Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Frankfurt ISG, RTA 47, fol. 89r (alt) (Kop.).

Nachdem wir unß vergangenes Freitags, den 29. Julij dis gegenwertigen 41. jars, bei gemeinen, der augspurgischen confession verwandten stenden des abschiedts gegenwertigis [sic!] reichstags, auch der keiserlichen declaration halben, gedachten stenden dabey gegeben, öffentlich vernemen lassen, wie wir die beide, den abschiedt und die keyserlich declaration, auß mangel unsers bevelchs, auch anderer mehr ursachen halben nit anzunemen noch zu bewilligen wuesten, sondern das alles unsern herren und obern hinder sich anpringen wolten, die sich daruff aller gebur wurden zu halten wissen etc.1 So biten wir, uns desen ein glaubwirdigen schein und urkundt aus der hessischen canzlei mitzutheilen, wie wir dan gesterigs tags vor den stenden auch gebeten und uns bewilligt worden ist. Datum den 31. Julij anno etc. 41.

Dises der stadt Franckfurdt anzeigen wissen sich di rethe, gesandten und botschaften woll zu erinnern, sein auch erpietens, inen ein solches gegen iren herren und obern zu gesteen und, sofer sie an dieser urkundt nit setigt, inen weittern glaubigen schein derhalben mitzutheilen. Actum Regenspurgk, den 1. Augustj anno etc. 41.

Anmerkungen

1
 Diese Erklärung ließen die Frankfurter Reichstagsgesandten anlässlich der Siegelung des Reichsabschieds durch die Stadt Regensburg mündlich und schriftlich auch in der Mainzer Kanzlei abgeben, vgl. die darüber ausgestellte Urkunde der Stadt Regensburg für die Frankfurter Reichstagsgesandten, Regensburg, 1541 August 1, Frankfurt ISG, RTA 47, fol. 243r–243v (alt) (Ausf.). Vgl. auch das Protestationsinstrument der Stadt Frankfurt zum Regensburger Reichsabschied, Frankfurt, 1541 Dezember 3, ebd., fol. 114r–114v (alt) (beglaubigte Kop.): Die Bürgermeister Claus Stalburg und Dominikus Bucher, die Ratsherren und Schöffen Johann von Glauburg, Weicker Reiss, Hans Keller und Hans Gedern und der Stadtschreiber Martin Sigel als dazu beauftragte Vertreter der Stadt Frankfurt haben am 3. Dezember 1541 in der Ratsstube auf dem Frankfurter Römer vor dem öffentlichen, ksl. Notar Nikolaus Druchlaub von Butzbach und vor den Zeugen Joachim Plancken aus Augsburg, Fritz Magen aus Würzburg, Johann Zoben aus Oppenheim und Diepold Heußlin aus Ensisheim erklärt: Nochdem die gesanten, so ein erbar rath itzgemelt uff jungst zu Regenspurg gehaltem reichstag gehapt, den reichsabschiet, daselbst uffgericht, noch gestalt desselben und aus mangel ires bevelchs nit bewilliget, sonder den allein uff hindersichpringen genomen, wie sie dan des glaubwurdig urkunden, die im fall der notturft dargelegt werden mochten, mit sich anheim pracht, so hab sich dennoch ein erbar rath noch angehorter der gesanten relation und daruff gehapten bedacht entschlossen, berurten reichsabschiet, doch allein nachfolgendermassen, zu bewilligen und anzunemen. Nemlich, dieweil ein erbar rath den jungsten augspurgischen abschiet, im 30. jare der mindern zal nechstverschienen uffgericht, nit angenomen, auch vol[gents] der protestation, darwider beschehen, anhengig worden und aber under andern in berurtem augspurgischen abschiet ein artickel der erb- und eigen [sic!] zinß halben begriffen, von welcher erb- und ewigen zinß wegen sich in diser stat Franckfurt bißanher allerlei irthumb und beschwernuß zugetragen, auch noch[merrer] zutragen mochten, sover dan diser regenspurgisch abschiet neben anderm auch obbemelten artickel des augspurgischen abschiets, die erb- und ewigen zins belangend, confirmieren und bestettigen sollte oder mochte, daß alßdan ein ersamer rathe, denselben regenspurgischen abschiet, sovil berurte puncten belangt, seins theils nit zu bewilligen noch anzunemen, wuste, sonder wollte den auf solichen fall durch sie, die obgenanten verordenten, hiemit weigert und abgeschlagen, aber sunst in andern artickeln auf maß und gestalt, wie von churfursten, fursten, graven und stetten, der augspurgischen confession und religion darin begriffen verwant, in gemein beschehen und weiter nit angenomen haben. [...].