Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

[Im Elsaß:] Stadt Hagenau, Schlösser und Städte Kaysersberg, Oberehnheim, Schlettstadt, Colmar, Mülhausen, Münster/St. Gregoriental und Rosheim.

Zu diesen Schlösser und Städten gehörige Dörfer: Ettendorf, Mommenheim, Wingersheim, Hüttendorf, Minversheim, Lixhausen (Luttelßhusen), Bossendorf, Morschweiler (Maißwyler), Kindweiler, Forstheim, Ohlungen, Mutzenhausen, Gunstett, Wittersheim, die Walk, Bitschhofen, Überach, Ringeldorf, Grassendorf, Sufflenheim, Batzendorf, Wintershausen, Berstheima, Kriegsheim, Schäffolsheim, Bernolsheim, Wahlenheim und Hochstett, außerdem die Stadt Weißenburg/Elsaß mit dem Vogteiamt, Altenstadt, Schleithal und Seebach.

In der Ortenau: Stadt Offenburg, Stadt Gengenbach, Stadt Zell, Schloß und Gericht Ortenberg mit den Zugehörungen b(Dunßdorf1 [?], die Ortschaften Käfersberg, Fessenbach, Zell, Weierbach, Durbach, Weißenbach (Wißhenperg), Marlen (Marnheym), Kittersburg, Goldscheuer, Hohnhurst und Waseneck mit anderen zu Ortenberg gehörigen Zinken und Höfen. Zahlreiche Dorfbewohner in der Mgft. [Baden], der Gft. Saarwerden sowie im Amt Lahr zu Ichenheim, Altenheim, Dundenheim und anderen Orten sind dem Schloß Ortenberg mit Diensten und Sachleistungen verpflichtet, ebenso etliche Bewohner des Dorfes Lichtenberg. Dazu kommen die Kastvogtei über das Kloster Gengenbach, die Fischgewässer in der Kinzig und der Lachsfang sowie der Wildbann.), Achern samt dem Gericht c(mit Unterachern, Oberachern, Fernach, Önsbach, Fautenbach, Ottersweier und dem dortigen Zoll, Lauf, Neusatz und anderen Weilern und Höfer. Viele Hintersassen der Stadt Straßburg, der Mgff. [von Baden] und andere sind zu Diensten und Sachleistungen verpflichtet; dazu kommen das Geleitrecht im Amt und der Wildbann), das Gericht Appenweier d(mit den Dörfern Nußbach, Urloffen, Rüchelnheim, Zimmern und vielen Höfen. Viele Untertanen des Bf. von Straßburg in Renchen, Erlach und in anderen Ortschaften, auch Untertanen der Hft. Lichtenberg sind zu Diensten und Sachleistungen verpflichtet.), das Gericht Griesheim e(mit den Dörfern Uffhofen, Waltersweier, Weier, Bühl, Kinzigdorf (Konzdorf), Sand, Ebersweier, Rammersweier, Bohlsbach, Windschläg (Windßler) und anderen dazugehörigen Weilern und Höfen), das Gericht Zinsweiler samt den zugehörigen Dörfern (Zu jedem dieser Gerichte gehören zwei bis fünf und mehr Dörfer.2), Ottersweier, der Zoll zu Biberach (bei Zell), der Hof in Marlen, Müllen (Mulnheim) und der Hof in Didenheim.

Kurpfälzische Ämter, Schlösser, Städte und Flecken, die nicht zur Reichspfandschaft gehören: Rappoltsweiler, Kestenholz, Maursmünster, Barr, Hochfelden, Reichshofen, Buschweiler und Heilig-Kreuz (jeweils mit mehreren zugehörigen Dörfern).

Schloß und Amt Kleeburgf.

gEigengut der Pfalz in der Ortenau: das Dorf Müllen (Mülnheim) mit Wäldern und anderem Zubehör, ein Burghof zu Trudenheim mit Zubehör, zwei Mühlen in Offenburg mit einem Jahresertrag von 800–900 Malter Korn und Weizen, Schäfereien und Höfe in Offenburg, die Mühle zu Griesheim mit dem Lachsfang und anderem Zubehör, die Weingärten zu Ortenberg sowie Gerichtsbarkeit, Wildbann, Jagd, Fischereien, Wälder, Äcker und Atzung3 in allen Ritterschaften.

Am 18. April 1507 den kurpfälzischen Gesandten zugesandt [Nr. 60]; von diesen in Konstanz vor dem 21. Mai an Kg. Maximilian übergeben.4 

München, HStA, Fürstensachen 217/II, fol. 201–202’ (Reinkonz. Hd. Venningen, Überschr.: Diß nachfolgend sint die stet, schloß, dorfer und flecken, so der Pfalz in pfandschaft- und aygentumßwyße vor dem krieg zugestanden und durch die kgl. Mt., unßerm gnst. H., und die iren ingenommen, auch abhendig gemacht und noch außstendig sin.) = Textvorlage A. München, HStA, Fürstensachen 218/I, fol. 2–3’ (A zugrundeliegender Entwurf) = B.

Anmerkungen

a
 Berstheim] In B danach zusätzlich: Rottelsberg (richtig: Rottelsheim).
b
–b Dunßdorf ... Wildbann] Einfügung am Rand, fehlt in B.
1
 Lokalisierung nicht möglich.
c
–c mit ... Wildbann] Einfügung am Rand, fehlt in B.
d
–d mit... verpflichtet] Einfügung am Rand, fehlt in B.
e
–e mit ... Höfen] Einfügung am Rand, fehlt in B.
2
 Diese Notiz wurde durch die nachträglich eingefügte Auflistung der Dörfer eigentlich überflüssig.
f
 Kleeburg] Danach gestrichen: Schloß und Amt Landeck (dessen kurpfälzischen Anteil Pfgf. Alexander von Zweibrücken gemäß Vertrag vom 11.2.1507 an Kf. Philipp zurückgegeben hatte; Bachmann, Staats-Recht, S. 119; Lehmann, Geschichte I, S. 298; Heil, RTA-MR VIII/1, S. 582 Anm. 14). In B Notaverm. von anderer Hd.: Cleburg, schloß und ampt, wiewol wir mit Hg. Alexander deßhalben in handelung sten, wie ir wist, so ist es uns doch durch die kgl. Mt. im krieg auch angewonnen worden und mag jars umb VIc fl. gelts ertragen. Doch solt ir es unverzeychent geben us ursachen der handlung mit Hg. Alexander. – Pfgf. Alexander bescheinigte Kg. Maximilian am 14.7. die Übergabe des im Landshuter Erbfolgekrieg auf der Grundlage der gegen Kf. Philipp verhängten Acht eroberten Amtes Kleeburg vorbehaltlich einiger obrigkeitlicher Rechte. Er verpflichtete sich, das Amt ohne seine Zustimmung nicht zu verkaufen und zur Landvogtei im Unterelsaß sowie zur Stadt Weißenburg gute nachbarschaftliche Beziehungen zu pflegen (spätere Abschrift, mitwoch nach St. Margrethen dag. Der Pfalz-Zweibrückener Kanzler vermerkte am 16.9.1624 auf einem beigelegten Zettel, daß der Reversbrief keinerlei Bedeutung habe, da es seit der Übergabe Kleeburgs an Pfgf. Alexander vor über 117 Jahren niemalß im geringsten zu einiger observanz kommen sei; HStA München, PZU 2378. Lehmann, Vollständige Geschichte, S. 245f.).
g
–g Eigengut ... Ritterschaften] Fehlt in B, statt dessen Notaverm.: Hoengeroltzeck mit syner zugehord ist uns nit angewonnen worden, sunder stet damit, wie ir wissent, darumb wir es auch herin nit angeslagen haben wollen. – Gemeint ist die Übergabe Hohengeroldsecks als Pfand an Mgf. Christoph von Baden gemäß dem Waffenstillstandsvertrag vom 10.9.1504 (Heil, RTA-MR VIII/1, S. 338 Anm. 1).
3
 = Verpflegung oder Geldabgabe dafür (Deutsches Rechtswörterbuch I, Sp. 844f.; Anderson/Goebel/Reichmann, Frühneuhochdeutsches Wörterbuch II, Sp. 291–295).
4
 Die Übergabe des Verzeichnisses wird in einem von diesem Tag datierenden Gesandtenbericht erwähnt [Nr. 560, Pkt. 2].