Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 354r–354v (Kop.).

B  koll. München HStA; KBÄA 3153, fol. 152r–153v (Kop.); DV fol. 153v: Bedenckhen der furstn und stende der alten religion der suspension halben, 26. Julij anno 41.

C  koll. Duisburg LAV NRW R, Jülich-Berg II 2271, fol. 426v–427r (Kop.); AV fol. 426v: Eodem die [26. Juli 1541] perlectum; ebd. ÜS: Der fursten und stende bedencken, antreffend die suspension der erlangten acht und proceß am camergericht.

D  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 138, fol. 292r–293r (Kop.).

Druck: Corp. Reform. IV, Nr. 2339 , Sp. 595–600, hier Sp. 599–600.

Sovill die suspension an dem chamergericht der erlangten acht und proceß belangt, bedencken die fursten und stendt, das beschwerlich, desgleichen allen reichs- und camergerichtsordnungen zugegen und darzue der ksl. Mt., auch allen reichsstenden verkleinerlich, das man in dem hl. reich das recht, darumben doch die protestirenden teglichs schreyen, nit allein verhindern und sperren, sonder auch die acht und proceß, so die partheyen mit grossen und langwirigen costen erlangt, einstellen sollte. Aber dannoch der ksl. Mt. zu underthenigem gefallen und allem wesen zu gut siecht die fursten und stendt fur gut an, bitten auch zum underthenigsten, die ksl. Mt. wölle die suspendirten sachen noch alhie ersehen und, was prophan- oder religionssachen sein, declaration thun, weliches doch in wenigen stunden auf ersehung der proceß oder bericht der camergerichtspersonen, so alher verordent worden sein, beschehen mag, dardurch dann guetter friden gemacht und ein jegliche sach irer art nach bei dem camergericht gelassen oder in vermug des vergangnen nurmbergischen fritstandt in rue gestelt werden mag, oder, das ir ksl. Mt. jetzt alspaldt commissarios verordnen, weliche macht haben sollen, in einem jar, dem nechsten, zwischen den suspendirten partheien und sachen gutliche handlung und verträg furnemen sollen. Und in den sachen, so nit vertragen werden möchten und also die gutlicheit entstunde, sollen alßdann die ksl. Mt. in drei monaten nach jetz berurter zeit des jarß auf der verordenten commissarien relation, so auch alspaldt in gedachter zeit des jarß der ksl. Mt. zugeschickt werden solle, entliche erclerung thun, was prophansachen und also dem camergericht zu erörtern zugehorn oder religionssachen und suspendirt werden sollen, oder, wo ir ksl. Mt. an solicher declaration zu thun irer Mt. gescheften oder in ander weg verhindert, das dann ir Mt. der kgl. Mt. und den verordenten commissarien, soliche declaration in den dreien monaten zu thun, bevelhen wölle, und im fall, das meher angeregt declaration durch ksl. Mt. oder kgl. Mt. in bestimbter zeit nit beschehe, das alßdann dem camergericht die hand nit gesperrt, sonder ainem yeden offen und das recht und pillicheit erfolgen soll. Verhoffen auch underthenigst die fursten und stende, ksl. Mt. als ein gerechter keiser werde ir diesen furschlag und bedencken gnedigst gefallen lassen.

Anmerkungen

1
 Zur Datierung vgl. auch die Kopie Karlsruhe GLA, 50/51, unfol.; ÜS: Adj. den 26. Julij anno etc. 41.