Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Er stand in Spanien in Diensten Kg. Philipps von Kastilien und kehrte nach dessen Tod nach Hause zurück. In seiner Abwesenheit hatten der Bf. von Eichstätt und seine Amtleute die Leute seines Vaters [Hans Linck] bedrängt und versucht, sich obrigkeitliche Rechte anzumaßen. Sein Vater hatte angeboten, die Angelegenheit vor Mgf. Friedrich von Brandenburg-Ansbach, dessen Sohn Mgf. Kasimir, Wolfgang von Eisenhofen (Landkomtur in Franken und zu Ellingen) oder den Hh. von Stauff als Lehnsherren sowie vor der Stadt Rothenburg gütlich oder rechtlich auszutragen. Der Bf. ignorierte diese Offerte und ging statt dessen weiterhin gegen die Leute seines Vaters vor. Da ihm selbst und seinen zum Teil noch minderjährigen Geschwistern in unrechtmäßiger Weise ihr Erbe geschmälert wurde, beschloß er, Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten, und sagte dem Bf. ab.

Bittet, sich wegen dieser Sache nicht zur Ungnade gegen ihn bewegen zu lassen, sondern ihm Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben. Er hat sich in den Diensten Kg. Philipps redlich gehalten, was Gf. [Wolfgang] von Fürstenberg und Christoph Schenk [von Limpurg] bestätigen können.

s.l., 15. Juni 1507.

Wien, HHStA, Maximiliana 18, Konv. 1, fol. 16–16’ (Or. m. S.).