Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Bestätigen für den 1. August (gestern sonntags) den Empfang seines und Tetzels Berichts aus Konstanz vom 28. Juli (mitwoch nach Jacobi)1. Sie teilten darin unter anderem mit, daß der Bundeshauptmann Dr. Matthäus Neithart zum 6. August (freitag schirst) einen Bundesstädtetag nach Ulm ausgeschrieben habe, wo er, Holzschuher, mit [den drei] anderen Deputierten über den Reichsabschied [Nr. 268] Bericht erstatten werde, um dann zu beraten, ob jede Stadt das Hilfsgeld bezahlen solle oder nicht.

Sie können ihm diesbezüglich keine Weisung geben, da sie über den Inhalt des Reichsabschieds noch nicht informiert sind und nicht wissen, wie hoch Nürnberg veranschlagt wurde. Er soll nach eigenem Gutdünken verfahren. Sie gehen indessen davon aus, daß die Städte so wenig wie nach dem Kölner RT einen Nachlaß an der Reichshilfe erreichen können.2 Gleichwohl haben die in Konstanz versammelten Frei- und Reichsstädte beschlossen, wegen dieser Belastung für den 14. September (exaltacionis crucis) einen Städtetag auszuschreiben [Nr. 278, Pkt. 5]. Dem Nürnberger Magistrat obliegt es, Schweinfurt, Rothenburg, Windsheim und Weißenburg darüber in Kenntnis zu setzen, doch waren diese Städte nicht auf dem RT vertreten und sind deshalb, wie sie selbst auch, nicht über die einzelnen Materien – wie etwa die Verpfändung der Städte [Goslar, Mühlhausen und Nordhausen], die übermäßige Veranschlagung der Reichsstädte und ihre Benachteiligung bei den RT-Verhandlungen, welche Punkte in den ersten drei Artikeln des Städteabschieds [Nr. 278, Pkt. 1–3] thematisiert wurden – informiert. Ihres Erachtens wäre es deshalb ratsam gewesen, ein gemeinsames Ausschreiben zur Weiterleitung durch die vier ausschreibenden Städte [Frankfurt, Straßburg, Augsburg und Nürnberg] zu erstellen. Falls ein solches Schriftstück bereits existiert und ihrem Bericht versehentlich nicht beigelegt wurde, so sollen sie dies nachholen oder sie informieren, welche Punkte das Schreiben enthalten soll. Dies kann noch rechtzeitig vor dem anberaumten Termin geschehen.

Nürnberg, 2. August 1507 (sontag3 nach St. Peters ketenfeier).

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher 59, fol. 225’-226’ (Kop., Verm. über die Siegelung des Schreibens durch den älteren BM Marquard Mendel).

Anmerkungen

1
 Liegt nicht vor.
2
 Vgl. Heil, RTA-MR VIII/2, Nrr. 909938, S. 1377–1396.
3
 Schreibfehler, richtig: Montag.