefragt, ob nicht derhalben bevelh unß zukomen. Darauf ich ime geantwort, das mier solches unbewust, idoch hilte ichs vor mein person in alle wege vor guth, das ehr nicht unterließe, die anzeige 〈dem landgraven〉 zu thuen und vorzuwenden, wie ehr bevelh hette etc. Darzu ehr dan gneigt geweßen, aber gleichwol nicht selbst zu 〈dem landgraven〉 komen mogen, dan, ob ehr sich wol bei 〈seinen fstl. Gn. 〉 durch Dr. 〈Waltern〉 ansagen lassen, so ist es doch fast kurtz vor 〈des landgraven abreißen〉 geschehen und der 〈landgraff〉 Dr. 〈Waltern〉 bevelh gethan, inen vortreulich zu horen, darauß sich der von 〈Vlaten〉, als der zuvorn mit Dr. 〈Waltern〉 in sonder kuntschaft stehet, in allerlei rede eingelassen und ime die sachen, wie ehr bevelh gehabt, dem 〈landtgraven〉 zu vormelden, angezeigt. Und hath ime 〈der landgraff〉 widerumb sagen lassen, das inen 〈sein fstl. Gn. 〉 zuruck auf der reiße beantworten wolten, das ehr auch noch 〈gewertig〉 und, wan solchs geschicht, zweifele ich nicht, er werde mier darvon anzeige thuen, die auch eueren kfl. Gn. unvorzuglich zu wissen gethan werden soll.

Es hath mier auch 〈der Moreletus〉 gesagt, ehr habe bevelh, zum vleißigsten anzuhalten, das sich 〈der landgraff〉 nicht auf die 〈andere seyten bewegen lassen wolte〉, aber er sehe das allerlei 〈practiken vorhanden〉, und hath sich 〈der landgraff〉 bißanher nicht ferner, da[n] zuvorn geschehen, gegen ime vornemen lassen wollen, one zweifel auß den ursachen, wie obvormeldet. Hath auch den 〈Moriletum〉 ganz selten und uber ein oder zum hochsten zweimal, wie mier angezeigt, nicht zu sich gelassen und solches sol auch bei 〈nacht〉 geschehen sein (〈propter metum Judeorum〉, wie man zu sagen pflegt). Darauß auch abzunemen, das 〈seine fstl. Gn. 〉 zu den sachen nicht fast gneigt. Der von 〈Vlaten〉 bericht mich auch, das gemelter 〈Moriletus〉 izt auf der 〈heimreiße〉 von dem 〈landgraffen beschieden〉, do sich sein fstl. Gn. villeicht weitter wirdet gegen ime erckleren, und, alsbalde ehr wider anher komen und ich die ding gruntlich erfarhen mag, wie sonder zweifel 〈Morilet〉, der gar ein aufrichtiger, erlicher man ist und dem evangelio auch sonderlich wol gewogen und vorfolgung darumb erlitten, mier solchs nicht vorhalten wirdet, wil eueren kfl. Gn. ichs untertenigst auch berichten.

Das auch 〈der landtgraff〉 mier anzeigt, das noch allerlei sachen werden vorbracht werden und sonderlich, soviel 〈Meilandt〉 belangete und das 〈seine fstl. Gn. 〉 nicht gedechten 〈abezuwarten〉 etc., ist alßo, wie eueren kfl. Gn. ich zuvorn untertenigst geschrieben. So lassen sich die 〈hendele〉 wol alßo ansehen, das zu vormuthen, es werde noch etwas im 〈hindterhalt sein〉. Aber das 〈noch ein romischer konig solte gemacht〉 werden, dohin habe ichs nicht mogen vorstehen. Habe auch darvon ganz nichts gehort oder vornomen, sonder dieselbige anzeige vornemlich 〈der gellerischen sachen, Meilands〉 und dergleichen vormerckt. Dan one zweifel, weil die 〈concordia in der religionn〉 nuemehr nicht zu vorhoffen und die sachen zu einem 〈fridestandt〉 sollen gericht werden, so wollen vil schwerer 〈condition〉 vorbracht werden, darinnen 〈der landgraf〉 lieber den 〈rethen〉 den 〈ungelimpf zulegen〉, dan auf 〈seiner fstl. Gn. person zu lassen〉 bedacht. Aber nichtsdestoweniger wil ich hochstes vleiß darauf 〈aufmerken haben〉 und mich allenthalben euerer kfl. Gn. bevelhs treulich und untertenigst halten, das euere kfl. Gn. meinethalben gnedigst keinen zweifel tragen wollen.

Der 〈trierische cantzler〉 hath die vorschinen tage in der 〈churfursten rath〉, do man von 〈der turkenhulf geradtschlaget〉, sich also horen lassen, das mich bedunckt, der von 〈Vlatenn〉 ime allerlei auch eingebildet, darumb der letzt anhang solches bedenckens von 〈der gutlichen undterhandlunge〉 gemacht, wie euere kfl. Gn. darauß vormercken werden. So hath mich auch gemelter cantzler einmal oder zwei angesprochen und gesagt, das seinem hern trefflicher eingriff teglich 〈von den burgundischen begegene〉 und man solte wol 〈auf die schantze sehen〉, domit des 〈reichs freiheit〉 letzlich gar 〈undterdruckt wurde〉. Und solte villeicht das auch ein weg sein, dasselbige 〈zu vorkomen〉, das 〈Kff., Ff. und stende des reichs〉 darauf 〈bedacht weren〉, wie sie 〈undter inen selbst ainen frundlichen vorstant machten wie zu Gelenhausen〉 vorgeweßen und noch geschehen mochte. Ich habe es aber passirn lassen und nicht sonders darauf antworten wollen. Das vormercke ich aber, das ehr ser 〈böß burgundisch〉 und heftig uber 〈sie clagt〉4.

Es hath 〈der Uttenhöffer〉 allerlei vortreulich und geselliglich mit Hanßen von 〈Pack〉 und mier gereth und sonderlich, ob zwischen 〈der kgl. Wd. zu Denmargken undt Gulich〉 ain 〈frundtlicher vorstandt undt bundtnus gemacht〉 werden mochte und do 〈Franckreich〉 von wegen der izigen vorwantnus und befreundung mit 〈Gulich sich〉 auch darein ließe, wie ehr vorhoffete, so konthe 〈den burgundischen vil pracktiken und vorhaben, weiter umb sich zu greiffen, gebrochen werden〉, wie sonder zweifel euere kfl. Gn. von dem von 〈Uttennhoffe〉 ferner bericht entpfahen mogen, dan ehr ist willens, sambt den andern 〈denischenn rethen in kurze〉 widerumb abzureißen, dan sie mercken und erfarhen, 〈wormit man umbgehet〉5.

Dem H. von Granuell habe ich die anzeige gethan euerer kfl. Gn. vorigem bevelh nach vor anckunpft iziges euerer kfl. Gn. schreibens, wie eueren kfl. Gn. ich und, was ehr geantwortet, zuvorn untertenigst durch mein schreiben bericht habe, welchs sonder zweifel eueren kfl. Gn. zukomen sein wirdet.

〈Des magistri Phillippi〉 halben ist es alßo, wie euer kfl. Gn. hiezuvorn auß des von Anhalts und der rethe schreiben vornomen und izt gnediglich erwenen. Dan ehr sich in der warheit in dem ganzen handel aufrichtig und rechtschaffen gehalten und fast vil gedulden mussen, wie ich selbst zum teil gehort und gesehen, wolte auch nunmehr gerne von dem handel erledigt werden. Sovil aber den artickel der justification belanget, wiel [sic!] eueren kfl. Gn. ich untertenigst vermelden bei der nechsten post, wie dominus Philippus und theologen sich des hetten vornemen lassen. Dan sie haben schier in der ganzen handlung des buchs kein lust. Und habe eueren kfl. Gn. solches auch untertenigster meinung nicht unangezeigt lassen wollen, untertenigst bittend, euere kfl. Gn. wolten es gnedigst vormercken. Datum, den 18. tag Junij anno domini 1541.

Anmerkungen

1
 Die chiffrierten, teils marg., teils interlinear v. a. Hd. dechiffrierten Stellen sind in spitze Klammern gesetzt.
2
 Anspielung auf die Bigamieaffäre Lgf. Philipps von Hessen.
3
 Johann von Vlatten, Rat und Reichstagsgesandter Hg. Wilhelms von Jülich.
4
 Vgl. dazu Franz Burchard an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Regensburg, 1541 Juli 14 [Nr. 867] und Anm. 4 zu Nr. 770.
5
 Vgl. Charles Boisot an Kgn. Maria, Regensburg, 1541 Juni 20, Wien HHStA, Belgien PA 30/2, fol. 286r–289r (Ausf.): Naves und er haben die Verhandlungen mit den Gesandten des Hg. von Holstein [= Kg. von Dänemark] über die Verlängerung des Waffenstillstandes erfolgreich abgeschlossen. Der Kaiser hat den Vertrag bereits ratifiziert. Im Auftrag des Kaiser haben Naves und er den Gesandten des Hg. von Holstein mitgeteilt, der Kaiser beabsichtige, die Güter des verstorbenen Erzbischofs von Trondheim an sich zu nehmen, und sie aufgefordert, ihre Zustimmung zu geben, den Bürgern von Deventer zu versichern, dass sie, wenn sie die Güter ausliefern, vom Hg. von Holstein keine Sanktionen befürchten müssen. Die Gesandten verweigerten ihre Zustimmung und erklärten, dazu keine Vollmacht zu haben. Nach weiterem Zureden haben die Gesandten in Anwesenheit der Deputierten Overijssels und Groningens mündlich die Erklärung abgegeben, die in dem von ihm und Naves erstellten Instrument festgehalten ist. Die Gesandten des Hg. von Holstein waren nicht bereit, eine schriftliche Erklärung abzugeben. Präsidenten von Flandern. De Reghensbourg, le 20. du Juing 1541.