Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Überlingen StadtA, Missivenbuch 1539–1542, fol. 99r–99v (Kop.).

Wir haben euer schreiben, an uns gethon, des datum stet den ersten tag May verruckht sampt ksl. Mt. fürtrag, der stendt der alten religion antwurt under anderm, wie es dann zu Regenspurg gehandelt, vernomen, dasselbig gern gehört, das die sachen also ins werckh komen ist, zu Gott hoffende, es werde durch desselben gnad etwas fruchtbars ußgericht. Und gefellt uns gantz wol, das ir euch dermassen bey ksl. Mt. wie ander stett der alten religion die beschwernussen und abgang unser burgermaister und euers ussbleibens antzaigt und entschuldigt, auch, bey voriger anleg der türgenhilf wie hievor gnedigist beliben zu lasen, angehalten, welches alls ir further, wie uns nit zweifelt, das und anders, so gemainer statt zugut und uns zu eehr raicht, zu thun und zu furdern begierig seit, auch thun werdt. Möchten wol liden, das ir uf Pfingsten [1541 Juni 5] alher komen. Dieweil es aber uns und gemainer statt vermög eurs schribens zu grossen nachtail raichen, well wir geduldt haben und also zusehen. Sover ir dann zum eehisten, wie wir gedenckhen, ir selbs nit vil lust oder kurtzwel zu Regenspurg haben, mit fugen, so die drey hauptartigkhel vermög der verschrie[bung] des reichstags erörtert oder zu vergleichung gepracht, alher komen mögen, wellen wir es gern sehen, uns auch yederzeit nach begegneten dingen wissen zu berichten. Datum, den 14. tag May anno etc. 411.

Anmerkungen

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 Vgl. Bgm. und Rat von Überlingen an Stadtschreiber Caspar Klöckler, Überlingen, 1541 Juni 18, Überlingen StadtA, Missivenbuch 1539–1542, fol. 89v–90r (Kop.): Euer baide letsten an uns gethone schriben sampt beyligenden abschriften der protestierenden erst gegeben antwurt und hernach etlich abschriften, die zöll belangendt, dergleichen das cleglich und hoch hertzlaidt, so die niderösterrichischen den gesandten der fry- und reichsstett fürgehalten, sampt verern ihrem beger und inhaltungen nach lengs vernomen, welchs wir sonder des Turckhen halb und nit unpillich als auch ain glid und liebhaber cristenlichs glaubens höchlich zu hertzen gefasst. Gott der allmechtig welle gnad geben, damit der blutdurstig hundt, der Turckh, an seinem furnemen gehindert und wir demselbigen stattlich ob sein mögen. Euer beger und haimtziehen künden wir uß vorigem euerm antzaigen bey uns selbs nit gedenckhen, das sölichs gut were. Darumb wellen wir bißher und uns nit zweifelt, ir gesunt seiet, das pest thun, auch von unser und gemainer unser statt, so es an die turgenhilf kompt, zum treulichsten handlen, wie ir dessen von uns vormals gehört und gnugsam bericht haben. Wann alsdann die sachen in ainichen weg vergleicht und ir, weitter zu beharren, nit vermainen, mögen ir uns dasselb und alles nach begegneten dingen jederzeit berichten. Die ußred und entschuldigung von wegen der zöll haben wir gern gehört, dann, wie ir weisst, nit nutzlich gewesen, uns dermassen intzulassen laut der baider stett beger. Informationen über die Besetzung einiger städtischer Ämter für das kommende Amtsjahr. Wir auch wol leiden möchten, das sollicher reichstag, doch uns altglaubigern zuguet, ain end hette, damit ir baldt widerumb, wie dann euer beger selbs ist, anhaimsch komen möchten. Man muß aber nach gestalt der sachen gedult tragen. Euch guttwilligkait zu ertzaigen, sein wir genaigt. Datum uff Sampstag, den 18. tag Juny anno etc. 41.