Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Wien HHStA, RK Kleinere Reichsstände 354 Meißen, fol. 99r–100v (Kop.); AV fol. 100v: Ist bewilligt wie begert. Actum in consilio imperiali, 20. Julij anno 41.

Demnach euer ksl. Mt. sunder zweifels genedigest wissen tragen, in was mahssen ich underthenigest bey verschienem reichstag zu Augspurg gebethen, euer ksl. Mt. wolten gnedigst verfugen lassen, das mir mein standt als einem burggraffen des hl. reichs gegeben wurde. Dieweil es aber bey dem beschlus des reichstages geschehen, habe ich gleichwoll meyn session nicht erlangt, wiewoll euer ksl. Mt. derhalben gnedigsten bevelich gethan, sintmahl der ich zu diesem reichstag auch nicht erfordert, so kan ich nicht anders vernehmen, sunder do ich solchs stilschweigent uberging, es mochte mir dordurch diser und zukunftiger zeit hindernus vorfallen wollen. Derwegen ist an euer ksl. Mt. meyn underthenigest bitten, nachdem es abermahls bey volendung des reichstags ist, euer ksl. Mt. wolten mir des ein schein unter euer ksl. Mt. insigel, das mir sollichs, das ich bey zeitten euer ksl. Mt. regirung mein standt auf den reichstagen nicht gehalten, ane nachteil sein und bey kunftigen mir mein session gegeben soll werden, gnedigest geben lassen. Auch ist an euer ksl. Mt. mein underthenigest bitten, euer ksl. Mt. geruchen gnedigest in derselben cantzley zu befelen lassen, damit ich zu den reichstagen kunftiglich beschrieben und gefordert wurde etc. Das will ich uber die schuldige pflicht umb euer ksl. Mt. ungespart meynes vermogens underthenigest verdienen1.

Anmerkungen

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 Vgl. das Dekret Karls V. über das Sessionsrecht des Bgf. von Meißen auf dem Reichstag, Regensburg, 1541 Juli 22, Wien HHStA, RK Zeremonialakten 35b/16, unfol. (Konz.): Gf. Heinrich zu Hartenstein, H. zu Plauen, hat ihm mitgeteilt, er sei, obwohl seine Vorfahren von den früheren Kaisern auf alle Tage und Versammlungen beschrieben wurden und ihre Session unter den anderen Reichsständen hatten, zum Reichstag in Augsburg und zu dem jetzigen Regensburger Reichstag nicht geladen worden, hete auch sein session kurze halben der zeit, als er ander sachen halb auf bemelte teg komen, fueglichen nit erlangen mugen, daraus ime und seinen nachkomen seins namens und stamens nachteil ensteen mochte. Gf. Heinrich hat ihn dringend gebeten, sein Anliegen wohlwollend zu bedenken. Erinnert sich, das obberurt begeren und ansuechen von gemeltem von Plauen an uns beschehen und ime die session auß obbestimpten ursachen nit zugestellt worden etc., so geben wir als romischer kayser ime des hie mit disem brief ain urkundt und wellen gnediglich in unser kaiserlichn canzley und auf kunftigen reichstagn verordnen, das er auf dieselben beschriben und sein standt oder session, wie sich gepurt, bei und neben anderen stenden des reichs haben und gegeben werden soll. Datum Regenspurg, am 22. Julij 1541.